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Meine Erfahrung: Kraulbeinschlagtraining bei Knieproblemen

Meine Erfahrung: Kraulbeinschlagtraining bei Knieproblemen

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Hallo,

ich möchte hier mal etwas Positives schreiben.

Seit November 2008 konnte ich nicht mehr laufen wegen Knieproblemen.
Ich habe seitdem viele Ärzte besucht wobei die Diagnosen von Plicasyndrom
bis zum Knorpelschaden 4. Grades gingen. Eine Mehrzahl der Ärzte sprach
sich dann für eine Knieoperation aus, bei der die Plica-Schleimhautfalte entfernt
werden sollte.

Da ich natürlich nicht sportlos bleiben wollte habe ich mit dem Schwimmen
angefangen, um irgendwann mal nach der Genesung Triathlon zu machen. Dabei
habe ich den Beinschlag immer minimal gehalten oder mit Pullbuoy trainiert, um das
Knie zu schonen.

Im Oktober 2010 wollte ich mich eigentlich operieren lassen. Kurz vorher habe ich mich
von einem Mitschwimmer zu ein paar Bahnen Kraulbeinschlagtraining überreden lassen.
Und was soll ich sagen: Die Knieschmerzen wurden besser und verschwanden mehr oder weniger.
Also habe ich meine OP Pläne erst einmal sausen lassen, um abzuwarten. Jetzt habe ich
wieder mit dem Laufen angefangen und bin wieder bei 10km pro Woche (was fantastisch ist
nach 2 Jahren Laufpause). Wenn's im Knie mal wieder zwickt gehe ich wie Schwimmen und
es wird besser.

Also habe ich die Kniegeschichte unter Kontrolle und bin guter Dinge, dass ich bald mal wieder
an einem leichten Volkslauf (oder einem Berglauf :teufel: ) teilnehmen kann.

Diese Erfahrung wollte ich nur mal teilen. Das Beintraining beim Schwimmen hilft bei mir
mehr als alles an Physiotherapie oder Kraftraining, was ich ausgetestet habe. Operieren kann
man immer noch, falls es wieder schlechter wird.

Ciao,

Jens
"Woanders is auch scheisse."

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Hallo Jens,

danke für deinen tollen Bericht! Arbeite selbst auch gerade an einem Knieproblem. Mache gerade etwas Kieser, wobei ich da bei den Knieübungen auch Probleme bekomme. Schwimmen, besonders Kraulen, ist bei mir auch am Besten. Auch ich möchte möglichst eine OP verhindern. Mal sehen, was der Spezialist im Februar dazu sagt.

Aber dein Bericht macht mir auch Mut!

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frimipiso hat geschrieben:Hallo,

ich möchte hier mal etwas Positives schreiben.

Seit November 2008 konnte ich nicht mehr laufen wegen Knieproblemen.
Ich habe seitdem viele Ärzte besucht wobei die Diagnosen von Plicasyndrom
bis zum Knorpelschaden 4. Grades gingen. Eine Mehrzahl der Ärzte sprach
sich dann für eine Knieoperation aus, bei der die Plica-Schleimhautfalte entfernt
werden sollte.
Hallo Jens,

erstmal Gratulation zur positiven Wende, das klingt ja nicht schlecht!

Was mich interessieren würde: wie kamen die Ärzte auf die doch recht unterschiedlichen Diagnosen Plicasyndrom bzw. Arthrose Grad IV - war das irgendwie abgesichert durch MRT? Welche Beschwerden hattest Du, und welche Heilungsaussichten wurden durch eine OP in Aussicht gestellt?

Merci
"Im Rhythmus bleiben"


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Hallo Jens,

ich find´s super dass es bei dir wieder läuft - Glückwunsch!

Aber auch mir stellt sich die Frage, wieso deine Diagnosen derart unterschiedlich sind???
Mein Knorpelschaden wurde zweifelsfrei per MRT festgestellt :confused:

Grüße

Lisa

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Hier ein paar Details zu meiner Kniegeschichte:

Zuerst hatte ich eine niedrigauflösende MRT Aufnahme machen lassen, auf der man so gut wie nichts erkennen konnte. Der 1. Arzt bei dem ich war, diagnostizierte darauf einen Knorpelschaden 4. Grades und empfahl eine Mikrofrakturierung.

Der 2. Arzt liess daraufhin eine hochauflösende MRT machen und diagnostizierte eine Mikrofissur im Knorpel, die vielleicht bis auf den Knochen geht, ausgelöst durch die Plica. Daher wurde mir eine Plicaresektion empfohlen, um den Schaden nicht noch weiter zu vergrössern. Ich war dann noch bei ein paar anderen Ärzten, die mehrheitlich auch Richtung Plicaresektion tendierten.

Ich hatte die ganze Zeit Schmerzen beim Laufen zentral unter der Kniescheibe und lateral oberhalb der Kniescheibe. Mit dem Schwimmen wird es aber soviel besser, dass ich wieder schmerzfrei laufen kann. Daher warte ich ab, schraube langsam die Laufumfänge nach oben und schaue, was passiert.

Beim richtigen Sportmix kann ich auch laufen.

Gruss,

Jens
"Woanders is auch scheisse."

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Ich gebe mal meinen Senf dazu weil meine Knieprobleme (seit Dez 2008) ähnlich sind. Bisher wurden drei MRTs mit anfangs z. T. unklarem Befund erstellt, wegen wirkungsloser Therapieansätze erfolgte mehrfacher Arztwechsel. Beim letzten MRT wurde eine eingeschriebene Chondromalazie (Arthrose) Grad IV, degenerative Veränderung des Aussenmeniskus sowie eine angeblich diskrete, d. h. komplikationsfreie Plica festgestellt.

Bei einem Plicasyndrom kann es durchaus zu einer chronischen Entzündung und fortschreitender Schädigung des Knorpels kommen, die Krankheit nährt sich quasi selbst und verheilt selten von alleine. Ein weiteres Problem ist wohl daß man die Plica auf dem MRT nicht immer richtig erkennen kann.

Ich würde daher eine Arthroskopie zwecks Diagnose und gegebenenfalls Entfernung der Plica auch dann in Betracht ziehen wenn sich durch das Schwimmtraining eine vorübergehende Linderung der Beschwerdung ergibt.
"Im Rhythmus bleiben"


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Eure Diagnosen kommen mir alle irgendwie bekannt vor!!

Ich habe mich zweimal am rechten Knie und einmal am linken Knie operieren lassen. Und ich muss sagen ich würde es immer wieder machen lassen. Meine erste Operation war während meiner Bundeswehrzeit (im nachhinein glaube ich es war bei einem Metzger). Deshalb musste mein rechtes Knie ein zweites Mal operiert werden. Ich habe auf beiden Seiten eine Chondromalazie III-IV Grades + irgendwelche anderen medizinischen Ausdrücke die ich gar nicht zusammen bekomme. Auf jeden Fall wurde bei mir der Knorpel geglättet und die Riefen und Risse entfernt, eine Gelenkfalte entfernt und an beiden Aussenseiten der Kniescheibe die Kapseln durchtrennt damit die Kniescheibe lt. Auskunft des Arztes in normaler Spur laufen kann und nicht wie vorher diagonal.
Seitdem habe ich mehr weniger keine Probleme mehr (Gesund werden sie halt nicht mehr). Ab und an lasse ich sie mir mit ein paar Spritzen wieder neu "ölen" und mache regelmäßig ein paar Kräftigungsübungen.
Ich kann eigentlich nur jedem raten eine Athroskopie machen zu lassen. Denn die umherfliegenden freien Knorpelteilchen können auf Dauer noch mehr kaputt machen.

Gruß
Irrot

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Fritz hat geschrieben:Ich würde daher eine Arthroskopie zwecks Diagnose und gegebenenfalls Entfernung der Plica auch dann in Betracht ziehen wenn sich durch das Schwimmtraining eine vorübergehende Linderung der Beschwerdung ergibt.

Ich tue mich etwas schwer mit der Idee, einfach mal mein Knie öffnen zu lassen, um zu
schauen, was los ist, wenn ich momentan fast beschwerdefrei bin.

Man weiss ja auch nie, ob die diagnostizierten Schäden wirklich die Schmerzen ausgelöst haben.
Auch die Ärzte können im Prinzip nur spekulieren.


Ich denke halt, solange es nicht weh tut, wird es schon passen und operieren lassen kann ich mich immer noch ...
"Woanders is auch scheisse."

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Irrot hat geschrieben:Ich habe mich zweimal am rechten Knie und einmal am linken Knie operieren lassen. Und ich muss sagen ich würde es immer wieder machen lassen. Meine erste Operation war während meiner Bundeswehrzeit (im nachhinein glaube ich es war bei einem Metzger). Deshalb musste mein rechtes Knie ein zweites Mal operiert werden. Ich habe auf beiden Seiten eine Chondromalazie III-IV Grades + irgendwelche anderen medizinischen Ausdrücke die ich gar nicht zusammen bekomme. Auf jeden Fall wurde bei mir der Knorpel geglättet und die Riefen und Risse entfernt, eine Gelenkfalte entfernt und an beiden Aussenseiten der Kniescheibe die Kapseln durchtrennt damit die Kniescheibe lt. Auskunft des Arztes in normaler Spur laufen kann und nicht wie vorher diagonal.
Seitdem habe ich mehr weniger keine Probleme mehr (Gesund werden sie halt nicht mehr).
Wann waren denn die OPs, und wie lange hat die Rekonvaleszenz gedauert? Kannst Du seitdem wieder halbwegs schmerzfrei Sport machen inkl. Tempotraining und Crossläufe?

Ach ja, "schief laufende" und dadurch entzündete Kniescheiben hatte ich auch, das ist aber letztes Jahr etwas besser geworden (wahrscheinlich weil ich wg. der anderen Beschwerden nur noch sporadisch sporteln kann).
Irrot hat geschrieben:Ab und an lasse ich sie mir mit ein paar Spritzen wieder neu "ölen" und mache regelmäßig ein paar Kräftigungsübungen.
Ich kann eigentlich nur jedem raten eine Athroskopie machen zu lassen. Denn die umherfliegenden freien Knorpelteilchen können auf Dauer noch mehr kaputt machen
War lange sehr skeptisch bzgl. Athroskopie, aber seitdem klar ist daß a) konservative Behandlung nichts mehr bringt und b) schon ein deutlicher Schaden vorliegt bin ich jetzt auch so weit - jetzt müssen nur noch die Ärzte grünes Licht geben. Welche Spritzen läßt Du Dir setzen, Hyaluronsäure vermutlich?
"Im Rhythmus bleiben"


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frimipiso hat geschrieben:Ich tue mich etwas schwer mit der Idee, einfach mal mein Knie öffnen zu lassen, um zu schauen, was los ist, wenn ich momentan fast beschwerdefrei bin.
Solange Du wieder schmerzfrei laufen kannst würde ich die OP auch vermeiden, eine gewisses Risiko läßt sich ja nicht ausschließen. Bei mir waren die beschwerdefreien Phasen allerdings immer nur vorübergehend...
frimipiso hat geschrieben:Man weiss ja auch nie, ob die diagnostizierten Schäden wirklich die Schmerzen ausgelöst haben. Auch die Ärzte können im Prinzip nur spekulieren.
Leider wahr - die Schmerzen/Beschwerden und die per Röntgen oder MRT festgestellen Defekte sind nicht zwangsläufig korreliert. Und die Diagnoseverfahren sind nicht perfekt.
"Im Rhythmus bleiben"


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Sicher. Aussagen wie diese
"Viele der Schmerzen kommen nicht aus dem Innenraum des Knies, sondern liegen in der Muskulatur, in den Sehnenansätzen versteckt. Und die kann ich natürlich mit einer Arthroskopie überhaupt nicht behandeln."
sind allerdings Binsenweisheiten.

Probleme wie Plicasyndrom oder Chondromalazie befinden sich nunmal innerhalb des Kniegelenks. Nicht jede Plica muß aber entfernt werden, und gegen Arthrose können zumindest anfangs auch konservatve Mittel helfen.
"Im Rhythmus bleiben"


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Lieber frimipiso,

also ich hab mich auch sehr über Deinen positiven Bericht gefreut.

Schön, dass Du bisher nicht operiert werden musstest.

Ich selber hab auch so einiges mit meinem re. Knie durchlebt...2 OP´s hinter mir, naja.

Auf jeden Fall finde ich es prima, dass Du im Wasser durch das Kraulen so gute Erfahrungen machen kannst.

Ich hab vor kurzen zum Kraulen noch Aquajogging ausprobiert. Das fand ich auch ganz nett...aber ehrlich doch auch recht laaaaaaangweilig.

Interessanterweise las ich kürzlich in ner "Fit for fun", dass es doch recht sinnvoll ist, bei Knieproblemen.
Je nach Intensität hat man ja den unterschiedlichen Druck des Wassers gg. sich, und somit doch Wiederstand. Und es ist auch noch ne Idee, wenn man eben grad nicht so Laufen kann, um die Kondition zu halten...

Naja, ich bin doch recht zügig da durchgejoggt, und war danach dann ziemlich groggy.

Abschliessend will ich einfach mitteilen, dass jegliche Bewegung im Wasser gelenkschonend ist, solange man die " Froschbewegung " der Beine vermeidet, aber das weißt Du sicher auch schon.

Ich wünsche Dir viel Spass beim trainieren...Laufen ist soooooooooooooooooooo schön!!!

Und keine Störungen in Deinem Knie... :daumen:

und wenn , dann gute Ideen, damit umzugehen...

Liebe Grüße,

Barbara :hallo:

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@ fitz

Meine 1. OP war 1993 am rechten Knie, da es zu meiner Bundeswehrzeit war haben die mir quasi einen Arzt zugeteilt. Der hat mich dann ambulant operiert. Mit Sport (bzw. Fussball) habe ich dann 3 Monate später wieder begonnen. 1998 bin ich dann am rechten Knie zum 2. mal operiert worden, diesmal bei einem Arzt meiner Wahl (Dr. Stefan Preis, Klinik am Ring),
da ich das Glück habe Privat versichert zu sein, habe ich anschließend das volle Programm an Reha Maßnahmen erhalten. So daß ich auch ziemlich zügig wieder auf den Beinen war und mein rechtes Knie seitdem auch gut funktioniert. 2001 bin ich am linken Knie operiert worden gleicher Arzt, gleiches Prozedre. Mein linkes Knie muckt ab und zu nochmal, hält sich aber im Rahmen. Meine letzte Spritzenkur habe ich im Mai vergangenen Jahres erhalten (genau Hyaluronsäure). Mit dem Fussball habe ich 1998 aufgehört, da der Arzt sagte ich solle alle Sportarten mit schnellen Richtungswechseln oder kurzen Sprints mit schnellen Stops (wie z.B. Squash, Badminton, Tennis oder halt auch Fussball) meiden.

Laufen sagt er ist soweit kein Problem. Bis halt auf die üblichen Beschwerden die jeder von uns nach einem langen Lauf hat.

Gruß
Irrot

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Interessant zu hören, wieviele Leute Knieprobleme haben. Ich habe den Eindruck, Laufen ist vor
allem Verletzungsmanagement. Das erinnert mich an den kürzesten Läuferwitz:

"Treffen sich zwei gesunde Läufer" ...

@Barbara: Danke für die guten Wünsche. Ich habe mir auch ein Buch über Aquajogging gekauft,
aber irgendwie habe ich es dann doch nicht gemacht. Stelle ich mir auch recht langweilig vor, mit
hochrotem Kopf durch das Wasser zu kriechen.

Ciao,

Jens
"Woanders is auch scheisse."

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ja das Knie: meine OP 2007 war ja erfolgreich, aber ein Eingriff bleibt ein Eingriff.
Ich habe Anfangs auch überlegt ob ich es machen lasse. Selbst bin ich zwar nach 6 Monaten schon wieder einen HM gelaufen, aber evtl. hätte ich mich mehr schonen sollen, den Winter darauf hatte ich nur Probleme mit dem Knie.

Letztes Jahr lief ich meinen 1. Marathon in Füssen und dazu noch etliche HMs mit einigen Höhenmetern. Heuer plane ich wieder einen M und einen Berglauf als Saisonziele.

Aber: ich höre dauernd in mich hinein ob es irgendwo zwickt, gehe zusätzlich ins Krafttraining, versuche wenn das Wetter passt viel mit dem Rad zu erledigen und bin im Winter 2x/Woche beim Cycling. Außerdem habe ich einen guten Physio, den ich spätestens beim Marathontraining zu schätzen wusste...

Da ich auch gern wandere und Klettersteige gehe, kommt mir auch da das ganze Training zugute.
Mir ist es das wert, ohne Sport hätte ich weniger Lebensqualität...

Grüße und viele schöne Läufe in der Zukunft :hallo:

Lisa

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Interressant..
ich bin auch eifrig am schwimmen und meine Kniebeschwerden, die letztes Jahr wohl auf überlastung zu schieben waren sind weg.
Es ziept noch manchmal, aber schmerzen habe ich keine..einzig, wenn ich das knie(bein) komplett durchdrücke knackt es manchmal mächtig.
Das iss unter Wasser richtig brutal zu hören beim Beinschlag..
Ob ich durch das Kraulen, durch Kraftraining oder genaue befolgung meines Trainingsplans zur Zeit schmerzfrei bin kann ich nicht sagen..ich hoffe, ich stehen die Umfangserhöhung die jetzt langsam kommen werden gut durch..
in diesem Sinne allen guten Besserung und viel spass beim Schwimmen.
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liebe grüsse
armin

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Wegen leichter Knieprobleme bin ich sit dem letzten Jahr auch beim Schwimmen gelandet. Bin seit einiger Zeit auch fast nur noch mit Kraulen oder nur Kraul-Beine unterwegs.
Habt ihr das Schwimmen zum Laufen dazu gemacht oder das Laufen dann eingestellt. Also ist die Heilung auf die Laufpause oder auf das Schwimmen zurückzuführen?

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snoodog hat geschrieben: Habt ihr das Schwimmen zum Laufen dazu gemacht oder das Laufen dann eingestellt. Also ist die Heilung auf die Laufpause oder auf das Schwimmen zurückzuführen?
Von "Heilung" will ich noch nicht sprechen. Mal abwarten. Also ich hatte etwa 2 Jahre erzwungene Laufpause, in denen ich vor allem Schwimmen und Radfahren war (zusätzlich noch medizinisches Krafttraining). Jedes mal wenn ich wieder versucht habe zu laufen, hatte ich etwa 6h nach dem Lauf Knieschmerzen.

Im Oktober letzten Jahren habe ich dann isoliert Kraul Beine trainiert und seitdem geht es so gut, dass ich wieder angefangen habe zu laufen. Was mir noch aufgefallen ist, ist dass ich nach dem Lauf ab besten nicht sitze sondern stehe. Da ich in der Mittagspause laufen gehe und einen Schreibtisch habe, den man auch als Stehtisch verwenden kann, geht das ganz gut.

Ich werde jetzt die Umfänge langsam steigern und schauen,was passiert. Ziele für mich sind Bergläufe wie der Zugspitzlauf und Olympische Distanz Triathlon (Schliersee). Da wir dieses Jahr Nachwuche bekommen, werde ich diese Pläne auf nächstes Jahr verschieben. Von der Idee eines Marathons habe ich mich vorerst verabschiedet. Das Training ist zu kniebelastend. Obwohl mich der JUngfraumarathon ja schon noch mal reizen würde ...

Ciao,

Jens
"Woanders is auch scheisse."

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Ich schwimme im Augenblick nur zusätzlich zum Laufen. Habe aber den Eindruck, dass es hilft- und nicht nur im Sinne von Knie entlasten

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So, heute morgen wurde meine Arthroskopie endlich genehmigte, mit dem letzten MRT-Befund und frischen Röntgenbildern ging es überraschend schnell und einfach.

Geplant ist die Plica zu entfernen, die Chondromalazie zu glätten und das Gelenk durchzuspülen. Da bei mir nur ein relativ kleines einbeschriebenes Gebiet von der Arthrose betroffen ist, wird zusätzlich noch eine Mikrofrakturierung des offenliegenden Knochen durchgeführt - dadurch kann anschließend eine Art Ersatz-Knorpelschicht nachwachsen die den Knochen wieder halbwegs schützt. Leider erfordert dies eine 6-8 wöchige absolute Belastungspause nach der OP, die ich dann irgendwie ohne Sport und an Krücken durchhalten muß... :haeh:
Irrot hat geschrieben:So daß ich auch ziemlich zügig wieder auf den Beinen war und mein rechtes Knie seitdem auch gut funktioniert. ...Mein linkes Knie muckt ab und zu nochmal, hält sich aber im Rahmen. Meine letzte Spritzenkur habe ich im Mai vergangenen Jahres erhalten (genau Hyaluronsäure). Mit dem Fussball habe ich 1998 aufgehört, da der Arzt sagte ich solle alle Sportarten mit schnellen Richtungswechseln oder kurzen Sprints mit schnellen Stops (wie z.B. Squash, Badminton, Tennis oder halt auch Fussball) meiden.

Laufen sagt er ist soweit kein Problem. Bis halt auf die üblichen Beschwerden die jeder von uns nach einem langen Lauf hat.
Danke, das klingt doch schon mal gut! Ein Verzicht auf mein geliebtes Badminton würde bzw. wird mich allerdings hart treffen. Habe auch schon gemerkt das langsameres Laufen eigentlich am wenigsten Probleme macht.
frimipiso hat geschrieben:Interessant zu hören, wieviele Leute Knieprobleme haben. Ich habe den Eindruck, Laufen ist vor allem Verletzungsmanagement. Das erinnert mich an den kürzesten Läuferwitz:

"Treffen sich zwei gesunde Läufer" ...
Na ja, ich habe gut 25 Jahre lang Sport gemacht, phasenweise auch recht intensiv (und meist Sportarten die schlecht fürs Knie sind), und hatte bis vor 2 Jahren trotzdem nie Probleme. Der Knorpel ist halt schmerzunempfindlich und man bekommt es nicht mit wenn er überstrapaziert wird bis es zu spät ist. Irgendwie war mir aber schon früh klar, daß es bei den dauernden Belastungen früher oder später zu Knieproblemen kommen muß... hat mich eher überrascht wie lange es gut ging.

Laufen scheint dabei noch etwas harmloser zu sein als Badminton/Squash oder Skifahren, Fußball, Tanzen usw.
frimipiso hat geschrieben:Ich habe mir auch ein Buch über Aquajogging gekauft, aber irgendwie habe ich es dann doch nicht gemacht. Stelle ich mir auch recht langweilig vor, mit hochrotem Kopf durch das Wasser zu kriechen.

Aqua-Jogging und Schwimmen hatte ich letztes Jahr als Reha-Sport ausprobiert - Aqua-Jogging ist wider Erwartung nicht so langweilig wie man vielleicht denkt, das ist kein schlechtes Training. Leider waren die Knie-Beschwerden dabei fast stärker als beim normalen Laufen. Auch Schwimmen hat für mich nichts gebracht: Brust geht gar nicht, da ist das Knie schon nach einer halben Bahn geschwollen und zu. Bei Kraul und Rücken ging es etwas besser aber ebenfalls nicht beschwerdefrei.
"Im Rhythmus bleiben"


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fritz---, du armer..so eine lange pause...ich wünsche dir alles gute zur genesung und hoffentlich ist alles gut hinterher...
grüssle..
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liebe grüsse
armin

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@ Fritz

Hallo,

das mit der Art Ersatzknorpelschicht ist mir neu!! Man kann wohl eigenen Knorpel entnehmen und ihn dann über mehrere Wochen züchten. Anschließend wird er wieder eingepflanzt. Das ist mir aber alles noch zu wage. Zumindest damals.

Ich habe damals über meine Klinik an einer Studie der Berliner Charity teilgenommen. Auf dem Gebiet tut sich also auf jedenfall etwas.

Auf jedenfall alles Gute für deine OP und lass mal hören wie es dir geht :daumen:

Gruß
Irrot

P.S. Krücken hatte ich nur 10 Tage und ich musste von Anfang an teilbelasten.
Was sich alles so ändert.
Ich habe auch noch meinen OP Bericht. Den können wir ggfls. ja mal vergleichen.
Wenn er identisch ist würde es mich mal interessieren was deine Ärzte heute sagen, bei mir ist es ja schon ein paar Tage her.

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@mamoarmin:

Ja, das schockt erstmal. Allerdings bin ich im letzten halben Jahr immer seltener gelaufen, daher werden die 6-8 Wochen Zwangspause (hoffentlich) halbwegs erträglich sein...

@Irrot:

Die Mikrofrakturierung wird noch nicht solange angeboten, daher wars bei Deinen OP wohl (noch) kein Thema? Voraussetzung ist daß das die lädierte Stelle nicht größer als 8 cm2 ist. Laut Orthopädin sind die Komplikationen bei der MF geringer als bei einer Knorpeltransplantation. Langfristige Studien gibts nur wenige, wahrscheinlich hält die Knorpel-Ersatzschicht bei erneuter sportlicher Belastung nicht so gut wie der reguläre Knorpel, so daß die MF später eventuell wiederholt werden muß.

Die Forschung auf dem Gebiet ist noch lange nicht abgeschlossen, vielversprechend scheint auch die Autologe Chondrozyten-Transplantation zu sein.

Wenn ich den OP-Bericht habe können wir gerne mal vergleichen. Ich wollte später sowieso noch einen ausführlichen Bericht zur OP und Reha schreiben...
"Im Rhythmus bleiben"


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@Fritz:

Alles Gute für Deine OP. Hast Du Dir noch ein paar andere ärztliche Meinungen eingeholt (am besten von Ärzten, die nicht selbst operieren)? Die Mikrofrakturierung soll schon ein heftigerer Eingriff sein.

Hier gibt es viele Erfahrungsberichte darüber:

http://www.softrock.de/
gehe zu MEDFORUM 2006 -> Rund ums Knie Teil2

Aber vorsicht: Das Forum ist SEHR negativ. Ich schaue nicht mehr hinein, um mich nicht herunterziehen zu lassen. Aber es ist gut, um mal Erfahrungsberichte zu lesen.

Ciao,

Jens
"Woanders is auch scheisse."

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Wenn der Knorpel bereits massiv geschädigt ist, konservative Behandlungsmethoden keine Fortschritte mehr bringen und die Beschwerden zunehmen, ist eine Arthroskopie meineserachtens unumgänglich. Die MF ist ja "nur" ein optionaler Bestandteil der Arthroskopie, die MF selbst ist in der Durchführung relativ unkritisch und schnell erledigt - die lange Rekonvaleszenzphase dient ja nur dazu, eine neue Knorpelersatzschicht wachsen und aushärten zu lassen.

Die Frage ist, ob sich diese verlängerte Rekonvaleszenz gegenüber einer "normalen" Kniespiegelung/Knorpel-Glättung wirklich lohnt - die Studien die ich bisher gelesen habe berichten von einer deutlichen Besserung der Beschwerden in 70-80% aller Fälle (abhängig von Rahmenbedingungen wie Alter, Ausmaß der geschädigten Knorpelfläche usw.) und auch von einer deutlichen Besserung des arthose-bedingten chronischen Ergusses und anderer Reizzustände im Knie.

Ich will daher auf die MF lieber nicht verzichten, auch für den Preis einer verlängerten Post-OP-Zwangspause. Die Klinik hat übrigens keinerlei Zwang oder Beeinflussung ausgeübt, die haben nur die MF empfohlen - ich kanns mir bis zur OP aber immer noch überlegen.
frimipiso hat geschrieben: Hier gibt es viele Erfahrungsberichte darüber:

Softrock - Klettern Sportmedizin Wettkampfklettern Sportklettern Kletterhallen
gehe zu MEDFORUM 2006 -> Rund ums Knie Teil2

Aber vorsicht: Das Forum ist SEHR negativ. Ich schaue nicht mehr hinein, um mich nicht herunterziehen zu lassen.
Habe mir die Seite mal kurz durchgelesen, und nichts schockierendes dafür aber vorwiegend konfuse bzw. nichtssagende Beiträge gefunden...
"Im Rhythmus bleiben"


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Fritz hat geschrieben: Habe mir die Seite mal kurz durchgelesen, und nichts schockierendes dafür aber vorwiegend konfuse bzw. nichtssagende Beiträge gefunden...
Schockierend nicht, aber allen Sportlern mit Knorpelschaden wird dort mehr oder
weniger gesagt, dass es mit dem Sport jetzt aus ist, dass OPs wenig bringen und
dass es nur schlimmer werden kann. Hatte dort auch einmal eine Anfrage gestellt und
war dann nur noch gefrustet.

Es klingt, als wärest Du sehr gut informiert. Der erste Arzt, den ich mit meinen sehr schlechten
MRT Aufnahmen konsultiert hatte, wollte eine MF machen, ohne mich genau über die lange
Reha aufzuklären, oder eine bessere Aufnahme zu machen. Daher werde ich immer hellhörig,
wenn jemand von MF spricht.

Alles gute und lass mal hören, wie es läuft.
"Woanders is auch scheisse."

28
Das ist der Punkt: Mit dem Sport (Laufen, Badminton/Squash, Schwimmen, Ski-Fahren, ThaiBo usw.) ist es bei mir bereits seit längerem so ziemlich aus - spätestens dann verliert eine OP ihren Schrecken. :wink:

Die Umstände sind eben unterschiedlich - wenn Du durch simples Schwimmtraining (geht bei mir nicht mehr schmerzfrei) die Beschwerden verbessern kannst, dann würde ich auch noch keine OP durchführen und lieber noch ein bischen abwarten.

Ob die MF etwas gebracht hat, werde ich wohl frühestens in einem halben Jahr realistisch abschätzen können. Einen kurzen Bericht gibt es aber schon vorher...
"Im Rhythmus bleiben"


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