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Marathonvorbereitung: Zum Arzt oder nicht?

Marathonvorbereitung: Zum Arzt oder nicht?

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Hallo liebe Community,
für dieses Jahr habe ich mir den Düsseldorf-Marathon am 8.Mai als Ziel gesetzt und werde jetzt auch mit dem Training hierfür beginnen. Bisher habe ich Halbmarathon-Erfahrung und fühle mich sonst auch fit und gesund.
In den Lauf-Zeitschriften liest man immer wieder, dass man vor der Marathon-Vorbereitung zum Arzt gehen und sich durchchecken lassen soll. Gilt diese Empfehlung immer? Meint ihr, auch ich sollte zum Arzt gehen, trotz guter Halbmarathon-Erfahrung und stabiler Gesundheit?
Wie handhabt ihr solche Empfehlungen und was "checkt" der Arzt bei einer solchen Untersuchung eigentlich?

Besten Dank für die Hilfe und viele Grüße in die Runde!
Thomas

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Ich hab' etwa den gleichen Stand, um schliesslich in den M-Trainingsplan ab Mitte Februar einzusteigen, hab' ich aber dennoch nächste Woche einen Check.

Was genau alles angeguckt wird, weiss ich auch nicht, aber ich gehe auf jedem Fall mal von einem großen Blutbild und einigen Checks für Herz-Kreislaufsystem aus - nachdem ich bei dem Arzt schon ne gute Weile bin, hab ich da eigentlich Vertrauen, dass er als Hobbyläufer und Sportarzt schon die relevanten Sachen angucken wird.

Mir geht es dabei in erster Linie um eine Absicherung, da ich zum Einen gerne selber mal wüsste, wie es allg. so aussieht und zum Anderen nicht irgendeinem Mist später die Verantwortung zuschanzen kann, wenn was nicht so läuft wie gedacht.
Zum anderen mag es ja tatsächlich irgendwas geben, was ansonsten erst bei Wochen mit Spitzenbelastungen von >100 km auftritt... daher lieber einmal zu oft, als einmal zu wenig geguckt - ist zumindest meine Meinung.

Natürlich spricht wenig dagegen, wenn man seit mehreren Jahren >50-100 km pro Woche läuft, dass man sich sowas spart ... ein Muss ist es ja eh nicht.
Bild


Running, on our way

:donotfeedthetrolls:

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Hallo Thomas,

wenn du bislang ohne gesundheitliche Probleme trainiert hast, dich gesund fühlst und keine Anhaltspunkte für gesundheitliche Risiken (z.B. familiäre Vorbelastung durch Herz-Kreislauferkrankungen) hast, musst du meiner Meinung nach nicht zum Arzt.

Bei den meisten Ärzten dürfte es dort eh nur das Standardprogramm geben: kurze Anamnese zu Risikofaktoren (Rauchen, Übergewicht, Diabetes, familiäre Risiken etc.), Blutdruckmessung, Abhören der Lunge, kleines Blutbild, allenfalls noch Ruhe-EKG. Natürlich kann es bei dir unentdeckte Risikofaktoren geben, z.B. nicht erkannte Herzfehler. Aber die bleiben bei einer solchen Routineuntersuchung - und selbst bei aufwendigeren Untersuchungen (Belastungs-EKG) - häufig unbemerkt. Garantien kann dir also auch kein Arzt geben. Wenn du Restrisiken minimieren willst, schadet dir ein Arztbesuch sicher nichts, allenfalls deinem Geldbeutel (ich bin nicht sicher, ob die Untersuchung eine Kassenleistung wäre).

VG, viel Erfolg bei der Vorbereitung
kobold

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Wie alt bist du denn? Was bist du so in deinen Halbmarathonvorbereitungen gelaufen? Das Marathon- und HM-Training ist ja recht ähnlich, lediglich die Umfänge werden etwas gesteigert aber gerade am Anfang ja mit niedriger Intensität. Wenn deine Vorbereitungen also ansonsten ähnlich aussehen, sehe ich jetzt keinen Grund, warum man nun gerade vor dem Marathontraining sowas machen sollte.

Wenn du dir davon Sicherheit erhoffst und dich besser fühlst, dann mach es einfach. Wie aber Kobold schon schrieb, gibt es sowieso keine 100% Sicherheit...

Ansonsten dann viel Erfolg und berichte ruhig mal, wie es dir ergeht!

Gruss,
Jens

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Thada hat geschrieben:Wie handhabt ihr solche Empfehlungen und was "checkt" der Arzt bei einer solchen Untersuchung eigentlich?

Besten Dank für die Hilfe und viele Grüße in die Runde!
Thomas
Ich war mehrmals zu solchen Untersuchungen (deutlich über 40 J., Übergewicht, Neigung zu Bluthochdruck und Diabetes - da fand ich das beruhigender MIT).

Vor dem ersten Marathon war ich beim Kardiologen. Der hat Belastungs-EKG (dabei natürlich Blutdruck gemessen) und ein Herzecho gemacht - was im Grunde die wichtigere und aussagekräftigere Untersuchung ist. Bezahlt hat die Kasse.

Ein paar Jahre später brauchte ich für einen Marathon in Frankreich eine ärztliche Bescheinigung, die ich mir bei einer Allgemeinmedizinerin mit "Sportarzt-Zusatz" im Firmenschild besorgt habe. Die hat Blutdruck gemessen, ein paar Fragen gestellt und Belastungs-EKG angefertigt. Die Untersuchungen hat wiederum die Kasse bezahlt - das Ausstellen der Bescheinigung hat sie sich mit wenn ich mich recht erinnere 20, - Euro bezahlen lassen (fand ich ein bisschen doof aber naja ...)

Letztes Jahr war ich - nach einigen Krankheitsphasen, weil ich älter werde, immer noch zu vorgenannten Risikogruppen gehöre und weil ich davon gehört hatte, dass es gut sein soll - zur gründlichen Untersuchung am "Zentrum für Prävention und Sportmedizin der TU-München". Dort wird ein mehrstündiger "Check-up"angeboten, der - zumindest in meinem Alter, ich weiß nicht ab wann genau - ebenfalls und wiederum von der Krankenkasse finanziert wird als jährliche Komplettuntersuchung.

Hier werden Blutwerte gemessen, Ruhe- und Belastungs-EKG angefertigt, Herzecho mit hoch auflösenden Geräten, so dass man sogar selber genau erkennt, was da wo ist. Alles gut erklärt, hinterher besprochen. Und wenn die Orthopädie irgendwo hakt, wird auch hier genauer hingeguckt

(auf meine Frage, ob das bei mir noch kommt, lautete die Antwort der für mich zuständigen Ärztin: "Wenn Sie sagen, sie sind mit diesem Übergewicht und Risiken schon 9 Marathon gelaufen und haben seit Jahren fast durchgängig recht ansehnliche Laufumfänge und weder Knie, Hüften noch Rücken tun weh ... dann ist das aussagekräftig genug. Was soll denn der Orthopäde da noch untersuchen oder aktuell neues finden?" ;)

Ich bin dann mit einem 24-Stunden-Blutdruck-Messgerät nach Hause geschickt worden weil meine Werte grenzwertig waren. Die Auswertung allerdings zeigte, dass ich eine "Untersuchungs-Hektikerin" bin, zwar immer noch Grenzwertbereich aber in Langzeitauswertung nie drüber, so dass ich erstens keine Medikamente benötige und man mir von fachkundiger Seite das absolute OK auch für Langzeitbelastung wie Marathontraining und Marathon gab. Garniert mit dem (natürlich immer gültigen) Zusatz, dass wie für jeden anderen gilt: "nicht bei Krankheit, Erkältung oder sonstigen Zusatzbelastungen." Vernünftig eben - aber das wisse mer ja alle, oder?

Ich für mich fand und finde das beruhigend. Und interessant waren die Auswertungen allemal.

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Vielen Dank für die zahlreichen Anregungen und Hinweise! Ich werde jetzt mal mit dem Training starten und hoffe, es läuft, auch ohne Arztbesuch, alles glatt.

Grüße
Thomas

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Lizzy hat geschrieben:Die Untersuchungen hat wiederum die Kasse bezahlt - das Ausstellen der Bescheinigung hat sie sich mit wenn ich mich recht erinnere 20, - Euro bezahlen lassen (fand ich ein bisschen doof aber naja ...)
Ne, ist klar, daß die Ärzte alles kostenos machen sollen, um den Leuten den Freizeitspaß (Marathon in Frankreich) zu ermöglichen.
Diese Anspruchshaltung ist eine Sache, an die ich mich niemals gewöhnen werde. Ich finde sie so dermaßen zum Kotzen, daß ich es auch nicht müde werde, immer wieder zu betonen.
Du hast wirklich immer wieder massenhaft (teils überflüssige, da redundante) richtig teure Untersuchungen von der Kasse bezahlt bekommen, und meckerst über 20,- Euro :confused: :nene: :sauer:
Guck Dir die Gebührenordnung für Ärzte an. Da steht nicht, daß Atteste und Bescheinigungen kostenlos ausgefüllt werden müssen. Und das ist auch absolut richtig so. Privatvergnügen soll auch privat bezahlt werden.

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Lizzy hat geschrieben:(auf meine Frage, ob das bei mir noch kommt, lautete die Antwort der für mich zuständigen Ärztin: "Wenn Sie sagen, sie sind mit diesem Übergewicht und Risiken schon 9 Marathon gelaufen und haben seit Jahren fast durchgängig recht ansehnliche Laufumfänge und weder Knie, Hüften noch Rücken tun weh ... dann ist das aussagekräftig genug. Was soll denn der Orthopäde da noch untersuchen oder aktuell neues finden?" ;)


:daumen: :daumen:

Sehr vernünftige und pragmatische Einstellung.

tina

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Ich habe mal bei einem Fachmann nachgefragt:

...... dass es immer gut ist, wenn die mal eine kardiologische
untersuchung machen unter belastung. nicht nur wegen marathon, auch
allgemein für alles im leben. viele haben angeborene herzfehler und kippen plötzlich
um, sowohl bei einer kirmes, als auch beim marathon. reine
lebensversicherung, die aber etwa 300 euro oder mehr kostet. viele menschen
würden noch leben, auch marathonläufer oder kleinere distanzläufer, wenn die
das mal gemacht hätten.
gruss hennes

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Drehwurm hat geschrieben:Ne, ist klar, daß die Ärzte alles kostenos machen sollen, um den Leuten den Freizeitspaß (Marathon in Frankreich) zu ermöglichen.
Meinst du das wirklich? Also ich nicht. Ich bin der Meinung, es sollten angemessene Gebühren verlangt werden. Beim Ausdruck eines vorformulierten ein-Satz-Formulares (Dauer incl. Aufruf im Dateisystem, Drucken, Stempel, Unterschrift ca. 2 Minuten - seinen wir großzügig und veranschlagen 5 Minuten. Material: 1 Ausdruck incl. Papier, Toner, Druckerverschleiß) fände ich eine Gebühr von bis zu 10,- Euro angemessen.

Echt? kostenlos sollte das sein, findest du? *tztz* das ist ja mal ein Anspruch ... *


* womit bewiesen wäre: Botschaften falsch lesen kann ICH auch :)
Drehwurm hat geschrieben:Ich finde sie so dermaßen zum Kotzen, daß ich es auch nicht müde werde, immer wieder zu betonen.
Die meisten Kassen finanzieren übrigens auch Entspannungstrainings teilweise mit. Man muss sich nur vorher erkundigen, welches Institut akzeptiert wird und wie hoch die Erstattungssätze sind. Meiner Meinung nach auch für Marathonläufe(r) sinnvoll. Ein wenig Gelassenheit, Offenheit, freundliches Denken - Modestichwort: "Wertschätzung" schadet selten
Drehwurm hat geschrieben:Du hast wirklich immer wieder massenhaft (teils überflüssige, da redundante)

Aus welchen meiner Angaben beziehst du Deine Beurteilung? In meinem - auch durch familiäre Herz-Problemfälle, diverse zu der Zeit akute massive und lang andauernde gesundheitliche Probleme (ich gehe mal davon aus, dass Du nicht erwartest, hier geschlossene Komplett-Krankenbilder incl. Familienbelastungen etc. zu lesen?) mitbestimmten Fall wird eine jährliche gründliche Untersuchung von Seiten der Kasse empfohlen. Im Abstand von 4 Jahren ein Herzecho (das ist nicht redundant, da die meisten entsprechenden Krankheiten erworben sind und sich gerade in fortschreitendem Alter - bei Frauen gerne in der Zeit um die Wechseljahre herum - entwickeln) und alle zwei Jahre ein EKG liegt sogar noch unter dem von den Kassen für mich empfohlenen Abstand.
Drehwurm hat geschrieben: und meckerst
Meckern? Ich? Nee :)
Lies doch einfach nur was da steht: "ein bisschen doof" ist nicht grundsätzlich gemeckert - es schränkt die Akzeptanz (ohne explizite Nennung der Gründe - oben jetzt etwas genauer genannt) ein. Wenn du genaueres dazu hättest wissen wollen, hättest du nachfragen müssen. Interpretieren geht in solchen Fällen meist in die Hose :D

Das (s. u.) jedenfalls könntest du dir dann gelegentlich sparen
so dermaßen zum Kotzen
ist auch ungesund - noch dazu in der von dir praktizierten Häufigkeit :zwinker5:
TinaS hat geschrieben:Sehr vernünftige und pragmatische Einstellung.
tina
Ja, das fand ich auch. Natürlich hätte es mir Spaß gemacht - aber richtig war's natürlich, das wegzurationalisieren.

Wobei ich ja vorher fast alle läufertypischen "Zipperlein" (Knie, Fußsehnen, Gelenke) auch mal durchhatte - dagegen aber ohne ärztliche Begleitung erfolgreich vorgegangen bin - so gesehen war ich bei diesem Uni-Institut zu spät dran. Ein paar Jahre früher wären mir auch die "Bewegungs- und Haltungsanalysen" zuteil geworden. Auf Kassenkosten :zwinker4:

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Thada hat geschrieben: Ich werde jetzt mal mit dem Training starten und hoffe, es läuft, auch ohne Arztbesuch, alles glatt.
genau so habe ich es am Anfang, bis zum 2. Marathon auch gemacht. Dann kippte einer beim Berlin Halbmarathon vergangenes Jahr 300 Meter vorm Ziel tot um (keine Risikogruppe) und 2 Monate beim Potsdam Marathon wieder einer... Mein Hausaarzt sagte, "kann eigentlich ohne Vorbelastung nicht passieren..." Stimmt vermutlich aber was bringt "könnte, sollte, müsste..." Ich bin dann zum Sportarzt, damit ich mir diese Gedanken einfach nicht mehr machen muss. Kann ich jedem, der es ernst meint, nur raten. Läuft sich (für den Kopf) besser seitdem. Klar, Gewissheit gibt es nie aber es hilft.

Gruß Ute
... wie, ich soll das jetzt alles auch wieder zurücklaufen... :nee: :nick:

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uzi hat geschrieben:kippte einer beim Berlin Halbmarathon vergangenes Jahr 300 Meter vorm Ziel tot um (keine Risikogruppe) und 2 Monate beim Potsdam Marathon wieder einer...
... und jeden Tag sterben Leute im Bett! oder am Schreibtisch oder sitzend im Bus...

Steben die weil sie im Bett sind oder während sie im Bett sind?


gruss hennes

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Hennes hat geschrieben:... und jeden Tag sterben Leute im Bett! oder am Schreibtisch oder sitzend im Bus... Steben die weil sie im Bett sind oder während sie im Bett sind?
wohl wahr :daumen: oder weil einfach ihre Zeit gekommen ist oder was auch immer... Wenn über 20tausend durch eine Stadt rennen und innerhalb von 3 Stunden einer stirbt, wäre das vermutlich gemessen an einer Kleinstadt mit 20tausend Einwohnern für einen normalen Tag ein ganz gewöhnlicher Durchschnitt. Irgendwann sind wir eben alle mal dran.... :nick:
Ich dachte damals, man muss das ja nichts unnötig beschleunigen... deswegen der Arzt

gesunde Grüße zurück
... wie, ich soll das jetzt alles auch wieder zurücklaufen... :nee: :nick:

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uzi hat geschrieben:... deswegen der Arzt
Kann ja auch nicht schaden - siehe mein Beitrag #9 oben: http://forum.runnersworld.de/forum/1255096-post9.html

...aber eben aus 2 Todesfällen ableiten dass HM oder M an sich "gefährlich" wären, halte ich natürlich für Quatsch!

gruss hennes

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Hennes hat geschrieben: ... aber eben aus 2 Todesfällen ableiten dass HM oder M an sich "gefährlich" wären, halte ich natürlich für Quatsch!
oja, das war ein "Spaß", Leuten von außen klar zu machen, was für ein Quatsch das ist.

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Ich versteh den Fragesteller nicht,
die Untersuchung tut doch nicht weh, braucht nicht unendlich viel Zeit und kosten im Normalfall nix, was gibts dann für nen Grund sich nicht mal durchchecken zu lassen??? :confused:


Aber ich hatte vor Jahren hier auch mal so was sinnloses gefragt :tocktock: :
http://forum.runnersworld.de/forum/fore ... esund.html

mfg
giuseppe

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Hallo Thada,
ich würde es empfehlen.habe damit vor meinem ersten HM angefangen und
habe es seitdem regelmäßig gemacht.
Ich war bei nem Zentrum für Sportmedizin und da wird ein Belastungs EKG auf
dem Laufband gemacht,Lungenfunktionstest,Blut kontrolliert,Urin Kontrolliert und
ich hab zusätzlich noch ein Ultraschall vom Herzen machen lassen.
Gruß aus Berlin :winken:
Gesperrt

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