Phönix aus der Asche

Prolog - Höhenflug und Niedergang

So - ich habe ja nun schon eine halbe Ewigkeit nichts mehr von mir hören lassen. Keine Ahnung, ob es hier noch viele gibt, die mich kennen (so eine Forumsfauna verändert sich ja auch dynamisch).

Vorab ein kurzer Abriss, was die letzten Jahre so bei mir passiert ist (und wer mich kennt, weiß, dass "kurz" bei mir alles andere ist, nur nicht kurz ).

Frühjahr 2008 - die läuferisch besten 4 Monate meines Lebens: Nach dem Wiedereinstieg ins Singleleben und einer etwa 2 1/2 Wochen anhaltenden Erkältung fange ich am 19.01. wieder mit dem Laufen an. Da ich momentan auf niemanden Rücksicht nehmen muss, wird fast jedes Wochenende ein Volkslauf geplant. Das Ergebnis sah so aus:

26.01. Rodgau 50 km (4:32 h)
02.02. Coburger Winterlaufserie, 2. Lauf (10 km, 206 HM, 46:01 min)
10.02. Bad Füssing-Marathon (3:25 h)
23.02. Coburger Winterlaufserie, 2. Lauf (10 km, 206 HM, 44:18 min)
02.03. Meine Nachbarin beschließt, dass das Singledasein auf Dauer nicht gut für mich sein kann
09.03. Maintallauf Schweinfurt (HM, 1:26:38, PB)
15.03. Gedächtnislauf Würzburg-Gemünden (ca. 43 km, 3:35 h)
24.03. Osterlauf Scheßlitz (10 km, 39:06 min, PB, das erste Mal sub40)
29.03. 6-h-Lauf Waldhessen (Marathon in 3:26 h, dann nach 5:30 h und 56 km abgebrochen)
20.04. Residenzlauf Würzburg (10 km, 41:22 min)
26.04. Harzquerung (51 km, 1.300 HM, 4:56 h)
27.04. Obermain-Marathon (690 HM, 3:41 h)
02.05. Extraktion eines Backenzahns, der trotz Wurzelbehandlung einfach nicht aufhören wollte, Zicken zu machen
04.05. Windhagen Marathon fällt natürlich flach
17.05. Rennsteig-SM, sollte mit sub7 eigentlich Saisonhöhepunkt werden, aber nach 3 Wochen Kieferwundheilungslaufpause war mehr als sub8 leider nicht drin
24.05. Mannheim-Marathon (3:46 h)
25.05. Trollinger Marathon (4:39 h, nach 2 Stunden war ich schon total platt und gab mich den Rest der Strecke dem Wein hin...)

Wenn man vom letzten Wochenende absieht, war es insgesamt einfach eine saugeile Zeit. Am Ende dachte ich mir jedoch, es wieder ein wenig ruhiger angehen zu lassen und mich mehr auf die "Nachbarin" zu konzentrieren (die die ganze Odyssee ohne ein Murren mitgemacht hat). Und irgendwie - ich kann es mir heute gar nicht mehr richtig erklären - habe ich ein halbes Jahr fast komplett mit dem Laufen aufgehört. Im Juni wollte ich noch in Fürth antreten, aber da man die Startnummern nur am Samstag abend abholen konnte, habe ich die Veranstaltung gleicht bestreikt. Laufkilometer gesamt Juli bis Ende 2008: 360 .

Die erste Jahreshälfte 2009 habe ich dann wieder angefangen und halbwegs regelmäßig trainiert. Beim Würzburg-Marathon im Mai und beim Pummpälzlauf im Juni bin ich trotzdem jeweils knapp über 4 Stunden geblieben (immerhin wurde ich beim Pummpälzmarathon trotzdem Altersklassensieger und Gesamtdritter ). Mitte Juni bis Ende August blieben meine Laufschuhe jedoch wieder komplett im Schrank.

Kleine, aber wichtige Zäsur: Am 26.09.2009 gibt mir die "Nachbarin" das Jawort .

Die Waage zeigt nach den Flitterwochen stolze 98 kg (statt den 82, die da eigentlich draufstehen sollten ).

Mitte November bis Mitte Dezember habe ich mir die Laufschuhe sporadisch immer wieder mal angezogen, um sie dann in den Winterschlaf zu schicken.

2010 war noch schlimmer als 2009 - ich habe die Hufe einfach nicht mehr hochgebracht. Ein paar Wochen Laufen, dann wieder Monate keinen einzigen Schritt. Ein Marathon in 4:15 h. Ich laufe nie wieder in Würzburg. Stinklangweilige Strecke, seit ein paar Jahren noch stinklangweiliger als vorher (Liebe Veranstalter: einen 2-Rundenkurs auf der 2. Runde zum Großteil durch idyllische Nixloswohngebiete etwa 100 m parallel zur 1. Runde zu führen, macht noch keinen vernünftigen 1-Rundenkurs!!!).

Nach einem Toskanaurlaub im Herbst 2010 traue ich mich mal wieder auf die Waage. Und sehe drei Neuner und einen Punkt irgendwo dazwischen . Gleich in die Küche, ein großes Glas Cola in mich reingekippt , wieder auf die Waage, und ich blicke das erste Mal auf eine dreistellige Zahl: 100,3 kg. Habe ich jetzt was gewonnen? . Jedenfalls ist mir klar, dass ich langsam wirklich den Rückwärtsgang einlegen sollte.

Aber irgendwie bekomme ich es nicht gebacken. In der Früh stehe ich auf, bin meistens eine halbe Stunde später ins Büro, abends nach der Arbeit bin ich hochmotiviert - etwa bis ich mich der Couch auf 200 m nähere.

2011.
Am 21.01. beginne ich mit noch 97 kg auf den Rippen wieder mit dem Laufen, fühle mich dabei wie ein Elefant auf Eierschalen, alles über 12 km scheint eine Ewigkeit zu dauern. Aber drei Wochen später, kaum zu glauben, habe ich meinen ersten 30 km-Lauf (sogar mit 400 Höhenmetern) hinter mir. Die Waage zeigt allerdings noch immer beharrliche 97 kg an. Drecksau. Die Woche drauf mache ich erste zarte Tempoversuche (10 km im 5er Schnitt, 4x500m Intervalle) und werde gleich mit einer Muskelverhärtung in der rechten Wade belohnt . Die nächsten 3 Wochen also wieder runterfahren und kein Tempo mehr. Vielleicht ein Zeichen, dass ich mich doch einfach wieder auf die Couch lümmeln und die Lauferei an den Nagel hängen sollte, oder ...

Samstag, 26.03.2011 - Saaletal-Marathon Ramsthal
(Landschaftslauf, ca. 450 Höhenmeter)

Eher zufällig habe ich beim Stöbern im Internet von dem noch recht jungen Volkslauf (Premiere 2010) erfahren. Da die Fotos von der Strecke einladend aussehen und der Lauf gerade mal eine gute halbe Autostunde von mir entfernt ist, melde ich mich einfach an.

Sub4 ist das Ziel, und das sieht nach dem himmlisch locker gelaufenen langen Lauf am Wochenende zuvor auch bei einem Höhenprofil von 450 HM eigentlich realistisch aus.

Schon bei der Anfahrt läuft es mir heiß und kalt den Rücken runter, als ich kurz vor Ramsthal an der Seite sehe, wie eine Verpflegungsstation aufgebaut wird. Endlich wieder Marathonlaufen!

Beim Start treffe ich einen der wenigen Berufskollegen, die ich aus der Ultraszene kenne, wir laufen von Anfang an wie eine Uhr auf das 4-Stunden-Ziel zu.

Bei km 18 biegen wir wie alle, die wir vor uns sehen, rechts ab, um uns nach 1 1/2 Minuten von einem Spaziergänger (Gott sei Dank war der da!) wieder zurückschicken zu lassen. Warum die Frau ganz vorne rechts abgebogen ist, wusste sie selbst nicht so genau. Ist auch scheißegal. Dafür sind wir fast bis um Schluss zusammengeblieben und sie hat uns im Ziel noch ein Bier ausgegeben. Wie auch immer - wenn alle Läufer, die Du vor Dir siehst, in eine Richtung laufen, schaust Du auch nicht mehr auf den Boden nach irgendwelchen blauen Pfeilen. 600m Umweg und gut 3 Minuten verloren. Was soll's.

Ab km 32 versuche ich dann, leider vergeblich, die verlorene Zeit wieder reinzuholen. Dafür machten zur Belohnung ab km 39 beide Oberschenkel zu .

Ergebnis: 4:07 h.

Der immer noch 91 kg schwere Phönix plumpst nach ein paar Flügelschlägen also erst einmal wieder in seinen Aschehaufen zurück (hust), wird mit dieser furrrchterregenden Zeit aber noch Dritter in der M35.

Der Typ von der Siegerehrung ließ es sich übrigens nicht nehmen, dem Publikum deutlich zu machen, dass man mit so einer Leistung in meiner Altersklasse eigentlich keinen Blumentopf mehr gewinnt . Danke, hättest Du auch stecken lassen können ... (aber mal im Ernst - die Siegerehrung war toll gemacht, und ich hätte mir an seiner Stelle den Hinweis wahrscheinlich auch nicht verkniffen).

Etwas enttäuscht über die Zielzeit, aber überglücklich, wieder "dabei" zu sein, fahre ich mit meiner Siegerprämie (2 Flaschen Bionade, der AK-Zweite hat noch ein Bierfässchen bekommen) gen Heimat - natürlich bereit zu neuen Schandtaten ...

Samstag, 02.04.2011 - 1. Richter-Run Rabattlauf Nürnberg

Eigentlich offiziell nur ein Trainingslauf, kein Wettkampf. 1,7 km-Runde durch den Nürnberger Stadtpark, für jede volle gelaufene Runde gibt's 1% auf den nächsten Einkauf bei Orthopädieschuh Richter, Start 9 Uhr, um 14 Uhr ist Schluss, für Verpflegung ist gesorgt, Teilnahme kostenlos.

GastRoland hatte mich ein vor ein paar Wochen auf die Veranstaltung aufmerksam gemacht. Soll ich da wirklich mitlaufen, eine Woche nach dem Saaletal-Marathon, wo ich mich gerade mal so mit krampfenden Schenkeln ins Ziel geschleppt habe? Wer mich kennt, kennt die Antwort - und weiß auch, dass "Ich-kann-ja-einfach-aufhören-wenn-ich-nach-drei-Stunden-platt-bin" kein Niveaurocksong ist, zu dem ich den Text geschrieben habe.

Der Tag fängt auf jeden Fall schon einmal spitze an. Kein Benzin mehr im Tank, nehmen wir doch die Tankstelle am Berliner Ring, da sind wir gleich wieder auf der Autobahn, Autobahnauffahrt gesperrt, Riesenumweg bis zur nächsten Autobahnauffahrt, um drei vor neun gerade noch rechtzeitig am Start, um die Startnummer auf's Shirt zu tackern und mit dem ca. 20 Starter kleinen Teilnehmerfeld loszulaufen.

Drei Läufer sind vor mir, der Rest dahinter. Jede Runde gibt's ein Gummiband als Zähler, Verpflegung hole ich mir alle 3 Runden. Meine Frau sitzt ca. 300 m vor der Verpflegungsstation in ihr Buch vertieft und macht fleißig Fotos von den Rabattläufern.

Runde um Runde vergeht, 5%, 10%, 15% Rabatt, langsam wird es heiß. Die drei Läufer vor mir habe ich völlig aus den Augen verloren, wahrscheinlich sind die bei meiner Toilettenpause nach Runde 5 das erste Mal an mir vorbei.

Später werde ich von ein paar mir unbekannten Läufern überholt, die wohl erst später eingestiegen sind und nicht bis zum Schluss bleiben wollen.

20%, 25% Rabatt, Marathon in 3:55 h - endlich mal wieder sub4, ich wusste gar nicht mehr, wie sich das anfühlt ...

Inzwischen kaum noch Teilnehmer auf der Strecke, Team Richter leistet dafür volle Anfeuerarbeit. Ich liebe diese kleinen familiären Veranstaltungen.

Wie so oft bin ich immer mal wieder am Rechnen. Wenn ich in dem Tempo bis zum Schluss laufe, komme ich auf 31 Runden und hätte sogar noch 4 Minuten übrig. Nach 26 Runden wird's dann aber richtig mühselig in der brütenden Hitze, und die immer gleiche Strecke fast ohne andere Teilnehmer fängt auch langsam an zu nerven. Meine Frau hat sich zudem inzwischen an einen Schattenplatz direkt vor der Verpflegungsstelle verzogen, der Motivationslichtblick bei Runden-km 1,4 fällt damit auch flach. Außerdem bekomme ich von den ganzen Gummibändern an der linken Hand langsam Schlagseite.

Letztlich entscheide ich mich nach Runde 27, auf Runde 31 zu pfeifen und nur noch 3 gemütliche Runden mit jeweils ausgiebiger Verpflegungspause zu laufen.

Roland läuft Runde 28 mit, lässt mich Nr. 29 wieder alleine garen, verspricht aber, mich auf der letzten wieder zu begleiten. Inzwischen hat mir das Verpflegungsteam einen ganzen Kanister Wasser hingestellt, damit ich mir am Ende nicht immer das gute Trinkwasser über den Kopf kippen muss.

Runde 29 ist die Hölle, Runde 30 dann mit Roland wieder etwas angenehmer. Roland meint noch, die Richters seien ganz begeistert, da keiner damit gerechnet hatte, dass einer wirklich die 5 Stunden so konstant durchläuft. Er habe ja außer mir eigentlich keinen Marathonläufer über die Veranstaltung informiert.

Die letzten paar hundert Meter gebe ich nochmal Vollgas und höre dann nach 4:52 h und 51,2 km auf. Eine weitere Runde hätte ich in den verbleibenden 8 Minuten wohl auch nicht mehr geschafft.

Der Kanister Wasser steht randvoll für mich bereit, und ich entleere das ganze Ding über mir. Nochmal! Nochmal! Nochmal!

Kurz nach mir und 25 gelaufenen Runden lief dann der (soviel ich weiß) einzige andere Teilnehmer ein, der die 5 Stunden komplett dabei war.

Auch wenn es nur eine kleine Veranstaltung und kein offizieller Wettkampf war - es war schön, nach 3 Jahren Abstinenz mal wieder einen Ultra zu laufen - und wenigstens einmal in meinem Leben Erster zu werden.

An diesem Tag hat sich der - immer noch 91 kg schwere - Phönix nun wirklich wieder aus der Asche erhoben. Bleibt er auch oben?

Sonntag 10.04.2011 - Obermain-Marathon Bad Staffelstein
(Landschaftslauf, 690 Höhenmeter)

Ist es vernünftig oder sinnvoll, einen relativ anspruchsvollen Marathon zu laufen, nachdem man gerade mal 2 1/2 Monate wieder im Training ist, acht Tage vorher einen 5-Stundenlauf und 15 Tage zuvor auch schon einen eher knackigen Marathon absolviert hat? Latürnich! Wenn man genauer darüber nachdenkt, ist es sogar die einzig logische Konsequenz!

Und abgesehen davon, dass ich eigentlich keine andere Wahl hatte - Staffelstein war vor drei Jahren so was von geil, da musste ich unbedingt wieder hin.

Die Vorbereitung war optimal - Montag 15 km- Tempodauerlauf, Dienstag und Mittwoch jeweils von 5:30 bis 19:30 im Büro, Donnerstag 8x500m Intervalle, Freitag 10 km locker. Am Samstag fiel mir aber noch siedend heiß ein, dass meine Laufschuhe seit dem Saaletal-Marathon keine Hügel mehr gesehen hatten - also dachte ich mir, so ein klitzekleines Läufchen mit ein paar Höhenmetern zum Brötchenholen kann doch am Tag vor einem "Trainingsmarathon" nicht schaden. Irgendwie sind dann 17 km mit 280 Höhenmetern Anstiegen im 5:30er Schnitt draus geworden und meine Frau musste etwas länger auf die Brötchen warten. Nein, das hat nichts mit fehlender Vernunft, es war einfach höhere Gewalt! Die Morgensonne schien durch die Baumwipfel, die Vögel zwitscherten, und ich kann doch unmöglich schon wieder heimlaufen, wenn ich gerade mal warm geworden bin!

Am Sonntag früh habe ich das - sowie das gute Pfund Nudeln mit Bolognesesauce und die zwei Kellerbier vom Abend zuvor - natürlich bereut. Am liebsten wäre ich einfach im Bett geblieben.

Trotzdem stehe ich um 9:00 Uhr noch etwas fröstelnd und mich leise in mein Bett zurückwünschend in Bad Staffelstein am Start.

Ich hatte mir übrigens in einem Anflug von läuferischem Größenwahn (kommt bei mir Gott sei Dank nur selten vor) für sub3:50 zurechtgelegt. Irgendwie muss da ja eine Steigerung zur letzten Woche - rein - Höhenmeter hin oder her.

Peng, und schon geht's los. Anders als vor 3 Jahren fühlt es sich nach den ersten paar Minuten aber nicht locker flockig an, sondern wie harte Arbeit. Der Spaßlauf von gestern früh sitzt mir noch in Muskeln und Knochen und ein Rest der Bolognesenudeln feiert in meinem ein verspätetes chinesisches Neujahrsfest. Sieht also eher düster aus mit den sub3:50.

Ab km 2 geht's 4 km nur bergauf. Ich bin wie immer recht kommunikativ und lerne unter anderem Anton, einen blinden Läufer und seine Begleitung Dieter kennen, die die Anstiege relativ mühelos nehmen. Aber auch ich bin viel zu schnell unterwegs und bevor ich mich's versehe (eine Minute früher als geplant) oben angekommen. Das wird sich später wohl rächen. Trotzdem nehme ich bergab die Hand von der Bremse und lasse es einfach rollen.

Bei km 10 bin ich noch immer eine Minute zu früh, km 15 passt dann aber wieder. Und schon geht's nach Vierzehnheiligen hoch, in meiner Erinnerung das härteste Stück, über 2 km relativ steil bergauf, und dabei immer steiler werdend, und kurz nach der Kathedrale eine Brauerei, wo Dir alle Zuschauer ihr kühles Bier vor der Nase rumwedeln ("Ihr seids subber, Ihr habds fast gschaffd!"). Irgendwie mogle ich mich da aber auch vorbei, ohne einer ahnungslosen Seele den Krug aus der Hand zu reißen.

Bei km 18 oder 19 kommt uns dann der spätere Sieger entgegen - schaut schon beeindruckend aus. Ich will auch mal so schnell sein. Mein derzeitiger Laufabschnittsgefährte erzählt mir, das sei der Uwe Bäuerlein, der noch gar nicht so lang läuft und früher über 100 Kilo gewogen habe. Wow. Krasses Pferd.

Kurz vor der Halbmarathonmarke auf dem Staffelbergplateau wird es noch einmal anstrengend - ein kurzes aber blödsinnig steiles und enges Stück Schotterweg, auf dem einem die schnelleren Läufer plus Sonntagswanderer entgegenkommen.

Die Aussicht auf dem Plateau ist herrlich, ich halte mich aber nicht lange auf. Und obwohl ich bisher eigentlich ziemlich zügig gelaufen bin, war ich bei der HM-Marke auf einmal eine Minute hinter meinem Plan. Egal, durchgehalten hätte ich das ohnehin nicht, und 3:55 ist auch ok.

Also wieder runter vom Staffelberg, jetzt gehöre ich auch zu denen, die das Bergfest hinter sich haben und den langsameren Läufern entgegenkommen. km 21 bis 26 verlaufen recht unspektakulär, bei km 25 bin ich nun aber schon über 3 Minuten hinter meinem Plan (wie ist das denn passiert?), km 26 bis 29 geht es angenehm bergab, ich kann es richtig schön rollen lassen.

Das letzte Drittel habe ich von 2008 noch als eine schattenlose, etwas langweilige Unendlichkeit in Erinnerung. Und genauso ist es auch dieses Mal. Zwar nicht ganz so heiß wie vor drei Jahren, aber dafür bin ich deutlich kaputter als damals. Die Beine sind schwer und bis zum Ziel scheint es noch eine Ewigkeit. Glücklicherweise sind Anton und Dieter immer irgendwo in meiner Nähe geblieben, und so laufe ich von nun an ein paar Kilometer zusammen mit den beiden. Die nette Unterhaltung lässt mich meine Erschöpfung etwas vergessen. Die Verpflegungsstelle bei km 33 liassen wir aus. Kurze Zeit später falle ich dann etwas hinter den beiden zurück, kann aber trotzdem in einiger Entfernung dranbleiben.

Beim km 34-Schild fällt mir dann auf, dass der Forerunner bereits 35 km anzeigt. Normalerweise ist das Ding ja sehr zuverlässig, was die zurückgelegte Distanz angeht. Letztendlich gibt es vier Möglichkeiten: Entweder, das Ding hat sich irgendwo auf zwischen HM-Marke und jetzt verpeilt (Tor 1), ich bin gaaaaanz weit weg von der Ideallinie gelaufen (Tor 2), die Strecke ist länger als 42,195 km (Tor 3), oder die Schilder sind unsauber platziert und es kommen noch ein paar richtig kurze Kilometer (Tor 4). 1, 2, 3, oder 4 - ob Ihr wirklich richtig steht, seht Ihr, wenn das Licht angeht. Egal - ich gehe lieber mal davon aus, dass noch 8 km zu laufen sind.

Die nächsten 3 km ziehen sich dann wieder wie Kaugummi dahin. Kurz nach km 36 trinke ich nochmal einen Becher. Danach wird es knapp zwei langweilige Kilometer an Bahngleisen entlanggehen - Anton und Dieter laufen immer noch ein paar Meter vor mir.

Dann endlich das nächste Schild: Km 37. Und der Forerunner zeigt 37,77 km. Der letzte "Kilometer" hatte also gerade mal 800 Meter. Sieht also ganz nach Tor 4 aus. Mal sehen, wie es weitergeht.

Eine Gruppe von drei Läufern überholt mich (ich nenne sie "die Karawane"). Der eine hat ein 36. Rennsteig-SM-Finishershirt. So eins habe ich auch zuhause! Was der kann, kann ich also auch. Daher ich reiße mich nochmal zusammen und ziehe mit. Kurze Zeit später kommt das km 38-Schild - wieder nur 800 m seit "km 37".

Und da macht es auf einmal Klick. Erschöpfung und Wehwehchen sind im Handumdrehen vergessen, ich ziehe nochmal richtig an, lasse Anton und Dieter sowie die Karawane hinter mir. 3:40 min nach der km 38-Marke renne ich schon am km 39-Schild vorbei (wieder nur 730 m). Links ein kleiner Badesee - wie gern würde ich da jetzt reinspringen! Nix da. Weiterlaufen. Nach weiteren 3:49 min sehe ich km 40 (tatsächliche Distanz 770 m).

Die letzte Verpflegungsstation lasse ich links (oder rechts) liegen und trete das Gaspedal voll durch, ohne Rücksicht auf Verluste. Wenn sich jetzt noch irgendwas verkrampft (hatte ich ja erst vor zwei Wochen), verkrampft sich's halt. No risk, no fun. Die letzten beiden Schilder nehme ich nicht mehr war und schaue auch nicht mehr auf die Uhr - ist mir eigentlich auch wurscht bei einem Runner's High Deluxe auf den letzten Kilometern.

Und da geht's auch schon durch eine kleine Unterführung ins Stadion rein. Es gibt einfach nichts schöneres, als eine halbe Stadionrunde ins Ziel zu rennen!

Meine Frau erwartet mich im Zielbereich, sie hat klasse Fotos geschossen. Na, dann schauen wir mal auf die Uhr, ob es mit den sub3:50 geklappt hat: Überraschung - es sind sogar 3:46:04 geworden!

Und jetzt kann ich mir endlich das abholen, worauf ich mich seit 42,195 km gefreut habe: Ein schönes kühles Bier (und zwar ein richtiges, nicht das hochgiftige alkoholfreie Zeugs) aus meinem Finisher-Bierkrug!

Fazit: Obwohl der kleine dicke Phönix noch immer nicht so schnell fliegen kann wie früher und mit seinen 91 kg noch mindestens 9 Kilo abnehmen muss, fühlt er sich nach diesem Lauf nun wirklich wie wiedergeboren, hebt mit kräftigen Flügelschlägen ab Richtung Harz, und wendet sein Haupt dabei auch schon Richtung ...

Stefan, vielen Dank für deine Auferstehung. Was habe ich deine Laufberichte vermisst. Bitte weiter so und bleib gesund. Wir sehen uns ... am Rennsteig
Achja herzlichen Glückwunsch

Tati hat geschrieben:Was habe ich deine Laufberichte vermisst.

Der letzte stammt ja auch schon vom Frühjahr 2007. Während meiner richtig krassen Zeit von Mitte 2007 bis Mitte 2008 (erster 100er, Untertage-Marathon, das erste Mal sub40, die Doppelmarathonwochenenden) hatte ich ja keinen einzigen Bericht geschrieben. Die Berichte nehmen bei mir ja oft mehr Zeit in Anspruch als die Läufe selbst ...

Wir sehen uns ... am Rennsteig

Ich schließe das mal vorsichtig nicht ganz aus. Mit dem SM habe ich eh noch eine Rechnung offen. Die bisherigen beiden Male hat mir ja jeweils eine Wurzel den Lauf versaut. 2007 die bei km 50, die so plötzlich aus dem Boden herausragte, und 2008 die entzündete in meinem Kiefer, die einfach keine Ruhe geben wollte ...

Der Zugspitzarenalauf steht aber auch schon in meinem Plan!

Ishimori hat geschrieben:............ wieder auf die Waage, und ich blicke das erste Mal auf eine dreistellige Zahl: 100,3 kg. .............

Ishimori hat geschrieben:...................
Meine Frau erwartet mich im Zielbereich, sie hat klasse Fotos geschossen. Na, dann schauen wir mal auf die Uhr, ob es mit den sub3:50 geklappt hat: Überraschung - es sind sogar 3:46:04 geworden!

Willkommen zurück Stefan


Und riesen Respekt zu Deinem Wiedereinstieg. Das hast Du Meilen besser hinbekommen als ich (Ich hab in derselben Zeit trotz Laufen das zugenommen, was Du abgenommen hast). Eine Superzeit ist das für den Obermain Marathon, noch dazu mit der Vorgeschichte.

Ach ja ........ Herzlichen Glückwunsch zur Vemählung, auch wenn's scho a weng her ist!

Hey Stefan,

mit Freude habe ich deine Berichte gelesen!
Danke für's Mitnehmen bei deiner Wiedergeburt zum Läufer

MfF
Roland

Gratulation zur Nachbarin - das ist schon mal ein paar Kilo wert.
Umsomehr freu ich mich, dass du wieder da bist. Ich hoffe es klappt in Arnstadt nach der Harzquerung.
Ich habe dich vermisst (hoffendlich wird die Nachbarin jetzt nicht eifersüchtig)

Jörg

Ich hab jetzt noch nicht alles gelesen (hab keine Zeit, muss noch Laufen:-))). Aber schön, wieder von Dir zu lesen und Willkommen zurück. Widme mich dem Faden zum späteren Zeitpunkt noch mal ausgiebiger.

Anja(Rennt)

Hallo Stefan,

schön das du wieder hier bist.

LG Jens

endlich isser wieder da!!!!!!!!!!!!!!!!!!

rohar hat geschrieben:Willkommen zurück Stefan


Und riesen Respekt zu Deinem Wiedereinstieg. Das hast Du Meilen besser hinbekommen als ich (Ich hab in derselben Zeit trotz Laufen das zugenommen, was Du abgenommen hast).

Du kommst auch wieder richtig rein, da bin ich mir sicher. Ich drücke dem Helden von Rotenburg 2007 da jedenfalls alle Daumen!

GastRoland hat geschrieben:Hey Stefan,

mit Freude habe ich deine Berichte gelesen!
Danke für's Mitnehmen bei deiner Wiedergeburt zum Läufer

MfF
Roland

Ich habe zu danken, dass Ihr mich vorletzten Samstag mitlaufen habt lassen! Da muss ich demnächst doch mal wieder nach Nürnberg kommen, um meine 30% Rabatt einzulösen ...

19joerg61 hat geschrieben:Gratulation zur Nachbarin - das ist schon mal ein paar Kilo wert.

Meine frühere Verlobte ist ja nicht ganz unschuldig an den Kilos (O-Ton: "Für zwei Personen kochen, das geht bei mir nicht. Das ist einfach nicht meine Art."). Wir haben zwischendurch mal Bilanz gezogen, wer seit dem 02.03.2008 verhältnismäßig am meisten zugenommen hat:

Platz 3: Die Nachbarin (Zahlen werden aus Datenschutzgründen nicht genannt)
Platz 2: Ishi (von 82 auf 100 kg, Gewichtszunahme von 21,95%)
Platz 1: Rambo (so heißt unser Hund, von 10,0 auf 12,3 kg, Gewichtszunahme von 23,00%!!!)

19joerg61 hat geschrieben:Umsomehr freu ich mich, dass du wieder da bist. Ich hoffe es klappt in Arnstadt nach der Harzquerung.

Das hoffe ich auch. Ich gebe Dir rechtzeitig Bescheid.

19joerg61 hat geschrieben:Ich habe dich vermisst (hoffendlich wird die Nachbarin jetzt nicht eifersüchtig)

Halb so schlimm. Wenn Du ein nervöses Funkeln in ihren Augen siehst, einfach schnell ducken.

ridlberg hat geschrieben:Ich hab jetzt noch nicht alles gelesen (hab keine Zeit, muss noch Laufen:-))). Aber schön, wieder von Dir zu lesen und Willkommen zurück. Widme mich dem Faden zum späteren Zeitpunkt noch mal ausgiebiger.

Anja(Rennt)

Ah. Und ich habe mich noch gefragt, wer denn eigentlich ridlberg ist. Warum ändern denn so viele hier ihren Usernamen? Da kennt sich doch keiner mehr aus!

Fräse hat geschrieben:Hallo Stefan,

schön das du wieder hier bist.

LG Jens

Mönsch Jens! Ich hoffe, wir sehen uns in 2 1/2 Wochen in Arnstadt!

schrambo hat geschrieben:endlich isser wieder da!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Uh, Schrambo - was hast Du denn die letzten Jahre alles angestellt?! Der sub3-Marathon, die HM-PB und das 6-h-Ergebnis sind schon Meilensteine. Aber 10 km sub37 und 100 km sub8? Du liebe Güte. Und ich spiele während der Zeit drei Jahre Homer Simpson und verpasse der Couch einen irreversiblen Abdruck meines Hinterteils...

Obwohl ich als newbie keinen Vergleich habe (kenne keine deiner vorherigen Berichte): was ich gelesen habe, läßt hoffen auf mehr!
Viel Erfolg bei weiteren Laufevents des Phönix
Gruß
Domborusse

echt lesenswert!

lg an die füße

Domborusse hat geschrieben:Obwohl ich als newbie keinen Vergleich habe (kenne keine deiner vorherigen Berichte): was ich gelesen habe, läßt hoffen auf mehr!

Bis Mittel 2007 hatte ich zu jedem Volkslauf einen Laufbericht geschrieben - dann hatte ich aber einfach die Zeit nicht mehr (Ultras laufen + Berichte schreiben). Bei meinem Pensum im Frühjahr 2008 wäre ich aus dem Berichteschreiben ja gar nicht mehr rausgekommen ...

Den nächsten sollte es dann aber in ca. 3 Wochen geben, wenn die Harzquerung was Schreibenswertes hergibt und nichts dazwischenkommt.

Ishimori hat geschrieben: Fazit: Obwohl der kleine dicke Phönix noch immer nicht so schnell fliegen kann wie früher und mit seinen 91 kg noch mindestens 9 Kilo abnehmen muss, fühlt er sich nach diesem Lauf nun wirklich wie wiedergeboren, hebt mit kräftigen Flügelschlägen ab Richtung Harz, und wendet sein Haupt dabei auch schon Richtung ...

Au weia.
Wurde echt Zeit, Ishi. Schön, dich wieder zu lesen.

sapsi

Hallo Ishi,

das eigentlich Schlimme an deinem Absturz ist seine Grundlosigkeit. Doch, doch, du bist dann schon wieder auf der Waage dreistellig aufgeschlagen - tief unten auf Grund. Aber es gab keinen wirklichen Grund dafür die Zügel so schleifen zu lassen. Du bist einfach eine faule S...ocke ... gewesen. Ich hoffe gewesen. Denn im Grunde bist du zu nett und zu originell, um ausgerechnet dauerhaft auf dich im Forum und den Laufstrecken zu verzichten.

Ach so, ja, ehe ich es vergesse: Meinen Glückwunsch zur Veränderung deiner familären Verhältnisse

Ich hoffe, wir sehen uns bald mal irgendwo wieder

Gruß Udo

PS: Ein wenig werde ich noch darüber nachgrübeln, mit welchem Viech der "Fauna" du mich gleichsetzt. Rein juristisch betrachtet - du kannst das sicher recht gut einschätzen ( ) - hängt davon mein weiteres Vorgehen ab ...

Noch ein Nachklapp: Ich sehe grade du läufst die Harzquerung. Achte mal auf einen Läufer mit Hund ...

Bis dann

Gruß Udo

Ishimori hat geschrieben:1,7 km-Runde durch den Nürnberger Stadtpark, für jede volle gelaufene Runde gibt's 1% auf den nächsten Einkauf bei Orthopädieschuh Richter

Ich glaube, die DUV sucht noch Ausrichter für die 24 h DM. Wollen die sich da nicht bewerben? (Da lohnen sich die Prozente wenigstens richtig. )

Ansonsten: Stefan, du bist ein Tier!

Bernd

U_d_o hat geschrieben:das eigentlich Schlimme an deinem Absturz ist seine Grundlosigkeit. Doch, doch, du bist dann schon wieder auf der Waage dreistellig aufgeschlagen - tief unten auf Grund. Aber es gab keinen wirklichen Grund dafür die Zügel so schleifen zu lassen. Du bist einfach eine faule S...ocke ... gewesen.

Es gibt immer einen oder mehrere Gründe, Udo. Die Frage ist nur, welcher Stellenwert diesen Gründen von einem selbst oder durch andere zugestanden wird.

Sicher, eine faule Sau bin ich in den letzten Jahren auch gewesen. Ich war weder verletzt noch sonst irgendwie durch eine Krankheit absolut am Laufen gehindert.

Marathon und Ultralaufen lassen sich jedoch auf Dauer mit meinem Berufsleben nur sehr schwer unter einen Hut bringen. Es gibt Tage (und das sind nicht wenige), da bin ich 15 Stunden auf der Arbeit, und an solchen Tagen ist an Laufen einfach nicht mehr zu denken. Planen kann ich mein Lauftraining auch nur bedingt - es kommt wahnsinnig oft etwas dazwischen. Und ich merke gerade die letzten Wochen, in denen mir das Laufen wieder genauso viel Spaß und süchtig macht wie vor 3 Jahren, wieviel Selbstdisziplin es trotzdem erfordert, mich entweder nach ein paar Stunden unruhigen Schlafs oder nach der Arbeit aufzuraffen und loszurennen. Es gibt sicher Supermänner, die was weiß ich wieviele Stunden die Woche arbeiten, noch 10 Stunden pro Woche Sport treiben und trotzdem noch ganz viel Zeit und Energie für ihre Frau haben - ich gehöre definitiv nicht dazu.

Wie auch immer. Das Experiment Wiedereinstieg scheint diesmal jedenfalls zu gelingen - anders als bei den letzten paar Versuchen habe ich es nun solange durchgehalten, bis das Fieber mich wieder voll erwischt hat. Meine Frau unterstützt mich da glücklicherweise völlig, obwohl wieder ein großer Teil der relativ knapp bemessenen Zeit, die ich mit ihr verbringen könnte, für's Laufen draufgeht. Dafür bin ich ihr mehr als dankbar.

PS: Ein wenig werde ich noch darüber nachgrübeln, mit welchem Viech der "Fauna" du mich gleichsetzt. Rein juristisch betrachtet - du kannst das sicher recht gut einschätzen ( ) - hängt davon mein weiteres Vorgehen ab ...

Homo Laufus Marathoncollectus. Oder irgendeine verwandte Art. Da fragst Du am besten einen Spezialisten.

U_d_o hat geschrieben:Noch ein Nachklapp: Ich sehe grade du läufst die Harzquerung. Achte mal auf einen Läufer mit Hund ...

Ich denke doch, dass ich Dich auch ohne Deinen Hund überall erkennen würde. Ich habe Dich schon erkannt, da kanntest Du mich noch gar nicht!

Unser Hund ist für lange Strecken leider nicht gebaut - und mit knapp 16 Jahren auch schon in einem Alter, in dem man als Hund sicher keine Ultras mehr laufen sollte ...

burny hat geschrieben:Ich glaube, die DUV sucht noch Ausrichter für die 24 h DM. Wollen die sich da nicht bewerben?

Ich kann ja mal fragen.

Da lohnen sich die Prozente wenigstens richtig.

Ich denke, der Preis für ein Gummiband würde da inflationsbedingt schnell von 1,7 auf 10 km steigen...

Endlich, Ishi. Juchuu.

Unkraut vergeht nicht. Aber es braucht auch mal 'ne Pause.

Ishimori hat geschrieben:

Uh, Schrambo - was hast Du denn die letzten Jahre alles angestellt?!

Geheiratet, eine Tochter bekommen und etwas trainiert!

Ishimori hat geschrieben:

Der sub3-Marathon, die HM-PB und das 6-h-Ergebnis sind schon Meilensteine. Aber 10 km sub37 und 100 km sub8? Du liebe Güte. ...

Vielen Dank für das Kompliment.

ich kenn Dich zwar nicht von früher, aber wenn ich Deine Beiträge so lese, freue ich mich auch total, dass Du wieder da bist!

Ishimori hat geschrieben:Unkraut vergeht nicht. Aber es braucht auch mal 'ne Pause.

Und manchmal sprießt es wie bekloppt.
Hach, was wären die Blümkes ohne das Unkraut. Hoffe, wir bekommen in diesem Jahr noch einiges von dir zu lesen. Vielleicht in München auch mal wieder zu sehen.

Ishimori hat geschrieben:Nach einem Toskanaurlaub im Herbst 2010 traue ich mich mal wieder auf die Waage. Und sehe drei Neuner und einen Punkt irgendwo dazwischen . Gleich in die Küche, ein großes Glas Cola in mich reingekippt , wieder auf die Waage, und ich blicke das erste Mal auf eine dreistellige Zahl: 100,3 kg.

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an der Stelle sei nach großen Glubschaugenlesen ein kurz zwischengestreutes eingefügt .... Jeder andere hätte die Luft angehalten, ein paar Haare abgeschnitten und versucht, sich möglichst leicht zu machen ...

Ishimori hat geschrieben:Aber irgendwie bekomme ich es nicht gebacken.
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2011.
Am 21.01. beginne ich mit noch 97 kg auf den Rippen wieder mit dem Laufen, fühle mich dabei wie ein Elefant auf Eierschalen, alles über 12 km scheint eine Ewigkeit zu dauern. Aber drei Wochen später, kaum zu glauben, habe ich meinen ersten 30 km-Lauf (sogar mit 400 Höhenmetern) hinter mir.

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drei Wochen später, ja?! DREI WOCHEN? drei Wochen .... DREI WOCHEN! ... ich fasses nicht ...
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Ishimori hat geschrieben:Samstag, 26.03.2011 - Saaletal-Marathon Ramsthal
[/B][/U](Landschaftslauf, ca. 450 Höhenmeter)

...melde ich mich einfach an. .... Sub4 ist das Ziel, und das sieht nach dem himmlisch locker gelaufenen langen Lauf am Wochenende zuvor auch bei einem Höhenprofil von 450 HM eigentlich realistisch aus. .... Endlich wieder Marathonlaufen!

Beim Start treffe ich einen der wenigen Berufskollegen, die ich aus der Ultraszene kenne, wir laufen von Anfang an wie eine Uhr auf das 4-Stunden-Ziel zu.

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Ergebnis: 4:07 h.

Der immer noch 91 kg schwere Phönix plumpst nach ein paar Flügelschlägen also erst einmal wieder in seinen Aschehaufen zurück (hust), wird mit dieser furrrchterregenden Zeit aber noch Dritter in der M35.
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Samstag, 02.04.2011 - 1. Richter-Run Rabattlauf Nürnberg[/U]
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Die letzten paar hundert Meter gebe ich nochmal Vollgas und höre dann nach 4:52 h und 51,2 km auf.
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An diesem Tag hat sich der - immer noch 91 kg schwere - Phönix nun wirklich wieder aus der Asche erhoben. Bleibt er auch oben?

Ishimori hat geschrieben:Ist es vernünftig oder sinnvoll ... ?

sorry, aber hier folgte ein mindestens 5 Minuten anhaltendes Dauergelächter mit Zwerchfell-Platzgefahr

Ishimori hat geschrieben:einen relativ anspruchsvollen Marathon zu laufen, nachdem man gerade mal 2 1/2 Monate wieder im Training ist, acht Tage vorher einen 5-Stundenlauf und 15 Tage zuvor auch schon einen eher knackigen Marathon absolviert hat?

Ishimori hat geschrieben: Latürnich! Wenn man genauer darüber nachdenkt, ist es sogar die einzig logische Konsequenz!

Logisch! wAS SONST!

Ishimori hat geschrieben: es sind sogar 3:46:04 geworden!

Oskarverdächtiges Kino!

Und weil ich das nicht erst heute sondern schon vor ein paar Tagen zum ersten Mal gelesen habe, bist DU und DIESER BERICHT! mit Schuld daran, dass ich heute nach 21 vormittäglichen Kilometerchen noch zum Zehner-Wettkampf aufgebrochen bin. Hab ich zwar im Blogbeitrag darüber nicht erwähnt - ist aber wahr! Deshalb sag' ichs jetzt hier.

Wörtlich dachte ich: "So viel Beklopptheit, Unvernunft und Irrsinn wie der Ishimori, das schafft sonst keiner. Dagegen ist das, was ich da mache, die pure und direkteste Anwendung der Kant'schen Vernunftslehre."

Hallo Stefan! Bei unserem letzten Kohlfahrtslauf warst Du noch in aller Munde! Wir hatten mal darüber sinniert, wer wohl schon mal Kohlkönich war!!
Da fiel natürlich Dein Name, da Du ja der erste Kohlkönich warst!!

Von daher.....schön mal wieder von Dir zu hören!!!!

Gruß Thomas

Ishimori hat geschrieben:Die Berichte nehmen bei mir ja oft mehr Zeit in Anspruch als die Läufe selbst ...

Deine früheren Berichte kenne ich ja nicht, aber der hier ist absolut klasse !!!

Ishimori hat geschrieben:Bis Mittel 2007 hatte ich zu jedem Volkslauf einen Laufbericht geschrieben - dann hatte ich aber einfach die Zeit nicht mehr (Ultras laufen + Berichte schreiben). Bei meinem Pensum im Frühjahr 2008 wäre ich aus dem Berichteschreiben ja gar nicht mehr rausgekommen ...
Den nächsten sollte es dann aber in ca. 3 Wochen geben, wenn die Harzquerung was Schreibenswertes hergibt und nichts dazwischenkommt.

Ich hoffe doch, denn ich freue mich schon auf den Bericht !!!!!

Domborusse hat geschrieben:Obwohl ich als newbie keinen Vergleich habe (kenne keine deiner vorherigen Berichte): was ich gelesen habe, läßt hoffen auf mehr!
Viel Erfolg bei weiteren Laufevents des Phönix
Gruß
Domborusse

SteffenHH hat geschrieben:ich kenn Dich zwar nicht von früher, aber wenn ich Deine Beiträge so lese, freue ich mich auch total, dass Du wieder da bist!

Da kann ich mich nur anschließen !!!! Ich hab' mich köstlichst amüsiert !!!

Viele Grüße
Andrea (wieviel mal schlafen ist es noch bis zum nächsten Bericht ???? )

schrambo hat geschrieben:Geheiratet, eine Tochter bekommen und etwas trainiert!

Aha. Etwas.

sapsine hat geschrieben:... Vielleicht in München auch mal wieder zu sehen.

Ich habe ja mit Müchen noch immer eine Rechnung offen. Vielleicht begleiche ich die ja dieses Jahr ...

@Lizzy
Ich bin mal so frei und zitiere aus Deinem Blog:

...Auf deiner individuellen Beklopptheitsskala höchstens mittig.

Herrlich. Wie bei mir daheim. Meine Frau zuckt auch nur noch gelassen mit den Schultern.

Osckar hat geschrieben:Hallo Stefan! Bei unserem letzten Kohlfahrtslauf warst Du noch in aller Munde! Wir hatten mal darüber sinniert, wer wohl schon mal Kohlkönich war!!
Da fiel natürlich Dein Name, da Du ja der erste Kohlkönich warst!!

Von daher.....schön mal wieder von Dir zu hören!!!!

Gruß Thomas

Ui, das waren noch Zeiten. Wie lang ist das her - 6 Jahre? Ich muss unbedingt mal wieder nach Bremen kommen!

AndreaKA hat geschrieben:Viele Grüße
Andrea (wieviel mal schlafen ist es noch bis zum nächsten Bericht ???? )

Ich möchte da nicht zu viel versprechen - kann sein, dass künftig nicht viel Zeit für Berichte bleibt - ich will ja vor allem wieder viel laufen.

So, das werde ich dann jetzt auch tun. Bamberg will heute noch dreimal von ganz oben gesehen werden!

Hi Stefan! Wenn der nächste Kohlfahrtslauf ansteht, schreinbe ich Dir nochmal!
Vielleicht passt es ja gerade!! Schönen Sonntag noch!
Gruß Thomas

Manche können es einfach ... Laufen und Schreiben ... große Klasse! :

Gruß, Manfred

Ishimori hat geschrieben:....Ich möchte da nicht zu viel versprechen - kann sein, dass künftig nicht viel Zeit für Berichte bleibt - ich will ja vor allem wieder viel laufen.

Grummelgrummel ... kann ja verstehen, dass du wieder viel laufen möchtest ... aber ich würd' schon gerne mehr von deinen Laufberichten lesen .... hm .... Diktiergerät ???

MegaCmRunner hat geschrieben:Manche können es einfach ... Laufen und Schreiben ... große Klasse! :
Gruß, Manfred

Du doch auch !!!! Dein Name ist doch auch Garant für aussergewöhnliche Läufe und Berichte dazu !

Viele Grüße
Andrea

Wieso sehe ich das heute erst????? (Dienstreisen sind irgendwie doof, auch wenn man dafür in aller Frühe die B3 Richtung Zwingenberg mit dem Rheinufer in Düsseldorf für die Laufrunde tauschen darf). Das läuferische Chaos ist wieder zurück!

Ishimori hat geschrieben:Keine Ahnung, ob es hier noch viele gibt, die mich kennen

Äh, doch ja, ich meine mich zu erinnern , zumindest virtuell - real hat´s ja leider noch nicht geklappt

Ishimori hat geschrieben:09.03. Maintallauf Schweinfurt (HM, 1:26:38, PB)

Ja, erinnere ruhig an die eine Sekunde (Neu Isenburg 1:26:39 PB ). Hast Du noch´ne Prise Salz gefällig? Die Flasche Bergsträßer Riesling steht immer noch bei mir und harret Deiner.

Ishimori hat geschrieben:Kleine, aber wichtige Zäsur: Am 26.09.2009 gibt mir die "Nachbarin" das Jawort .

Ja, dann herzlichen Glückwunsch!

Ishimori hat geschrieben:Die Waage zeigt nach den Flitterwochen stolze 98 kg (statt den 82, die da eigentlich draufstehen sollten ).

Hähä... Kannst Du Dir das vorstellen, ich hatte zwischenzeitlich auch ein ähnliches Erlebnis , als meine Waage sich erdreistete mir eine 68 anzuzeigen (statt der 58, die meiner Läuferstatur viel angemessener wäre )

Ishimori hat geschrieben:Nach einem Toskanaurlaub.... das erste Mal auf eine dreistellige Zahl: 100,3 kg.

Mediterrane Küche gilt doch gemeinhin als leicht

Ishimori hat geschrieben:Ich hatte mir übrigens in einem Anflug von läuferischem Größenwahn (kommt bei mir Gott sei Dank nur selten vor) für sub3:50 zurechtgelegt.

Mehr davon, bitte!!!

Und natürlich meinen allergrößten Respekt für Deine läuferische Unvernunft!

sapsine hat geschrieben:Und manchmal sprießt es wie bekloppt.
Hach, was wären die Blümkes ohne das Unkraut. Hoffe, wir bekommen in diesem Jahr noch einiges von dir zu lesen. Vielleicht in München auch mal wieder zu sehen.

Ach herrje. Die Sapsi ist wieder da Hoffe Dir geht es gut?

Liebe Grüße von Andre (f.k.a. MidnightRunner)