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Bandscheibenvorfall - Wie lange bis zum nächsten Marathon?

Bandscheibenvorfall - Wie lange bis zum nächsten Marathon?

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Hallo!

Ich suche Läufer/Läuferinnen mit Erfahrungen, die nach einem Bandscheibenvorfall wieder richtig gut laufen bzw. trainieren konnten. Dieses Jahr hat es mich voll erwischt. Erst Plantarfasziitis, dann Streßfraktur, und nun Bandscheibenvorfall. Der war nach Hausartzbesuch am 1. Tag und Notarzt zu Hause am zweiten Tag am dritten Tag so akut, dass ich ins Krankenhaus musste. Er wurde konservativ therapiert, bin seit einer Woche zu Hause. Ich habe aber immer noch wahnsinnige Schmerzen im rechten Bein/Ischias, kann kaum laufen und bin ziemlich deprimiert. Außerdem muss ich ziemlich viele Schmerzmittel nehmen, um das überhaupt auszuhalten. Mein Orthopäde (ein sehr guter Sportorthopäde) meinte, das wird wieder und ich kann rein sportlich gesehen wieder alles machen. Ich bin jetzt 4 Wochen krank geschrieben, bekomme zur Zeit Physio. Danach muss ich auf alle Fälle zur Reha/Kur. Auf alle Fälle will ich mal wieder Marathon laufen. Wer hat Erfahrung damit? Wie lange wird die Genesung dauern? Wer kann Tipps geben?

weinsteige

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weinsteige hat geschrieben: Ich suche Läufer/Läuferinnen mit Erfahrungen, die nach einem Bandscheibenvorfall wieder richtig gut laufen bzw. trainieren konnten...
Wer hat Erfahrung damit? Wie lange wird die Genesung dauern? Wer kann Tipps geben?
Ob man Erfahrungen verallgemeinern kann, weiß ich nicht, wäre da eher skeptisch. Zu mir hatte ich im anderen Forum ja schon was geschrieben. Hier kurz nochmal einige Eckdaten:

Bandscheibenvorfall Dez. 2009, dann
erste Laufversuche: nach ca. 3 Wochen
Etwas, was man wieder als Training bezeichnen kann (etwa 40 km/Woche): nach ca. 5 - 6 Wochen
Bis HM Leistungsniveau von vor dem Vorfall wieder erreicht: nach ca. 4 Monaten
Marathon: nach gut 6 Monaten

Allerdings war an ein Laufen in den ersten 2 - 3 Wochen absolut nicht zu denken, ziemlich schmerzhaft, dann fast von heute auf morgen so gut wie schmerzfrei.
weinsteige hat geschrieben:Dieses Jahr hat es mich voll erwischt. Erst Plantarfasziitis, dann Streßfraktur, und nun Bandscheibenvorfall.
Das würde mir Sorgen machen. Das Jahr ist ja noch nicht so alt. Wie trainierst du, dass da so viel zusammen kommt? Ich würde an deiner Stelle die Zeit nutzen, um das bisherige Training zu analysieren und die Ursachen zu ermitteln (und dann abzustellen).

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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burny hat geschrieben:Bandscheibenvorfall Dez. 2009, dann
erste Laufversuche: nach ca. 3 Wochen
Etwas, was man wieder als Training bezeichnen kann (etwa 40 km/Woche): nach ca. 5 - 6 Wochen
Bis HM Leistungsniveau von vor dem Vorfall wieder erreicht: nach ca. 4 Monaten
Marathon: nach gut 6 Monaten

Allerdings war an ein Laufen in den ersten 2 - 3 Wochen absolut nicht zu denken, ziemlich schmerzhaft, dann fast von heute auf morgen so gut wie schmerzfrei.
Den Zeitablauf kann ich so bestätigen, vor allem nachdem alles wieder schmerzfrei ist. Ich bin zwar nach 6 Monaten noch keinen Marathon gelaufen, aber 35km-Longruns und ein sehr schneller 15km-Silvesterlauf waren problemlos und schmerzfrei möglich. Durch das verstärkte Training der Rumpfmuskulatur habe ich mein Leistungsniveau sogar noch steigern können.

Zu deinem speziellen Fall würde ich allerdings auch sagen, dass bei der Häufung und der Schwere der Verletzungen einiges auf massive Überlastung (oder zumindest sehr einseitiges Training) und zu schwache Muskulatur hindeutet.

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Hei!
Danke für deine Antwort. Hört sich ja gar nicht so schlecht an. Wenn ich in drei bis vier Monaten wieder richtig laufen könnte, also mit voller Leistung, wäre das ok. Mit dieser Zeit hätte ich schon gerechnet.
Warum so viele Verletzungen zusammen gekommen sind? Eher schleichend. Das mit den Bandscheiben habe ich seit 5 Jahren. Immer Hexenschuss, aber wahrscheinlich nie richtig auskuriert und zu früh wieder angefangen mit arbeiten und Sport.
Plantarfasziitis hat sich so schleichend entwickelt, seit Juni. Bin aber immer weitergelaufen, die Marathonvorbereitung für Berlin stand an. Dann überlastet: der Arzt hat nicht richtig untersucht, er tippte auf Fußwurzelentzündung, zwei Wochen Kortison, Einlagen, usw. Danach ist es auch nicht besser geworden und endlich wurde mal ein MRT gemacht mit Resultat: Streßfraktur und 3 Monate striktes Laufverbot. Ich war dann nur zum Schwimmen, Aquajogging und Krafttraining im Fitneßstudio.
Vom Training her halte ich mich eigentlich an die Vorgaben, mache sogar im Winter immer ein spezielles Athletktraining mit, welches vom Laufladen und geschulten Sportphysiotherapeuten durchgeführt. Meine Fehler waren wahrscheinlich, dass ich oft unter Schmerzen trainiert habe. Muss ich unbedingt ändert. Bei den Schmerzen, die ich gerade habe, garantiert.
Jedenfalls danke!
weinsteige

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Hei Frank!

Auch danke für deine Antwort. Hilft mir sehr, dass ich so ungefähr weiß, mit wieviel Zeit ich rechnen muss.

Dass ich manchmal zuviel trainiert habe, auch unter Schmerzen, stimmt schon. Man hat immer so die Vorgaben von Plänen im Rücken und der eigene Ehrgeiz frißt mich manchmal auf. An Marathon nach 6 Monaten habe ich auch noch nicht gedacht, vielleicht dann im Oktober in München.
Ich habe vor dem BSV übrigens nach Laufbandanalyse biomechanische Sporteinlagen bekommen. Die konnte ich nun natürlich noch nicht ausprobieren. Sicher hat man irgendwelche Defizite an seinem Körper. Deshalb bin ich regelmäßig beim Sportphysiotherapeuten, mache wie schon erwähnt regelmäßig Athletiktraining mit und auch Laufschule.
Ich werde auch die REHA nutzen, um da noch mal genau schauen zu lassen, was ich noch so optieren kann.
Danke
Gruß weinsteige

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weinsteige hat geschrieben:Hallo!

Ich suche Läufer/Läuferinnen mit Erfahrungen, die nach einem Bandscheibenvorfall wieder richtig gut laufen bzw. trainieren konnten.
Hier!
weinsteige hat geschrieben: Dieses Jahr hat es mich voll erwischt. Erst Plantarfasziitis, dann Streßfraktur, und nun Bandscheibenvorfall. Der war nach Hausartzbesuch am 1. Tag und Notarzt zu Hause am zweiten Tag am dritten Tag so akut, dass ich ins Krankenhaus musste. Er wurde konservativ therapiert, bin seit einer Woche zu Hause. Ich habe aber immer noch wahnsinnige Schmerzen im rechten Bein/Ischias, kann kaum laufen und bin ziemlich deprimiert. Außerdem muss ich ziemlich viele Schmerzmittel nehmen, um das überhaupt auszuhalten. Mein Orthopäde (ein sehr guter Sportorthopäde) meinte, das wird wieder und ich kann rein sportlich gesehen wieder alles machen. Ich bin jetzt 4 Wochen krank geschrieben, bekomme zur Zeit Physio. Danach muss ich auf alle Fälle zur Reha/Kur. Auf alle Fälle will ich mal wieder Marathon laufen. Wer hat Erfahrung damit? Wie lange wird die Genesung dauern? Wer kann Tipps geben?

weinsteige
Das kann man bestimmt nicht verallgemeinern. Jeder Bandscheibenvorfall ist anders. Wo war es denn überhaupt?!

Bei mir war es so: Sommer 2008 - ständig Rückenschmerzen, mal mehr, mal weniger. Trotzdem u.a. beim Swiss Alpine (K78) gestartet mit gutem Ergebnis (7:43).
Ende September zweimal länger Rad gefahren (für mich länger, waren aber nur je ca. 80 km), danach ganz heftige Rückenprobleme, in den nächsten Tagen auch Ausstrahlungen in die Beine (vor allem links) - kein Laufen mehr möglich, Humpeln beim Gehen. So schlimm wie du es beschreibst, war es bei mir aber wohl nicht.

Anfang Oktober dann MRT mit Diagnose Bandscheibenvorfall L5/S1, BS drückt auf Ischias. Akutbehandlung mit Spritzen in den Allerwertesten. Nach einigen Tagen (Terminfrage) habe ich dann eine Spritze unter CT-Beobachtung direkt an die betroffene Stelle bekommen, diese Behandlung nennt sich wohl "Periradikuläre Therapie (PRT)". Das hat mir fast schlagartige Besserung gebracht. Ich habe aber auch von Patienten gehört, bei denen das mehrmals gemacht wurde und nicht allzu viel Besserung eintrat.

Weitere Therapie war Fango und Krankengymnastik, letzteres natürlich eher zur Prophylaxe.

Nach zwei Wochen durfte ich wieder schwimmen (das wäre bestimmt auch sofort gegangen), zu Beginn habe ich aber natürlich auf Brust und Delphin sowie Rollwenden verzichtet. Nach vier Wochen habe ich wieder vorsichtig mit dem Laufen begonnen. Weil es eh gerade Winter wurde, war ich viel Skilanglaufen (wie Schwimmen super für die Rumpfmuskulatur) und bin Ende Januar meinen ersten Skivolkslauf gelaufen (50 km Skating).

Ab Januar konnte ich auch im Laufen wieder voll trainieren und ich bin Anfang März HM-Bestzeit (1:17) gelaufen. Anfang April bin ich einen Marathon auf Bestzeit gelaufen (hat nicht geklappt, aber das lag nicht am Bandscheibenvorfall).

Gute Besserung!

Gruß Matthias
Pain is temporary, pride is forever (Dave Scott)

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Hallo Matthias!

Danke für deinen Beitrag. Außer, dass meine Akuterscheinungen wohl schlimmer waren als bei dir, ist es bei mir ähnlich gelagert wie bei dir. Weil es aber so akut war, musste ich am dritten Tag ins Krankenhaus. Bei mir wurde dann auch die PRT gemacht, die schlagartig Besserung brachte. Betroffen ist auch LW 5/S1 mit Radikulärsyndrom L5 rechts (Ischias) und Kompression der Nervenwurzel. Das muss jetzt noch alles therapiert werden und heilen. Seit gestern, 10 Tage nach der PRT, kann ich mich wieder einigermaßen in der Wohnung bewegen. Ich bin jetzt noch 4 Wochen krank geschrieben. Die Physiotherapie, die zwei mal die Woche ist, habe ich mir ins Haus bestellt, weil ich da allein noch nicht hin kann. Ich merke, dass die Schmerzen langsam nachlassen und Besserung eintritt, kann aber noch nicht raus und größere Aktionen machen. Ich nehme auch noch starke Schmerzmittel, 2 mal Ibu 800 mg, und 4 mal 30 Novalgin - Tropfen. Jede Meinung auf Hoffnung und Aussicht auf Besserung macht mir Mut. Bin ich zu ungeduldig, wird das wieder? Der Sport-Orthopäde, bei dem ich jetzt in Behandlung bin, sagt, dass das garantiert wieder wird, aber die Schmerzen!
Die Kur/Reha, die mir vom Krankenhaus unbedingt empfholen wurde, habe ich heute beantragt.
Danke
Gruß weinsteige
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