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Die Marathon-Formel

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... and 14.0–27.5% of total body mass in adult women and men ...
Im Leben nicht !!! Lass es 26.3 % sein, und dass ist schon hoch gegriffen ...

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Hallo

die Formeln sind im Anfangsbereich relativ einfach, die letzteren Ableitungen sind 'Höhere Mathematik', da haben selbst unsere promovierten Chemiker geschmunzelt, weil sie dort nicht ohne weiteres Folgen können.
Um die Formelsammlung zu verstehen setzt es allerdings mathematisch-phyikalische Kenntnisse voraus.
Z.B. die Formel: 1kcal kg(hoch)-1 km(hoch)-1 * 42,195km * x kg
Um diese Formel anzuwenden, muss man natürlich wissen, wo die Größen stehen und wie man diese gegeneinander kürzen kann.
Konkret werden die Kilokalorien für einen Marathon errechnet, alle anderen Größen kürzen sich weg.
Also für eine 70kg Person ergeben sich 2953,65 Kilokalorien für die 42,195km.
"Gewicht multipliziert mit Strecke in Kilometern ist gleich Menge an Kilokalorien" - alles andere kürzt sich weg...

Darauf folgt in wieweit man körperlich ausgestattet ist mit Energieressourcen.

Weiter kann man analysieren, wie die persönliche Sauerstoffversorgung aussieht und wie sich
das Ganze mit der Laufgeschwindigkeit verhält.

Schlussendlich kann man errechnen, was man während eines Marathon zuführen muss, um
nicht bei Kilometer 30+X einzubrechen.
Und die Mathematiker haben errechnet, dass man durch ein mehr an zugeführter Energie locker schneller wird.
Schneller, weil Körperfett bzw. Fettsäuren in einem Leistungswettbewerb einen Sportler ausbremsen, denn beim Verstoffwechseln von Körperfetten braucht man einiges mehr an Sauerstoff.
Allerdings kann man durch Zuführung von Kohlenhydraten das Ausbremsen verhindern.
Sicherlich wundert sich manch einer, was er zuführen muss, um voll durchlaufen zu können.
Wenn man Gel zuführt, dann wird das ein teurer Spaß!
Deshalb nach Alternativen schauen, denn die gibt es.
Als Standart haben einige Schreiber, welche den Fachbericht vorgestellt haben in den Medien, ca. 800kcal angegeben, was ca. 8 Gelpräparaten entspricht.
8 * 1,80 Euro = 14,40 Euro

Wobei ich denke, dass man bei Großpackungen Geld sparen kann oder man mischt mit
gleichwertigen Alternativen selbst, damit man nicht arm wird.


Viel Erfolg!

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Das heißt also, dass ein Marathonläufer 200-300 kcal/h durch den Verdauungstrakt schicken muss und daneben noch ein wenig läuft.
Den Gelpreis kann man natürlich auch auf die Kilometer umrechnen, was dann ca. 34 ct/km ausmacht oder alle 5 km 1 Gel.

Was den Sauerstoff betrifft, wäre es natürlich interessant, wieviel Sauerstoff, den man eingeatmet hat, überhaupt umgesetzt wird, sprich: vielleicht gibt es da - im wahrsten Sinne des Wortes - noch Luft nach oben und der Sauerstoffverbrauch ist nicht der Flaschenhals. Dann nützt die zusätzliche Energie recht wenig (so wie man im Sitzen hauptsächlich Fett verbrennt, ohne dabei außer Atem zu kommen - zumindest die meisten Menschen).
"Unsere Feuerwehrmänner lernen in ihrer Ausbildung, ihre Hosen in 3 Sekunden anzuziehen. Wieviele Hosen kann ein gut ausgebildeter Feuerwehrmann in 5 Minuten anziehen?" - Grigorij Oster

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rono hat geschrieben:PLoS Computational Biology: Metabolic Factors Limiting Performance in Marathon Runners

Welcher englischsprechende Mathematiker faßt den Artikel allgemeinverständlich für's Fußvolk zusammen? :zwinker5:

Gruß Rono
Hallo,

habe über die Weihnachtstage nochmals die Formelsammlung überflogen, soweit ich das erkennen kann, brauchst du nur grundlegende physikalisch-mathematische Kenntnisse, denn die Funktionen sind in den Schautafeln schon abgebildet.
Aus den Schautafeln kann man seine Erfordernisse ablesen, allerdings muss man den Text lesen können, dort wird auch die Anwendung dargelgt.
Aber ich habe mir mal die Arbeit gemacht die Kurzfassung einigermaßen präzise zu übersetzen.
Allerdings bin ich kein Übersetzer und der Text ist akademisch grausam angelegt, Endlossätze bei welchen man schnell den Bezug verliert.
Wen es interessiert die Kurzfassung, das "Abstract":

In den letzten drei Jahrzehnten haben sich jährlich hunderttausende von Läufern für einen der großen Marathons eingeschrieben.
Viele, die versuchen eine Marathon-Distanz von 42.195 m zu laufen, mehr als zwei-fünftel bzw. 40% machen unschöne Erfahrungen und/oder erleiden leitungsbegrenzende Erschöpfungszustände der physiologischen Kohlenhydrat-Reserven (ein Phänomen bekannt als "hitting the wall", zu Deutsch "Hammermann"), und Tausende steigen vor erreichen der Ziellinie aus (annähernd 1-2% der Gestarteten).
Analysen der Ausdauer-Physiologie verwenden entweder grobe Näherungen, um nahezulegen,
dass die menschlichen Glykogenreserven unzureichend sind um die Brennstoffversorgung für den Marathon sicherzustellen ("hitting the wall" / der "Hammermann" scheint unausweichlich),
oder anzudeueten, dass maximale Gykogenbefüllungen nötig sind, um einen kompletten Marathon durchzustehen ohne "hitting the wall" / "Hamermann".
Die vorliegende rechenbetonte Studie legt dar, dass die dynamischen Beschränkungen für Ausdauerläufer viel subtiler und abhängig von verschiedenen physiologischen Variablen einschließlich der Muskelmassenverteilung,
Leber- und Muskelglykogendichte,
Laufgeschwindigkeit (Trainingsintensität als Bruchteil der aeroben Kapazität) der einzelnen Läufer sind,
in einer individuell abgestimmten, gleichwohl bezifferbaren und planbaren Art und Weise.
Das analytische Denkmodell wird verwendet, um die Distanz abzuschätzen, bei welcher die Läufer ihre Glykogenvorräte aufbrauchen - als eine Funkion der Laufarbeitsintensität.
Hierbei liefert das Modell auch eine Basis für Leitlinien zur Gewährleistung der Sicherheit und zur Optimierung der Leistungsfähigkeit von Ausdauerläufern, sowohl beim Einstellen/Herausfinden des persönlich angemessenen Tempos, als auch beim vorgeschriebenen Nachführen von Anfordernissen(hier sind wohl die Kohlenhydrate gemeint) während des Laufes zum Umgehen (der Mauer) "the wall" / des "Hammermanns".
Die dargelegte Untersuchung erklärt auch physiologische Grundsätze wichtige Standards des Marathonlaufens, welche bisher nur erfahrungsgemäß definiert blieben:
Die Qualifikationszeit des 'Boston Marathon'.

Anmerkung: Bosten Marathon Qualifikationszeit für unter 40 Jahre ist 3 Stunden 15 Minuten und schneller.


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