Banner

Ich glaub ich mag so nicht mehr weitermachen, oder?

Ich glaub ich mag so nicht mehr weitermachen, oder?

1
Hallo,

ist vielleicht ein ziemlich blöder Titel, mir ist aber nichts besseres eingefallen :klatsch:

Ich laufe nun schon seit geraumer Zeit, seit Juni letzten Jahres wirklich konstant 3-4x die Woche, immer mit Plan. Natürlich kann ich Fortschritte bemerken, aber irgendwie bin ich doch ein wenig unzufrieden.
Mein Training ist Pulsorientiert (ja ich kenne meine tatsächlichen Hfmax :nick: ). Aber irgendwie merke ich doch, dass mir die Geschwindigkeit fehlt.

Das mit dem Puls ist so ne Sache, es gibt Tage da lauf ich mit 79 Puls los und Tage da hab ich noch nicht einmal die Schuhe an und 119 Puls. Auch mein Ruhepuls ist nicht immer konstant, und nicht immer werde ich dann krank oder so.

Nun bin ich heute mal los, einen Langen rund 19km, ohne Pulskontrolle, einfach nach Gefühl. Ich war in knapp unter 2 Stunden wieder zuhause, und war nicht einmal sonderlich kaputt, eher so ein GAT2 Gefühl.
Wenn ich nach "vorgeschriebenen " Puls laufe, brauche ich etwa 40 min länger und bin meist genervt, so langsam zu laufen. Der schnellere Lauf hat heute richtig Spaß gemacht.

Macht es Sinn von pulsorientiertem auf tempobassierendes Training umzustellen, und wenn ja, wie mach ich das jetzt am Besten? Oder soll ich bei meiner alten Methode bleiben? Oder gibt es sogar SINNVOLL Mischformen, a la eine Woche so eine Woche so?

Danke für Eure Antworten

PS: Mein Trainingstagebuch ist offen, vielleicht findet ihr ja was....

mfg Harald
Bild


Bild

2
ich finde 6:20 sind für deine Ziele okay. Das ist entwickelnder Dauerlauf und das senkt auch langfristig den Puls. Vergiss den Puls mal für eine Weile, lass dich durch ihn nicht knechten und versuch einfach mehr Körpergefühl zu entwickeln. Puls ist sowieso immer nur ein Indikator. Wenn du ihn wieder nutzt, dann hauptsächlich zur Nachkontrolle und Langzeitbetrachtung, aber steuer damit nicht dein kurzfristiges Training, gerade in der Anfangsphase halte ich das für wenig sinnvoll.

Gruss,
Jens

3
Snowy hat geschrieben:Mein Training ist Pulsorientiert (ja ich kenne meine tatsächlichen Hfmax :nick: ). Aber irgendwie merke ich doch, dass mir die Geschwindigkeit fehlt.

Das mit dem Puls ist so ne Sache, es gibt Tage da lauf ich mit 79 Puls los und Tage da hab ich noch nicht einmal die Schuhe an und 119 Puls. Auch mein Ruhepuls ist nicht immer konstant, und nicht immer werde ich dann krank oder so.


Dies ist ein typisches Problem des pulsorientierten Trainings: der Puls schwankt stark mit der Tagesform.
Wenn ich nach "vorgeschriebenen " Puls laufe, brauche ich etwa 40 min länger und bin meist genervt, so langsam zu laufen. Der schnellere Lauf hat heute richtig Spaß gemacht.
Das ist ein weiteres Problem: GA1- Läufe bei 70 % sind zu langsam, so daß einem gerade bei den langen Läufen das ewige "Geschlappe" auf den Wecker geht!
Macht es Sinn von pulsorientiertem auf tempobassierendes Training umzustellen, und wenn ja, wie mach ich das jetzt am Besten?..


Ich komme mit folgender Methode am Besten klar:

GA1 nie nach Puls laufen sondern sich an der Atemfrequenz orientieren: man sollte etwa sechs Schritte für einen Atemzug brauchen (drei Schritte Einatmen, drei Schritte ausatmen).

Intensive Läufe wie Intervalle oder gar WK nie nach Puls: hier ist die Uhr entscheidend!

Pulsorientiertes Training macht für mich bei 80- 85% also bei Langintervallen von ca 3km Sinn. Hier werde ich vor zu schnellem Angehen und ungewollten "Zwischenspurts" gewarnt.

4
Jens hat Recht .Nimm die Pulsuhr mit und lese sie halt nach dem Training aus , so mache ich das immer .
Wenn du immer zu langsam läufst ,leidet irgendwann auch deine Lauftechnik , lass dich erst mal nicht aus bremsen .
Vielleicht solltest du dann mit höherer Intensität ein, zwei Tage mehr Regeneration einplanen innerhalb von 4 Wochen .
Liebe Grüße aus Duisburg:hallo:


http://www.heme45.de

Bild



Bild




6
Snowy hat geschrieben: Nun bin ich heute mal los, einen Langen rund 19km, ohne Pulskontrolle, einfach nach Gefühl. Ich war in knapp unter 2 Stunden wieder zuhause, und war nicht einmal sonderlich kaputt, eher so ein GAT2 Gefühl.
Wenn ich nach "vorgeschriebenen " Puls laufe, brauche ich etwa 40 min länger und bin meist genervt, so langsam zu laufen. Der schnellere Lauf hat heute richtig Spaß gemacht.
Klingt gut! Warum machst Du es nicht immer so? Menschen sind auch schon gelaufen, bevor es Pulsuhren gab. Und sie sind nicht schlecht gelaufen. Und sie hatten all die Probleme nicht, die Du zu haben glaubst. :)

7
Snowy hat geschrieben: Macht es Sinn von pulsorientiertem auf tempobassierendes Training umzustellen, und wenn ja, wie mach ich das jetzt am Besten?
Ich gehöre ja eher zu den Freischnauzetrainierern, deshalb bin ich natürlich befangen. Trotzdem ist es m.E. eine Binsenweisheit, dass die Tagesform schwankt. Auch ein Trainingsplan mit Tempovorgaben kann deshalb immer nur ein Anhaltspunkt sein, denn was nützt es wenn z.B. eine Pace von 6:30 im Trainingsplan steht, du aber über ein paar vereiste Stellen nur im Zeitlupentempo drüber kommst, bei strömendem Regen durch nasse Schuhe ausgebremst wirst oder dich schlicht nicht so gut fühlst? Dasselbe gilt für den 'vorgeschriebenen' Puls. Dass auch der nicht wirklich objektivierbar ist, siehst du ja an den gemessenen Werten beim Loslaufen.

Ich rate dir wie eigentlich alle anderen auch, dich nicht zum Sklaven von Plänen zu machen. Die Trainingseinheit gestern war garantiert nicht für die Katz, auch wenn du dich nicht exakt an die Vorgaben gehalten hast. Ich würde an deiner Stelle die Bereiche schnell, mittel und ruhig unterscheiden und diesen Bereichen entweder ungefähre Pulsbereiche oder ungefähre Geschwindigkeiten zuordnen, aber dabei immer flexibel bleiben und letztlich auf mein Gefühl hören.

Zur eher grundsätzlichen Frage, wie schnell man die langen Läufe sein sollen: mir selbst gehen extrem langsame lange Läufe auch auf den Senkel und ich hab die Erfahrung gemacht, dass es weniger weh tut, wenn man auch die langen *etwas* schneller läuft. Ob das daran liegt, dass die Belastung dann nicht so lange dauert oder daran, dass man sich dann harmonischer bewegt, kann ich zwar nicht sagen, aber letztlich ist das auch egal. So wie du das schilderst, war dein Tempo gestern völlig angemessen.

tina

8
Snowy hat geschrieben: aber irgendwie bin ich doch ein wenig unzufrieden...

.... Aber irgendwie merke ich doch, dass mir die Geschwindigkeit fehlt...
Lieber Harald,

dann trainier doch einfach Geschwindigkeit...

Beste Grüße

Wolle

9
Snowy hat geschrieben:Macht es Sinn von pulsorientiertem auf tempobassierendes Training umzustellen, und wenn ja, wie mach ich das jetzt am Besten? Oder soll ich bei meiner alten Methode bleiben? Oder gibt es sogar SINNVOLL Mischformen, a la eine Woche so eine Woche so?
Hallo Harald,

wenn man in einer Sackgasse steckt, bringt eine volle Wende oft die Lösung. Andererseits gibt es "ganz hinten" vielleicht auch einen Durchschlupf. Natürlich kannst du durch Abkehr vom Pulsmesser einen neuen Weg beschreiten.

Allerdings drängt sich mir beim Lesen deiner Klage eine Frage auf. Dazu zunächst meine Überlegung: Du schreibst, dass du nach Plan trainierst und dabei den Pulsmesser benutzt. Sinnvoll möglich ist das aber nur bei der Methode Dauerlauf. Ein Trainingsplan hat aber doch auch noch andere Teile, also mindestens Fahrtspiele und irgendwelche Formen des Intervalltrainings. Und für diese anderen Methoden taugt der Pulsmesser nicht. Das Fahrtspiel steuert man ohnehin nach Lust und Laune und Intervalle sind in Länge, Tempo und Wiederholungszahl vorgegeben. Beim Intervalltraining fehlt Subjektivität entweder ganz oder überwiegend. Überwiegend, wenn man die Pause zwischen zwei Intervallen selbst (zum Beispiel per Pulsmessung) festlegt. Eigentlich besteht effizientes Lauftraining, wenn man den Pulsmesser nutzt, schon aus der von dir angesprochenen "Mischform".

Und jetzt die Fragen: Hat dein wöchentliches Training keine solchen objektiven Anteile? Und: Hast du auf Fahrtspiele bisher verzichtet, wo du den Pulsmesser eben nicht anguckst, sondern nach Gefühl mit wechselndem Tempo arbeitest?

Um sinnvoll auf deine Frage antworten zu können fehlt mir diese Info.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

10
Danke mal an alle die geantwortet haben.

Nun zu Udos Frage, mein Trainingsplan sieht in etwa so aus bei mir:

Mo: GA1 ca. 100 Min. --Pulsgesteuert
Mi: GA2 ca. 80 Min. ---Pulsgesteuert
Fr: Intervalltraining oder TDL - hier gehts nur um die Zeit, Puls egal
So: LALA ca. 160 Min. Pulsgesteuert.

Fahrtspiele im strengeren Sinne mache ich keine, es gibt aber Tage, da beschließe ich einfach zu laufen und die Uhr, Uhr und den Puls Puls sein zu lassen. Meist kommt dann etwa eine Pace von 6:00 auf 10 km raus, wie gesagt ohen Druck der Uhr, aber schon mit dem Vorsatz mal ein wenig Gas zu geben und Spaß zu haben.

Vielleicht mache ich hier ein wenig einen verunsicherten Eindruck und ich kann nur sagen, ja das bin ich auch.
Denn, ich möchte nichts tun was kontraproduktiv ist, anscheinend war ich in den letzten Tagen vor meinem ersten HM auch übermotiviert, was mir dann doch die eine oder andere Minute (angeblich) gekostete. Daher bin ich sehr vorsichtig geworden mit, ich tu mal was ich glaube...

Dies ist mein "Plan" wenn ich nicht direkt in einem HM oder was auch immer Trainingsplan stecke. Allerdings möchte ich Mitte März einen HM laufen und weiß jetzt nicht, soll ich mir einen pulsorientierten Plan holen oder einer der eine Pace festlegt?

mfg Harald
Bild


Bild

11
Ich habe gerade bei dem Kollegen hier deine 10km-Zeit eingegeben. Da wäre für ein normales mittleres Tempo eine 6:30/km. Insofern lagst du ja bei deinem letzten längeren Lauf ja gar nicht so falsch.
Daniels verzichtet eigentlich komplett auf langsame Läufe, das langsame Tempo steht auf der Seite eben nur zusätzlich da. Meine Faustregel ist eigentlich: Wohlfühltempo = 10km-Tempo + 60s. Das kommt bei dir offensichtlich auch ganz gut hin.
Die anderen haben es ja auch schon geschrieben. Insbesonders als Anfänger fällt es dir schwer, den Puls auch wirklich im niedrigen Bereich zu halten. Mit
Langsam wird es schneller.

http://www.editgrid.com/user/hadesnumb/ ... ll_of_Fame
[img]_http://pushup.pu.funpic.de/ticker/pushup/empi-496-pushup.gif[/img]

12
...die meisten hier haben es schon geschrieben, deshalb vvlt nur noch meine Erfahrung dazu:
Ursprünglich hielt ich mich acuh fast sklavisch an die Pulsuhr, bis ich mir die Frage stellte, ob es denn sinnvolles Training ist, beim lala von den Altersheimbewohnern mit Rollator überholt zu werden, forschte hier und da und kam schließlich zu der verwegenen Idee, mal nachzudenken: Kann man eigentlich schnell laufen, wenn man immer nur langsam laufen trainiert??

Fortan, weil ich glaub es war DerC, der hierzu ein par super Beiträge schrieb, trainierte ich nach einem Plan, der mehr auf das Körpergefühl Rücksicht nimmt (also ich laufe so schnell, wie ich weiß, dass ich es zB 20 km aushalte usw.). Die Pulsuhr habe ich dabei, um mich vor Exessen zu schützen (zu wild loslaufen aus einer das wahre Körpergefühl überlagernden Euphorie oder Ärger im Büro oder so oder auch um zu verhindern, dass ich vor Lustlosigkeit auf der Strecke einschlafe im umgekehrten Falle also).

Wie hier also schon viele sagten, lass mal die Uhr, vertraue im Wesentlichen auf deinen Körper und das Gefühl, und vllt die Uhr, um Extreme zu vermeiden. Und um schneller zu werden, muss man glaube ich trainieren, schnell zu laufen, aber s.u. ich bin nicht schnell, deshalb ist das so eine annahme, die ich versuche, dieses Jahr für HM umzusetzen, damit ich ein par Sek schneller werde, richtig schnell werde ich nie mehr, aber das ist nicht schlimm, will sagen, vllt gibt es auch Menschen, die grundsätzlich nicht richtig schnell sind und werden??

Viel Glück und vor allem wieder mehr Spass beim Laufen wünscht Dir M.
Holzlandlauf 11.9.2010 gesund und glücklich nach 22 km in 1:57:00
Teutolauf 16.10.2010, 29 km 600 hm locker+happy 2:52:02
Halle HM 2.9.2012 1:47:02 netto
Braunschweig 28.10.2012 Marathon Debut locker Ziel erreicht

13
Ich trainiere auch nach J.Daniels.

Der gibt ja auch für die normalen Läufe eine Paceangabe.
Die befolge ich aber gar nicht.
Ich laufe einfach los. Ohne Puls- oder Pacevorgabe nur mit dem Gedanken heute halt meine Kilometer zu sammeln für die Qualitätseinheiten.
Wenn ich danach auf den FR 305 schaue sind die Werte nie so wie Daniels es vorgibt.
Ob ich jetzt 6:15 oder 6:00 gelaufen bin ist dorch wurscht. Hauptsache der Durchschnittspuls bewegt sich im Rahmen Plus/Minus 5%.
Das sehe ich aber bei den Qualitätsläufen anders.
Wenn Daniels Schwellenpace vorgibt laufe ich diesen auch in der Pace. Kann kommen was will und wenn ich vom Laufband fliege.
Intervalle u. Schwellenläufe laufe ich alle auf dem Band.

Alles mal locker sehen.
Im Grunde ist Laufen doch nur 80% Gemütlichkeit der Rest Training(Tempolauf,Intervalle u.u)

So jetzt gehe ich ne Runde Rudern. Seitdem ich mehr rudere u. weniger laufe explodieren meine Leistungen beim Laufen :zwinker2:

14
Snowy hat geschrieben:Mo: GA1 ca. 100 Min. --Pulsgesteuert
Mi: GA2 ca. 80 Min. ---Pulsgesteuert
Fr: Intervalltraining oder TDL - hier gehts nur um die Zeit, Puls egal
So: LALA ca. 160 Min. Pulsgesteuert.
Bei der Laufsportliga habe ich mal bei dir nachgeschaut.

Du hast keine Struktur im Training.
Du mußt die Längen deiner Läufe auch die dazugehörige Pace zuordnen.
Grob gesagt...Lange läufe langsam...kurze Läüfe schnell.

Google mal ...J.Daniels VDOT

Trage da mal die Zeit von deinem Leistungstest ein.
Da bekommste VDOT 32.5 zugewiesen.

15
empi hat geschrieben:Daniels verzichtet eigentlich komplett auf langsame Läufe, das langsame Tempo steht auf der Seite eben nur zusätzlich da. Meine Faustregel ist eigentlich: Wohlfühltempo = 10km-Tempo + 60s. Das kommt bei dir offensichtlich auch ganz gut hin.
Ich habe das Buch von Daniels.Da gibt er auch eine Pace für die normalen Läufe an.
Ich laufe genauso wie du mit meinem Wohlfühltempo aber nicht an einer Faustformel gebunden oder nach Daniels.
Aber die Werte die ich nach den Laufen bekomme sind recht nahe an Daniels Vorgaben .
Daniels ist schon ein kluger Zeitgenosse.

16
Snowy hat geschrieben: Macht es Sinn von pulsorientiertem auf tempobassierendes Training umzustellen, und wenn ja, wie mach ich das jetzt am Besten? Oder soll ich bei meiner alten Methode bleiben? Oder gibt es sogar SINNVOLL Mischformen, a la eine Woche so eine Woche so?
Habe noch mal in dein Trainingstagebuch geschaut. Da sind mir in der Spalte ganz rechts die Intervalle aufgefallen - somit läufst du dann Einheiten ja schon zwischendurch schneller. Hmm, vielleicht wäre eine Mischform von Pace- und Pulsbasiertem-Training gut, wenn du Intervalle dann Pace-basiert läufst und das Grundlagentraining wie bisher über Puls machst.

Abgesehen davon hast du doch eine wunderbare Entwicklung gemacht und auch hervorragend Grundlagenausdauer erarbeitet. Der HM in 5.46er Pace ist doch schon eine erste gute Ansage. Dann habe ich auch z.B. Einheiten alá 4km in 22min entdeckt. Da deutet sich doch der Weg schon an...

17
Hallo Harald,

bei mir ist es grade ein bisschen andersrum. Sollte man als Anfänger aber sicher nicht so machen.

Ich lauf seit ca. 3 ¼ Jahren (bin 36). Bin bis vor kurzem immer ohne Uhr gelaufen. Am Anfang hab ich mich mit der Theorie gar nicht auseinandergesetzt und hab begonnen ca. 1-3,5km im vollen Tempo, wie es mir damals möglich war, zu rennen. Das hab ich im 1. Jahr auf so 8-10km gesteigert, im Prinzip immer im totalen Tempolauf und wie ich schonmal ganz am Anfang geschrieben hab: Todsünde: in Rieker-Straßenschuhen (da ich damals dachte, dass ich eh nicht konsequent bin, bald wieder aufhöre und mir deshalb keine teueren Laufschuhe kaufen müsste). Laufschuhe hab ich mir dann erst 2-3 Monate vor meinem 1. Wettkampf (7,9km zugelegt).

Erst als ich anfing mich auf meinen 1. Marathon vorzubereiten habe ich angefangen, ein bisschen zu variieren. Aber selbst da gab es eigentlich nur ganz schnell, ein bisschen langsamer und noch ein bisschen langsamer (ganz selten mal "richtig" langsam), alles nach Gefühl.
Mein 1. Marathon in Mannheim im letzten Jahr hat so auch super funktioniert (in Wunschzeit gefinished), ohne dass ich mich total verausgabt habe.
In Frankfurt (2. Marathon) bin ich allerdings dann so brutal eingebrochen, dass das wirklich grenzwertig war (schwindelig, noch ½ Std. danach „schwarzer Nebel“ vor Augen). Bin einfach viel zu schnell los. Geschafft hab ichs letztendlich zwar trotzdem fast 5 Minuten schneller als in Mannheim, aber so sollte es eigentlich wirklich nicht laufen.

U. a. deshalb hab ich beschlossen, es jetzt dochmal gezielter und strukturierter nach Trainingsplan und GPS-Pulsuhr zu versuchen (vor allem, dass ich bei langsameren Läufen eine gewisse Kontrolle hab und nicht gleich wieder abzische). Mein Puls ist bei langsameren Läufen auch höher, als vorgegeben. Da schau ich schon kaum noch drauf. Ich denke, mein Körper ist nur die "Schnelligkeit" (in meinem Rahmen, wirklich schnell bin ich noch nicht) gewohnt. Bei schnellen Dauerläufen und Tempoläufen passen die Angaben dann wieder zusammen. Ich achte momentan nur drauf, dass ich die vorgegebenen km und Pace hinkriege.
Ist jetzt vielleicht vom einen Extrem ins andere. Vom reinem Gefühl, bis „absolute“ Pace-Kontrolle.
Momentan macht es aber Spaß, die vorgegebene Zeit auf den Punkt zu bringen. Ist einfach mal was Neues und Anderes und deshalb zumindest momentan sehr motivierend für mich.
Ich werd mal meinen nächsten Marathon jetzt so angehen. Ob ich dauerhaft so trainiere, weiß ich nicht, aber wie gesagt, momentan machts so riesen Spaß.

Wobei ich manchmal doch ein bisschen variiere. Eine 6er-Pace ist für mich sehr langsam (ist als Sauerstofflauf in meinem Trainingslauf angegeben). Da hab ichs das letzte mal so gehandhabt, dass ich in der 1. Hälfte eher noch ein bisschen langsamer war und dann in der 2. Hälfte etwas schneller wurde und ca. 2,5-3km schonmal in etwa das geplante Marathontempo gelaufen bin (zum Schluß hatte ich dann eine Durchschnittspace von 6). Das war dann wenigstens nicht so langweilig. Ob sowas sinnvoll ist, weiß ich nicht (hab da viel zu wenig Ahnung), ich probiers einfach mal aus.
Viele Grüße

Jürgen

"... its aint over till
it's over ..."
"... es ist nicht vorbei,
bevor es vorbei ist ..."

-Zitat: Rocky Balboa- :wink:

18
Also um es nochmals klar zu sagen, klar kann ich einen Fortschritt in den letzten 6 Monaten erkennen. Ich frage mich halt, ob ich nicht einfach 2 Fliegen mit einer Klappe SINNVOLL schlagen kann.
A) schneller werden und B) sich nicht zu Tode langweilen bei langen Läufen.

Bei einem "angestrebten" Durchschnittspuls von 133 ist nun mal nicht mehr als 7:50 - 8:10/km
drinnen, und das ist selbst mir auf Dauer zu langsam.


mfg Harald
Bild


Bild

19
Snowy hat geschrieben:Also um es nochmals klar zu sagen, klar kann ich einen Fortschritt in den letzten 6 Monaten erkennen. Ich frage mich halt, ob ich nicht einfach 2 Fliegen mit einer Klappe SINNVOLL schlagen kann.
A) schneller werden und B) sich nicht zu Tode langweilen bei langen Läufen.
Brauchst doch nicht mit 133 Puls durch die Gegend laufen.

Ist wie Auto fahren. Wer fährt ganz genau nach der vorgeschriebenen Höchsgeschwindigkeit.
Richtig. Nur die Besoffenen fallen auf weil sie es machen. Ich als Polizist werde doch da gerade neugierig.

Ich sehe das so. Ich laufe einfach. d.h in den Bereich wo ich vom Gehen ins Laufen komme.
Da kann ich stundenlang laufen. Wenn ich statt 70 eben 75% habe ist doch wurscht.

Wenn die Langeweile aufkommt...läufst du eine falsche oder immer die gleiche Strecke.

20
Wie kommst du denn auf die 133? In der Liga habe ich gesehen, dass du bei einem 10er mal 194 erreicht hast. Selbst, wenn das deine HFmax wäre, entspräche die 133 etwa 68%, wer empfiehlt denn diese Schlurferei?

Grüße,
3fach
Bild

Some say there's no magic formula. I say there is. It's just that the magic is different for everyone. Keith Dowling

21
Gegen die Langeweile kann man doch was machen:

- auch mal mit dem Auto irgendwohin fahren, um einfach woanders zu laufen
- von irgendwo nach Hause laufen (Hinfahrt mit Bus, Bahn, bringen lassen....)
- Radio hören, natürlich keinen reinen Musiksender
- Podcasts hören - mein Favorit, damit habe ich schon den halben Landkreis durchpflügt
- na gut, ich mag's nicht, aber: Musik hören
- mit anderen laufen

Was das Tempo und das Geschlurfe angeht orientiere ich mich auch eher am Tempo und behalte die HF lediglich im Auge, ohne gleich langsamer zu werden, wenn sie mal 'nbüschn aus dem Ruder läuft.
Bild

PB: HM 1:44:46, 10km 49:37, M 4:19:28 (alle 2011), 24h 84,97 km (2013)

"mag so nicht mehr weitermachen"

22
Hallo,
nur nicht unterkriegen lassen. Ich würde sowieso grundsätzlich mal ohne den Pulsmesser laufen - es scheint Du läßt dich von den Herzfrequenzen ein bißchen "verrückt" machen. Höre mehr auf deinen Körper und wechsle Ausdauer- und Tempotraining ab! Wer seine Ausdauerleistung verbessert wird automatisch auch schneller! :nick:

23
3fach hat geschrieben:Wie kommst du denn auf die 133? In der Liga habe ich gesehen, dass du bei einem 10er mal 194 erreicht hast. Selbst, wenn das deine HFmax wäre, entspräche die 133 etwa 68%, wer empfiehlt denn diese Schlurferei?

Grüße,
3fach
Tja ein Fr. Dr. Sportmedizinerin...


Ohje, das kam wohl in die falsche Kehle - ich langweile mich nicht direkt beim laufen, ich wechsele fast ständig meine Laufstrecken, und der ipod ist meistens dabei, mir geht nur am Nerv, wenn ich mich am Ende eines langen eh schon langsamen Laufs nochmals Tempo rausnehmen muss um in meinem Pulsbereich zu bleiben.

mfg Harald
Bild


Bild

24
Snowy hat geschrieben:Tja ein Fr. Dr. Sportmedizinerin...


Ohje, das kam wohl in die falsche Kehle - ich langweile mich nicht direkt beim laufen, ich wechsele fast ständig meine Laufstrecken, und der ipod ist meistens dabei, mir geht nur am Nerv, wenn ich mich am Ende eines langen eh schon langsamen Laufs nochmals Tempo rausnehmen muss um in meinem Pulsbereich zu bleiben.

mfg Harald
Da hilft nur eines.
Anhalten und für die Frau Blumen pflücken.
Da gehts abwärts mit dem Puls. :zwinker2:

Komm mir jetzt nicht damit das ein unterbrochender Lauf nicht ein langer Lauf mehr ist.
Schau dir Marathonläufer an, die bleiben bei jedem Geträgestand stehen und trinken. :D

25
Snowy hat geschrieben:geht nur am Nerv, wenn ich mich am Ende eines langen eh schon langsamen Laufs nochmals Tempo rausnehmen muss um in meinem Pulsbereich zu bleiben.
Der Puls ist eben nicht nur vom Tempo abhängig, bei langen Läufen treiben auch andere Faktoren den Puls nach oben. z.B. Erschöpfung, erhöhte Körpertemperatur und Flüssigkeitsmangel um nur ein paar zu nennen. Die Trainingssteuerung per Puls ist nicht so einfach, man muss sich den Schwächen bewusst sein und mit ihnen umgehen können.
Man kann mit Hilfe des Pulses sein Training in vielen Bereichen gut steuern, muss sich aber den Stärken und Schwächen bewusst sein. Und, in meinen Augen ganz wichtig, sich nicht zum Sklaven des Pulses machen. Mitdenken beim laufen.

In letzten Frühjahr ist mir folgendes passiert:
Geplant waren 100 min langsam, Sonntags morgens, Wendestrecke mit Trinkwasserbrunnen ca. der Hälfte, bedeckt, angenehme kühle Temperatur.
Während des laufens verzog sich die Bewölkung und es wurde wärmer, also habe ich beim Brunnen ordentlich getrunken, Puls im gewohnten Bereich. Auf meiner Strecke sind aber die letzten 20 ohne Schatten und durch die Sonne war es deutlich wärmer, mein Puls stieg also deutlich duch äußere Umstände (Temperatur, zu wenig getrunken) an. Da habe ich nicht das Tempo reduziert um den Puls zu drücken, sondern habe eben versucht, ähnlich schnell zu laufen wie auf dem Hinweg. Tempo- statt Pulskontrolle.
Profis sind berechenbar, die Amateure sind wirklich gefährlich. E.A. Murphy

26
Sergej hat geschrieben: Da habe ich nicht das Tempo reduziert um den Puls zu drücken, sondern habe eben versucht, ähnlich schnell zu laufen wie auf dem Hinweg. Tempo- statt Pulskontrolle.
:daumen:

Snowy, bitte keinesfalls am Ende eines Laufs das Tempo rausnehmen, nur damit du im Pulsbereich bleibst! Selbst wenn du diese 68% anstreben würdest, ist immer nur der Durchschnittspuls gemeint. Mit wachsender Erschöpfung geht bei gleichbleibender Gschwindigkeit natürlich der Puls hoch, warum auch nicht?

Es gibt unterschiedliche Empfehlungen zum Thema Pulsniveau beim langen Lauf, von 65-75 über 70-80 und einiges dazwischen. Aber nirgends wirst du finden, dass du das vom ersten bis zum letzten Schritt exakt halten sollst. Die Diskussion geht aktuell eher in die Richtung, am Ende nochmal eine Schippe drauf zu legen und es gibt Läufer, die machen das bei jedem Lauf. Das sind nicht die langsamsten!

Hier mal ein Link zu einer Grafik mit verschiedenen Tempo- bzw. Pulsbereichen nach verschiedenen Autoren.

Viele Grüße,
3fach
Bild

Some say there's no magic formula. I say there is. It's just that the magic is different for everyone. Keith Dowling

27
Snowy hat geschrieben:Also um es nochmals klar zu sagen, klar kann ich einen Fortschritt in den letzten 6 Monaten erkennen. Ich frage mich halt, ob ich nicht einfach 2 Fliegen mit einer Klappe SINNVOLL schlagen kann.
A) schneller werden und B) sich nicht zu Tode langweilen bei langen Läufen.
Vergiss mal deine Pulswerte. lauf nach Schnautze. Wenn du schneller werden möchtest musst du auch schneller laufen.

Mach mal zb10 km

2 km einlaufen 5 x 500 in 3 min. jeweils pause 500 m rest auslaufen. Nimm nen Radtacho laminier die km zeichen oder leg was buntes in nen Baum. +- 20m machen nichts aus.

Das bringt nen bischen Abwechselung ins training.

28
Ehrlich gesagt, ich verstehe die Frage nicht.

Du machst also ein Training, das Dir nicht gefällt, weil eine Frau Dr. Dir das gesagt hat.
Kannst Du der guten Dame nicht sagen, dass Du auf ihre Pläne pfeifst, und Du lieber das tust, was Dir gefällt? z.B. ohne Pulser zu laufen? Tempo nach Lust und Laune zu variieren? oder was ganz anderes zu tun? Selbst eine neue Fabel-bestzeit rechtfertigt nicht, dass Du vorher wochenlang so einen Frust schiebst. :meinung:

Also mein Tipp: Änder was. Änder Dein Training so stark, dass es Dir wieder Freude macht. Zur Not musst Du auf die angepeilte Zeit verzichten. Aber auch da führen viele Wege nach Rom.

just my 2 cents
Gruß mottes :winken:

29
Snowy hat geschrieben:mir geht nur am Nerv, wenn ich mich am Ende eines langen eh schon langsamen Laufs nochmals Tempo rausnehmen muss um in meinem Pulsbereich zu bleiben.
Ich sag's noch mal etwas deutlicher:

Es ist total bescheuert, sich von irgendwelchen Pulsbereichen derart unterdrücken zu lassen, dass das Laufen keinen Spaß macht. Was glaubst Du denn, was passiert, wenn der Puls (angeblich) zu hoch ist? Fällst Du tot um? Nein! Wird Dein Training weniger effektiv als Dein bisher anscheinend nicht sehr effektives Training? Wahrscheinlich eher im Gegenteil.
Gesperrt

Zurück zu „Foren-Archiv“