Hallo locke,
auch wenn dir Garmin einen neuen Brustgurt schickt, wird sich an den Herzfrequenzen nichts ändern. Die Beziehung Intensität zu Herzfrequenz (also im Flachen "Tempo zu Herzfrequenz") ist keine Konstante. Damit meine ich nicht den Trainingserfolg, also die Tatsache, dass bei einem Bezugstempo im Verlauf eines Trainingsplans die Herzfrequenz sinken wird. Das ist ja auch nicht dein Problem. Du hast eins mit "heute so, morgen so und übermorgen schon wieder anders" bei einem Bezugstempo (hier MRT für Zielzeit 3:14:59h).
Die Herzfrequenz - bei gleichem (-r) Tempo/Intensität - unterliegt vielerlei Einflüssen:
- Klima
- Tageszeit
- Stoffwechselsituation
- mentale Befindlichkeit
um nur die bekanntesten zu nennen.
Klima: Die Herzfrequenz hängt stark von der Körperkerntemperatur ab. Je wärmer es ist - um den einfachsten Zusammenhang zu nennen - umso höher steigt bei gleichem Tempo deine Körperkerntemperatur und umso höher ist die Herzfrequenz. Andere Faktoren spielen auch noch eine Rolle. Z.B. der Zusammenhang Hohe Luftfeuchtigkeit -> Körperschweiß hat geringere Kühlwirkung -> höhere Körperkerntemp. -> höhere Herzfrequenz
Du wirst auch schon gemerkt haben, dass spätestens im letzten Drittel deiner langen Läufe die Herzfrequenz steigt (bzw. du langsamer wirst, wenn du versuchst die Hf unten zu halten). Das u.a. auch an der langsam steigenden Körperkerntemperatur. Aber auch an der schlechter werdenden Stoffwechselsituation von der weiter unten die Rede ist.
Tageszeit: Alle Körperparameter unterliegen tageszeitlichen Schwankungen.
Stoffwechselsituation: Nach harten Trainings mit starker Erschöpfung reagiert der Puls anders, als wenn du eine Einheit supergut ausgeruht läufst.
mentale Befindlichkeit: Stress, Ärger, tolle Stimmung stimulieren die Herzfrequenz, ohne dass man auch nur einen Schritt läuft. Auch in Situationen starker seelischer Bewegung (merkt man nicht immer) pegelt der Puls anders.
Du solltest "voraussehbare" Einflüsse in deinem Training berücksichtigen und "unerklärliche" schlicht akzeptieren. Voraussehbar ist zum Beispiel ein höheres Pulsniveau, wenns - wie jetzt - ziemlich warm ist. Noch dazu von einem Tag auf den anderen. Wenn du dann einen Lauf in einem bestimmten Pulsbereich absolvieren willst, dann trainierst du eben eher an der oberen Grenze. Wenns kälter ist in der Mitte oder um unteren Pulsbereich. Mit ein wenig Erfahrung geht das ganz gut.
Wenn MRT "vorgeschrieben" ist, solltest du dich überhaupt nicht um den Puls kümmern, ihn höchstens hinterher registrieren bzw. aufschreiben zu späteren Zwecken der Auswertung.
Es ist einfach einen Pulsmesser zu kaufen und abzulesen. Doch in der Anwendung wirft er manchmal Fragen auf, deren Beantwortung ein wenig Grundlagenwissen erfordert. Wenn du mehr wissen willst, biete ich dir unsere
Laufseite und dort den (langen) Abschnitt "Laufen mit Pulsmesser" an.
Alles Gute und viel Erfolg beim Versuch deinen Marathon unter 3:15 h zu laufen.
Gruß Udo