Was passiert, wenn man immer gleich trainiert? Wenn man immer die gleiche Strecke in Angriff nimmt. Wenn das Intervalltraining immer gleich ausfällt, genauso wie die längeren Läufe. Wenn man sich im Wettkampf überschätzt, zu schnell startet und dann am Ende einbricht. Genau: Monotonie tritt ein.
Dann gibt es aber manchmal einen ausschlaggebenden Moment, der vieles ändert. Bei mir war´s am 09. April soweit, am Tag vor dem Viertelmarathon. Da hab ich mir bei der Marathonmesse in Linz einen kleinen Vortrag bzw. Bericht von Christian Schiester angeschaut. Christian Schiester? Kannte ich nicht? Extremläufer, Ultraläufer, Wüsten- und Dschungelläufer. Ok, wenn er das braucht.... schaun wir uns das halt mal an, kost´ja nix.
Im Laufe seiner Diaschau bzw. Filmvorführung über die 4Deserts kam immer wieder hervor: Fordere Deinen Körper heraus. Quäle ihn, sonst quält er Dich (ok, vielleicht eine etwas extreme Ansicht ;-)). Geh an Deine Grenzen, um sie überschreiten zu können. Und er hat Recht! Sein Buch "Lauf ins Leben" hab ich nach wenigen Tagen ausgelesen gehabt, momentan bin ich mitten im zweiten "Wahnsinn Wüste".
Und heute war es soweit: Ich bin über meine eigene Grenze gegangen. Vorgestern noch hab ich gemeinsam mit meinem Bruder einen 14,3 km-Lauf gemacht (zwei Runden, die immer bei mir daheim starten). Am Ende der beiden Runden hatte ich das Gefühl: da geht noch was!
Heute hab ich´s einfach getan: ich hab nach der zweiten Runde noch eine dritte angehängt. Das Tempo war gemütlicher als sonst, trotzdem kein Walking-Ausflug ;-)
Was ich bisher noch nie erlebt hab beim Laufen: ohne Musikberieselung gelingt es wirklich, völlig abzuschalten, teilweise wie in leichter Trance zu laufen, und den Kopf völlig leer zu bekommen. Schiester und viele andere haben das schon beschrieben, nun kann ich es verstehen. Die Kilometer und die Zeit verfliegen nur so dabei, und alles geht von ganz allein.
Die letzten beiden Kilometer waren dann schon herausfordernd, meine Füße sagten STOPP, aber der Kopf meinte: WEITER! WEITER! Und es ging weiter..... somit hab ich heute meinen ersten Halbmarathon absolviert (sogar etwas mehr mit 21,46 km). Jetzt heißt es regenerieren!
Leute, wenn einer wie Schiester oder ein anderer sagt: KEINE GRENZEN! Dann stimmt das. Grenzen setzt man sich nur selbst. Geht darüber hinaus, und ihr seht: auch dahinter gibt es interessante Dinge, die nur erkundet bzw. probiert werden wollen!
lg
Christian
P.S. wer will, kann ja mal in mein Profil bei Laufsport-Liga klicken und meine bisherigen Trainingsdistanzen ansehen, der sieht was ich meine...
Keine Grenzen!
1»Jenseits der extremsten Erschöpfung und Qual stoßen wir möglicherweise auf ein Ausmaß an Mühelosigkeit und Kraft, das wir uns so nie erträumt hätten; auf Quellen der Stärke, die niemals in Anspruch genommen wurden, weil wir niemals die Hindernisse überwinden.« William James (1842- 1910)
Persönliche Bestzeiten
5 km (Training): 28:02
10 km - 24. Linzer Citylauf 24.10.2010: 59:03
10,5 km Viertelmarathon Linz, 10. April 2011: 1:04:21
21,1 km Halbmarathon Linz, 21. April 2013: 2:06:38
Persönliche Bestzeiten
5 km (Training): 28:02
10 km - 24. Linzer Citylauf 24.10.2010: 59:03
10,5 km Viertelmarathon Linz, 10. April 2011: 1:04:21
21,1 km Halbmarathon Linz, 21. April 2013: 2:06:38