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Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Leistungsdiagnostik

Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Leistungsdiagnostik

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Da ich ja gerade erst mit dem Laufen angefangen habe, mir aber als Langfristiges Ziel mindestens einen Halbmarathon gesetzt habe. Dies aber von Anfang an richtig machen möchte wozu ja auch eine Leistungsdiagnostik gehört. Stellt sich mir nun die Frage. Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Leistungsdiagnostik? Sollte ich dies jetzt schon machen lassen, oder erst wenn ich eine gewisse Grundkondition habe? Oder vielleicht sogar noch später?

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PH1981 hat geschrieben:Dies aber von Anfang an richtig machen möchte wozu ja auch eine Leistungsdiagnostik gehört.
Das sehe ich nicht so. Ich habe so etwas jedenfalls nie gemacht.

Gruß

Carsten

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CarstenS hat geschrieben:Das sehe ich nicht so. Ich habe so etwas jedenfalls nie gemacht.

Ich auch nicht, ich möchte aber auch nicht von mir behaupten, dass ich es von Anfang an richtig gemacht habe. :wink:

Im Ernst: *ich* würde dann eine Leistungsdiagnostik machen, wenn ich den Eindruck hätte, mit 'einfach nur trainieren' nicht mehr weiterzukommen. Oder vielleicht, wenn spezielle (gesundheitliche (?) ) Gründe existieren bzw. vermutet werden, aufgrund derer die Überschreitung eines bestimmten Belastungsniveaus kritisch sein könnte.

Für einen durchschnittlich gesunden Laufanfänger ist vielleicht eine sportärztliche Untersuchung sinnvoll, die eben solche Risiken ausschließt, eine Leistungsdiagnostik aber m.E. rausgeschmissenes Geld.

tina

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TinaS hat geschrieben: Für einen durchschnittlich gesunden Laufanfänger ist vielleicht eine sportärztliche Untersuchung sinnvoll, die eben solche Risiken ausschließt, eine Leistungsdiagnostik aber m.E. rausgeschmissenes Geld.
das sehe ich auch so. Wenn Du nach dem ersten Halbmarathon total ambitionierte Ziele haben solltest, kann man sicher nochmal neu drüber nachdenken, aber auch dann solltest Du wissen, was Du von dieser Diagnostik willst und was Du bereit bist an Training zu investieren, unmzustellen, anzupassen...

Falls Du zu einer sportärztlichen Untersuchung gehst, wird Dir der Arzt allerdings sicher raten, eine Diagnostik zu machen.... warum wohl... :P

Grüße Ute

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Das wundert mich jetzt aber etwas. Weil ich schon öfters gelesen habe, das man für einige Trainigspläne die max. Herzfrequenz wissen sollte. Vielleicht sollte ich hinzufügen das ich mir als erstes großes Ziel nächsten Jahr einen Halbmarathon gesetzt habe. Also nicht nur 1 mal die Woche 20 min Laufen will.

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PH1981 hat geschrieben:Das wundert mich jetzt aber etwas. Weil ich schon öfters gelesen habe, das man für einige Trainigspläne die max. Herzfrequenz wissen sollte.
Für herzfrequenzorientierte Pläne solltest du in der Tat die max. Hf kennen. Die kannst du aber selber testen, dafür brauchst du keine Leistungsdiagnostik.
PH1981 hat geschrieben:Vielleicht sollte ich hinzufügen das ich mir als erstes großes Ziel nächsten Jahr einen Halbmarathon gesetzt habe.
Auch dafür brauchst du keine Leistungsdiagnostik.
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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Ok danke für die hilfreichen Worte. Dann werde ich das Geld sparen bzw in Ausrüstung investieren :)

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PH1981 hat geschrieben:Das wundert mich jetzt aber etwas. Weil ich schon öfters gelesen habe, das man für einige Trainigspläne die max. Herzfrequenz wissen sollte.

Die Frage ist, ob du wirklich einen so ausgeklügelten Trainingsplan brauchst, wenn du mit laufen anfängst. Du wirst dich am Anfang auf jeden Fall verbessern, egal ob du deine Läufe nun mit 72 oder 77 oder gar 82 Prozent deiner maximalen Herzfrequenz absolvierst. Natürlich *könnte* es sein, dass du dann nicht die alleroptimalste Trainingsstrategie wählst, aber ganz ehrlich: das tun 'wir' Normalsterblichen (bzw. zumindest die große Mehrheit) schon aus ganz anderen Gründen nicht. Wir haben in der Regel einen Beruf, Famile, andere Hobbies, sind mal krank oder fühlen uns nicht so etc. Die wenigsten von uns ziehen das Training durch, das unter optimalen Voraussetzungen möglich wäre, trotzdem ist bisher noch so gut wie jeder einen Halbmarathon gelaufen, der dieses Ziel hatte. Einige sind dabei auch ganz erfolgreich. :wink:


Und für die nicht so Erfolgreichen (zu denen ich mich selbst zähle) gilt in aller Regel, dass sie ihre Performance mit dem schlichten Rat einfach mehr zu laufen *deutlich* stärker verbessern könnten als mit einer Leistungsdiagnostik und komplizierten herzfrequenzorientierten Trainingsplänen.

tina

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PH1981 hat geschrieben:Dann werde ich das Geld sparen bzw in Ausrüstung investieren :)
:daumen: gute Idee... also nicht das mit dem Sparen :zwinker5: Und das mit der Herzfrequenz, das kannst Du auch allein rausbekommen. Auf dieser Seite war das schon häufiger Thema.
Man kann es errechnen, was aber ungenau, weil wenig individuell ist. 3 mal hintereinander mit kurzen Trabpausen, volle Pulle einen Berg hochrennen bis man am Limit ist, wäre auch eine Möglichkeit für eine grobe Einschätzung. Es gibt aber sicher noch ausgefeiltere Möglichkeiten. :nick:

Viel Spaß beim shoppen,

wünsche ich

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uzi hat geschrieben:Und das mit der Herzfrequenz
ist auch kein Problem, wenn man erst gar keinen HF-Messer hat. Laufen kann so einfach sein.

Gruß

Carsten

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Hallo PH1981,

nach deiner Fragestellung schlug dir ja einiges an Ablehnung zur Leistungsdiagnostik entgegen. Das steht, wie du selbst gesagt hast, in eklatantem Gegensatz zur Werbung jener, die diese Laktatteste anbieten. Deren Hauptmotiv ist ganz sicher ihr Verdienst. Für einen Einsteiger ist so ein Test nach meinem Dafürhalten wirklich völlig überflüssig.

Und wenn man weiß, was und wie bei bei der Leistungsdiagnostik gemessen wird, dann wird sich auch ein fortgeschrittener, ambitionierter Läufer für das Geld lieber ein paar neue Laufschuhe kaufen oder sonst was Nützliches. Ich kann dir HIER schlecht erläutern, worin die Problematik gängiger Leistungsdiagnostik tatsächlich im Detail besteht. Das wäre schlicht zu umfangreich. Vereinfacht läuft das so ab, dass man deine Milchsäurewerte bei verschiedenen, gesteigerten Lauftempi misst und diese Werte in einen PC eingibt. Das Programm wertet dann diese Daten aus. Für diese Auswertung gibt es 15 bis 20 verschiedene Rechenmodelle. Das ist so, weil es derzeit noch keine wissenschaftliche Einigkeit bezüglich der Interpretation der Milchsäurewerte bezogen auf einen bestimmten Menschen gibt. Jedenfalls rechnet der Computer fleißig, druckt eine beeindruckende Lakttatkurve aus und schlägt ein Trainingsprogramm vor. Wenn du dann einen so herrlich informiertenTester hast, wie ich ihn vorfand (meine Frau hat mir den Test mal zum Geburtstag geschenkt, weil sie mir was Gutes tun wollte), dann guckt der dich nur unintelligent an, wenn du Fragen zum Computer-Output stellst. Das war für mich der Grund mich in das Thema einzulesen und es auf unserer Laufseite darzustellen.

Vielleicht auch noch wichtig: Laktattests wurden ursprünglich - weil sie teuer waren und diffizil - nur an und für Spitzensportlern durchgeführt. Das geschieht auch heute noch. Doch erstens muss der Test laufend wiederholt werden, um das Trainings ständig anzupassen. Und zweitens verlässt sich kein Spitzenathlet (bzw. dessen Trainer und Betreuerstab) auf Laktattests alleine. Die dabei ermittelten Werte werden mit einer Reihe anderer Messwerte (z.B. Sauerstoffaufnahme und weitere Blutwerte, die den Trainingszustand signalisieren) in Beziehung gesetzt.

Ein einzelner Laktattest ist nicht viel mehr als eine Momentaufnahme der möglichen Leistung. Daraus Schlüsse für das weitere Training abzuleiten ist zumindest diskussion- bis fragwürdig.

Falls du dich ausführlicher über Laktattests (Leistungsdiagnostik) informieren willst, bekommst du auf unserer Laufseite eine Einführung (Bereich für alle Läufer, Thema: "Laktat-/Leistungstests".

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hallo Udo,

Deine Antworten zu lesen ist immer wieder ein Genuß!
Gruß vom NordicNeuling

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NordicNeuling hat geschrieben:Hallo Udo,

Deine Antworten zu lesen ist immer wieder ein Genuß!
Dem kann ich mich nur anschließen. Finde es echt super wie ausführlich und gut zu verstehen Udos Anwtorten geschrieben sind. Auch für Anfänger wie mich.

Aber auch andere sind mir in den paar Tagen, in denen ich das Forum erst unsicher mache sehr hilfreich gewesen. Ich bin Froh dieses Forum gefunden zu haben.
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