Starker Einfluss der kurzfristigen Ernährung auf Puls?

Hallo zusammen,

ich bin manchmal etwas irritiert über meine Herzfrequenz beim Laufen, insbesondere beim Einlaufen. Hierbei habe ich mir einen Ritus angewöhnt: 2km ganz langsam, sodass ich bei 65-70% HFmax auskomme. Das Tempo und damit die HF kann ich inzwischen recht gut steuern.

Ich habe festgestellt, dass meine HF beim Einlaufen schon durch ein Glas Wein vor dem Zubettgehen stark erhöht wird. Statt 70% bin ich da schnell bei 90%. Ich laufe fast immer früh morgens mit leerem Magen. OK, der Alkohol sorgt für einen Minikater.

Letztens habe ich in einer Art Selbstverstümmelungsanfall eine ganze Packung Chips vor dem Schlafen gefuttert. Morgens danach gelaufen, der Schock kam sofort: 110% (= 215 bpm bei mir!) der HFmax schon beim langsamen einlaufen! Ich habe das nicht glauben wollen und händisch nachgemessen. Der Garmin hatte wohl recht. Ich bin dann ganz, ganz langsam weitergeschlichen und nach 2km hat sich der Puls langsam normalisiert und ich bin gut über die 20km gekommen.

Wie kann das sein? Fett? Glutamat? Hat jemand ähnliches erlebt?

Viele Grüße
anmdm

ps: Ich bin 176/62, 41 Jahre, 10km/46min.

110%... Merkste was?

mir ist klar, dass 110% der HFmax nicht gehen oder dann meine HFmax nicht stimmt.

Oder sie gehen eben doch - in Ausnahmesituationen (z.B. allergische Reaktion auf irgendwas oder so).

Deshalb frage ich ja!

allesneumachtdermai hat geschrieben: Deshalb frage ich ja!

Angenommen Du hättest an diesem schlimmen Morgen den Pulsmesser vergessen mitzunehmen, hättest Du da etwas bemerkt? Welche Befunde sind aufgetreten?

Knippi

Ja, wenn man sich kohlenhydratreich ernährt ist man hochpulsig unterwegs, wenn man Low Carb isst, ist man mit niedrigem Puls unterwegs. Komischerweise machen Kohlenhydrate dennoch müde.

Ist es eigentlich zu viel verlangt, dass man auf eine ordentlich gestellte Frage eine nicht-niedermachende Antwort erwarten kann?

1. Ja, ich merke noch was.

2. Der Morgen war nicht "schlimm" und es gab keine "Befunde", denn ich war nicht beim Arzt.

Falls jemand denkt, es müsste wohl eine Fehlmessung vorliegen, kann man das auch ohne Probleme geradeaus so formulieren ohne direkt zu provozieren. Danke.

@Steif: Interessant. Ich muss das mal genauer beobachten, ob es sonst auch einen eher unauffälligen Zusammenhang zum jeweils gestrigen Essen gibt. Man hat ja manchmal so Tage, an denen nix geht...

allesneumachtdermai hat geschrieben: 1. Ja, ich merke noch was.

Noch immer? Wann war denn "letztens"?

allesneumachtdermai hat geschrieben: 2. Der Morgen war nicht "schlimm" und es gab keine "Befunde", denn ich war nicht beim Arzt.

Dazu muss mann ja nicht zum Arzt gehen. Was hattest Du denn noch neben dem hohen Puls? Was focht Dich an?

allesneumachtdermai hat geschrieben: Falls jemand denkt, es müsste wohl eine Fehlmessung vorliegen, kann man das auch ohne Probleme geradeaus so formulieren ohne direkt zu provozieren. Danke.

Von einer Fehlmessung gehe ich auch nicht aus - Du hast ja händisch nachgemessen.

Knippi

allesneumachtdermai hat geschrieben:Wie kann das sein? Fett? Glutamat? Hat jemand ähnliches erlebt?

Viele Grüße
anmdm

ps: Ich bin 176/62, 41 Jahre, 10km/46min.

Einfach mal Fertiggerichte vermeiden.
Aber manchmal kann man dem Zeugs auch nicht entgehen.
Ich habe mir sagen lassen das es sogar in Tomaten(Natur) enthalten ist.
Kollege Biotomate natürlich auch.

Glutamatempfindliche Menschen reagieren sehr unterschiedlich. Daher ist die Liste der Symptome lang. Sie reichen von Übelkeit, Schwitzen, Schwäche, Kopfschmerzen, Taubheitsgefühle im Bereich von Nacken und Armen, über Prickeln im Gesicht, am Nacken, den Schultern und Oberarmen, Blutdruckabfall, Hautrötungen, -ausschlag oder -brennen, Juckreiz, Schnupfen, Durchfall, Herzklopfen, Engegefühl in der Brust, Mundtrockenheit, bis zu Zittern oder Muskelschmerzen. Diese Symptome können schon zehn bis 20 Minuten nach dem Essen auftreten. Sie verschwinden meist nach einiger Zeit von selbst wieder. Bei Asthmatikern kann Glutamat allerdings noch nach ein bis zwölf Stunden einen Anfall auslösen. Wenn Kinder zu viel Glutamat essen, können Fieber, Angstzustände oder Verwirrtheit auftreten.

Also, erstmal würde ich da nicht in Panik verfallen.
Dass der Köprer einige Minuten brauchen kann, um seinen Arbeitsrhythmus zu finden, ist bekannt. Wenn dabei die HF zu Beginn höher liegt, ist das nicht beunruhigend. Problematischer ist es, wenn während des Laufens die HF sich sprunghaft verändert, da dies ein Zeichen für Herzrhythmusstörungen sein kann. (Damit lassen ich übrigens locker Werte über 100% erreichen, denn die HFmax bezieht sich auf die normale Herzfunktion, durch unnatürliche Störungen kann sie beträchtlich überschritten werden).

Fehlmessungen würde ich dennoch nicht ausschließen, selbst wenn du das einmal händisch nachgemessen hast, was eh' recht ungenau ist.

Einige HF-Uhren brauchen auch eine gewisse Zeit, bis sie einwandfrei messen. Das ist hier auch schon öfter diskutiert worden. Es scheint zudem so, dass die Bekleidung einen Einfluss auf die Messung haben kann. Wenn ich dicker angezogen bin, zeigt die Uhr häufig 1 - 2 km lang hohe Werte an, bis der Verlauf normal wird. Im Sommer oder vor kurzem im Urlaub tritt das nicht auf.

Also: keine Beunruhigung, solange das nur am Anfang passiert.
Falls das im weiteren Verlauf auftritt, lass ein Belastungs-, besser noch ein Langzeit-EKG machen.

Bernd

Hallo,
mir ist sowas ähnliches mal passiert, schaue auf die Uhr und sehe eine HF von >200,
hab sofort gestoppt und bin ein paar Meter gegangen und die HF war wieder "normal".
Froh, dass meine Pulsuhr wieder grünes Licht gab, lief ich weiter. Grübelte die ganze
Zeit was es gewesen sein könnte? War der Frühstückskaffee zu stark? Liegts an der Höhe?

Im nachhinein kam ich mir sowas von bescheuert vor, denn ich lief an einer Bahnlinie vorbei.
Ich lief zu dem Zeitpunkt ja nicht einmal schnell, bekam gut Luft und fühlte mich prima - aber
wegen der Anzeige auf der Uhr die wohl von der Oberleitung der Bahn beeinflusst wurde,
geriet ich fast in Panik - welch Blödsinn!

Also, solange du sonst nichts merkst, keine Atemnot, kein Schmerz, geh erstmal davon
aus, dass dein Garmin falsch.
Ich hatte noch niemals einen Puls >200 per Hand zu messen - geht das überhaupt?

Gruß
Olli

PS: bei Deinem BMI ist ne Tüte Chips bei regelmässigem Training sicher keine Selbstverstümmelung,
wie schmecken denn Chips, wenn man denkt, man tut sich damit was schlimmes an?

@burny: Oh. Herzrythmusstörungen. Daran habe ich noch überhaupt nicht gedacht. Könnte sein, dass ich da vorbelastet bin (Eltern), falls man sowas erben kann. Ich sollte wohl mal irgendwann ein EKG machen lassen. Ich habe eh einen recht hohen Puls, was mich zwar nicht beunruhigt, aber was man ja mal checken lassen kann.

@cosmopolli: Für die händische Messung würde ich jetzt auch nicht meine Hand ins Feuer legen. Es kam aber halbwegs hin. Selbst wenn es nur 100% waren, finde ich das nach 500m traben nicht normal.
An einen Messfehler durch Kabel dachte ich auch erst, aber die Strecke bin ich schon ca. 80mal gelaufen ohne dass da was war. Und der Wert ging nicht plötzlich zurück, sondern über 1km Strecke schleichend. Schmerzen hatte ich nicht, die Puste blieb mir aber einen Moment etwas weg. Vielleicht auch vor Schreck ;)

Selbstverstümmelung meinte ich nicht wegen des BMI, sondern weil Chips ernährungstechnisch der letzte Müll sind. Gerade die, die ich hatte. Aus Püree gepresst (was mag da drin sein?) und mit Fett, Salz und Glutamat essbar gemacht. Ekelhaft. Und ja, sie waren lecker.


Ich werde das weiter beobachten und bei nächster Gelegenheit mit dem Doc sprechen. Und ja, ich werde das Experiment machen und nochmal diese Chips essen und dann den Puls beim Lauf danach checken. Ich bin kein Ökofreak, aber falls es da einen Zusammenhang gibt, fänd ich das 1. bedenklich und werde 2. noch mehr auf mein Essen achten und 3. das irgendwo breittreten (Hersteller, Ökotest oder so. mal überlegen.).

Steif hat geschrieben:Ja, wenn man sich kohlenhydratreich ernährt ist man hochpulsig unterwegs, wenn man Low Carb isst, ist man mit niedrigem Puls unterwegs. Komischerweise machen Kohlenhydrate dennoch müde.

Ist dem wirklich so? Wäre interessant...

Seit ich mich stärker eiweissreich ernähre, stelle ich beim Laufen einen recht "schwachen" Puls fest, so 5-10 unter dem bisher bekannten. Ich ernähre mich jedoch nicht Low Carb, also Kohlenhydrate kommen auch noch vor (wenn auch reduziert), abends überwiegend eiweisshaltig...

ThomKat hat geschrieben:Ist dem wirklich so? Wäre interessant...

Seit ich mich stärker eiweissreich ernähre, stelle ich beim Laufen einen recht "schwachen" Puls fest, so 5-10 unter dem bisher bekannten. Ich ernähre mich jedoch nicht Low Carb, also Kohlenhydrate kommen auch noch vor (wenn auch reduziert), abends überwiegend eiweisshaltig...

Ich habe mal ne Weile LC probiert. Es war tatsächlich so, dass der Puls ein Stück weit unter der Norm war. An den Ladetagen, also wenn man dem Körper mal KH gönnt, raste der Puls dann und ich war hundemüde. Keine Ahnung ob das bei allen LC-Essern so ist?

Also mir ist noch nie aufgefallen, daß das was ich abends gegessen oder getrunken habe Einfluß auf meinen Puls hatte bzw ob KH am Abend einen höheren Puls erzeugen.
Ich habe zB gestern Abend um 22.30uhr einen riesen Berg Spaghetti al pesto gegessen und dann gegen Mittenacht noch ein halbes Baguette mit Weichkäse, Salami und Rotwein hinterher geschüttet.

Ich bin trotzdem heute 120min schwimmen gewesen ohne eine Herzattacke zu bekommen
Der Trick ist: ich achte nicht auf meinen Puls. Trotzdem ist er niedrig.

allesneumachtdermai hat geschrieben:ps: Ich bin 176/62, 41 Jahre, 10km/46min.

Männlich oder weiblich?

männlich