Banner

Laufe ich zuviel?

Laufe ich zuviel?

1
:confused: Hallo Forumsgemeinde,

ich bin neu hier und habe am 01.03.11 mit dem Laufen angefangen um abzunehmen und mich für die neue Mountainbike-Saison vorzubereiten.
Ich bin 41 Jahre alt und habe mein ganzes Leben moderat Sport gemacht. Von 8-36 Jahren Fußball, seit dem 12. Lebensjahr im Winter Alpinski, und seit meinem 34. Lebensjahr Mountainbiken.
Letztes Jahr habe ich mit dem Mountainbike eine Alpenüberquerung bis zum Gardasee gemacht. Insgesamt waren das ca. 500 KM und 14.000 HM.
Ich schreibe das jetzt nicht um anzugeben sondern um euch meinen körperlichen Ausgangspunkt zu schildern.
Ich bin also schon etwas sportlich, leider wiege ich fürs Mountainbiken einfach zu viel.
Darum habe ich mit dem Laufen begonnen.
Ich hatte noch ein Buch von Dr. Strunz das seit 10 Jahren bei mir im Regal verstaubt ist gefunden und nach dessen Angaben bin ich also jeden Morgen um 05.15 aufgestanden und zwischen 35 und 50 Min. gelaufen (gejoggt).
Nach dem ich widererwarten die ersten 3 Tage durchaus 5-6 KM durchlaufen konnte bekam ich nach dem dritten Tag enormen Muskelkater und eine riesen Blase am Fuß. Was mich aber nicht davon abgehalten hat weiter zu laufen. Am 4. 5. und 6. Tag bekam ich Schmerzen in der linken Wade so das ich beim Laufen Gehpausen einlegen musste.
Den 7. und 8. Tag habe ich geschwänzt (Fasching) vom 9. bis 16. Tag bin ich wieder täglich so um die 5-6 KM gelaufen und habe auch keine Schmerzen mehr in der Wade.
Ich konnte meine Laufzeit auf den Kilometer von anfänglich 7.45 Min. auf 6.30 Min. verbessern.
Nun habe ich in den Trainingsplänen von RW gelesen das tägliches Laufen eher schlecht ist und ich auf jeden Fall Ruhetage einlegen sollte.
Wie seht Ihr das? Was sind Eure Erfahrungen?

2
ruma hat geschrieben::leider wiege ich fürs Mountainbiken einfach zu viel.
Darum habe ich mit dem Laufen begonnen.
...super logisch - sorry, fällt mir nix mehr zu ein.

Ist so wie "ich kann nicht schwimmen, dann gehe ich lieber tauchen..."

Die Quittung bekommst Du bereits...


gruss hennes


PS: :welcome: im Forum!

3
ruma hat geschrieben: Nun habe ich in den Trainingsplänen von RW gelesen das tägliches Laufen eher schlecht ist und ich auf jeden Fall Ruhetage einlegen sollte.
Wie seht Ihr das? Was sind Eure Erfahrungen?
Das Prinzip Arbeit/Erholung wird uns ja schon in die Wiege gelegt :nick: . Wieviel Regeneration Du benötigst, kannst eigentlich nur Du wissen. Vielleicht reicht bei Dir die Zeit zwischen Deinen Trainingsläufen. Wenn sich Dein Allgemeinempfinden verschlechtern sollte, würde ich versuchsweise Ruhetage einschieben, danach wieder streichen und schauen, wie die Veränderungen wirken.

Knippi

4
Hallo Hennes,

ich glaube da hast du was falsch verstanden, ich habe mit dem Laufen begonnen um abzunehmen. Das Mountainbiken betreibe ich natürlich weiter. Ich habe es nur nie geschafft mit dem Mountainbiken so viel abzunehmen wie ich gern hätte. Und um in die neue Mountainbike-Saison fit und leichter zu starten habe ich eben mit dem laufen begonnen.

Aber wenn ich dich richtig verstehe darf man nur mit Idealgewicht mit dem laufen beginnen?
Tut mir leid aber ich verstehe deinen Beitrag nicht so ganz.

5
Der Grund das du mit dem laufen angefangen hast ist ja das du abnehmen willst. Neben dem laufen solltest du natürlich deine Ernährung umstellen, falls du das noch nicht getan hast. Außerdem würde ich dir auch raten wenigstens 2 Tage nicht zu laufen. An besagten Tagen kannst du ja etwas anderes machen zB Krafttraining, Gymnastik oder Schwimmen.

grüße gandolf

6
Hallo,
Dein Körper signalisiert es Dir doch. Das Thema Regeneration taucht hier doch
überall auf und das hat seinen Grund. Ich lauf seit fast drei Jahren und nach Möglichkeit
vermeide ich zwei Tage hintereinander zu laufen. Die Anpassung an die Belastung
findet auch an lauffreien Tagen statt.
Gruß Michaela

7
Deine Story kurz runtergebrochen:
Übergewicht (das behaupte ich jetzt einfach, weil Du abnehmen möchtest), jeden Tag laufen -> Muskelkater, Schmerzen, Blase am Fuß

Da steht die Antwort eigentlich schon versteckt drin: nicht übertreiben!

Da Du durch das Mountainbiken ausdauermäßig nicht bei Null anfängst, ist grundsätzlich nichts dagegen zu sagen, dass Du zusätzlich auch läufst. Gib Deinem Körper aber etwas Zeit, sich an die neue Belastung zu gewöhnen, sprich: mache die angegebenen (Lauf-)Ruhetage! Wie gandalf schon sagte, kannst Du an diesen Tagen z.B. Krafttraining machen.
Bild

PB: HM 1:44:46, 10km 49:37, M 4:19:28 (alle 2011), 24h 84,97 km (2013)

Abnehmen durch Laufen

8
Ich bin jetzt kein Experte, aber wenn Du abnehmen möchtest durch Laufen, solltest Du nicht schneller werden, sondern eher langsam laufen und im aeroben Bereich bleiben. Jeden Tag laufe ich persönlich auch nicht: 1-2 Tage Pause in der Woche müssen schon sein; aber am besten auf den Körper "hören" bzw. fühlen, wenn es problemlos geht und wann nicht. Eine Ernährungsumstellung bzw. -anpassung ist sicherlich auch nicht verkehrt; habe mir neulich auch ein Buch dazu besorgt :)

9
Dr. Strunz funktioniert nur, wenn du nebenbei noch die Diät machst, und VOR ALLEM die Eiweiss-Shakes kaufst und konsumierst. Wenn du das nicht tust, wirst du bestraft mit Blasen und Muskelkater :prof: :ironie:

Gruss, Marianne

10
ruma hat geschrieben: leider wiege ich fürs Mountainbiken einfach zu viel.
Darum habe ich mit dem Laufen begonnen.
Hennes hat geschrieben:...super logisch - sorry, fällt mir nix mehr zu ein.

Ist so wie "ich kann nicht schwimmen, dann gehe ich lieber tauchen..."

Die Quittung bekommst Du bereits...
ruma hat geschrieben: Aber wenn ich dich richtig verstehe darf man nur mit Idealgewicht mit dem laufen beginnen?
Tut mir leid aber ich verstehe deinen Beitrag nicht so ganz.
Ich glaube, hennes wollte lediglich folgendes andeuten:
Laufen und Fahrradfahren belasten den Körper auf verschiedene Weise. Beide Sportarten trainieren dein Herz-Kreislauf-System, beide trainieren deine Muskulatur (Großenteils in den Beinen).
Laufen ist aber orthopädisch belastender als Rad fahren. Bei jedem Schritt landest du nach einem kurzem Flug mit deinem vollen Körpergewicht auf einem Bein. Dieses Bein muss diesen "Stoß" aushalten. Dein Fuß, deine Beingelenke, deine Hüfte und (vielleicht auch noch) deine Wirbelsäule unterliegen eine anderen Belastung als beim Fahrradfahren. Hier entfällt der regelmäßige "Stoß" in dieser Form.
Der "Stoß" hängt von deinem Gewicht ab, höheres Gewicht = höhere Belastung.
Deswegen liest man bei Menschen mit (starken) Übergewicht oder bestehenden orthopädischen Problemen auch gerne den Hinweis, nicht sofort mit dem laufen zu beginnen, sondern erstmal weniger belastende Sportarten zu machen, wie z.B. Walken, schwimmen oder Rad fahren.

ruma hat geschrieben: Ich habe es nur nie geschafft mit dem Mountainbiken so viel abzunehmen wie ich gern hätte.
Dann Könnte dein Problem auch in der Kalorienaufnahme bestehen, und nicht nur im Kalorienverbrauch.
Profis sind berechenbar, die Amateure sind wirklich gefährlich. E.A. Murphy

11
ruma hat geschrieben: Aber wenn ich dich richtig verstehe darf man nur mit Idealgewicht mit dem laufen beginnen?
Natürlich nicht.

Normalerweise kommen hier Leute rein "zu schwer", dann wird gesagt, geh schwimmen, fahr Rad oder geh walken...

Du hast gesagt "ich bin zu schwer zum radeln" - daher belastest Du dann die Knochen mit laufen, was ja um ein vielfaches anstrengender ist. War wohl etwas anders gemein...

gruss hennes

12
Laufjohnny hat geschrieben:Ich bin jetzt kein Experte, aber wenn Du abnehmen möchtest durch Laufen, solltest Du nicht schneller werden, sondern eher langsam laufen und im aeroben Bereich bleiben.
Warum sind dann die Kenianer nicht alle fett? :confused:
Bild
Bild
Bild

Bild

http://www.editgrid.com/user/hadesnumb/ ... ll_of_Fame

13
ruma hat geschrieben:... ich habe mit dem Laufen begonnen um abzunehmen. Das Mountainbiken betreibe ich natürlich weiter. Ich habe es nur nie geschafft mit dem Mountainbiken so viel abzunehmen wie ich gern hätte. Und um in die neue Mountainbike-Saison fit und leichter zu starten habe ich eben mit dem laufen begonnen.
Deine Geschichte bekommt mir bekannt vor :)

Das "Hauptproblem" das ich hatte (und Du vielleicht auch):
Dein Grundlagenausdauer ist vorhanden und gut trainiert aber die "läuferspezifische" Muskulatur ist "unterentwickelt". Des Weiteren sind Sehnen, Bänder und Gelenke auch quasi von 0 auf 100 mit dem schnellen und umfangreichen Laufeinstieg gefordert.

Mein Rat: Mach am Anfang mal lieber ein bisschen langsamer bzw. weniger, Trainingseffekte stellen sich eben auch an den Regenerationstagen ein.

Gruß

Michael
Freunde Dich mit dem Schmerz an, und Du wirst niemals allein sein
(Ken Chlouber)

14
SchweizerTrinchen hat geschrieben:Dr. Strunz funktioniert nur, wenn du nebenbei noch die Diät machst, und VOR ALLEM die Eiweiss-Shakes kaufst und konsumierst. Wenn du das nicht tust, wirst du bestraft mit Blasen und Muskelkater :prof: :ironie:

Gruss, Marianne
vor allem anderen muß man/frau aber ständig dabei so dämlich grinsen :nick: , wie der Dr., sonst wird das eh nix... :zwinker2:


Gruß Sabine
P.S.: sorry für's Off Topic, aber der mußte sein :zwinker5:
Lieben Gruß
Sabine


**** Ich soll mit ein Ziel setzen, habe ich gehört :zwinker2: ... also gut: ich will endlich den A... hochbekommen und wieder mit Spaß laufen können. Und nicht nach 5km völlig fertig sein. Also runter vom Sofa und raus geht's ... :nick: ****

15
Laufjohnny hat geschrieben:... wenn Du abnehmen möchtest durch Laufen, solltest Du ... eher langsam laufen und im aeroben Bereich bleiben.
TomX hat geschrieben:Warum sind dann die Kenianer nicht alle fett? :confused:
Johnny will damit bestimmt nur sagen, dass man immer brav mit Fettverbrennungspuls laufen soll um abzunehmen :wink:

Die Kenianer dürfen (und können) schnell laufen, weil sie ja nicht abnehmen wollen/müssen, verstehste?
Du darfst das Pferd nicht von hinten aufzäumen - es ist ja nun nicht so, dass man vom schnellen Laufen fett würde!

16
Donnerwetter,

Ihr seit hier ja superschnell mit Antworten, ist ja aber auch in einem Läuferforum zu erwarten:-)
Zum Thema Dr. Strunz: Ich glaube ich kann Ihn schon richtig einordnen, das Buch lag jetzt 10 Jahre im Regal und als ich jetzt mit dem Laufen beginnen wollte hab ich es einfach mal hervorgekramt.
Zum Thema Gewicht: Genaue Zahlen unterliegen da natürlich strengster Geheimhaltung, aber es ist nicht so das ich extrem Übergewichtig bin. Ich möchte nur beim Bergaufradeln ein paar Kilo weniger mitschleppen müssen.
Das Laufen ist einfach nicht so Zeitaufwendig wie das Mountainbiken und ich kann auch schon früh morgens im Dunkeln mit Stirnlampe starten.
Ernährungsumstellung sieht bei mir im Moment so aus: In der Fastenzeit (also bis Ostern) lasse ich Alkohol, Süssigkeiten und Knabberzeug konsequent weg. Das habe ich aber auch schon die letzten Jahre mehr oder weniger gemacht.
Ich versuche auch mehr Vollkornprodukte und Obst in meinen Ernährungsplan aufzunehmen.

17
ruma hat geschrieben:Ernährungsumstellung sieht bei mir im Moment so aus: In der Fastenzeit (also bis Ostern) lasse ich Alkohol, Süssigkeiten und Knabberzeug konsequent weg. Das habe ich aber auch schon die letzten Jahre mehr oder weniger gemacht.
Warum nur in der Fastenzeit ? :motz:

18
gandolf hat geschrieben:Warum nur in der Fastenzeit ? :motz:
Na ja, ab und zu ein schönes Weißbier oder ein Glas Rotwein oder ein Stück Schokolade möchte ich nicht missen. Ich denke das ist einfach auch ein Stück Lebensqualität.

19
ruma hat geschrieben:Na ja, ab und zu ein schönes Weißbier oder ein Glas Rotwein oder ein Stück Schokolade möchte ich nicht missen. Ich denke das ist einfach auch ein Stück Lebensqualität.
Und wenn man soaussieht, muss beim Weibchen viel Trieb vorhanden sein, wenn da nicht hin und wieder Kopfschmerzen vorgeschoben werden :hihi: (der Typ läuft eher wenig).

Man ist als Amateur so richtig angeschissen. Was man auch macht - Zweifel bleiben immer bestehen :nick: .

Knippi

20
hardlooper hat geschrieben:Und wenn man soaussieht, muss beim Weibchen viel Trieb vorhanden sein, wenn da nicht hin und wieder Kopfschmerzen vorgeschoben werden :hihi: (der Typ läuft eher wenig).
..aber der Typ fährt viel Rad!

;-)

21
ruma hat geschrieben: Nun habe ich in den Trainingsplänen von RW gelesen das tägliches Laufen eher schlecht ist und ich auf jeden Fall Ruhetage einlegen sollte.
Wie seht Ihr das? Was sind Eure Erfahrungen?
Ich laufe nicht täglich, aber wenn man so wie du nur gemütlich ein paar Km joggt, dann kann man das sicher bedenkenlos täglich machen.

Wenn man aber, so wie du, davon auch Schmerzen bekommt, dann sollte man auf alle Fälle pausieren. Schmerzen sind ja bekanntlich Warnzeichen des Körpers....

Und da du ja eben erst angefangen hast, etwas mehr Bewegung in dein Leben zu bringen als bisher, kannst du auch noch nicht damit rechnen, nach ein paar Tagen zig Kilos verloren zu haben.

22
Hallo Leute,
vielen Dank bisher für Eure Anregungen. :daumen:
Ich habe heute mal einen Ruhetag eingelegt nach dem ich die letzten 7 Tage jeden morgen gelaufen bin.
Ich werde in den nächsten Wochen zwei Ruhetage pro Woche einlegen und schauen wie ich damit klarkomme.
Mehr Ruhetage will ich zunächst nicht einlegen da ich befürchte das mich sonst mein innerer Schweinehund wieder übermannt und ich ganz mit dem Laufen aufhöre.
Ich will die Lauferei nicht nur ein paar Wochen durchhalten sondern die nächsten Jahre um dauerhaft mein Gewicht zu reduzieren und zu halten. Natürlich werde ich auch weiterhin mit dem Mountainbike und im Winter mit den Skiern unterwegs sein. Aber ich denke das Laufen ist eine gute Ergänzung dazu.
Weitere Anregungen und Meinungen sind natürlich weiterhin willkommen. :winken:

23
Noch weniger Verletzungen und schnelleres Tempo hättest Du jetzt noch wenn Du zu normalen Uhrzeiten laufen würdest und nicht mitten in der Nacht ... :nick:

24
DanielaN hat geschrieben:Noch weniger Verletzungen und schnelleres Tempo hättest Du jetzt noch wenn Du zu normalen Uhrzeiten laufen würdest und nicht mitten in der Nacht ... :nick:
Das geht leider nicht da ich von Morgens 7.00 - Abends 21.30 Uhr arbeite. Wenn man Selbstständig ist sind solche langen Arbeitszeiten die Regel.
Mir macht das Aufstehen und Loslaufen um 05.15 Uhr auch keinen Spaß aber es ist die einzige Zeit am Tag die ich freischaufeln konnte. :frown:

25
ruma hat geschrieben:Das geht leider nicht da ich von Morgens 7.00 - Abends 21.30 Uhr arbeite. Wenn man Selbstständig ist sind solche langen Arbeitszeiten die Regel.
Mir macht das Aufstehen und Loslaufen um 05.15 Uhr auch keinen Spaß aber es ist die einzige Zeit am Tag die ich freischaufeln konnte. :frown:
:respekt2:
... wie, ich soll das jetzt alles auch wieder zurücklaufen... :nee: :nick:

26
ruma hat geschrieben:Das geht leider nicht da ich von Morgens 7.00 - Abends 21.30 Uhr arbeite. Wenn man Selbstständig ist sind solche langen Arbeitszeiten die Regel.
Mir macht das Aufstehen und Loslaufen um 05.15 Uhr auch keinen Spaß aber es ist die einzige Zeit am Tag die ich freischaufeln konnte. :frown:

:respekt2:

von Ute

27
Hallo ruma,

herzlich willkommen im Forum :winken:
Wenn jemand zu laufen beginnt - dabei spielt der Grund, warum er das tut - überhaupt keine Rolle - dann tut er das auf der Basis seiner gegenwärtigen und sehr persönlichen Bedingungen. Und die unterscheiden sich von Mensch zu Mensch durchaus gewaltig. Schon deshalb stehe ich Empfehlungen, die über einen Kamm scheren - egal ob sie aus Büchern oder von anderen so genannten Experten stammen - sehr kritisch gegenüber. Die wesentlichen Faktoren deiner Startbasis sind:

1. Dein Bewegungsapparat weist keinerlei Gewöhnung an das Laufen auf.
2. Dein Energiestoffwechsel ist auf den Erwerb von Ausdauer durch Fußball und MB seit Jahren trainiert.
3. Du hast erhebliches Übergewicht (wär's nicht erheblich, würdest du nicht laufen wollen).

Letzteres stellt einen zusätzlichen Risikofaktor dar, weil dadurch die Belastung deines gem. 1 noch unangepassten Fortbewegungsmechanismus deutlich höher ist. Bei jedem Schritt wirken hohe Kräfte auf Gelenke, Sehnen und Bänder. Die Schmerzen durch Muskelkater (= Überlastung) und in der Wade solltest du als klare Warnung deines Körpers verstehen: SO nicht!

Laufeinsteigern wird empfohlen dreimal pro Woche mit langsamem Tempo zu laufen und zwischen den Lauftrainingstagen mindestens einen Ruhetag einzuhalten. Um die Ausdauer und bei dir vor allem den Bewegungsapparat zu entwickeln, steigerst du dein Laufpensum von Woche zu Woche. Dabei sollte von einer Woche zur nächsten das Gesamtlaufpensum um weniger als 10 % erhöht werden. Beispiel:

Wochenleistung in Startwoche: Di: 25 min / Do: 30 min / Sa: 35 min = 90 min gesamt

10 % davon = 9 min, also bleibst du mit einer Steigerung von 5 min zur nächsten Woche wie gewünscht unter der Marke. Mögliche nächste Wochenleistung:

Wochenleistung in Startwoche +1: Di: 30 min / Do: 30 min / Sa: 35 min = 95 min gesamt

Auf diese Weise wirst du relativ rasch und schonend längere Laufzeiten/-strecken erreichen. Zur Sicherheit (damit der Körper durch volle Regeneration nachziehen kann) solltest du in jeder 4. Woche ein um etwa ein Viertel bis ein Drittel reduziertes Pensum laufen.

Den unter 2 aufgezählten Umstand solltest du erstens als Riesenvorteil begreifen, weil er dir hilft Ausdauer schneller und mit weniger Mühen aufzubauen, als Nichtsportler das könnten. Zugleich solltest du ihn aber auch als ständige BEDROHUNG sehen, weil er dich verleiten möchte schneller zu steigern, als der lauf-untrainierte Bewegungsapparat das verkraften könnte. Natürlich KÖNNTE es sein, dass du schnelles Steigern mittelfristig schadlos verkraftest, weil du - genetisch bedingt - über einen besonders robusten Körper verfügst. Entscheidend aber ist, dass du das nicht weißt. Genauso gut könntest du zu jener Gruppe von Menschen gehören, die eher anfällig ist.

Bis zum Erreichen einer Ausdauergrundlage - das ist geschafft, wenn du etwa eine Stunde - ohne Unterbrechung und problemlos laufen kannst, solltest du nur langsam laufen. Langsames Laufen bildet die Grundlage für alle weiteren Trainingsarten, also zum Beispiel auch für schnelleren Dauerlauf.

Mit dem Abnehmen hat das gar nichts zu tun. Dass man langsam laufen muss, um möglichst rasch abzunehmen, ist völliger Unsinn. Mit dieser unseligen Mär wurden dann irritierende Begriffe verbunden wie der "Fettverbrennungspuls". Das ist noch übler. In der Tat basiert der Energiestoffwechsel bei langsamem Lauftempo überwiegend auf der Umsetzung vorhandener Fettsäuren im Körper. Das ist ein Umstand, den Marathonis und Ultras bei der Gestaltung ihres Trainings berücksichtigen müssen. Mit dem Abnehmen hat das gar nichts zu tun. Ob du abnimmst hängt von deiner Energiebilanz ab: Wer mehr verbraucht als er zu sich nimmt, der verliert Gewicht. So einfach ist das. Und nebenbei: Wer schneller läuft, verbraucht dabei mehr Kalorien, als wenn er dieselbe Strecke langsam absolviert. Schon dieser Umstand entlarvt oben dargestellte Aussagen als Unsinn.

Dummerweise sollen Einsteiger aber nicht schnell bzw. schneller laufen, sondern langsam. Daher wird Lauftraining zur Gewichtsreduktion erst wirklich interessant, wenn man eine Ausdauergrundlage erworben hat und auch Trainingsläufe mit Tempo einstreuen kann. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass man auch über langsames Laufen viel für die Gewichtsreduzierung tun kann und zwar über folgenden Zusammenhang: Wer langsam läuft, kann lange laufen. Auch weit über 10 km hinaus. Dabei verbraucht er zwar pro Zeiteinheit weniger Kcal als wenn er schnell läuft, aber dafür hält er lange durch. Nur ist auch das eine Option, die dem Einsteiger verwehrt bleibt, weil er sich erst über Wochen und Monate in eine Verfassung bringen muss, die solche langen Läufe erlaubt.

Sehr lange wie auch schnelle, kürzere Läufe belasten den Energiestoffwechsel immens. Dadurch kommt es zu einem weiteren Effekt, der Gewichtsabbau unterstützt. Das ist der so genannte "Nachbrenneffekt". Er wirkt dergestalt, dass weiter Kcal verbrannt werden, wenn der Sportler nach der Trainingseinheit schon längst wieder auf dem Sofa sitzt. Der Nachbrenneffekt hält mehrere Stunden an und kann bis zu 15% Kcal zusätzlich verbrauchen (bezogen auf den Kcal-Verbrauch während der Trainingseinheit). Wie viel das ist und wie lange der Nachbrenneffekt anhält, hängt davon ab, wie hart die Trainingseinheit war. Und wenn du "hart" liest, dann ist klar: Auch das ist für Laufeinsteiger Zukunftsmusik, weil sie ihren Bewegungsapparat in der ersten Zeit nicht dermaßen belasten bzw. überlasten dürfen.

Abnehmen erfordert im übrigen eine Lebensumstellung. Das Verhalten gilt es zu unterlassen, das zu den Pfunden geführt hat. Sport (hier: Laufen) kann dabei unterstützen. Mehr nicht. Sport in jeglicher Form führt zu einer Aktivierung und Stärkung der Arbeitsmuskulatur. Dadurch steigt der Grundumsatz, den der Körper jeden Tag braucht, um ohne zusätzliche Belastungen durch Sport über die Runden zu kommen. Die Krux dieser Tatsache ist: Nur wer trainiert hat auch einen höheren Grundumsatz. Wer wieder damit aufhört braucht auch weniger. Häufig macht sich dieser Umstand durch eine rasche Gewichstsabnahme um ein paar Kilo bemerkbar, die dann stagniert. Und wenn der enttäuschte Läufer dann wieder aufhört, hat er die Kilos schneller wieder drauf als er sie runtergerannt hat.

Ich wünsche dir Erfolg auf deinem Weg zum Läufer! Aber eigentlich willst du ja gar kein Läufer werden. Egal. Mach's gut :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

28
Hallo Udo,

vielen Dank für deine ausführlichen Ratschläge und Anmerkungen. :daumen: Ich werde sie mir zu Herzen nehmen. Wenn man das Laufen beginnt will man natürlich möglichst schnell möglichst viel erreichen. Das führt unweigerlich dazu das man zuviel macht. Aber wenn man so wie ich im Moment voll motiviert ist fitter zu werden und abzunehmen geht einem nichts schnell genug. Man will es erzwingen.
Ich gehöre gottseidank eher zu der Kategorie "Robust". Die Verletzungen die ich während meiner langen Fußballkarierre hatte waren ausschließlich auf Einwirkung des Gegners zurückzuführen.
Das kann mir beim Laufen ja gottseidank nicht passieren. Höchstens vielleicht bei einem Wettkampf. Darüber muß ich mir im Moment noch keine Gedanken machen.

29
ruma hat geschrieben:Hallo Leute,
Ich habe heute mal einen Ruhetag eingelegt nach dem ich die letzten 7 Tage jeden morgen gelaufen bin.
Ich werde in den nächsten Wochen zwei Ruhetage pro Woche einlegen und schauen wie ich damit klarkomme.
Mehr Ruhetage will ich zunächst nicht einlegen da ich befürchte das mich sonst mein innerer Schweinehund wieder übermannt und ich ganz mit dem Laufen aufhöre.
Ich will die Lauferei nicht nur ein paar Wochen durchhalten sondern die nächsten Jahre um dauerhaft mein Gewicht zu reduzieren und zu halten. :
Hallo,
vielleicht solltest Du gerade weil Du nicht nur ein paar Wochen, sondern die nächsten Jahre laufen möchtest, es etwas lockerer sehen. Von Deinen Beschreibungen her sehe ich, daß Du am Anfang ziemlich viel falsch gemacht hast (Verzeihung). Platt gesagt: Du bist zu oft, zu lang und zu schnell unterwegs gewesen. :klatsch:
Zu oft: Besonders als Einsteiger brauchst Du Regeneration! Selbst zu meinen besten Wettkampfzeiten habe ich keine Woche gehabt, in der ich mir nicht mind. einen Ruhetag gegönnt habe. Für den Anfang empfehle ich mindestens 3 Ruhetage für Dich. Zudem arbeitest Du ja abends lange, d.h. wenn Du jeden Tag läufst, hast Du ja keine Nacht, in der Du mal richtig ausschlafen kannst. Auch nicht gut.
Zu lang: 50 Minuten aus dem Stand ist schon ein ordentlicher Brocken.
Zu schnell: Zudem schien es Dir wichtig zu sein, jeden Tag auch noch möglichst schneller als am Vortag zu sein. Gar nicht gut für die ersten Wochen/Monate. Vollkommen Wurst, wie schnell Du bist. Je schneller Du am Anfang läufst, umso schneller bist Du erschöpft und umso schneller verletzt Du Dich (wie man sieht). Je mehr Du verletzt bist, umso weniger kannst Du laufen und umso weniger Gewicht verlierst Du.

Gewöhne die ersten Monate Deinen Körper erstmal an die neue Belastungsform. Muskeln, Gelenke und Deine Füße werden es Dir danken. Laufe langsam im entspannten Wohlfühl- und Quatsch-Tempo (das Tempo, wo Du noch locker quatschen kannst). Gucke nicht auf die Geschwindigkeit.
Laufe nicht jeden Tag! Du brauchst die Regeneration. In einem Jahr, wenn Du 7 Kilo verloren und Blut geleckt hast , kannst Du häufiger laufen, dann hat Dein Körper sich an den erhöhten Anspruch gewöhnt. Schau, ob es jede Trainingseinheit 50 Minuten sein müssen.
Dein Ehrgeiz in allen Ehren, aber die Erfahrung zeigt immer wieder, dass der Schuss gewöhnlich nach hinten losgeht. Laufen ist leider (zum Glück?) etwas, für das man viel Geduld und Zeit mitbringen muss.

Nimm Dir die Zeit, sonst bist Du in 3 Wochen spätestens so frustriert vom Laufen, dass Du wieder aufhörst.
Alles Gute, Alexander
Wenn´s einfach wäre, würde es Fußball heißen.

30
Hallo Alexander,
auch dir vielen Dank für deine Anregungen, ich werde sie beherzigen.
Ich laufe jetzt mittlerweile seit 4 Wochen und habe wie von Euch empfohlen auf einen Tag Laufen und einen Tag Pause umgestellt, so daß ich 3 - 4 mal die Woche laufe.
Ich habe auch versucht das Tempo zu variieren. So habe ich z.B. Gestern mal langsam angefangen und zwischendurch 3-mal so 200m eine Tempoverschärfung durchgeführt.
Das hat eigentlich ganz gut geklappt, doch so 1 KM vor dem Ziel hatte ich plötzlich Schmerzen in der rechten Achillessehne. Können die von der Tempoverschärfung kommen?
Ich war mir dann nicht ganz sicher ob ich weiter laufen oder gehen soll, ich habe mich fürs weiterlaufen entschieden und so nach 800 Metern wurde der Schmerz leichter und bis ich zu Hause war war er fast vollständig verschwunden. Ich konnte es zwar gestern noch den ganzen Tag spüren aber heute ist es schon wieder verschwunden.
Ich frage mich auch ob diese Probleme von meinen Laufschuhen kommen können. Das sind eigentlich keine richtigen Laufschuhe sonder eher Trekkingschuhe und mittlerweile auch schon so ca. 8 Jahre alt.
Sollte ich mir richtige Laufschuhe zulegen?
Ich habe einen guten Bekannten dazu befragt der schon einige Jahre sehr ambitioniert läuft, der meinte ich sollte mir unbedingt in einem guten Fachgeschäft mit Laufband-Videoanalyse gute Schuhe besorgen.
Ich habe ein wenig Bammel so einen professionellen Laden zu betreten, da ich ja absolut kein Läufertyp bin und auch noch nie in meinem Leben auf einem Laufband gelaufen bin. :frown:

31
ruma hat geschrieben: Ich habe ein wenig Bammel so einen professionellen Laden zu betreten, da ich ja absolut kein Läufertyp bin und auch noch nie in meinem Leben auf einem Laufband gelaufen bin. :frown:
Das sollte man nicht überschätzen, wirklich professionelle Läden sind leider afaik selten, der Rest wurde von Herstellern geimpft und versucht die jeweilige Produktstategie umzusetzen... zumindest ist das durchaus schon mein Eindruck gewesen.

Bammel sollte man definitiv keinen haben, schließlich wollen die gerne was verkaufen und gerade für den Einsteiger da sein, der Profi, der sich das 170. Paar kauft, braucht meistens gar keine Beratung mehr...
Einfach hingehen und beraten lassen, vielleicht sogar erstmal mehrere Geschäfte angucken, bevor du gleich den ersten nimmst.
Mit alten durchgelaufenen Schuhen tut man sich normalerweise keinen Gefallen und Laufschuhe sollten es mE auch sein, was es dann speziell sein soll, steht nochmal auf einem anderen Blatt, aber diese kleine Investition würde ich dringend empfehlen :daumen:
Bild


Running, on our way

:donotfeedthetrolls:

32
ruma hat geschrieben:Das hat eigentlich ganz gut geklappt, doch so 1 KM vor dem Ziel hatte ich plötzlich Schmerzen in der rechten Achillessehne. Können die von der Tempoverschärfung kommen?
Ja, das kann daher kommen. Wobei das Tempo nicht allein ursächlich ist, sondern wohl eher eine Muskelverkürzung in der Wade und / oder eine Fehlbelastung durch Überpronation (siehe unten).
Ich war mir dann nicht ganz sicher ob ich weiter laufen oder gehen soll, ich habe mich fürs weiterlaufen entschieden und so nach 800 Metern wurde der Schmerz leichter und bis ich zu Hause war war er fast vollständig verschwunden. Ich konnte es zwar gestern noch den ganzen Tag spüren aber heute ist es schon wieder verschwunden.
Generell würde ich bei jedem Ziehen und Ziepen abbrechen. Was, wenn der Schmerz schlimmer geworden wäre? Dann hättest du jetzt "den Salat" und müsstest ein paar Wochen aussetzen.
Sollte ich mir richtige Laufschuhe zulegen?
Ja, am besten zwei Paar, die du im Wechsel anziehen kannst. Das ist nicht nur besser für die Füße, sondern hemmt auch die Geruchsbildung, wenn die Schuhe mal nass geworden sind (Regen, Pfützen).
Ich habe einen guten Bekannten dazu befragt der schon einige Jahre sehr ambitioniert läuft, der meinte ich sollte mir unbedingt in einem guten Fachgeschäft mit Laufband-Videoanalyse gute Schuhe besorgen.
Das ist sinnvoll, da du deine Füße selber nicht von der Seite / von hinten sehen kannst und nicht weißt, welche Einlegesohlen für dich die richtigen sind. Es kann nämlich sein, dass du (wie die meisten Läufer, auch ich) leicht nach innen einknickst (sog. "Überpronation"). Das wirkt als Fehlbelastung auf die Achillessehne und kann zu Schmerzen führen.
Ich habe ein wenig Bammel so einen professionellen Laden zu betreten, da ich ja absolut kein Läufertyp bin und auch noch nie in meinem Leben auf einem Laufband gelaufen bin. :frown:
Absolut unbegründet! Die Läden leben zum großen Teil von Laufeinsteigern. Wer sich als Fortgeschrittener schon ein Dutzend Paar Schuhe gekauft hat, bestellt sich eher welche im Internet, da er weiß, was er braucht.



Noch ein Hinweis für die Achillessehne:
Du solltest die Sehne unbedingt kräftigen und dehnen, damit du da keine Probleme mehr mit bekommst! Dazu machst du am besten 3x 15 Wiederholungen auf einer Treppenstufe, indem du mit den Vorderfüßen auf der Stufe stehst und mit den Hacken in der Luft hängst, und dich dann langsam hoch (bis in die Streckung) und runter (bis unter den Vorderfuß) bewegst. Diese Übung machst du mehrfach pro Woche, aber nicht direkt nach dem Laufen. Trotzdem vorher die Waden leicht aufwärmen, z.B. durch Eigenmassage oder kurzes Gehen / Laufen im Flur.

Ich hatte letztes Jahr eine ganz hartnäckige Entzündung in der Achillessehne, die ich mit der Übung nach 2 Monaten langsam in den Griff bekommen habe. Achillessehnenentzündungen können nämlich sehr schnell chronisch werden, da muss man echt mit aufpassen.

Viele Grüße
Dorrian
Bild

PB: M: 2:53:30 (Essen 2013) • HM: 1:21:24 (Fühlinger See 2013) • 10km: 36:17 (Leverkusen 2014) • 5km: 18:14 (Düsseldorf 2013)

33
TomX hat geschrieben:Warum sind dann die Kenianer nicht alle fett? :confused:
Du weißt ja nicht wie sie aussehen würden wenn sie langsamer laufen... :D

Gruß

Kreon

34
So, jetzt habe ich mich heute Nachmittag da ich etwas Zeit hatte in einen Laufsportladen getraut und habe mir neue Schuhe zugelegt.
In dem Laden musste ich zunächst barfuß auf eine erhöhte Glasplatte steigen unter der ein Spiegel angebracht war, so daß der Verkäufer meine Fußsohlen von unten bewundern konnte. Danach hat er mich nach meinem Gewicht gefragt und mir Schuhe gebracht.
Mit denen bin ich dann auf das Laufband mit Videoanalyse und musste loslaufen.
Auf dem Laufband zu laufen ist gar nicht so einfach, wenn man es vorher noch nie gemacht hat.
Danach haben wir das Ganze mit einem zweiten Paar wiederholt.
Der Verkäufer hat mir dann die Videoaufnahmen gezeigt und meinte das beide Schuhtypen perfekt zu meinem Laufstil passen würden.
Ich sei ein sogenannter Neutralläufer, was auch immer das sein soll?
Ich muss zugeben mein Laufstil sah auf dem Video nicht mal so unprofessionell aus wie ich befürchtet hatte.
Ich habe beide Schuhe auch noch drausen getestet und mich für einen Saucony Progrid Echelon 2 entschieden. Ich hab zwar von diesem Hersteller noch nie was gehört, aber ich denke der Schuh ist für mich geeignet.
So, jetzt bin ich schon gespannt auf meinen ersten Trainingslauf morgen Früh mit den neuen Schuhen.

35
Es gibt Läufer mit Überpronation, Supination und Neutralläufer. Die Pronation beschreibt die Einwärtsdrehung des Fußes um die Längsachse (Anhebung der Aussenkante, Einknicken der Innenkante) und ist ein natürlicher Federmechanismus im Fuß. Bei Läufern mit Überpronation ist dies zu stark ausgeprägt und wird mit Stützen in den Schuhen reduziert. Läufer mit Supination haben das gegenteilige Problem, auch da schaffen Stützen abhilfe. Du als Neutralläufer brauchst beides nicht.

36
Der erste Trainingslauf mit den neuen Schuhen ist absolviert.
Ich muß zugeben ich bin ein wenig enttäuscht. Ich hätte mir von den neuen Schuhen irgendwie ein ganz neues Laufgefühl versprochen.
Leider muß ich immer noch selber laufen. :zwinker4:
Der Verkäufer im Laufsportladen hat mir Schuhe in Größe 44 verkauft, ich habe normal nur Schuhgröße 42-43. Das habe ich Ihm auch gesagt, er meinte ein Laufschuh muß 1-2 Nummern größer gekauft werden da der Fuß beim Aufsetzen auf den Boden sich verlängert und genügend Platz braucht. Stimmt das?
Mir kommen meine neuen Schuhe irgendwie zu groß vor.

37
ruma hat geschrieben: Das habe ich Ihm auch gesagt, er meinte ein Laufschuh muß 1-2 Nummern größer gekauft werden da der Fuß beim Aufsetzen auf den Boden sich verlängert und genügend Platz braucht. Stimmt das?

Prinzipiell stimmt das
Mir kommen meine neuen Schuhe irgendwie zu groß vor.

Nichtsdestotrotz habe ich diese Diskussion (Verkäufer: die Schuhe passen perfekt, ich: ich fühl mich unwohl und habe keinen Halt) auch schon des öfteren geführt. Bei mir liegt das vermutlich daran, dass ich sehr schmale Füße und etwas seltsam geformte Fersen habe und deshalb *hinten* in den Schuhen oft keinen Halt habe. Das muss bei dir natürlich nicht die Ursache sein, trotzdem muss es nicht immer an der schieren Länge liegen, wenn ein Schuh nicht so richtig passt. Ich würde an deiner Stelle entweder selbst noch ein bisschen mit anders Schnüren experimentieren (z.B. die hinteren Löcher mitbenutzen oder schlicht fester) oder gleich nochmal in den Laden gehen und meine Eindrücke schildern. *Du* musst dich in den Schuhen wohlfühlen und nicht der Verkäufer....

tina

38
ruma hat geschrieben:Der erste Trainingslauf mit den neuen Schuhen ist absolviert.
Ich muß zugeben ich bin ein wenig enttäuscht. Ich hätte mir von den neuen Schuhen irgendwie ein ganz neues Laufgefühl versprochen.
Leider muß ich immer noch selber laufen. :zwinker4:
Der Verkäufer im Laufsportladen hat mir Schuhe in Größe 44 verkauft, ich habe normal nur Schuhgröße 42-43. Das habe ich Ihm auch gesagt, er meinte ein Laufschuh muß 1-2 Nummern größer gekauft werden da der Fuß beim Aufsetzen auf den Boden sich verlängert und genügend Platz braucht. Stimmt das?
Mir kommen meine neuen Schuhe irgendwie zu groß vor.
Kannst du die Schuhe noch umtauschen (die meisten Laufsportgeschäfte bieten diesen Service), dann nix wie hin und weiter probiert!
Schuhe müssen nicht nur in der Länge passen, sondern auch in der Breite und zwar überall. Soll heißen, am Vorfuß, im Bereich der Ferse, auch die Einstiegsöffnung variiert bei Laufschuhen sehr stark. Dies kann man zwar bedingt durch die Schnürungsart korrigieren, aber nicht in allen Belangen. Dazu kommt noch die Sprengung (Dicke der Laufsohle im Bereich der Ferse zur Dicke der Laufsohle im Bereich des Vorfuß) usw.
Ich war letztens für ein Paar Laufschuhe für meine Frau über 2 Stunden im Laden, bis sie ein Paar hatte, welches wirklich keine Wünsche offen lies. Und alle probierten Schuhe hatten die gleiche Kernaussage, nämlich Neutralschuh mit moderater Dämpfung. Aber es gibt halt Unterschiede und jeder fühlt sich mit einem anderen Modell wirklich gut.

Auf jeden Fall sollte man die Schuhe nicht nur auf dem Laufband testen, sondern immer auch "Draußen". Ohne ein Umtauschrecht für getragenen Schuhe über ca. 1-2 Wochen würde ich auch keinen Schuhe kaufen.

Also sprich mit dem Verkäufer und lass dir ein anderes Paar Laufschuhe geben.
Gruß Freddy:winken:

Wenn das Leben dir Zitronen beschert, bestell Salz und Tequila dazu

Zur Vereinsseite

Geplante Highlights Frühjahr 2017

Marathon Wien


PB's: 5 km:17:44 11.2013;10 km:36:37 07.2013; HM:1:19:54 10.2013; 25 km:1:38:22 11.2013; 30 km:1:58:42 02.2012; Marathon:2:49:13 10.2010

39
ruma hat geschrieben:Der Verkäufer im Laufsportladen hat mir Schuhe in Größe 44 verkauft, ich habe normal nur Schuhgröße 42-43. Das habe ich Ihm auch gesagt, er meinte ein Laufschuh muß 1-2 Nummern größer gekauft werden da der Fuß beim Aufsetzen auf den Boden sich verlängert und genügend Platz braucht. Stimmt das?.
Das kann man so einfach nicht sagen, weil anscheinend bei Laufschuhen die Größenabweichungen noch stärker sind als bei normalen Schuhen, selbst innerhalb der Modelle eines Herstellers. Ich liege normal zwischen 44 und 45, habe aber in Laufschuhen zwischen 44 1/2 und 46 2/3 alles, wobei ein Paar mit 45 am größten und das 46 2/3 fast zu klein ist. Wichtig ist, daß der Schuh gut sitzt und vorne (große Zehe) ca. 1cm Spiel hat. Sonst gibt es blaue Nägel.
Gruß vom NordicNeuling

40
NordicNeuling hat geschrieben:Wichtig ist, daß der Schuh gut sitzt und vorne (große Zehe) ca. 1cm Spiel hat. Sonst gibt es blaue Nägel.
Dann müssten die Schuhe passen, denn mehr als 1cm Spiel ist vorn an den Zehen nicht.
Es ist nur einfach ungewohnt für mich wenn ich vorn am großen Zeh keinen Schuh spüre.

41
ruma hat geschrieben:Dann müssten die Schuhe passen, denn mehr als 1cm Spiel ist vorn an den Zehen nicht.
Es ist nur einfach ungewohnt für mich wenn ich vorn am großen Zeh keinen Schuh spüre.
Dann sei froh, dass du dich hast beraten lassen, sonst hättest du dir bestimmt zu kleine Schuhe gekauft. :)
Bild

PB: M: 2:53:30 (Essen 2013) • HM: 1:21:24 (Fühlinger See 2013) • 10km: 36:17 (Leverkusen 2014) • 5km: 18:14 (Düsseldorf 2013)

42
Dorrian hat geschrieben:Dann sei froh, dass du dich hast beraten lassen, sonst hättest du dir bestimmt zu kleine Schuhe gekauft. :)
Ich hatte das einmal vor Jahren, nach 20 Kilometer wird in der Regel aus spüren irgendwas zwischen wahnsinnigen Schmerzen und Blut im Schuh, bei mir war es beides, weil ich es nicht eingesehen habe - andere Leute laufen anscheinend regelmäßig ohne Zehennägel, was ich mir garnicht vorstellen mag, da hat Dorrian schon recht, manche Fehler muss man wirklich nicht unbedingt machen...
Bild


Running, on our way

:donotfeedthetrolls:

43
Mit Blut im Schuh ist dann meist auch der Umtausch ausgeschlossen. ;)
Bild

PB: M: 2:53:30 (Essen 2013) • HM: 1:21:24 (Fühlinger See 2013) • 10km: 36:17 (Leverkusen 2014) • 5km: 18:14 (Düsseldorf 2013)

44
Ich habe gestern die zweite Trainingseinheit mit den neuen Schuhen absolviert und etwas strammer geschnürrt. Das fühlte sich dann schon wesentlich besser an.

Mittlerweile habe ich auch schon knapp 5 KG abgenommen und das Laufen fällt zunehmend leichter. :daumen:

Am Samstag bin ich auch endlich wieder ins Mountainbike-Training eingestiegen und habe deutliche Vorteile in Kondition und Kraft durch das Laufen festgestellt.
Sonst hatte ich nach dem ersten Rad-Training im Jahr meistens Muskelkater und konnte auch nur max. 30 Km radeln. Dieses Mal bin ich ohne große Probleme 65Km geradelt und hatte am nächsten Tag auch keinen Muskelkater.

Die gut 4 Wochen Lauftraining haben sich schon bezahlt gemacht. :daumen:

Vielen Dank für Eure Tipps, ich werde mich hier immer mal wieder melden und meine Lauffortschritte berichten.

45
19freddy63 hat geschrieben:Ohne ein Umtauschrecht für getragenen Schuhe über ca. 1-2 Wochen würde ich auch keinen Schuhe kaufen.
Darum sind Laufschuhe ja auch so teuer, weil so viele erst mal 2 Wochen lang 180 Km Probe laufen und sie dann zurückgeben und ein anderes Modell versuchen. So geht das das halbe Jahr... :daumen:

46
MondscheinLäufer hat geschrieben:Darum sind Laufschuhe ja auch so teuer, weil so viele erst mal 2 Wochen lang 180 Km Probe laufen und sie dann zurückgeben und ein anderes Modell versuchen. So geht das das halbe Jahr... :daumen:
Endlich mal ein Kommentar der wirklich weiter hilft. :zwinker5:
Gruß Freddy:winken:

Wenn das Leben dir Zitronen beschert, bestell Salz und Tequila dazu

Zur Vereinsseite

Geplante Highlights Frühjahr 2017

Marathon Wien


PB's: 5 km:17:44 11.2013;10 km:36:37 07.2013; HM:1:19:54 10.2013; 25 km:1:38:22 11.2013; 30 km:1:58:42 02.2012; Marathon:2:49:13 10.2010

47
Durch Laufen alleine nimmt man nicht ab. Ich bin auch wie ein verrückter gelaufen aber abgenommen habe ich kein Kilo. Abnehmen bzw. die Reduktion des Körperfettanteils funktioniert nur bei gleichzeitiger korrekter Ernährungsumstellung.

48
Mav420 hat geschrieben:Durch Laufen alleine nimmt man nicht ab. Ich bin auch wie ein verrückter gelaufen aber abgenommen habe ich kein Kilo. Abnehmen bzw. die Reduktion des Körperfettanteils funktioniert nur bei gleichzeitiger korrekter Ernährungsumstellung.
Also bei mir funktioniert die Abnehmerei durchs Laufen eigentlich ganz gut. Mittlerweile sind schon gut 6kg weg.
Ich muß aber dazu sagen das ich auch gleichzeitig Alkohol, Süssigkeiten, Kuchen und Knabberzeug weglasse.
Ich denke beides in Kombination lässt die Pfunde purzeln.

Kurz zur lauftechnischen Lage der Nation:
Bei mir läufts, auch durch eure Tips, mit der Lauferei mittlerweile echt gut.
Schmerzen gibt es keine mehr, die neuen Schuhe haben sich nach anfänglicher Skepsis und Eingewöhnungsphase als sehr gut herausgestellt.
Ich laufe 3-4 mal die Woche abwechselnd mal etwas länger mit langsamen Tempo, normales Tempo und mittlere Streckenlänge und heute habe ich auch mal einen Tempolauf versucht und bin immerhin auf eine Zeit von 5:50/km auf einer Strecke von 5,6 Km gekommen. :daumen:
Für die Profis hier im Forum ist die Zeit sicherlich lächerlich aber ich denke für jemand der erst seit 8 Wochen läuft ist das ganz ansehnlich. :D

49
ich glaube, dass du nicht unbedingt durch das Laufen abnimmst sondern durch die Alkohol- und Süßkrambremse

ich habe einen Kollegen, der sich wirklich nur wenig bewegt und der nimmt jährlich in der Fastenzit genau dadurch ab, dass er keinen Alk trinkt


ich find das gemein :-D ich trinke das ganze Jahr kaum...da müsste ich doch echt dünn sein, da frag ich mich doch, warum das so nicht ist :confused: :hihi:
Bild

50
So Leute,

wie angedroht langweile ich Euch nach längerer Zeit mal wieder mit meinen Lauffortschritten. :hallo:
Ich laufe immer noch 3-4 mal in der Woche. Die Streckenlängen haben sich auch erhöht. Mittlerweile laufe ich so zwischen 8 und 12 KM.
Die Geschwindigkeit lässt noch etwas zu wünschen übrig aber immerhin laufe ich die 10 KM unter 60 Min.
Gewichtstechnisch hat sich auch so einiges getan, da ich auch nach der Fastenzeit weitesgehend auf Knabberzeug, Süßigkeiten und Alkohol verzichte sind es mittlerweile 12 KG die ich abgenommen habe. Das Gewicht hatte ich zuletzt mit Mitte zwanzig. :daumen:
Ich denke um eine wirkliche Verbesserung im Bereich Tempo zu erreichen werde ich nicht umhin kommen mir einen Trainingsplan zu machen (und mich auch daran zu halten :nick: ). Bisher war mir das etwas zu aufwendig. Ich laufe zwar schon abwechselnd länger und langsam sowie kürzer und schnell (na ja sofern man bei mir von schnell reden kann :hihi: ), aber je nach Lust und Gefühl ohne einen wirklichen Plan zu haben.
Keine Sorge ich werde Euch auch in Zukunft mit meinen Lauferfolgen belästigen! :teufel:
Gesperrt

Zurück zu „Foren-Archiv“