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Rückschlag in der Marathonvorbereitung

Rückschlag in der Marathonvorbereitung

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Hallo Laufgemeinde,

2 Wochen vor meinem ersten Marathon habe ich plötzlich Probleme und hoffe Ihr könnT# mir Tipps geben!

Vor einem halben Jahr habe ich mit Übergewicht beschlossen, eine Marathonvorbereitung zu starten, um Ansporn für's Abnehmen zu haben und meine Traumzeit sollte unter 4 Stunden sein.
Mittler weile habe ich 25 kg abgenommen und mache neben den üblichen Läufen auch Intervallläufe und natürlich einmal in der Woche ein langer Lauf von min. 2 Stunden.

Ich bin in den letzten 3 Monaten auch Halbmarathons gelaufen (1:58, 1:55, 1:52).
Auf Grund dieser Steigerungen wollte ich nun gestern einen langen Lauf zum Testen der Marathongeschwindigkeit machen.
Der Plan war 3 Stunden oder min. 30km zu laufen und dabei eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 5:40 pro km zu halten. Als Ernährung nahm ich 2 Gels und 4 Trinkflaschen (ca. 1L) mit.

Alles lief prima und ich lief einen 5:37 Schnitt, doch bei KM 28 nach ca 2:30 h wurde mir plötzlich schlecht und auch der Kreislauf machte solche Schwierigkeiten, dass ich abbrechen musste.

Woran kann das gelegen haben?

Bisher bin ich immer ca 25 km beim langen Lauf gelaufen in einem 5:50 h Schnitt und nur mit Wasser ohne Ernährung. Dabei hatte ich noch nie Probleme!

War die Geschwindigkeit zu hoch? (War die ganze Zeit im aeroben Bereich!)
Zuwenig Gels?
Zuwenig Flüssigkeit?

Ich hoffe, Ihr habt Tipps für mich!

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Es kann natürlich verschiedene Ursachen haben. Wenn Du vorher nie Gels verwendet hast, können diese auch die Übelkeit verursachen.
Es könnte natürlich auch das Wetter oder die Tagesverfassung sein. Das ist aus der Ferne schwer abzuschätzen.
Generell halte ich es für Leute in Deinem Tempobereich für keine gute Idee, einen 30-km-Marathontempolauf zu machen. So ein Lauf zehrt schon sehr an den Kräften und kann mehr belasten als aufbauen. Je nach Trainingsumfängen kann es nämlich auch sein, dass so ein Lauf ohne Tapering eigentlich zu belastend war.
Man sollte sich immer den Witz mit dem Knödelesswettkampf vor Augen halten, bei dem der Champion kläglich versagte und sein Trainer nur kopfschüttelnd murmelte: "Keine Ahnung warum er heute Abend versagt hat. Zu Mittag hat es noch geklappt."
"Unsere Feuerwehrmänner lernen in ihrer Ausbildung, ihre Hosen in 3 Sekunden anzuziehen. Wieviele Hosen kann ein gut ausgebildeter Feuerwehrmann in 5 Minuten anziehen?" - Grigorij Oster

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Danke für die schnelle Antwort.
Die Gels habe ich schon bei den Halbmarathons genommen und gut vertragen.

Ich dachte mir schon, dass das für einen langsamen, langen Lauf einfach zu schnell. Bis zum Hamburg Marathon sind's ja noch 2 Wochen und am nächsten Wochen werde ich den letzten langen Lauf wesentlich ruhiger angehen.

Soll ich dann im Wettbewerb die 5:40 / km anpeilen?

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War es vielleicht "einfach nur" die Sonne?
Direkte Sonneneinstrahlung, keine Kopfbedeckung und kein Schatten ist keine gute Kombination, da kann man sich schon mal Unwohlsein einfangen.
Profis sind berechenbar, die Amateure sind wirklich gefährlich. E.A. Murphy

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Kevin Finity hat geschrieben:Soll ich dann im Wettbewerb die 5:40 / km anpeilen?
Das musst du schon selber entscheiden. Wenn du bis dato maximal 25k gelaufen bist und dies immer im 5:50er Schnitt, würde ich wahrscheinlich nicht viel schneller anlaufen. Muskulär wird das dann eh schwer genug, die Geschwindigkeit ins Ziel zu transportieren.

Wenn du heute bis 28k in dem Tempo unterwegs warst, dann war das für dich schon sehr anstrengend, dazu die Temperaturen.. da kann es schonmal rapide bergab gehen. Teste die Verträglichkeit der Gels nochmal und behalte den Lauf im Gedächtnis, für das Anfangstempo in HH... es sei denn dort ist es 10 Grad kühler...

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Danke für die Tipps. Als Marathonneuling kann ich das schlecht einschätzen.
Ich denke auch, das ich maximal mit 5:50 starte und dann mal schau, wie's nach 30 km so ausschaut. Wahrscheinlich habe ich mich von dem 5:18er des Halbmarathons der letzten Woche etwas zu übermütige gefühlt.
Ich dachte immer, so lange ich in meinem aeroben Bereich (132-146) bleibe, kann nix schief gehen, egal wie schnell ich laufe.
War wohl'n Irrtum :-)
Sergej hat geschrieben:War es vielleicht "einfach nur" die Sonne?
Direkte Sonneneinstrahlung, keine Kopfbedeckung und kein Schatten ist keine gute Kombination, da kann man sich schon mal Unwohlsein einfangen.
Ich laufe im Stadtpark relativ geschützt von Bäumen, aber die Temperaturen werden schon was damit zu tun haben.

Vielen Dank nochmal für Euer Feedback!

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Ich war gestern auch für 35 km im Hamburger Stadtpark - es war widerlich heiß. Auch ich hab da nach ca. 29 km langsam Probleme bekommen, und am Ende hatte ich fast 4 Liter Flüssigkeit verloren, und nur 1,5 Liter getrunken. Nettoverlust 2,5 Liter, das sorgte schon für leichten Schwindel.

Oder bist du ganz früh morgens gelaufen? Ich war von 9:30 bis 12:30 unterwegs, und war froh, dass ich nicht noch durch die Mittagsglut musste.

Also ich vermute deinen Einbruch aus der Kombination "Hitze & Flüssigkeitsverlust" sowie "zu schnelles Tempo". Eins von beidem könnte zuviel gewesen sein. Bei 13 Grad hättest du das Tempo vielleicht geschafft... :)

Da am Marathontag vermutlich ebenso heißes Wetter ist und auf der Strecke so gut wie kein Schatten ist (Lauf immer mitten auf den Hauptverkehrsadern!), würde (und werde) ich eher defensiv angehen. Ein sicheres Durchlaufen und Ankommen ist mir wichtiger, als noch für vielleicht 5 Minuten bessere Zeit ein zu hohes Risiko einzugehen.
Bild

PB: M: 2:53:30 (Essen 2013) • HM: 1:21:24 (Fühlinger See 2013) • 10km: 36:17 (Leverkusen 2014) • 5km: 18:14 (Düsseldorf 2013)

habe ich 25 kg abgenommen

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Respekt, dass ist wirklich viel Gewicht.

Ich würde auch sagen, dass es heute zu warm und Du zu schnell warst.

Ich würde Dir empfehlen jetzt erstmal ein paar Tage zu pausieren, damit der Organismus wieder auf die Beine kommt. Würde es nicht als Rückschlag nehmen, sondern eher als "Schuss vor den Bug", hätte auch mit einem Krankentransport enden können.

Habe auch gerade eine Woche Zwangspause (Knieproblem) hinter mir in Vorbereitung auf den Marathon in Stockholm am 28.5.2011. Habe heute den ersten Lauf wieder machen können und zu meiner Freude ohne Probleme :-)

Also lass es etwas ruhiger angehen, der Körper braucht jetzt eine Pause, das Stichwort "Tapering" ist schon gefallen.

Viel Erfolg in HH.

Gruss Volker Zdun :daumen:

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Danke für den Rat. Das werde ich beherzigen. (Ich hab' immer'n schlechtes Gewissen, wenn ich pausiere, aber Marathomis und Triathleten in meinem Bekanntenkreis erklären mir immer wie wichtig das ist. "Regeneration ist die schwierigste Disziplin"
Dorrian hat geschrieben: Oder bist du ganz früh morgens gelaufen? Ich war von 9:30 bis 12:30 unterwegs, und war froh, dass ich nicht noch durch die Mittagsglut musste.
Ich bin um 15 Uhr erst gestartet. :)
Dorrian hat geschrieben:Also ich vermute deinen Einbruch aus der Kombination "Hitze & Flüssigkeitsverlust" sowie "zu schnelles Tempo". Eins von beidem könnte zuviel gewesen sein. Bei 13 Grad hättest du das Tempo vielleicht geschafft... :)

Da am Marathontag vermutlich ebenso heißes Wetter ist und auf der Strecke so gut wie kein Schatten ist (Lauf immer mitten auf den Hauptverkehrsadern!), würde (und werde) ich eher defensiv angehen. Ein sicheres Durchlaufen und Ankommen ist mir wichtiger, als noch für vielleicht 5 Minuten bessere Zeit ein zu hohes Risiko einzugehen.
Genau diese Taktik werd ich auch wählen.

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Ich habe den Marathon in Hamburg in 4:09:17 gefinished und damit die hier öfters empfohlen Schnittzeit von 5:50 min/km ungefäht gehalten. Bis km 35 war ich sogar auf 4h Kurs, aber es war einfach zu schwül und ab km 38 kam der Einbruch und ich trabte nur noch ins Ziel.
Hammermann u.ä. blieben mir allerdings erspart, da ich Euere Tipps beherzigte und Tapering und Carboloading betrieb.
Leider fing ich mir am Donnerstag noch'ne Erkältung und hatte am Marathonvorabend sogar noch Fieber...
Mit optimalen Vorraussetzungen, sollte ich also unter 4h bleiben können, beim nächsten mal. (Wann immer das sein mag ;-))

Noch'n Tipp für Anfänger:
Unterschätzt nicht das unterstützende Krafttraining bei der Marathonvorbereitung. Ich hatte am Ende die größten Schmerzen im Rücken und nicht in den Beinen, da ich es nicht getan habe!!!
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