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10k oder HM? Grenzen austesten aber mit Plan…

10k oder HM? Grenzen austesten aber mit Plan…

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Ich versuche mich mal mit meiner Anfrage an die hier gewöhnliche Form zu halten.
Ich bin 33 Jahre alt, wog anfang des Jahres 121 Kilo und bin jetzt auf 103 Kilo runter. Erst habe ich viel Zeit im Fitnessstudio verbracht, mich sehr kohlenhydratarm ernährt und hatte wenig mit dem Ausdauersport zu tun. Der erste durchgelaufene Kilometer auf dem Laufband war, als ob ich nen Zieleinlauf eines Marathons gemeistert hätte. Ich bekam einen ordentlichen Kick und wollte mehr.
Früher habe ich intensiv Eishockey und Inlinehockey gespielt, zeitweise war ich mal recht fit auf dem Mountainbike. Durch Faulheit und angeblichem Stress in der Arbeit, habe ich mir dann eine ordentliche Fettreserve aufgebaut.
Also Laufschuhberatung, Laufschuhkauf, Klamotten gekauft und auf dem iPhone die Nike+GPS-App installiert - los ging's.
Anfangs Laufen-Gehen-Laufen... Dann habe ich mich mal mit dem Coaching-Programm der iPhone-App angefreundet und das 10-Kilometer-Training begonnen. Mittlerweile laufe ich die 10k locker durch, wage mich immer weiter und mach auch gern mal ein wenig mehr. Mit meinen 103 Kilo brauche ich für die 10k um die 1:05:00. Voller Euphorie habe ich mich gleich mal für den Salzburg-Marathon angemeldet. Problem: Trotz Tempoläufen, Bergtraining und weiteren Distanzen fordert mich das 10k-Training nicht wirklich. Ich würde gerne mehr wagen. Ins Fitnessstudio gehen ich nicht mehr, da ich bei den Temperaturen und bei Sonnenschein lieber draußen unterwegs bin.

Nun meine Frage dazu. Sollte ich lieber weiter auf die 10k trainieren und lieber hier die Zeit verbessern oder kann ich schon das Training für einen Halbmarathon angehen. Ich weiß, dass es eventuell ein wenig voreilig ist. Weil mich diese Frage aber schon irgendwie quält interessiert mich, was ihr dazu sagt.

Fragen zum Puls kann ich noch nicht eindeutig beantworten, da ich den noch nicht konstant messe. Bisher bewegte ich mich in einem Max-Bereich von 160, aber auch nur wenn ich mal Zwischenspurts einlege. Höher geht der Puls nur noch bei wirklich heftigen Bergläufen.

Gesundheitlich geht es meist ganz gut, ab und an kneift das Läuferknie, aber eher weniger und es schmerzt auch nicht wirklich lange.

Als Neuling würde ich mich freuen, ein paar gute Antworten zu erhalten.
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Hallo,

ich war in einer ganz ähnlichen Situation wie du und bin gestern meinen ersten Halbmarathon gelaufen. An deiner Stelle würde ich ich noch warten, denn mit einer Zeit von 1:05h auf 10km wirst du beim Halbmarathon ziemlich auf dem letzten Platz landen, weit jenseits der 2 Stunden.
Und wenn sich dein Knie jetzt schon bemerkbar macht, wird es auch in der Halbmarathon-Vorbereitung nicht besser werden.

Ein Halbmarathon ist wirklich nochmal ne ganz andere Hausnummer als ein 10km-Lauf.

Wenn dich dein 10km-Training nicht fordert, dann stimmt wohl eher das Training nicht als die Distanz. Taste dich erstmal an etwa 50min auf 10km heran und sammle möglichst viele Kilometer, um Lauferfahrung zu gewinnen.
1. WK und HM in 1:58:32 :nick:
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Hey Morrie.
Schon witzig, dass gerade jemand aus der Nähe meiner Heimatstadt Regensburg antwortet. Bin gerade mal ein Jahr hier im Chiemgau und irgendwie lässt mich die alte Heimat nicht los ;)

Back to Topic: Mein Kopf sagt ja auch, gib Gas, trainiere die 10k, lauf ein paar Wetbewerbe und geh dann in Ruhe nächstes Jahr den Halbmarathon an. Ich habe mir halt so irgendwie grob das Ziel gesetzt 2011 einen 10k zu laufen, 2012 einen HM und 2013 einen Marathon - nur um es meinem Scheinehund zu zeigen. Naja, nicht nur. Die Fitness soll ja auch mit besser werden.
Werde mir vielleicht mal nen anderen Trainingsplan ansehen. Es steht ja auch noch die Gewichtsreduktion im Vordergrund. Aber irgendwie hat mich dieses Vorhaben so mit dem Laufen angefixt, dass ich da mehr will. Aber wahrscheinlich bin ich da einfach noch zu ungeduldig. Danke schon mal für den ersten Tipp.
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Hallo,

das Unterforum heißt ja "Anfänger unter sich", deswegen gehe ich mal davon aus, dass ich als Anfänger auch mal was dazu sagen darf. Die Experten mit vielen Jahren Laufbackground melden sich bestimmt auch noch.

Erstmal zusammengefasst, was ich verstanden habe: Du hast Anfang des Jahres wieder mit Sport begonnen, zunächst nichtmal mit Laufen. Demnach bist du erst ca. 2 Monate oder unwesentlich länger dabei. Du hast stark Übergewicht und wirst auch mit deinen angepeilten 90 Kg noch übergewichtig sein (sofern du nicht in der 2 Meter Klasse mitspielst). Du bist noch relativ jung mit Anfang 30.

Ich frag mich: Wieso so eilig? Du hast doch alle Zeit der Welt!

Die Gefahren überwiegen doch eindeutig die Benefits wenn du alles so hastig angehst. Ich laufe ja auch erst seit 3 Monaten, aber durch meinen Radsporthintergrund weiß ich eins sicher: Ausdauersport zu betreiben ist eigentlich eine Lebensaufgabe (Ein Mediziner hat mal zu mir gesagt: "Das ist wie bei einer Hormonsubstitutionstherapie. Wenn die Diagnose gestellt ist, musst du das ein Leben lang machen").

Das macht man aber nur, wenn man die Sache an sich wirklich liebt (ich mein jetzt den Sport.... :) ). Und man lernt es nur lieben, wenn es einem dauerhaft etwas positives gibt.

Sich Ziele zu setzen ist sicherlich wichtig um die Motivation aufrecht zu erhalten. Die sollten aber realistisch und erreichbar sein und nicht zuviele potenzielle Gefahren enthalten.

Kurz meine Gedanken zusammengefasst: Lass es erstmal bei HM in 1 Jahr und M in 2 Jahren. Aber dann mach es auch richtig und konsequent.

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wackyneighbour hat geschrieben:
Nun meine Frage dazu. Sollte ich lieber weiter auf die 10k trainieren und lieber hier die Zeit verbessern oder kann ich schon das Training für einen Halbmarathon angehen. Ich weiß, dass es eventuell ein wenig voreilig ist. Weil mich diese Frage aber schon irgendwie quält interessiert mich, was ihr dazu sagt.

Ganz einfach: das was *dir* mehr Spaß macht. Deine Zeit auf 10 km ist (das wirst du selber wissen) nicht wirklich berauschend, aber wenn du so wie ich ein 'eher lang als schnell'-Typ bist wirst du beim HM-Training letztlich mehr Spaß haben und vielleicht auch für deine Verhältnisse erfolgreicher sein.

Was das Gewicht betrifft: ich wage nicht, zu beurteilen, ob kurze flotte oder lange langsame Läufe mehr belasten, vielleicht ist das ja auch individuell verschieden. Probier es aus.

tina

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wackyneighbour hat geschrieben:...Mittlerweile laufe ich die 10k locker durch, wage mich immer weiter und mach auch gern mal ein wenig mehr. Mit meinen 103 Kilo brauche ich für die 10k um die 1:05:00. Voller Euphorie habe ich mich gleich mal für den Salzburg-Marathon angemeldet. Problem: Trotz Tempoläufen, Bergtraining und weiteren Distanzen fordert mich das 10k-Training nicht wirklich...


Ich glaube, daß es besser ist sich zunächst auf die 10km zu konzentrieren. Du bist sicher nicht unterfordert, wenn Du durch Tempotraining versuchst schneller zu werden.

Ich halte es für einen falschen Trend, alle Langstrecken unter HM als "nicht fordernd" abzutun. Ein 10er in 50min ist allemal besser als ein HM in 2:45.

Nach meiner Meinung sollte ein Läufer zunächst mindestens zwei Jahre regelmäßig laufen, bevor er an HM oder Marathon denkt. Diese "von 0 auf 42 in 1 Jahr- Mode" führt oft genug zu Frustration und Überbelastung.

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Schönen Dank erstmal für die Meinungen, Eindrücke und Tipps.
Ich weiß, dass ich alle Zeit der Welt habe, wie gesagt bin ich allgemein eher ungeduldig. Wahrscheinlich ist es auch sicher besser die 10k in einer guten Zeit zu absolvieren und dann weiter an dem HM zu arbeiten. Ich will nichts überstürzen, glaube auch eher, dass ich ein wenig euphorisch bin. Naja, mal sehen, ich werde mich jetzt mal auf die 10k konzentrieren und dann ruhig weitermachen.
Eine kleine Frage aber trotzdem noch:
Ist es im Training eher hinderlich, wenn man mal einen längeren Lauf einlegt und sich langsam an längere Strecken heranwagt. Sprich: Nach einem Trainingsplan für die 10k arbeiten, aber den langen Lauf der im Plan steht eben schön ausdehnen. Ich finde es wunderschön, befreiend und belebend, wenn ich am Samstagmorgen nach einem schönen (für mich) langen Lauf über 10k unter der Dusche stehe.
Und noch ne Frage: Wo finde ich einen, auf mich zugeschnittenen Plan im Netz, ist ein Buch besser, sollte ich einfach weiter nach dem 10k-Coach der Nike+GPS-iPhone-App arbeiten oder kann ich mir selbst einen vernünftigen Plan basteln.
Sorry, wenn ich viele Fragen stelle, aber für sowas ist ja ein Forum da und durch meinen Job weiß ich: Dumme Fragen gibt es nicht...
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wackyneighbour hat geschrieben:Nun meine Frage dazu. Sollte ich lieber weiter auf die 10k trainieren und lieber hier die Zeit verbessern oder kann ich schon das Training für einen Halbmarathon angehen.
Die Frage klingt ein wenig so, als wäre ein Halbmarathon anspruchsvoller als ein Zehner. Das ist er nicht. Oder nur dann, wenn einem die Zeit egal ist, aber dann ist es kein Wettkampf mehr.

Gruß

Carsten

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CarstenS hat geschrieben:Die Frage klingt ein wenig so, als wäre ein Halbmarathon anspruchsvoller als ein Zehner. Das ist er nicht. Oder nur dann, wenn einem die Zeit egal ist, aber dann ist es kein Wettkampf mehr.

Gruß

Carsten
Hmm, ich merke, dass ich mich da ein wenig in die Nesseln gesetzt habe. Ich sage nicht, dass der 10k weniger wertig ist als ein HM. Aber ich laufe halt lieber weit als schnell. Werde aber nach den Meinungen hier doch auf eine bessere Zeit trainieren und dann weitersehen.
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wackyneighbour hat geschrieben:Ist es im Training eher hinderlich, wenn man mal einen längeren Lauf einlegt und sich langsam an längere Strecken heranwagt.
Überhaupt nicht. Wenn Du Dir mal Trainingspläne für schnellere 10km-Läufer anschaust, wirst Du sehen, dass dort auch längere Läufe enthalten sind. Die Anforderungen, die ein 10km-Wettkampf und ein Halbmarathon stellen, sind nicht so sehr unterschiedlich.

Gruß

Carsten

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wackyneighbour hat geschrieben:Hmm, ich merke, dass ich mich da ein wenig in die Nesseln gesetzt habe.
Nein, nein.
Ich sage nicht, dass der 10k weniger wertig ist als ein HM. Aber ich laufe halt lieber weit als schnell. Werde aber nach den Meinungen hier doch auf eine bessere Zeit trainieren und dann weitersehen.
Wenn ich das richtig verstanden habe, sind 10km auch im Training für Dich noch weit. Daher wäre in einem Wettkampf selbst über 5km für Dich wahrscheinlich die Ausdauer der begrenzende Faktor. Du machst also nichts falsch, wenn Du erst einmal eine solide Grundlage legst, indem Du Dich auf ruhige bis mittlere Dauerläufe im Training konzentrierst. Dazu brauchst Du auch nicht unbedingt einen Plan.

Gruß

Carsten

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Hallo (? hast Du auch einen Namen?),

mir geht´s ähnlich wie Dir, auch wenn ich schon etwas länger laufe. Auch noch nicht soo lange, erst seit Juli 2010.

Ich hab auch mit ca. 114 kg angefangen, bin derzeit bei 108,3 kg. Ich hab aber durch das Laufen auch viel Muskelmasse an den Beinen aufgebaut. Aber egal, darum geht´s hier nicht.

Meine bisherigen Trainingsdistanzen lagen bis letzter Woche auch immer zwischen 5 und 10 km, meine bisher einzigen Wettkämpfe lagen auch bei 10 bzw. 10,5 km (siehe Signatur). Die Zeiten sind auch sehr ähnlich zu Deinen, wie Du sehen kannst.

Vorgestern hab ich es erstmalig gewagt, im Training auf 14,3 km auszudehnen, und heute hab ich noch eine Runde angehängt und hab 21,46 km durchgezogen! Bis letzte Woche waren mehr als 10 km im Training undenkbar! Aber das war sicher nicht sehr intelligent, eher ein Test für mich persönlich.

Aber was ich sagen will: laß Dir mit den langen Distanzen Zeit, das kommt irgendwann von ganz allein. Eine Regel (die ich zugegebenermaßen selbst ignoriert habe) lautet, die Distanz der langen Läufen wöchentlich um 10 % zu steigern. Versuch´s doch mal so. :wink:

lg
Christian
:winken:
»Jenseits der extremsten Erschöpfung und Qual stoßen wir möglicherweise auf ein Ausmaß an Mühelosigkeit und Kraft, das wir uns so nie erträumt hätten; auf Quellen der Stärke, die niemals in Anspruch genommen wurden, weil wir niemals die Hindernisse überwinden.« William James (1842- 1910)

Persönliche Bestzeiten
5 km (Training): 28:02
10 km - 24. Linzer Citylauf 24.10.2010: 59:03
10,5 km Viertelmarathon Linz, 10. April 2011: 1:04:21
21,1 km Halbmarathon Linz, 21. April 2013: 2:06:38

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CarstenS hat geschrieben:Überhaupt nicht. Wenn Du Dir mal Trainingspläne für schnellere 10km-Läufer anschaust, wirst Du sehen, dass dort auch längere Läufe enthalten sind. Die Anforderungen, die ein 10km-Wettkampf und ein Halbmarathon stellen, sind nicht so sehr unterschiedlich.

Gruß

Carsten
So ist es!

@wackyneighbour: Wenn für Dich 10 km schon einen langer Lauf ist, dann wirst Du mit der HM-Distanz nicht so viel Spass haben. Trainier auf 10 km und steiger Deinen wöchentlichen langen Lauf ganz behutsam und angepasst an Deine wöchentlichen Umfänge! Umfangssteigerungen wie von "Just me" über mir beschrieben sind keinesfalls ideal! RuckZuck kannst Du garnicht mehr wegen Verletzung laufen.


Ich hab seit Beginn des Jahres ausschließlich für 10er trainiert und bin nur 10er gelaufen. Langer Lauf 25 km, Wiederholungsläufe, TDL und seit 4 Wochen Intervalle und TDL.

Letztes WE bin ich bei einem Wettkampf 10 Meilen (16 km) gelaufen, und die haben sich nicht anders angefühlt als die 10er, eher angenehmer (ohne Witz). Am 08.05. laufe ich den Mainz HM.

Die kurzen Distanzen machen Dich auf den langen schneller, erhalten den Spass und schonen Deine Knochen!

Grüße

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Tommes2911 hat geschrieben: Umfangssteigerungen wie von "Just me" über mir beschrieben sind keinesfalls ideal! RuckZuck kannst Du garnicht mehr wegen Verletzung laufen.
Stimmt genau. Daher habe ich auch explizit eine wöchentliche Steigerung von ca. 10 % empfohlen. Was ich gemacht habe war leichtsinnig, mach nicht den gleichen Fehler!

lg
Christian
:winken:
»Jenseits der extremsten Erschöpfung und Qual stoßen wir möglicherweise auf ein Ausmaß an Mühelosigkeit und Kraft, das wir uns so nie erträumt hätten; auf Quellen der Stärke, die niemals in Anspruch genommen wurden, weil wir niemals die Hindernisse überwinden.« William James (1842- 1910)

Persönliche Bestzeiten
5 km (Training): 28:02
10 km - 24. Linzer Citylauf 24.10.2010: 59:03
10,5 km Viertelmarathon Linz, 10. April 2011: 1:04:21
21,1 km Halbmarathon Linz, 21. April 2013: 2:06:38
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