Ursache für Schmerzen im Oberschenkel?

Hallo,

ich (m. 35, 75kg) schlage mich nun schon mehrere Wochen mich leichten Schmerzen im Bereich des vorderen rechten Oberschenkels rum. Die Schmerzen sind vergleichbar mit einer leichten Zerrung oder einem Muskelkater und spielen sich meist auf der Vorderseite des Oberschenkels kurz unterhalt der Leistengegend oder seitlich im Bereich des großen Rollhügels ab und sie sind vor allem in der Bewegung zu spüren. Beim Laufen nehmen die Schmerzen nach ein paar Kilometern zwar spürbar ab, kommen dann aber einige Zeit nach der Belastung um einiges intensiver wieder zum Vorschein und sind dann auch schon mal in Ruhestellung zu spüren. Sehr deutlich spüre ich sie aber auch beim Autofahren, wenn ich das rechte Bein anhebe, um vom Gas auf die Bremse zu wechseln oder auch wenn ich im Stehen mein Gewicht auf das betroffene Bein verlagere und dabei etwas in die Knie gehe. Nach einer kompletten Belastungspause von ca. 14 Tagen waren die Schmerzen kaum noch auszumachen, aber nach erneuter Belastung durchs Laufen waren sie prompt wieder da.

Mein Sportarzt (Chiropraktiker) hat zweifelsfrei eine Blockierung im Bereich der Lendenwirbelsäule festgestellt und diese durch kurze „Verrenkungen“ behandelt und empfohlen, jeweils am Folgetag nach der Behandlung wieder moderat zu Laufen. Da sich durch diese Behandlung aber keine wirkliche Besserung eingestellt hat, wurde ich nun zur Physiotherapie überwiesen. Dort hat man eine Verhärtung der Oberschenkelmuskulatur festgestellt, welche nun durch manuelle Therapie und Reizstrom behandelt wird. Die manuelle Therapie ist teilweise sehr schmerzhaft und zwar immer dann wenn der Physiotherapeut seinen Daumen mit viel Kraft in die Muskulatur drückt und diese „bearbeitet“. Die behandelten Stellen fühlten sich noch zwei bis drei Tage nach der Behandlung wie große Prellungen an. Auch der Physiotherapeut meinte, ich könne bei geringer Intensität aller 2 bis 3 Tage Laufen gehen. Nach den ersten zwei Behandlungen habe ich es dann auch wieder versucht, musste aber leider wieder feststellen, dass die Schmerzen nach der Belastung wieder intensiver wurden. Mein Hausarzt hingegen hat wiederum eine Schleimbeutelentzündung im Verdacht und mir vorerst vom Laufen abgeraten.

Da ich sonst 5 bis 6-mal pro Woche laufe und ich so in der Regel auf Wochenpensum von 70km bis100km komme, bin ich zurzeit wirklich sehr deprimiert. Das schlimme für mich ist aber, dass die Ursache bisher nicht wirklich diagnostiziert wurde und die Ärzte meist nur Vermutungen anstellen. Wenn es sich tatsächlich nur um ein muskuläres Problem oder eine Entzündung handelt, ist es sicher nur eine Frage der Zeit. Ich aber Angst, dass das Hüftgelenk die Ursache für die Schmerzen ist, denn das könnte ja möglicherweise das Ende meine „Läuferkariere“ bedeuten.

Ich würde daher gern auch mal Eure Einschätzung hierzu hören, vielleicht hatte der ein oder andere schon mal vergleichbare Probleme oder Symptome.

Gruß
Jochen

Damit macht man keine Scherze.

Dann gehe ich mal davon aus, dass dir die Hüftbeugerdehnübungen welche dir
Maggimaus empfohlen hatte, nicht wirklich und dauerhaft geholfen haben.

Ich schlage mich übrigens auch mit diesen - nicht genau definierbaren - Schmerzen
im rechten Oberschenkel herum.

LG Peter

Genau dieses Schmerzbild hatte ich kürzlich auch, sehr gut beschrieben!
Ursache war bei mir der Ischiasnerv, geholfen hat manuelle Therapie der Physiotherapeutin an den langen Muskeln des Oberschenkels, Dehnübungen und manuelle Therapie am Ischiasnerv, alles ein bisschen schmerzhaft, aber erfolgreich.
Nebenbei hatte ich aber auch eine Laufpause von fast 5 Wochen durchgehalten, obwohl es immer wieder juckte.
Hab Geduld!

@Scotlandbiker

Ja, die Dehnübungen haben leider nicht geholfen.
Machst Du jetzt auch eine Laufpause oder läufst Du weiterhin?

@Traveläufer

Das macht mir ja wieder Hoffnung, wenngleich natürlich Geduld nicht unbedingt eine meine läuferischen Stärken ist.

Wie hat man bei Dir eigentlich den Ischiasnerv als Ursache diagnostiziert? Meine Erfahrung zeigt leider immer wieder, dass die Ärzte bei Sportverletzungen oftmals nur Vermutungen anstellen und eine zweifelsfreie Diagnose nicht die Regel ist.

Gruß
Jochen

Try and error war das bei der Krankengymnastik, da es keine klare Diagnose gab, haben wir uns bei den ersten drei Sitzungen darauf beschränkt, nur einen möglichen Ursprungspunkt der Beschwerden zu bearbeiten. Wenn dadurch keine Besserung auftrat, wurde eine andere Möglichkeit gewählt. Zuerst Behandlung auf muskuläre Ursachen, dann auf Ischias.
So gab es erst bei der dritten Sitzung die richtige Behandlung, aber immerhin: Gespräche, Beschreibungen der Beschwerden führten dann zu einem guten Ende!

Also ich war heute das 4. Mal bei der Physiotherapie und diese scheint schon mal insofern Wirkung zu zeigen, dass der "Schmerz" sich nun mehr in Richtung mittlerer Oberschenkel verschoben hat. Der Therapeut meinte dazu, dass es schon mal ein gutes Zeichen ist, wenn der Schmerz nicht an einer Stelle festsitzt. Dies könnte bereits auf die Behandlung zurückzuführen sein.

Gruß
Jochen

So, die zehnte und letzte Physiotherapie-Behandlung liegt hinter mir und da ich keine Schmerzen mehr spürte, hatte mir auch schon große Hoffnung gemacht. Daher wollte ich nun ganz langsam wieder mit dem Lauftraining beginnen, aber nach dem ersten Lauf machte sich das alte Problem wieder ganz leicht bemerkbar und nach dem zweiten Lauf scheint es auch wieder an Intensität zuzunehmen.

Natürlich habe ich auch den Rat des Physiotherapeuten befolgt und mich vor und nach dem Laufen ordentlich gedehnt.

Der Schmerz ist aktuell wieder im vorderen Bereich der Leiste am rechten Oberschenkel und ausschließlich beim Laufen oder Gehen zu spüren. Es fühlt sich in etwas so an wie ein Muskelkater. Je länger ich aber Laufe oder Gehe umso mehr verschwindet der Schmerz und kommt dann auch erst einige Zeit nach der Belastung wieder und da ich auch nach einem Besuch in der Sauna kaum noch einen Schmerz wahrnehmen konnte, sieht es für mich fast so aus, als die Erwärmung einen, wenn auch vorübergehenden, positiven Effekt hat.

Na ja, werde das nächste Jahr dann wohl wieder mit einem Besuch beim Arzt starten.

Gruß
Jochen

Hallo Jochen,

Dehnen vor dem Laufen ist nicht unbedingt das gute Mittel, lockeres Aufwärmen ist sicherlich besser. Warum soll Mensch kalte Muskeln strapazieren?
Bei diesem link findest du ganz gute Übungen zum Aufwärmen und zum Dehnen und Kräftigen hinterher und zwischendurch.
http://www.vicsystem.com/exercises/exercises-de.pdf

Ich würde einige Übungen anders machen, aber insgesamt eine gute Seite.

Alles Gute,

Traveläufer