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Mann, war das hart! [100 km DM 2011]

Mann, war das hart! [100 km DM 2011]

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Nie war die Verlockung süßer, das Verlangen schmeichelnder als am heutigen Tag. Die Beine schmerzten, die Brust hatte den Druck des grässlichen Gegenwindes gespeichert, dem jeder Meter Vorwärtsbewegung abgetrotzt werden musste. Der Wille wurde hin und her gerissen zwischen der Aussicht, hier und heute etwas Besonderes zu vollbringen, im Falle des Scheiterns aber die Chancen für den Comrades in vier Wochen unnütz beeinträchtigt zu haben. Ich konnte den Start/Zielbereich schon wieder sehen, die Helfer und Betreuer, die die Sonne genossen: lächelnd, gut gelaunt, entspannt. Vor allem entspannt: Der Reiz, sich dazu zu gesellen, und zwar sofort, war riesig. – Ich nahm die Zahlen auf der großen Uhr in mich auf, schaute auf meine Flasche und entschied mich, die finale Entscheidung eine weitere Runde aufzuschieben.

Acht Stunden: Das war das Ziel, oder genauer: mindestens eine Sekunde weniger.
Acht Stunden: Das bedeutet Loslaufen, wenn ein 40-Wochenstunden-Arbeitnehmer seine Arbeit beginnt, und im Ziel sein, wenn er aufhört.
Acht Stunden: Das ist nicht langsam, aber auch keine Killerzeit. Etliche laufen das.
Ich selbst bin in 5 Läufen zuvor 5-mal darunter geblieben. Freilich: Das letzte Mal lag 3 ½ Jahre zurück. Mittlerweile laufe ich bereits das zweite Jahr in der M60. Da sieht das anders aus. Bisher hat es noch kein Mensch, der das 60. Lebensjahr vollendet hat, geschafft, 100 km unterhalb dieser Zeitgrenze zu laufen: kein Deutscher, kein Franzose, kein Russe, kein Japaner, naja, eben keiner halt.

Das reizte mich. Ich wollte der Erste sein, dem das gelingt. Aber so einfach geht das nicht. Das setzt Training voraus, umfangbetontes, am besten aber auch mit intensiven Einheiten gespicktes Training über einen längeren Zeitraum. Das ist immer ein Vabanquespiel zwischen Formaufbau und Verletzungsgefahr. Zwei wohlbekannte Plagegeister zeigten es vor der Aufnahme dieses erforderlichen Trainings an: Plantarsehne links, angerissen vor 2 Jahren, ausgeheilt, erträglich zwickend wiedergekehrt vor einigen Wochen. Achillessehne rechts, gereizt reagierend anlässlich meines Oberstaufen-Abenteuers im letzten Jahr, fraulich nachtragend, nicht zur Verzeihung bereit über etliche Monate.

Eingependelt bei einem Ausgangsniveau von etwa 60 – 70 Wochen-km, stellte sich also die Frage: Kann das klappen? Ich ging diese Frage mit wissenschaftlicher Akribie an. Modernste wissenschaftliche Erkenntnisse, gepaart mit zahlreichen Selbstversuchen, hatten mich zu einem wichtigen Lehrsatz geführt, bekannt als:

1.burny’sches Theorem:

Wenn man eine Verletzung hat und weiterläuft, dann gibt es 3 Möglichkeiten:
(a)Es wird schlimmer.
(b)Es wird besser.
(c)Es bleibt gleich.

Für die Praxis von noch größerer Bedeutung ist der 1. Zusatz, berühmt geworden als:

Unbestimmtheits-Axiom:
Man kann oft nicht sagen, welche der 3 Alternativen zutreffen wird.

Also lief ich und steigerte Umfang und Intensität unter kontinuierlicher Begutachtung der Optionen (a) bis (c). Mit zunehmenden Kilometern wurde die Plantarsehne immer friedlicher und ließ bald gar nichts mehr von sich hören. Die Achillessehne hingegen wollte nicht nachgeben, wurde aber auch nicht schlimmer. Erst als ich weiter steigerte und bei 120 km pro Woche angelangt war, wechselte sie den Status, folgte ihrer linken Schwippschwägerin und war fortan friedlich.

Jeder Nicht-Läufer inklusive des gemeinen Feld-, Wald- und Wiesen-Arztes hätte in Unkenntnis des Unbestimmtheits-Axioms zur Ruhigstellung geraten. Ich aber konnte von nun an schmerzfrei mein Training absolvieren, abgesehen von den sich unvermeidlich einstellenden sonstigen Zipperlein, die sich, darin Wahlversprechen gleich, stets auch wieder verflüchtigten.

Die Wochenumfänge hatte ich auf 120, 130 km gesteigert und in der Spitze über 160 km erreicht. Das Training lief prima. Dann kam die letzte, die Kraftsammelwoche, und ausgerechnet da begannen all die unliebsamen Gesellen, Party zu feiern. Die Plantarsehne fand sich wieder ein und muckte herum, die Achillessehne tat es ihr gleich, animierte zudem ihre linke Schwester, sich bemerkbar zu machen, was wiederum den Rücken auf den Plan rief, der auch nicht einsam abseits stehen wollte und kräftig mitmischte. So wurde mir das zweite Axiom klar vor Augen geführt:

Unbeständigkeits-Axiom:
Ein körperlicher Zustand ist nie von Dauer.

Ich begann zu zweifeln. Würde ich als Halb-Wrack mit diesen Gebrechen so lange laufen können, zudem noch ambitioniert? Ein wenig Zuversicht schöpfte ich aus der Erfahrung vergangener Läufe. Auch da hatte ich oft ähnliche Erfahrungen gemacht. Es schien, als würde das Unterbewusstsein vor größeren Herausforderungen Reparaturtrupps durch den Körper schicken, um die Schwachstellen wieder auf Vordermann zu bringen. Und tatsächlich: Am Wettkampfmorgen schienen mir die feiernden Plagegeister zuzurufen: „The party is over!“ Ich fühlte mich bereit und war entschlossen, den Rekordversuch ernsthaft zu starten.

Beim Abstellen der Verpflegungskiste sprach mich Florian (floboehme) an, und wir tauschten uns über die Bedingungen aus: Zu warm sollte es nicht werden, aber heftiger, im Tagesverlauf zunehmender Wind war angesagt. Kurz vor dem Start entdeckte ich dann einen weiteren Fori, nämlich Sören (schrambo), und wir wechselten einige Worte.

Das Rennen war eröffnet: 9 Runden à 11,046 km auf einer asphaltierten Skaterstrecke. Um die 100 km voll zu machen, startete der Lauf mit einer ca. 600 m langen Einführungsrunde. Danach wurde zum ersten Mal die Zeitmessanlage durchlaufen. Ich lief konservativ an. Vorne hatte sich bereits eine größere Gruppe abgesetzt: Florian mit an der Spitze, und auch Sören war im Vorderfeld. Lass sie alle laufen, dachte ich mir, der Tag wird noch lang, und wer weiß, was der Wind ausrichten wird.

Es ging leicht bergauf, aber es war ein angenehmes Laufen. Das erste km-Schild: 5:38! 5:38??? Das konnte nicht sein! Ich lief zwar langsam, aber ich weiß doch, wie sich deutlich über 5 min/km anfühlen. Das konnte nicht stimmen. Aber beunruhigt war ich doch. Schließlich wollte ich die Zeit am Anfang auch nicht total verdatteln. Ich beschleunigte etwas. Die Bahn bog nach rechts ab. Schon gab der Wind einen ersten Vorgeschmack, aufgrund des leichten Gefälles bremste er aber noch nicht wirklich. Km 2 ging mit 4:38 durch, das schien zu passen.

Die folgende Passage lag im Wind, der seitlich von vorn kam, in dieser ersten Runde noch erträglich. Das ging so bis zur ersten Verpflegungsstelle vor einer Straßenüberquerung. Direkt dahinter bog die Bahn rechts ab, und das Horrorstück dieses Laufes begann: lange Gerade, fast 2 km, ungeschützt, diametral dem Wind entgegen. Der war bereits in dieser ersten Runde, in der ich mich mit der Strecke vertraut machte, zu spüren. Aber noch konnte man dagegen anlaufen, ohne sich voll zu verausgaben. Das sollte von Runde zu Runde anders, und zwar schlimmer werden. Kurz vor Ende der Geraden km-Schild 5, dann Linksbiegung, immer noch seitlich gegen den Wind, rechts durch eine Unterführung, die wie von einem großen Föhn durchgepustet wurde, und dahinter endlich wieder geruhsameres Laufen. Im weiteren Verlauf mehrere eckige Rechts- und Links-Kurven, teils windstill, teils noch mal mit etwas Gegenwind, aber das Schlimmste war erstmal überstanden.

Vor der erneuten Querung der Straße war die zweite Verpflegungsstelle aufgebaut. Kurz danach folgte km-Schild 7. Der weitere Streckenverlauf wies erneut einige Richtungswechsel auf, dann - sogar mit ein wenig Schatten zwischendurch - der achte km, bis schließlich auf voll mit Sonne beschienener Strecke der neunte km zu laufen war. Am schattigen Waldrand entlang näherte ich mich km-Schild 10; dieser km war mir jetzt und auch später der liebste. War erst km-Schild 10 passiert, folgte zum Schluss noch ein leichter Anstieg im schattigen Wald. In dieser ersten Runde genoss ich den Schatten und genoss die Abwechslung durch das leichte Bergauflaufen, wurde gar etwas schneller, hatte nach mehr als 800 m den Kamm der Bodenwelle erreicht und lief nach einer S-Kurve durch die Zeitmessanlage: 4:08 hatte ich für den letzten, den elften km gebraucht. Als ich den Zeitabgleich vorgenommen hatte, wusste ich zwei Dinge: Ich war eine Minute schneller, als mein Zeitplan vorsah, und ich wusste, wie ich die km-Schilder zu bewerten hatte.

Mein Vorhaben war knapp, viel Puffer war nicht vorhanden, und ich musste ziemlich genau nach Plan laufen, wenn ich das Vorhaben auch umsetzen wollte. Also hatte ich Planzeiten für die einzelnen Runden vorgesehen. Das Problem war: Die km-Durchgänge waren krumm: 11,63 km; 22,68 km usw. Dementsprechend waren die geplanten Durchgangszeiten krumm: 55:50 min; 1:28:18 h etc. Ich konnte mir unmöglich 9 solcher krummen Zeiten merken. Was also tun? Nach einiger Überlegung fand ich die Lösung: Für jede Runde hatte ich eine Flasche Eigenverpflegung vorgesehen. Also schrieb ich mit dickem Filzstift die Planzeit pro Runde auf ein Klebeetikett, das ich an der Flasche anbrachte, und klebte zusätzlich ein zweites mit der Rundenzahl oben auf den Flaschendeckel. So würde ich die richtige Flasche in der auf dem Boden stehenden Verpflegungskiste am besten sehen, und so klappte es auch prima.

Und die km-Entfernungen? Nun, an der Skateranlage befindet sich alle 200 m ein Entfernungs-Stein mit der km-Zahl. Bei den vollen Kilometern hatte der Veranstalter darüber hinaus jeweils ein gut sichtbares km-Schild angebracht. Soweit, so gut! Die Zeitmessanlage befand sich jedoch nicht beim Nullpunkt, sondern etwa bei km 10,9. Dadurch war der erste km knapp 1,15 km lang, was mein Unverständnis zu Beginn erklärte, und der letzte km war mit ca. 900 m zu kurz. Alles keine Geheimwissenschaft, nur man musste es erstmal erkennen, und diese Erkenntnis hatte ich nach der ersten Runde!

55:50 Plan, Durchgangszeit 54:48, das ergab ein kleines Polster. Die zweite Runde zeigte sehr früh, dass der Wind vorhersagegemäß zugenommen hatte. Immer noch spielte sich das in einem Bereich ab, der akzeptabel schien. Die Runde kannte ich ja nun und erkannte die kritischeren und auch die angenehmeren Streckenteile wieder, wusste meistens auch schon vorher, wo die km-Schilder auftauchen würden.

Die dritte Runde läutete das Rennen dann so richtig ein. Der Wind schien seine Ankündigungsphase hinter sich gelassen zu haben und zeigte kräftig seine Muskeln, als wolle er zeigen, dass er der Boss im Ring war. Die lange Gegengerade erlaubte kein sanftes, energiesparendes Dahingleiten, wie es dem Hunderter angemessen wäre, sondern forderte Auseinandersetzung und Krafteinsatz gegen massive Behinderung von vorne. Und noch etwas wurde mir mehr und mehr schmerzlich bewusst: Ich lief die ganze Zeit allein. Hatte ich zu Beginn der ersten Runde die Läufer vor mir noch sehen können, so lief ich nun seit etlichen km einsam vor mich hin. Keinen der vor mir Laufenden konnte ich sehen, selbst da nicht, wo der Blick nach vorne sehr weit ging. Das motivierende Moment, sich zu messen, sich ziehen zu lassen, selbst mal nach vorne zu gehen, Positionsveränderungen zu beobachten, all das fehlte. Ich lief ein einsames Rennen, nur mit meinen eigenen Gedanken beschäftigt.

Als die vierte Runde begann, hatte ich ein Drittel der Strecke hinter mir, mein Vorrat an physischer Kraft, an mentaler Stärke schien jedoch weit mehr aufgezehrt. Ich bekam arge Zweifel, ob das unter den heutigen Bedingungen klappen würde. Dabei waren die nächsten Runden die entscheidenden. Wie viel würde ich durch diesen immer stärker werdenden, hemmenden Gegenwind verlieren? Ich grübelte, ob ich den Rekordversuch fortsetzen oder abbrechen sollte.

Es erscheint mir unmöglich, in einem – relativ – schnellen 100 km-Lauf das Anfangstempo bis zum Ende durchzuhalten. Irgendwann ist die Muskulatur so ermüdet, dass kein flüssiger und effizienter Laufstil mit dynamischem Abdruck mehr möglich ist, sondern nur noch ein kräftesparendes Nach-Vorne-Schieben der Beine erfolgt. Dieser Effekt tritt bei guter Vorbereitung etwa zwischen km 60 und 70 auf. Daher muss man vorher einige Minuten gut machen, um den Tempoabfall aufzufangen. Natürlich darf man dabei am Anfang auch nicht zu schnell sein, denn das kann den (läuferischen) Tod bedeuten. Also hatte ich mir folgende Runden-Tempi vorgenommen:
Eingangsrunde 4:48 min/km (bewusst nicht zu schnell, damit am Anfang die Gäule nicht durchgehen)
Runde 2 in 4:45,
Runde 3 – 5 in Tempo 4:40,
Runde 6 wieder etwas langsamer in 4:45
und dann, den Ermüdungsrückgang antizipierend, Runde 7 in 4:50,
Runde 8 in 4:55
und Runde 9 in 5 min/km.

Noch wollte ich den Versuch wagen. Bereits vor der Killergeraden war der Wind heftig, auf der Geraden dann gefühlt orkanartig. Und nun tat ich etwas völlig Irrationales: Anstatt im Wind Kraft zu sparen und anderswo die Sekunden herauszuholen, stemmte ich mich ihm entgegen, wollte ihm den Triumph nicht gönnen. Ich lief noch unter dem km-Schnitt, den ich für diese Runde geplant hatte. Das war nicht rational, denn natürlich kostete es Kraft, aber es tat mir auch gut: Ich spürte, dass ich noch Reserven hatte, und ich hatte mich dieser Naturkraft nicht unterworfen. Sorgsam nahm ich nach der anstrengenden Passage Tempo raus, um nicht zu übertreiben. Etwas später, etwa auf der Hälfte zwischen km-Schild 8 und 9, durchlief ich den ersten Marathon. Später rechnete ich nach, dass ich für diesen ersten Marathon knapp 3:18 h gebraucht hatte.

Als ich in die fünfte Runde ging, fühlte ich mich nicht frisch. Immerhin: Am Ende dieser Runde würde ich mehr als die Hälfte hinter mir haben – aber auch noch verdammt viel vor mir liegen! Als ich den zweiten km passiert hatte, war klar, dass die Windstärke weiterhin zugenommen hatte. Ich fragte mich, ob das Sinn machte heute. Erschöpft war ich auch, mehr als ich es bei meinen Hundertern sonst nach fast der Hälfte empfunden hatte.

Klar: Im Rennen um die Deutsche Meisterschaft lag ich gut und hätte mir auch etliche Pausen gönnen können. Aber, auch wenn das arrogant klingen mag: Die Meisterschaft war mir nicht wichtig. Ich wollte den Rekord laufen, und ich wog ab, ob das klappen konnte oder nicht, und ich dachte daran, dass ich in vier Wochen beim Comrades in Südafrika starten will, nachdem ich bereits zwei Anläufe für den Up run durch Verletzungen beenden musste: immerhin auch ein hügeliger Lauf über 89 km. Heute wegen ungünstiger Bedingungen möglicherweise den Rekord verfehlen und dann schlapp in Südafrika antreten? Der Kopf war nicht wirklich frei und nach vorne gerichtet! Ich war gewissermaßen ein Opfer dessen, was ich vorher gründlich untersucht und in folgende Erkenntnis gegossen hatte:

2.burny’sches Theorem:

Wenn man gut vorbereitet einen Wettkampf antritt, dann gibt es 3 Möglichkeiten:
(a)Man erreicht sein Ziel.
(b)Man übertrifft es.
(c)Man verfehlt es.

Aus diesem – äußerlich so trocken und hausbacken anmutenden - Lehrsatz sprudelt quicklebendige Lebensweisheit, räumt er doch mit der irrigen Annahme so manchen Unerfahrenen auf, Pläne seien Selbstläufer nach dem Motto:

Trainier ich hart und hab nen Plan,
wird alles in Erfüllung gahn.

Nicht unerwähnt bleiben soll, dass auch das 2. Theorem dem Unbestimmtheits-Axiom unterliegt, hier gar in der starken Version, denn „Man kann oft nicht sagen" muss nun durch „Man kann nie nicht sagen“ ersetzt werden.

Die Durchgangszeit bei 50 km lag bei ca. 3:55 h. Das war gut, aber nicht überragend und keineswegs auf der sicheren Seite. Ein 100 km-Lauf mit 10 min Zeitverlust im zweiten Teil spricht sogar für einen recht konstanten Verlauf, und das ergäbe genau 8 Stunden. Also, es war knapp, und es konnte schiefgehen – aber eben auch noch gelingen. Ich wollte abwarten, mit welcher Zeit ich diese 5. Runde, also die 55,8 km beenden würde. So registrierte ich an der großen Uhr 4:21:17 h. Nachdem ich meine Flasche gegriffen hatte, konnte ich die Planzeit ablesen und ermittelte einen Puffer von mehr als 1 ½ Minuten. So reizvoll es auch erschien angesichts der körperlichen Erschöpfung und angesichts der Zweifel im Kopf: Jetzt aufzugeben, wäre Selbstmord gewesen aus Angst vor dem Tod. Also trat ich in die sechste Runde ein. Ein wenig mentale Entspannung bereitete mir das Wissen, dass ich – nach eigenem Plan – diese Runde 5 sec pro km langsamer laufen durfte.

Mein Plan war gut, denn das langsamere Tempo ergab sich schlichtweg von selbst. Immer noch stemmte ich mich gegen den Wind auf der Killergeraden und trug einen kleinen Sieg davon, da ich gerade dort das Durchschnittstempo unterbot, mit verstärkter Anstrengung versteht sich. Im ruhigeren Teil, kurz hinter km-Schild 7, begegnete ich Sören. „Sören, wie sieht’s aus?“ – „Schlecht. Bei dir läuft’s gut, oder?“ „Scheiße, der Wind macht mir zu schaffen.“ Sören kämpfte, und im Gegensatz zu manch Anderem – die Aussteigerquote war mit fast 20% hoch – kämpfte er sich durch bis ins Ziel. Respekt!

Da meine Sextanerblase mich drückte und ich ein zweites Mal die Flora im Fläming-Skate düngte, war mein Puffer am Ende der sechsten Runde auf eine Minute geschmolzen. Das ist nicht viel, das ist nicht beruhigend, und wenn der Körper auf Reserve läuft, der Wille das ausschlaggebende Moment ist und der gespalten ist, dann ist das eine sehr kritische Phase. Genau so empfand ich es auch. Eine Minute Puffer: zu viel, um dem Bedürfnis nach Entspannung nachzugeben, aber zu wenig, um alle Kräfte uneingeschränkt und ohne Ablenkung auf das Erreichen des großen Ziels zu mobilisieren. „Die nächste Runde laufe ich. Wenn ich da zu viel Zeit verliere, dann lass ich’s bleiben. Dann hab ich eine gute lange Einheit vor dem Comrades gemacht, und das war’s.“

So gesehen, war die 7. Runde wohl die kritischste. Ich lief immer noch mein einsames Rennen, war aber mittlerweile nicht mehr ganz allein auf der Strecke, denn zunehmend überholte ich langsamere Läufer und schloss zu denen auf, die das Rennen schnell oder zu schnell begonnen hatten und nun dafür büßten. Solange ich den Kopf ausschalten konnte, lief ich mechanisch. Da war nichts Flüssiges, Leichtes mehr, die Beine taten weh, aber der Schmerz wurde überlagert, war Routine, schien Teil meiner Selbst geworden, als gehörte er dazu, so wie man sich eben an alles gewöhnen kann. Die Vorwärtsbewegung erfolgte schonend, sicher schlurfend, ich wusste es nicht, ich wollte nur Meter um Meter vorwärts kommen, um diese Runde zu beenden. Diese, die mir so entscheidend schien. Mittlerweile war Mittag vorbei, die Sonne wurde von keiner Wolke am Aufheizen der Luft gehindert, und im zweiten, windfreien Teil der Strecke war es wärmer und wärmer geworden, der Lauf ein Wechsel zwischen Pest (Wind) und Cholera (Wärme).

Nach dem Passieren der Zeitmessung reichte mir mein Vereinskollege Stefan wie schon bei der Runde zuvor meine Getränkeflasche mit dem aufgelösten Gel. Er hatte aufgrund von Knieproblemen das Rennen aufgegeben, wie viele andere auch. Das Anreichen war eine große Entlastung, denn so musste ich mich nicht zur Kiste hinunter bücken. Ich machte erneut den Zeitabgleich: Exakt 6:08:00 h war meine Durchgangszeit. Nun war eine vorzeitige Rennbeendigung nahezu ausgeschlossen. Mir blieben 1:52 h für 22,1 km. Das musste einfach reichen. Ich konnte mir für jeden km 5 min leisten, ja sogar noch etwas darüber, und würde trotzdem noch unter 8 h bleiben. Ich war erschöpft, mochte meinem Körper nicht noch mehr Belastung zumuten, aber diese Aussicht motivierte mich.

Es motivierte mich auch das Wissen, nun in die vorletzte Runde zu gehen. Wobei: nur noch 2 Runden von 9 klingt nach wenig, gerade einmal 22 km von 100 km, auch das hört sich nach einer Kleinigkeit an. Aber es bedeutet auch: noch mehr als ein Halbmarathon, noch etwa 1 Stunde und 50 Minuten auf den Beinen, die sich so nach Entspannung sehnten. Diese Gedanken verdrängte ich, spulte km um km ab, stemmte mich ein weiteres Mal mit allem Einsatz, der mir noch möglich war, gegen den Wind, der brutaler als je zuvor das Vorankommen verhindern wollte. Auf der Hälfte zwischen km 6 und 7 lag der zweite Marathon hinter mir, die Zeit, ebenfalls nach dem Lauf berechnet: ca. 3:22:15 h.

Ich nahm die letzte Flasche in Empfang, schnappte mir zusätzlich einen Becher Wasser und trank ihn mit dem Strohhalm, den ich mit Tesafilm an jeder Trinkflasche befestigt hatte, um ohne Zeitverlust bei den beiden zusätzlichen Getränkestellen den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Als ich meine Durchgangszeit bewertete, wusste ich, dass ich es im Sack hatte.(Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich meine keine gesundheitliche Beeinträchtigung an einem dem Manne charakteristischen Körperteil, sondern die umgangssprachliche Bedeutung von „es geschafft haben“.)7:02:40 h! 5 min/km würden dicke reichen, ja – und soweit reichte das Rechenvermögen noch – selbst 5:10 wären genug. Das war beruhigend!

Ich schob den Körper Meter um Meter voran und zählte die km rückwärts. Der Gegenwind zwischen km 2 und 4 war heftiger geworden, Tempo über 5 min, aber unter 5:10. Dann leichtes Aufatmen, der Wind hatte scheinbar etwas gedreht, denn die Horrorgerade war nach wie vor heftig, aber der Wind kam nun etwas seitlich. Noch 6 km, noch 5. Ich fieberte dem Ziel entgegen, 4 km. Kurzer Blick auf die Zeit. Nein, da konnte nichts mehr schief gehen, ich war zwar platt, aber nicht so, dass ich einen Einbruch befürchten musste. Noch 3 km, noch 2. Schattig am Waldrand entlang, das um diese Tageszeit einzig verbliebene Schattenstück. Km-Schild 10 erreicht.

Der letzte Anstieg, in den ersten Runden willkommene Abwechslung, am Ende des Rennens eine letzte Qual. Auf der Skaterstrecke sind nicht nur die km ausgezeichnet, sondern alle 200 m ist eine Markierung. Anstieg, Keuchen, Blick zu den 200 m-Markierungen, gleich, gleich würde es vorbei sein. 3 Läufer vor mir, die noch weitere Runden vor sich haben. Sie spürten, dass es meine letzte Runde war. „Bravo, jetzt noch ein Endspurt!“ „Ne, ist noch zu früh.“ Erst nach Entfernungsstein 9,6 km, also 300 m vorm Ziel, wollte ich anziehen. Stein 9,6 km erreicht. Es wurde lediglich ein etwas schnelleres Den-Körper-nach-vorne-Schieben. Dann auf dem Kamm, noch 100 m, Richtung abwärts, die große Uhr im Blick, Sekunden verrannen. Mobilisieren der letzten Kräfte, Zieldurchlauf!

Klatschen, Glückwünsche, ich nickte allen zu, bedankte mich, war fast ein wenig gerührt. Ich machte ein paar Schritte, fragte ganz brav meinen Vereinskollegen Stefan, ob ich mich auf seinen Stuhl setzen dürfte. Setzte mich. Ich war leer. Ich mochte nicht trinken, essen schon gar nicht. Der Gedanke, der mir durch den Kopf ging, war, dass die 8 h-Grenze gebrochen war. Aber ich verband das gar nicht mit mir. Mit war in diesem Moment so, als wäre ich ein außen stehender Beobachter. Ich nahm nur ein tiefes Gefühl der Zufriedenheit wahr, auf diesem billigen Plastikstuhl sitzen zu können und das Geschehen um mich herum mit gedehnter Langsamkeit zu verfolgen.

Eine gefühlte Ewigkeit später quälte ich mich vom Stuhl hoch, nahm meine Kiste und bewegte mich schneckengleich dem Auto zu, das 300 m entfernt geparkt war. Ich wollte duschen. Vorher noch rief ich erst meine Frau, dann unseren Sportwart an, um den Erfolg der Mission zu berichten. Durch das Erzählen erhielt ich wieder Kontakt zum Geschehen der letzten Stunden und begriff, dass ich es war, der da 8 Stunden auf den Beinen gewesen war.

Mit 7:57:53 h hatte ich die magische Stundenmarke um mehr als 2 Minuten unterboten. Das war ein Durchschnittstempo von 4:46,7 min/km oder zehn 10 km-Läufe hintereinander in 47:47 min oder aber knapp 12,6 km/h. Von der ersten, schnelleren Runde abgesehen, hatte ich nur geringe Abweichungen von meinen Planzeiten, nie mehr als eine halbe Minute pro Runde. Mit dem Zeitverlust von über 9 Minuten auf der zweiten Hälfte bin ich unter diesen schwierigen Bedingungen hochzufrieden. (Die Hälften betrugen ca. 3:54:18 h und 4:03:35 h; während des Laufes hatte ich mich verrechnet.) In den letzten Runden hatte ich mich noch auf den 7. Gesamtplatz vorgearbeitet.

Was bleibt sonst noch? Ich habe mit diesem Lauf die Qualifikation für Seeding A, den ersten Startblock in Südafrika erreicht, bei dort 18.000 gemeldeten Teilnehmern keine unwichtige Startvoraussetzung. Und mir ist erstmalig das Double gelungen, d. h. nach der Deutschen Meisterschaft über 50 km in Marburg im gleichen Jahr nun auch den 100 km-Titel zu holen.

Die Lebensgeister kehrten zurück. Nach dem Duschen holte ich mir ein Weizenbier, aber MIT Alkohol. Das hatte ich mir verdient. Ich lungerte etwas im Start-/Zielbereich herum und hörte, wie einer der Helfer sagte: „Mit der Strecke sind die alle ganz zufrieden, aber, naja, der Wind ist wohl nicht so schön.“ Ich dachte bei mir, dass dies ein wunderbares Beispiel sei, um jemandem die Bedeutung des Begriffes Euphemismus beizubringen, und brachte mich mit einem konstruktiven, praxisorientierten Vorschlag ein: „Ja, ist doch ganz einfach! Fürs nächste Mal baut ihr eben eine Windschutzwand um die Strecke herum.“ Das wiederum schnappte ein etwas beleibter, gequält dreinschauender Funktionär auf, der mir in einem monotonen berlinerischen Singsang klar machte: „Ne Windschutzwand? Weeßte, watt dett kostet? Faahn hier sowieso innet Minus rin! Wo solln wa denn da dett Jeld hernehmm für ne Windschutzwand?“

Es ging allmählich auf 18 Uhr zu, noch waren Läufer auf der Strecke, und die Siegerehrung der Altersklassen war für 20.30 Uhr vorgesehen. Meine Erfahrung hat mich gelehrt, dass solche Ehrungen oft später anfangen und sich dann endlos hinziehen. Also beschloss ich, vorher im Ort etwas zu essen. Im Hotel angekommen, bestellte ich mir erstmal einen Wodka. Meine Füße hatten den Lauf zwar erstaunlich gut überstanden, je eine Blase links und rechts hatte sich aber dennoch gebildet, und die wollte ich natürlich nur mit desinfizierter Nadel öffnen.

Ich aß, begab mich wieder ins Hotel, spürte erneut die Erschöpfung und legte mich zum Ausruhen hin. Gerade als ich aufstehen und zur Siegerehrung fahren wollte, klingelte das Telefon. Es war mein Vereinskollege, der auch das Amt des DLV-Ultramarathonberaters innehat und in dieser Funktion die Siegerehrungen vornehmen sollte. „Was machst du gerade? Hier ist schon alles vorbei! Die Siegerehrung hat der Veranstalter vorgezogen. Aber ich hab deine Urkunde und die Medaille dabei.“ So endete der offizielle Teil dieses Tages recht unspektakulär.

Für den menschlichen Fortschritt hat das heutige Ereignis zwar die gleiche Relevanz wie der berühmte Sack Reis, der in China umfällt, oder der es ihm gleich tuende Münchner Spaten, und doch durchströmt mich ein Gefühl der Freude bei dem Gedanken, der erste alte Sack zu sein, der die 8 h-Grenze geknackt hat.

Puh, ist das lang geworden!

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

2
Sehr eindrucksvoller Bericht! Ganz grosse Klasse und Riesenkompliment nochmal für den grandiosen Lauf und das unter diesen Bedingungen! :first: :respekt2:

5
Ich sach nur: Weltmeisterlich gelaufen, berichtet - alles wie immer,
aber dann die Siegerehrung verpennt - gibs ruhig zu! :D

chapeau!

gruss hennes

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Wow!!Glückwunsch
:party2: :party: :pokal:

Meinen vollen Respekt: super gekämpft und 2. Theorem (b) tapfer erkämpft
Abgesehen davon hatte der Bericht was von einem Krimi - beim Lesen fieberte ich mit, ob du es nun wohl geschafft oder nicht!
Wahnsinn, danke fürs Miterleben lassen!
Genieß den wohlverdienten Triumph und erhol dich gut!
Anerkennende Grüße
Domborusse
Die beliebtesten Diagnosen der Orthopäden:

"Da ist nix"
"Das ist nicht schlimm"
"Das haben viele"
"Da kann man nix mehr machen"
"Ja, wir werden alle nicht jünger!"
"Dat krieje me wieder hin!!!":zwinker2:
"Das ist in 2 Wochen wieder weg!"
Von RennFuchs geklaut: "Das dürfte eigentlich garnicht wehtun"
"...ja wenn das schon so lange weh tut, dann muss das eigentlich operiert werden"
gefolgt von: ..."aber nehmen sie zur Sicherheit erstmal noch 14 lang Tage die Tabletten":klatsch:

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Hallo Bernd,
das war eine wirklich beeindruckende Leistung. Ich hätte dir gerne persönlich gratuliert, aber nachdem ich im Ziel war, wollte ich mich auch erst mal 20min. nicht mehr vom Platz bewegen und da warst du dann schon weg.
Dein Bericht spiegelt die harten äußeren Umstände genau wieder. Und an deiner Leistung kann man auch sehen, dass man auch mit solchen Umständen zurecht kommen kann, alles auch eine mentale Einstellung. Ich konnte meine PB um über eine halbe Stunde verbessern und bin dadurch in meiner AK noch auf den 3. Platz gelaufen und auch noch mit der Mannschaft auf den 3.
Dann drücke ich dir mal die Daumen für den Comrades und gute Erholung.

Gruß
Max

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Huiuiui.. bin sprachlos (und das passiert mir ÄU?ERSTselbten!!!):

- Toller Bericht (ich kannte das Ergebnis ja schon, war trotzdem spannend), witzig, einfallsreich und keineswegs zu lang
- aber noch viel mehr: Eine Wahnsinnsleistung - schon ohne Wind!

Dank fürs Teilhabenlassen, ich freue mich schon jetzt auf den Comradesbericht!

GLÜCKWUNSCH!!!!

tief beeindruckte GRüße
nachtzeche
"Die auf den Herrn harren kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden!" (Die Bibel, Jesaja 40,31)

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GLÜCKWUNSCH! Was für eine Leistung!!!!!!
Der Bericht macht richtig Lust auf 100km. Und in spätestens fünf Jahren brichst Du den nächsten AK-Rekord!

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Hallo Bernd
Danke für den schönen Bericht (von jemandem der sonst querliest + der üblicherweise solche Berichte nicht liest, weil ihn eigene HMs schon langweilen).

Riesenrespekt für deinen deutschen Rekord und Weltjahresbestleistung :first: :respekt2: :beten:


Caramba :hallo:
Success is knowing that you did your best to become the best that you are capable of becoming (John Wooden)

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Hallo Bernd,

da fehlen einem fast die Worte.

Hammer!!! :daumen: :daumen: :daumen:

Meinen allergrößten Respekt vor dieser unglaublichen Leistung, 10 10er mit 47:47.....

Das ist wahrer Sport.

....und ganz toll geschrieben, Danke.

Grüsse, Bubi. :hallo:
PB: 5 km 26:27 (2013) 10 km 54:54 (2013) HM 2:11:xx (2015)

in 2017/2018 gelaufen, geradelt und geschwommen:
04.17 3h-Benefizlauf Seligenporten - 13 Runden -
05.17 RTF 110 km - 4 h -
06.17 Sprinttriathlon Feuchtwangen - 1:31 h -
07.17 Sprinttriathlon Nittenau - 1:25 h -
07.17 Sprinttriathlon Velburg - 1:30 h -
04.18 3h-Benefizlauf Seligenporten - 12 Runden -
05.18 RTF 100 km - 3:45 h -
06.18 Sprinttriathlon Feuchtwangen - 1:31 h -
Sportpause und Geduld seit ca. Ende Juli

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Respekt! Was mich bei Dir immer wieder beeindruckt ist, mit welcher Konstanz Du Deine km-Zeiten nach Planung abspulst. Ich vermute ja, da gibt es irgendeine Schnittstelle, an der Du Deine Planung gleich in den Kopf - oder direkt in die Beine? - eingeben kannst.

Glückwunsch zum Weltrekord!
Gruß Thomas
PBs: 5km: 19:03 - 5,6km: 21:25 - 10km: 41:25 - HM: 1:26:39 - M: 3:11:15 - 50km: 4:09:09
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Whowww! Je oller, je doller .... oder was? Herzlichen Glückwunsch zur tollen Leistung, die "so nebenbei" auch noch Weltrekord war.

Und auf den Bericht vom Comrades bin ich jetzt auch schon mega-gespannt!

LG, gute Regeneration

Anne

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Mann, war das coooool! Und damit meine ich nicht nur die Leistung/Rekord etc. sondern auch der Bericht!

Glückwunsch! :daumen:

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boah, was für ein Lauf :daumen: ... und dann so ein Bericht!

Gratulation zur (Doppel-) Meisterschaft und Bestzeit!

Gruß, Norbert
(der vielleicht noch 1*10km in deinem 100er Tempo laufen kann)

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klasse, klasse, klasse ... :daumen: :daumen: :daumen: ...

... übrigens, da gibt's noch zwei Theoreme ...

3. burny’sches Theorem:

Wenn burny gut vorbereitet einen Wettkampf antritt, dann gibt es 3 Möglichkeiten:
(a) Er erreicht sein Ziel.
(b) Er übertrifft sein Ziel.
(c) Er übertrifft sein Ziel weit.

4. burny’sches Theorem:

Wenn burny einen Laufbericht schreibt, dann gibt es 3 Möglichkeiten:
(a) Er wird lang, aber sehr unterhaltsam.
(b) Er wird lang, aber ausgesprochen unterhaltsam.
(c) Er wird lang, aber extrem unterhaltsam.

... Freue mich schon auf's (lesende) Mitlaufen beim Comrades ... :daumen:

Gruß, Manfred
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

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Hallole, burny,

Was für ein Wahnsinnig toller Laufbericht über einen mich sprachlos machenden Leistung :geil: :
Mensch Alter :D bist du schnell. Riesenrespekt vor deiner Leistung und Herzlichen Glückwunsch zum Titel.

Grüssle Klaus,
der schon froh wäre, wenn er demnächst 55 km in 6 Stunden schaffen würde.
13.04. 12h Lauf Grüntal 53,55k
14.04. LIWA-Mara 04:56:44
27.04. Tri-speck 69 km 1100 hm
28.04. Ditzinger Lebenslauf
05.05. Trolli-Mara
11.05. Albtraum 115 k 3000 hm
06.07. Heuchelbergtrail 50 k
28.07. Schönbuch Trophy 47, k 1300 hm
17.08. 100 M Berlin

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Herzlichen Glückwunsch zu dieser super Leistung!

Und Danke für einen weiteren sehr unterhaltsamen Bericht.

Alles Gute für den Comrades - hoffe, diesesmal kannst ihn auch finishen,
aber das versteht sich doch von selbst - so als Weltrekordinnehaber.
:zwinker5:

31
Jetzt aufzugeben, wäre Selbstmord gewesen aus Angst vor dem Tod
:D

Suuuper Bernd, toller Bericht und Saugute Zeit. Als erster alter Sack sub8 Respekt.
Ich hab mal gerechnet. Die Fasuformel sagt, dass man Marathon in 2:45 laufen muss, für eine sub8 im 100er. Wenn man das mit 61 Jahren noch hinbekommt, dann rechnet mir der eine Internet Rechner aus, dass man dann mit 28 Jahren ne 2:13 im Marathon geschafft hättte.
Respekt :daumen: :daumen: :daumen:
Tolle Leistung. Alle M60er die das noch schaffen werden auf der Welt werden nicht die ersten sein, sondern DU!!!!!
Grüße
Lupert :hallo:
pain is temporary - glory is forever :zwinker5:
"Das Fortführen von Belastungen nach zu kurzer Regeneration verlangsamt den Anpassungsprozess.
Der Organismus setzt sich hierbei mehr mit der Überwindung der Ermüdung auseinander als mit der
Verarbeitung der neuen Trainingsreize"
Bild

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Das war mal wieder ein echter burny - in Bezug auf den Lauf und auf den Bericht! Danke !!

Respekt, alter Sack ...... :beten: :beten: :beten:

Da ich DICH immer erkenne seit dem Erftlauf - bist ja schließlich eine Berühmheit - und du mich nicht, werde ich meine Anfeuerungsrufe - zuletzt beim Benrather HM und beim Brückenlauf - demnächst mal mit diesem netten Titel ergänzen, vielleicht schaust du dann mal rüber... :) ?

Viele Grüße

Ulli

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Absoluter Wahnsinn.
Ganz ganz herzlichen Glückwunsch!!! Und vielen Dank für den sehr interessanten Bericht.
Mit der verpassten Siegerehrung ist es aber wirklich schade.

Ich wünsch dir noch ganz viele Erfolge und dazu beste Gesundheit!

LG
Sinchen

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Hallo Bernd,

herzlichen Glückwunsch zu dieser überragenden Leistung!

Gegen den Wind gekämpft und die Naturgewalt besiegt - das hast du klasse gemacht.

Geniesse den Triumph und erhol dich gut bis zum Comrades.

Walter
You can only fail if you give up too soon

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Bild

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Unglaublich... und nachdem der Bericht schon so lang war, fasse ich mich kurz:

"Glückwunsch"

(a) Zur unfassbaren Leistung (wir haben hier einen Weltrekordler!!!).
(b) Zum Titel (und zum anderen natürlich auch).
(c) Für den mehr als kurzweiligen Bericht.


:daumen: :daumen: :daumen:

Olli
:geil: Helden werden bei Sturm am Strand gemacht! :geil:


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Wahnsinn Bernd,

da verschlägt es mir glatt die Sprache ob dieses Berichtes und der Leistung :daumen: :daumen: :daumen: .
Glückwunsch, kommst du jetzt ins Guiness Buch ? :winken:

Achim

PS: Und jetzt dürfen deine Sehnen und Bänder doch erstmal Party machen :zwinker5:
Man muß das Unmögliche so lange anschauen,
bis es eine leichte Angelegenheit ist.
Das Wunder ist eine Frage des Trainings.

Carl Einstein

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nachlangerpause hat geschrieben: Respekt, alter Sack ...... :beten: :beten: :beten:

Da ich DICH immer erkenne seit dem Erftlauf - bist ja schließlich eine Berühmheit - und du mich nicht, werde ich meine Anfeuerungsrufe - zuletzt beim Benrather HM und beim Brückenlauf - demnächst mal mit diesem netten Titel ergänzen, vielleicht schaust du dann mal rüber... :) ?

Viele Grüße

Ulli
Klasse Idee, Ulli - ich werde das gerne übernehmen und immer wenn ich Burny sehe und schon bald werden ihm unterwegs Chöre von

:megafon: Respekt, alter Sack ...... :beten: :beten: :beten:

entgegenschlagen! :nick:

Ob er sich freut :confused:


gruss hennes

40
Auch von mir einen herzlichen Glückwunsch zu deiner Superleistung!

Aber: Der Bericht ist doch arg lang, so viel Zeit zum Lesen habe ich nicht, muss ja auch noch arbeiten und so!


Traveläufer

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:mundauf: :mundauf: :mundauf: Nachdem ich die Sprache wiedergefunden habe: Wahnsinn! Meinen riesengroßen :respekt2:

Und unglaublich, wie du nach so einer Leistung das ganze auch noch für uns so toll aufbereitest. (Hattest du ein Diktiergerät mit, oder war da wirklich noch so vel Blut im Hirn, dass du dir das alles behalten konntest? :D )

Erhol dich gut und viel Spaß und Erfolg beim Comrades. Ich bin schon gespannt auf den Bericht.
Pippi (Die schon vor einem "normalen" Marathon di Hose voll hat.)

43
Das ist wirklich große Klasse! :)
Weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll, mit über 60 Jahren noch 10x10km in 47:47.... WOW.
Second star to the right and straight on till morning.

46
Das liegt jenseits meiner Vorstellungskraft :geil:
Ich gratuliere zu tiefst beeindruckt und danke dir herzlich dass wir dank des tollen Berichts doch quasi dabei waren.

GRUSS PETRA
'Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten'
Katharina von Siena


2012:
Mai: HM in Bad Waldsee
September: Marathon in Karlsruhe
Oktober: Marathon Bottwartal
Pläne für 2013
April: HM in Freiburg
Juni: Vielleicht den HM in Stuttgart
September: Marathon in Berlin

48
Welch eine Leistung! :first:

Welch eine Hammerzeit! :giveme5:

Was für ein brillianter Bericht! :daumen:

Burny, da sträuben sich dem Fuchs sämtliche Nackenhaare - absolut weltmeisterlich!
Herzliche Glückwünsche und große Anerkennung zu diesem Lauf in die Geschichtsbücher des Sports. Hut ab! :nick:
Nicht die Erkenntnis gehört zum Wesen der Dinge, sondern der Irrtum. (F. Nietzsche)

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Fantastisch, herzlichen Glückwunsch !!

Und so feurig geschrieben, da war man ja glatt mit dabei. Vielen Dank dafür!
Wir sind nicht die, die nach den Tagesthemen
Zähneputzen und dann schlafen gehen. (Jan Delay)

50
Ich bin zutiefst beeindruckt.

Weltrekord über 100km, unter 8h!!!! Hammer! Herzlichen Glückwunsch!

Danke für den tollen, unterhaltsamen Bericht (der bei der langen Strecke auch ein wenig länger sein darf),
Grüße,
3fach
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Some say there's no magic formula. I say there is. It's just that the magic is different for everyone. Keith Dowling
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