Tractussyndrom, oder doch was (ganz) anderes?

Guten Abend allerseits,

ich lese nun schon einige Zeit dieses Forum und heute dann mal mein erster Beitrag. Und warum? Um meine Frustration und mein Leid zu klagen.

Ich erbitte hier keine Ferndiagnosen, da ich genau weiß das sowas erstens nicht geht und zweitens unseriös wäre. Ich erhoffe mir aber ein paar (Therapie-)ideen und Anregungen, an was ich vielleicht leiden könnte.

Nun zu meiner Krankenakte

Anfang September:
- Leichte Schmerzen an beiden Knieaussenseiten. Rechts allerdings deutlich stärker.
- Bisschen gegoogelt und in meinem schlauen Läuferbuch geschaut -> ITBS
- Mehrere Tage Laufpause, bissel Eis, Voltaren...
- Wieder gelaufen...gleiches Problem
- Ca. 10 Tage Laufpause und ein bisschen Behandlung (Eis, Voltaren etc).
- Laufversuch -> gescheitert

Ab hier dann auch Schmerzen im täglichen Leben (Treppen, Autofahren usw...)

Nachdem die (leichten) Beschwerden auch bei kompletter Lauf- und Sportpause und Schonung im Alltag nicht weggingen -> Orthopäde (angesehener Sportmediziner (u.a. vom erfolgreichsten deutschen Leichtathletikverein))

Erster Termin am 25.10
Diagnose: Tractussyndrom aufgrund von Überbelastung (na ja, bin im August und Angang September auch nicht bedeutend mehr gelaufen als sonst) und etwas varischen Beinachsen (also Fehlstellung).
Therapie: 20 Diclo 75mg Tabletten (2mal täglich), Einlagen, Voltaren-Gel

Nach 10 Tagen (keine Diclo mehr) keine Verbesserung.
Ich hatte mir zu dem Zeitpunkt noch keine Einlagen geholt. Ein Bekannter (Physiotherapeut) meinte ich sollte damit zunächst mal abwarten.

Nächster Termin beim Doc. -> Spritze ins rechte Knie mit Entzündungshemmenden Medikamenten + "Holen Sie sich die Einlagen" + Krankengymnastik.

Einlagen geholt und fast täglich im Schuh getragen.
5 Sitzungen Krankengymnastik -> Stärkung der Oberschenkelmuskulatur, Dehnübungen, Massage
Die Übungen und weitere (aus Büchern und Youtube) mache ich seitdem fast jeden Tag (manchmal lässt es halt der Terminkalender nicht zu)

14 Tage später keine Verbesserung. Wohl gemerkt immer noch komplette Lauf- und Sportpause.

Nächster Termin -> Diagnose immer noch Tractussyndrom -> MRT machen.
Dafür habe ich nen Termin Mitte Januar bekommen (bin halt kein Privatpatient).

Die Beschwerden und Schmerzen sind in den letzten Tagen stärker geworden. Ich zweifle mittlerweile an der Diagnose. Es tut zwar schwerpunktmäßig außen am Knie weh, aber immer öfter zieht sich der Schmerz durchs ganze Knie. Mal sitzt er nur an der Innenseite. Mal unterhalt des Knies, mal tut das Schienbein weh. Rechts immer deutlich schlimmer als links, aber auch links sind die Beschwerden da.

Jetzt ihr! Irgendeine Idee was das sein könnte? Irgendeine Idee was ich noch (selbst) machen könnte um der Geschichte Herr zu werden?

Ich bin 24, Laufpensum war vor der Geschichte ungefährt zwischen 20 und 50km pro Woche. Immer mit guten Schuhen, Dehnübungen nach einer Einlaufphase und am Ende....also aus meiner Sicht relativ vernünftig...

Vielen Dank für Eure Hilfe vorab

Gruß
Stephan

PS:
Ich werde auch versuchen mich ab jetzt stärker im Forum zu beteiligen

Hallo Stefan und wilkommen!

Stephan_Lfeld hat geschrieben:Ich erbitte hier keine Ferndiagnosen, da ich genau weiß das sowas erstens nicht geht und zweitens unseriös wäre. Ich erhoffe mir aber ein paar (Therapie-)ideen und Anregungen, an was ich vielleicht leiden könnte.

Was Du da schreibst, ist widersprüchlich.

Wenn Du Dir sicher bist, an ITBS zu leiden, empfehle ich Dir http://forum.runnersworld.de/forum/gesu ... -itbs.html .

runningdodo hat geschrieben:Hallo Stefan und wilkommen!
Was Du da schreibst, ist widersprüchlich.

Wenn Du Dir sicher bist, an ITBS zu leiden, empfehle ich Dir http://forum.runnersworld.de/forum/gesu ... -itbs.html .

Hi runningdodo,

danke erst einmal für die Antwort.

Ich sehe da eigentlich keinen Widerspruch. Ich wollte deutlich machen, dass klar ist, das hier niemand mit Sicherheit sagen kann, was in meinem Knie los ist.
Es geht einfach darum Erfahrungen, Anregungen und Tipps von Laufkollegen zu bekommen was es noch sein könnte, oder wie man ITBS "beseitigen" kann. Vielleicht hat jemand etwas ähnliches durchgemacht.

Ich bin halt im Moment an einem Punkt, an dem ich nicht mehr wirklich glaube was der Arzt diagnostiziert hat. Einfach aufgrund der Tatsache, dass bisher kein Therapieansatz Wirkung zeigt. Da wird man halt etwas skeptisch.

Danke für den Link!

EDIT:
Hab grade mal den Link (und Folgelinks) durchgelesen. Das bestärkt mich etwas in dem Gefühl an etwas anderem zu leiden. Die Schmerzen gehen durch Schonung nicht weg. Wie soll ich an den Schmerz trainieren, wenn der immer da ist? Ich hab Abduktoren sowas von gestärkt -> kein Effekt. Ich mache soviele Dehnübungen in letzter Zeit...kein Effekt... :-(

MfG
Stephan

Wenn Du Deinem Arzt nicht glaubst, naja, das ist natürlich bedauerlich.

Warum solltest Du dann jedoch "Anregungen, an was ich vielleicht leiden könnte" von Leuten hier im Forum glauben? Das wäre ja wirklich eine Ferndiagnose und das meine ich mit widersprüchlich.

Ganz allgemein gilt das alte Gesetz: Ohne Diagnose -- keine Therapie.

Um eine genaue Diagnosestellung kommst Du also nicht umhin.

Das ist immer der erste Schritt.

Na ja, was heißt bedauerlich.

Du gehst zum Arzt. Er stellt eine Diagnose und Therapiemöglichkeit. Ich tue wirklich alles dafür und das ist wirklich nicht so dahergesagt. Es stellt sich aber keinerlei Verbesserung ein, im Gegenteil es verschlimmert sich eigentlich noch.
Ich habe dem Arzt beim letzten Termin auch gesagt, dass ich denke, dass es ggf. doch was anderes sein könnte. Er hält an seiner Diagnose fest.

Der Thread also lediglich um ein paar Ideen zu sammeln. Ich sehe Anregungen nicht als Ferndiagnose. Wenn Du so willst eine Art Brainstorming, was sich andere noch als Ursache vorstellen könnten. Vor allem wollte ich aber auch ein paar Therapieansätze in Erfahrung bringen, die vielleicht nicht immer als erstes von Ärzten propagiert werden.

Insgesamt also sozusagen die Nutzung der Schwarmintelligenz ;-)

Klar, um eine genaue Diagnosestellung komme ich nicht umhin. Deswegen war ich auch schon dreimal beim Arzt und habe noch einen MRT-Termin im Januar. Bis dahin dachte ich könnte man noch etwas selbst daran arbeiten. Dafür fehlen mir aber auch im Moment einfach die Ideen.

Vielleicht hat jemand ja noch ein paar Anregungen. Bitte keine FERNDIAGNOSEN!!!!

Gruß
Stephan

Boar, ich glaub ich hab genau das gleiche wie du! War Anfang des Jahres schon mal beim Hausarzt deswegen, aber der hatte leider nichts festgestellt... und vorhin war ich im Krankenhaus, weil die Schmerzen beim Gehen, Aufstehen etc. schon so übel waren das es mich richtig durchzuckt hat. Tja dann wurd ich kurz untersucht und dabei tat komischerweise nichts weh sodass ich quasi ohne Befund wieder gehen konnte...
Zuhause hab ich dann das erste Mal über das Läuferknie gelesen, mach jetzt auch erstmal einen Termin bei nem Sportmediziner aus!

Eine andere Sache mal, hat sich bei dir denn inzwischen was gebessert oder hast du immer noch diese Schmerzen?

Lg Jasmin

Hi Jasmin und Stephan,

habt ihr denn den Laufumfang in der letzten Zeit großartig gesteigert? Ich hab solche ITBS Beschwerden schon seit Jahren, wenn ich zu schnell in z.B. den Marathontrainingsplan einsteige. Letztes Jahr musste ich den Marathon dann sogar bei km 30 abbrechen, da ich mir zu wenig Zeit für die Vorbereitung gegönnt hatte :(.
In den Jahren zuvor hat mir vor allem das konsequente Durchführen von Lauf-ABC Übungen und ein Dehn- und Kräftigungsprogramm geholfen.
Die Dehnungsübungen kennt ihr wahrscheinlich schon: Stretching and Strengthening Exercises for Iliotibial Band Syndrome | Running Times Magazine
Aber die Übung mit der Rolle kann ich nur empfehlen. Da bekommt man ein Gefühl dafür, an welcher Stelle Verhärtungen/Verspannungen sitzen. Ich wolle mir jetzt auch so eine Rolle kaufen. Ein Physiotherapeut meinte dann aber, dass man auch eine volle Wasserflasche dafür nehmen kann.

Viele Grüße und viel Erfolg
hqqh