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Stell Dir vor du bist Erster...

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Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
"What do you do, you just go out there and gambol about like a bunny?" - Sheldon Cooper

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Daran finde ich nichts auszusetzen. Die Nettozeiten finde ich viel aussagekräftiger als die Bruttozeiten. Schließlich geben sie darüber Auskunft, wie lange jemand für die Strecke tatsächlich gebrauchth hat.

Letzten Herbst bin ich bei einem Wettkampf AK-Dritter geworden. Das steht aber in keiner Ergebnisliste, weil ich nämlich drei Sekunden nach demjenigen ins Ziel gekommen bin, der nun als Dritter geführt wird. Auf den Fotos konnte man hinterher sehen, daß er beim Start ganz vorn gestanden hat. Die drei Dutzend Leute, die ihn während des Laufs überholten, werden sich über dieses Hindernis vielleicht geärgert haben. Ich auch ein klein wenig, wenn ich ganz ehrlich bin.

Mir will nicht in den Kopf, weshalb jemand - noch dazu vom DLV sanktioniert - die Möglichkeit haben sollte, sich dadurch, daß er sich beim Start in die erste Reihe stellt und dadurch nachfolgende, schnellere Läufer womöglich auch noch behindert, einen zeitlichen Vorteil zu verschaffen (wobei das im konkreten Fall von Marion Braun ganz sicher nicht zutraf; die hat ein solches Kalkül nicht nötig).
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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ich hatte letztes jahr eine ähnliche situation bei einem 10er. (mir war allerdings vorher auch nicht bewusst, dass ich gewinnen könnte). ich stand vorne, lief vorne und kam vorne ins ziel. nochmal glück gehabt. denn mein vermeintlich großer vorsprung war auf der ergebnisliste auf einmal nur noch 3 sekunden - da habe ich mich ernsthaft gefragt, wo eigentlich meine verfolgerin war, die ich so gar nicht bemerkt hatte?! richtig: sie war weiter hinten gestartet, kam zwar als zweite in's ziel, aber mit erheblichem (minuten?) rückstand. wäre es fair gewesen, wenn sie gewonnen hätte?! ich glaube nicht. ich bin den WK letztendlich gegen die konkurenz gelaufen und nicht nur gegen die zeit. und die konkurrenz war für mich nicht sichtbar. ich denke, bei platz 1-3 muss einfach der zieleinlauf entscheiden.

lg,
line
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PB: 5km: 21:14 (Juni 2010) - 10km: 43:38 (Juni 2011) - HM: 1:37:39 (Sept. 2010) - M: 3:31:47 (Oktober 2010)

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Wo würde das denn hinführen??
Als guter Läufer lasse ich dann erst mal alle loslaufen, damit ich aus diesem ganzen Anfangskuddelmuddel raus bin, denn so kann ich nachher auf freier Bahn laufen. Am Ende muss jedermann warten, bis auch der letzte ins Ziel gekommen ist um sicher zu sein, dass man auch gewonnen hat. Spannende Rennverläufe und Zieleinläufe Kopf an Kopf ... Fehlanzeige.
Ein Rennen heißt: wer als Erster im Ziel ist, hat gewonnen.

Gruß,
Achim

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läuferline hat geschrieben:wäre es fair gewesen, wenn sie gewonnen hätte?!
Wenn sie für die Strecke letztlich weniger Zeit gebraucht hätte als Du, wäre es mE auch fair gewesen.

Die Meldung, auf die im Eingangspost verwiesen wurde, beklagt, daß die Wertung der Nettozeiten Raum für taktische Spielchen lasse. Ob so ein Argument mit der Praxis viel zu tun hat? Wer weiter hinten steht, hat doch eher das Problem, sich durch Scharen langsamerer Läufer nach vorn kämpfen zu müssen. Das führt normalerweise zu Zeitverlusten, die auf jeden Fall erst nach der Startlinie eingefahren werden.
ich bin den WK letztendlich gegen die konkurenz gelaufen und nicht nur gegen die zeit.
Kannst Du ja gern so machen, gönn ich Dir. Es bestreitet ja auch niemand den motivierenden Wert kontinuierlichen Überholens. Aber überleg Dir mal, woran es liegt, daß Du so viele andere überholst. Was das betrifft, kann ich natürlich auch nur aus subjektiver Erfahrung sprechen: Wenn ich die Wahl habe, ob ich mich möglichst weit vorn aufstelle und dadurch möglicherweise für andere zum Hindernis werde, oder weiter hinten und dann beim Start nicht ganz so schnell wegkomme, wie es sonst möglich gewesen wäre, wähle ich im Zweifel das Fairplay. Meine Startposition wähle ich anhand der Ergebnislisten aus den Vorjahren und einer realistischen Selbsteinschätzung. Leider stelle ich dabei regelmäßig fest, daß andere da wesentlich dreister vorgehen und vorn alles dichtmachen. Aber mich deswegen in die erste Reihe stellen und damit diesen Quatsch mitmachen? Fällt mir nicht ein. Dafür möchte ich dann aber wenigstens die Nettozeit. Ob die dann zur Grundlage der Bewertung wird oder nicht, ist mir als eher mittelmäßigem Läufer ziemlich schnurz, aber wenn sie in den Listen nicht mal ausgewiesen wird, finde ich das schon ziemlich doof. Wenn schon der ganze Aufwand mit elektronischer Zeitmessung, dann bitte auch vollständig!
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Man kann bei AK-Platzierungen anfangen zu diskutieren, aber für den Gesamtsieg sollte ja nun wirklich die Zieleinlaufreihenfolge zählen.

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Abitany hat geschrieben:Als guter Läufer lasse ich dann erst mal alle loslaufen, damit ich aus diesem ganzen Anfangskuddelmuddel raus bin, denn so kann ich nachher auf freier Bahn laufen.
Ja bittesehr, wenn Du Dir eine halbe Stunde Wartezeit antun willst... Mal im Ernst: Wer tut denn sowas? Ist also eher ein akademisches Argument. Sowas kann man doch ganz leicht dadurch verhindern, daß man die Startlinie dichtmacht, sobald 5 oder 10 Sekunden keiner mehr drübergekommen ist. Dann müßte der gute Läufer, der hinten steht, nämlich auf jeden Fall ins Anfangskuddelmuddel und würde sich vorher zweimal überlegen, ob das wirklich eine gute Idee ist.
Ein Rennen heißt: wer als Erster im Ziel ist, hat gewonnen.
Kommt drauf an, ob Du von der Formel 1 redest oder vom Abfahrtslauf. :D Beim Laufen jedenfalls drängeln sich genau deshalb vorn so oft die, die am Ende weiter hinten ankommen.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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aghamemnun hat geschrieben:Die Meldung, auf die im Eingangspost verwiesen wurde, beklagt, daß die Wertung der Nettozeiten Raum für taktische Spielchen lasse. Ob so ein Argument mit der Praxis viel zu tun hat? Wer weiter hinten steht, hat doch eher das Problem, sich durch Scharen langsamerer Läufer nach vorn kämpfen zu müssen. Das führt normalerweise zu Zeitverlusten, die auf jeden Fall erst nach der Startlinie eingefahren werden.
Für das dort genannte Szenario reicht es ja auch aus, fünf Sekunden später über die Startlinie zu gehen.
Dafür möchte ich dann aber wenigstens die Nettozeit. Ob die dann zur Grundlage der Bewertung wird oder nicht, ist mir als eher mittelmäßigem Läufer ziemlich schnurz,
Genau, Du läufst eben nicht um den Sieg oder einen Treppchenplatz, und darum geht es hier.
aber wenn sie in den Listen nicht mal ausgewiesen wird, finde ich das schon ziemlich doof. Wenn schon der ganze Aufwand mit elektronischer Zeitmessung, dann bitte auch vollständig!
Wenn die Nettozeit gemessen wird, wird sie doch wahrscheinlich auch immer ausgewiesen. Sie bedeutet aber zusätzlichen Aufwand.

Gruß

Carsten

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CarstenS hat geschrieben:Für das dort genannte Szenario reicht es ja auch aus, fünf Sekunden später über die Startlinie zu gehen.
Nie und nimmer. Wenn ich fünf Sekunden warten und dann lospreschen würde, wäre ich spätestens nach 10 Sekunden zurück im Gemenge, sogar als halbes Radiergummi, das am Ende gerade mal irgendwo unter den ersten 10-15% dabei ist.
Genau, Du läufst eben nicht um den Sieg oder einen Treppchenplatz, und darum geht es hier.
Ich glaube nicht, daß sich diese beiden Perspektiven so sehr voneinander unterscheiden. Denn wer es ernsthaft darauf anlegt, am Ende ganz vorn zu sein, wird das meistens schon bei der Startaufstellung berücksichtigen. Wer es nicht tut, läuft Gefahr, im großen Pulk zu landen und dadurch Zeit zu verlieren.

Wenn man sich zum Start aufstellt, kann man sich theoretisch überlegen, ob man sich gemäß der erhofften Plazierung nach Gesamtklassement, Altersklasse oder Geschlecht aufstellt. D.h. solche Überlegungen führen mit Blick auf das Gesamtklassement für Frauen eher zu Unvereinbarkeiten. So ist vielleicht auch zu erklären, weshalb die am Ende drittplazierte Läuferin beim Start so weit hinten stand.
Wenn die Nettozeit gemessen wird, wird sie doch wahrscheinlich auch immer ausgewiesen.
Nein, leider nicht.
Sie bedeutet aber zusätzlichen Aufwand.
Wozu gibt es Computer? Denen muß man doch eigentlich nur sagen, wie sie die erfaßten Daten darstellen sollen.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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aghamemnun hat geschrieben:Wenn ich die Wahl habe, ob ich mich möglichst weit vorn aufstelle und dadurch möglicherweise für andere zum Hindernis werde, oder weiter hinten und dann beim Start nicht ganz so schnell wegkomme, wie es sonst möglich gewesen wäre, wähle ich im Zweifel das Fairplay.
Also, wenn ich mir als Frau Sieg-/Treppchenchancen bei einem Lauf ausrechne, dann stell ich mich nach vorne. Jetzt nicht vor die ganz schnellen Jungs, aber durchaus zweite Reihe je nach Lauf. Da bin ich dann vielleicht ein Hindernis für ein paar nicht ganz so schnelle Jungs, die aber mit dem Rennausgang nichts zu tun haben. Ich finde das so auch richtig und es hat sich noch nie jemand beschwert.

Sieger nach Nettozeit ermitteln ist doch Quatsch. Dann geh ich extra 5-10s nach den ersten über die Startlinie, kämpfe mich da langsam ran, lass mich dann von denen ins Ziel ziehen und hab dann gewonnen?!?

Solnage es nur um Zeiten geht, bin ich sehr für Nettozeiten, aber sobald wir von Platzierungen sprechen, hat das doch keinen Sinn. Dann kann ja gleich jeder für sich irgendwo laufen und hinterher die Zeiten vergleichen. Das ist doch dann kein Wettkampf mehr...

LG
Bohne
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Abitany hat geschrieben: Ein Rennen heißt: wer als Erster im Ziel ist, hat gewonnen.
:daumen:

OK, auf meinem mittelprächtigen Niveau betrifft mich das Problem nicht persönlich. Aber wenn ich mir vorstelle, ich laufe ganz vorn, gucke über die Schulter, sehe niemanden, der mich noch überspurten könne und kämpfe dann nicht um die letzte Sekunde .... und dann kommt eine andere, die etliche Sekunden nach mir gestartet ist, sich die meiste Zeit im Windschatten anderer aufhalten und ziehen lassen konnte, und hat dann eine bessere Nettozeit - was soll daran fair sein? Ich hätte auch eine bessere Nettozeit drauf gehabt, wenn ich gegen direkte Konkurrenz gelaufen und dadurch gezwungen wäre, das Letzte aus mir rauszuholen.

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aghamemnun hat geschrieben: Wozu gibt es Computer? Denen muß man doch eigentlich nur sagen, wie sie die erfaßten Daten darstellen sollen.
Chip-Messung bedeutet ja nicht automatisch, daß eine Nettozeit vorhanden ist - wenn am Start keine Meßschleife vorhanden ist, dann gibt's auch keine Nettowertung sondern nur "Gun-Time" (d. h. die Zeitmessung beginnt mit dem Startschuß).

Ansonsten bin ich da ganz bei Carsten - für die Gesamtplatzierung der ersten 10 sollte der Zieleinlauf zählen.
Grüße

schneapfla

I was running so fast - it was like the trees were standing still!

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Abitany hat geschrieben: Als guter Läufer lasse ich dann erst mal alle loslaufen, damit ich aus diesem ganzen Anfangskuddelmuddel raus bin, denn so kann ich nachher auf freier Bahn laufen.
Aus diesem Grund sind z. B. in Hamburg oder Berlin die hinteren Startblöcke besonders voll, weil da alle guten Läufer rein wollen, um dem Anfangskuddelmuddel zu entgehen.
CarstenS hat geschrieben:Man kann bei AK-Platzierungen anfangen zu diskutieren, aber für den Gesamtsieg sollte ja nun wirklich die Zieleinlaufreihenfolge zählen.
Für die ersten 50 oder 100 bei einem großen Marathon stimme ich dir ja zu, aber ansonsten hat der, der entweder von vornherein in einen hinteren Startblock kommt oder sich fairerweise weiter hinten aufstellt, klar einen Nachteil.

In New York stand ich seinerzeit im ersten Startblock (die hinteren brauchen bis zu 20 min, bis sie erstmal an die Startlinie heran geführt werden). Ich hatte mich etwa in der Mitte eingeordnet, kam mit 2:50:21 brutto und 2:50:06 netto ins Ziel. Das ergab AK-Platz 5. Der 4. lag weit genug vor mir, der 6. weit genug hinter mir.

Aber angenommen, der vor mir liegende hätte 2:50:15 und 2:50:14 gehabt: als gerecht hätte ich das nicht empfunden. Hinzu kommt da noch, die AK ist in 10 Punkt-Schrift aufgedruckt, aber wer kann allein im ersten Block 1000 Startnummern danach absuchen, wer seine Konkurrenten sind? By the way, New York wertet anders als die großen deutschen Marathons nach Bruttozeit, d. h. in diesem Fall wäre ein solcher Läufer tatsächlich vor mir ausgewiesen worden.

Noch etwas zum "Laufen gegen die Konkurrenz": Bei den kleineren Läufen in der direkten Umgebung kennt man seine Pappenheimer ja im wesentlichen - die haben aber kaum Nettozeitmessung -, aber bei größeren. überregional besetzten Veranstaltungen weiß man eh nicht, gegen wen man läuft (abgesehen von denen, die um den Gesamtsieg laufen). Daher entfallen die angeblich taktischen Spielchen sowieso.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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So ein ähnlicher Fall ist auch letztes Jahr bei der 100km-Ausgabe des Röntgenlaufes aufgetreten. Dieser Lauf war in drei Leistungsklassen mit jeweils 1 Stunde Versatz gestartet worden. Unser Fori chuuido lief in der schnellsten Gruppe ein einsames Rennen an der Spitze und musste im Ziel feststellen, dass jemand, der aus taktischen Gründen in der mittleren Gruppe gestartet war, schneller gewesen war. Die Story könnt' ihr hier nachlesen.

Ob Guido letztlich schneller hätte laufen können, sei mal dahingestellt. Aber in diesem Fall hätte ich gesagt, gewinnen kann nur der, der auch in der schnellsten Gruppe antritt. Es fällt mir allerdings schwer, das auf den vorliegenden Fall zu übertragen.

Karsten

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Dürfte schon seltsam aussehen, wenn während der Siegerehrung der wahrhaft Zeitschnellste durchs Ziel geht und den Gesamtsieg für sich in Anspruch nimmt.

Die Zuschauer werden bei dieser Situation auch überfordert sein, ganz zu schweigen von Fachleuten den schreibenden Zunft. :hihi:

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aghamemnun hat geschrieben:Nie und nimmer. Wenn ich fünf Sekunden warten und dann lospreschen würde, wäre ich spätestens nach 10 Sekunden zurück im Gemenge,
Ich meinte fünf Sekunden nach dem Konkurrenten.
Wozu gibt es Computer? Denen muß man doch eigentlich nur sagen, wie sie die erfaßten Daten darstellen sollen.
Die Nettozeit zu erfassen bedeutet Aufwand, denn Du brauchst auch Messung beim Start.

Gruß

Carsten

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rote Bohne hat geschrieben:Also, wenn ich mir als Frau Sieg-/Treppchenchancen bei einem Lauf ausrechne, dann stell ich mich nach vorne. Jetzt nicht vor die ganz schnellen Jungs, aber durchaus zweite Reihe je nach Lauf. Da bin ich dann vielleicht ein Hindernis für ein paar nicht ganz so schnelle Jungs, die aber mit dem Rennausgang nichts zu tun haben. Ich finde das so auch richtig und es hat sich noch nie jemand beschwert.

Sieger nach Nettozeit ermitteln ist doch Quatsch. Dann geh ich extra 5-10s nach den ersten über die Startlinie, kämpfe mich da langsam ran, lass mich dann von denen ins Ziel ziehen und hab dann gewonnen?!?

Solnage es nur um Zeiten geht, bin ich sehr für Nettozeiten, aber sobald wir von Platzierungen sprechen, hat das doch keinen Sinn. Dann kann ja gleich jeder für sich irgendwo laufen und hinterher die Zeiten vergleichen. Das ist doch dann kein Wettkampf mehr...
Volle Zustimmung.

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burny hat geschrieben:Für die ersten 50 oder 100 bei einem großen Marathon stimme ich dir ja zu, aber ansonsten hat der, der entweder von vornherein in einen hinteren Startblock kommt oder sich fairerweise weiter hinten aufstellt, klar einen Nachteil.
Ja, weiter hinten eine gute Lösung zu finden, ist schwieriger. Das haben wir hier auch schon häufig diskutiert. Hier ging es ja aber um die Wertung vorne.

Gruß

Carsten

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schneapfla hat geschrieben:Chip-Messung bedeutet ja nicht automatisch, daß eine Nettozeit vorhanden ist - wenn am Start keine Meßschleife vorhanden ist, dann gibt's auch keine Nettowertung sondern nur "Gun-Time" (d. h. die Zeitmessung beginnt mit dem Startschuß).
Das hatte ich auch mal bei einem 10er wo vorher groß Chipmessung angekündigt war und ich am Start verzweifelt die Matte suchte...

Karsten65 hat geschrieben:So ein ähnlicher Fall ist auch letztes Jahr bei der 100km-Ausgabe des Röntgenlaufes aufgetreten. Dieser Lauf war in drei Leistungsklassen mit jeweils 1 Stunde Versatz gestartet worden. Unser Fori chuuido lief in der schnellsten Gruppe ein einsames Rennen an der Spitze und musste im Ziel feststellen, dass jemand, der aus taktischen Gründen in der mittleren Gruppe gestartet war, schneller gewesen war. Die Story könnt' ihr hier nachlesen.

Ob Guido letztlich schneller hätte laufen können, sei mal dahingestellt. Aber in diesem Fall hätte ich gesagt, gewinnen kann nur der, der auch in der schnellsten Gruppe antritt. Es fällt mir allerdings schwer, das auf den vorliegenden Fall zu übertragen.

Karsten
... an diese Geschichte mußte ich auch denken, als der Thread startete. Das fand ich auch unfair und hatte sicher ein Geschmäckle, denn in der früheren Startgruppe war der Boden sicher besser und das ganze war "Taktik" und nicht Zufall.

Allerdings war der zeitliche Vorsprung vor Guido doch recht groß und ob der sich so sehr ausgeruht hat da vorn, ist wohl auch zu bezweifeln. Aber das war ziemlich doooofff da für alle...


gruss hennes

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schneapfla hat geschrieben:Chip-Messung bedeutet ja nicht automatisch, daß eine Nettozeit vorhanden ist - wenn am Start keine Meßschleife vorhanden ist, dann gibt's auch keine Nettowertung sondern nur "Gun-Time" (d. h. die Zeitmessung beginnt mit dem Startschuß).
Ebenso wie Carsten bin ich erstmal davon ausgegangen, daß dort, wo elektronisch gemessen wird, normalerweise auch am Start eine Schleife liegt. Ist das wirklich sooo viel Mehraufwand?!

Ich hab mir das jetzt alles geduldig durchgelesen und dabei auch gelernt, daß man die Sache auch ganz anders sehen kann als ich es nach wie vor tue. Die Sorge, übervorteilt zu werden, ist mir bei den Zeiten, die ich normalerweise laufe, eher fremd. Umgekehrt gebe ich aber zu bedenken, daß für das Gros der Laufenden, die sich am Start erst einmal mehr oder weniger mühsam sortieren müssen, die Nettozeiten wahrscheinlich wirklich mehr aussagen. Und deshalb empfinde ich das mit den Nettozeiten auch durchaus nicht als Quatsch, wie die rote Bohne zu dekretieren geruhte ("faba locuta - causa finita").

Den Königsweg gibt es wahrscheinlich nicht, und deshalb ist es vielleicht gut, wenn der Veranstalter selbst entscheidet, wie er es halten will. Was für ein Startfeld von 100 Läufern womöglich angemessen ist, ist bei einem Citymarathon ganz sicher undurchführbar. Wenn es klar und deutlich in der Ausschreibung steht, kann man sich ja rechtzeitig darauf einstellen.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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aghamemnun hat geschrieben:Umgekehrt gebe ich aber zu bedenken, daß für das Gros der Laufenden, die sich am Start erst einmal mehr oder weniger mühsam sortieren müssen, die Nettozeiten wahrscheinlich wirklich mehr aussagen. Und deshalb empfinde ich das mit den Nettozeiten auch durchaus nicht als Quatsch, wie die rote Bohne zu dekretieren geruhte ("faba locuta - causa finita").
Netto-Zeiten sind ja auch für das Gros der Läufer eines Wettkampfes sinnvoll - nur halt eben nicht für die Platzierungen. Und Bohne hat ja nicht die Nettozeitnahme an sich sondern nur die Nettozeitnahme für den Sieger als Unsinn bezeichnet (wo ich ihr auch völlig recht gebe).
Grüße

schneapfla

I was running so fast - it was like the trees were standing still!

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aghamemnun hat geschrieben:Ebenso wie Carsten bin ich erstmal davon ausgegangen, daß dort, wo elektronisch gemessen wird, normalerweise auch am Start eine Schleife liegt. Ist das wirklich sooo viel Mehraufwand?!
Ich bin nicht davon ausgegangen, dass das immer so ist. Es hängt auch vom Messystem ab, wieviel Aufwand das ist. Im Ziel höchstens zwei oder drei Läufer pro Sekunde zu erfassen ist einfacher als beim Start 50 bis 100.

Hier die Zielzeitnahme bei einem Lauf, bei dem es sicher keine Nettozeiten gab: Pankower Frühlingslauf 2008
Umgekehrt gebe ich aber zu bedenken, daß für das Gros der Laufenden, die sich am Start erst einmal mehr oder weniger mühsam sortieren müssen, die Nettozeiten wahrscheinlich wirklich mehr aussagen.
Das hat niemand bestritten.
Und deshalb empfinde ich das mit den Nettozeiten auch durchaus nicht als Quatsch, wie die rote Bohne zu dekretieren geruhte ("faba locuta - causa finita").
Sie schrieb: „Sieger nach Nettozeit ermitteln ist doch Quatsch.“
Den Königsweg gibt es wahrscheinlich nicht, und deshalb ist es vielleicht gut, wenn der Veranstalter selbst entscheidet, wie er es halten will. Was für ein Startfeld von 100 Läufern womöglich angemessen ist, ist bei einem Citymarathon ganz sicher undurchführbar. Wenn es klar und deutlich in der Ausschreibung steht, kann man sich ja rechtzeitig darauf einstellen.
Natürlich kann nicht jeder Veranstalter seine eigenen Regeln machen, zumindest nicht bei genehmigten Straßen- und Volksläufen.

Gruß

Carsten

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aghamemnun hat geschrieben:Umgekehrt gebe ich aber zu bedenken, daß für das Gros der Laufenden, die sich am Start erst einmal mehr oder weniger mühsam sortieren müssen, die Nettozeiten wahrscheinlich wirklich mehr aussagen. Und deshalb empfinde ich das mit den Nettozeiten auch durchaus nicht als Quatsch, wie die rote Bohne zu dekretieren geruhte ("faba locuta - causa finita").
rote Bohne hat geschrieben:A
Sieger nach Nettozeit ermitteln ist doch Quatsch. (...)

Solnage es nur um Zeiten geht, bin ich sehr für Nettozeiten, aber sobald wir von Platzierungen sprechen, hat das doch keinen Sinn.
Hm, also meiner Meinung nach habe ich Nettozeiten nicht per se, sondern nur zu Ermittlung der Sieger als Quatsch bezeichnet. Aber gut. Und natürlich ist das nur meiner persönlichen Meinung nach Quatsch, das habe ich bloss nicht extra betont :D
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Hi,

ich bin im letzten Jahr einen Lauf mitgelaufen, da stand in der Ausschreibung, dass nach irgendwelchen (DLV??) Vorgaben die ersten 3 oder 5 Männer und Frauen nach Zieleinlauf bestimmt werden. Der Rest nach den Nettozeiten.
Das ist doch eigentlich ganz ok. :confused:

:winken:
*********Der Nachschmerz muss ignoriert werden!*********

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CarstenS hat geschrieben:Man kann bei AK-Platzierungen anfangen zu diskutieren, aber für den Gesamtsieg sollte ja nun wirklich die Zieleinlaufreihenfolge zählen.
:unterschreib:

Und die Läufer, die schnell genug sind, den Gesamtsieg zu erlaufen, die werden sich sowieso vorne einreihen. Und wenn nicht, dann sind sie eben selbst schuld.
Und es wäre doch wirklich schade, wenn der/diejenige, die das Zielband als erste durchbricht nachher nicht der/die SiegerIn wäre!


Bei den AK wäre es allerdings sinnvoll. Ich meine man weiss bei einem Lauf doch eh nicht ,wer alles in derselben AK läuft. Daher fehlt hier das Argument, des nicht sichtbaren "Gegeners". Jeder läuft eben wie er kann und sieht am Ende wofür es gereicht hat oder eben nicht. Und wenn hier die Nettozeiten gelten, kann man dadurch auch das Gerangel um die vorderen Startplätze vermindern und damit auch die Behinderung der wirklich schnellen Läufer. :meinung:
Liebe Grüße
- Carmen :hallo:
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mika82 hat geschrieben:Hi,

ich bin im letzten Jahr einen Lauf mitgelaufen, da stand in der Ausschreibung, dass nach irgendwelchen (DLV??) Vorgaben die ersten 3 oder 5 Männer und Frauen nach Zieleinlauf bestimmt werden. Der Rest nach den Nettozeiten.
Das ist doch eigentlich ganz ok. :confused:

:winken:
Das ist ein vernünftiger Kompromiss, sollte idealerweise immer so gemacht werden. Bei so einer Gelegenheit habe ich mal 11 s eingebüßt, weil ich mitten im Getümmel gestartet bin, und dann völlig überraschend 3. wurde. Das sah in der Ergebnisliste allerdings etwas ulkig aus, weil bei den Platzierten brutto=netto gesetzt war und alle anderen eine Nettozeit hatten. Schlecht für die Ligatabelle, aber okay.
zanshin: danke für "selber schuld"! :zwinker2:

Wenn allerdings bei einem Großevent mit vierstelligen Teilnehmerzahlen nur nach Bruttozeit gewertet wird, sehe ich das wie aghamemnun. Damit werden die Vordrängler und Blockierer belohnt und Sportler, die sich fair verhalten, als Volltrottel vorgeführt.
Helmuts Fahrrad Seiten..............................PresseRad - Der Radfahrer in der Presse

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Die Regelungen sollten eigentlich klar sein (siehe DLO usw.):
Für die Gesamtsieger zählt der Zieleinlauf, die Nettozeiten dienen nur für die Bestenlisten.

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zanshin hat geschrieben: .....Bei den AK wäre es allerdings sinnvoll. Ich meine man weiss bei einem Lauf doch eh nicht ,wer alles in derselben AK läuft....
Hallo,

das sehe ich etwas anders. Auch die AK-Plätze 1 bis 3 sollten nach Zieleinlauf gewertet werden. Wird übrigens auch häufig so gemacht. Ich kann mich noch gut an einen Lauf erinnern, bei welchem ich mit meinem AK- Gegner fast die gesamte Strecke zusammen gelaufen bin (außer am Start), wir haben bis zum letzten cm um Ak-Platz 2 bzw. 3 gekämpft. Ich bin dann vor ihm ins Ziel gelaufen. In der Siegerliste und in der Altersklasse wurde er dann vor mir gewertet, weil er 2 Sekunden hinter mir gestartet ist. Er hatte somit Netto ca. 1 Sekunde Vorsprung. Ich war Stinksauer, da es für mich keinen ersichtlichen Vorteil gab, dadurch dass ich quasi direkt vor ihm gestartet bin. Ich denke wer Vorne läuft wird sowieso vorne starten und ein Kampf auf der Zielgeraden um Platzierungen ist nur spannend, wenn der daraus resultierende Sieger auch als solcher gewertet wird. Also Bruttozeit für die Platzierung und Nettozeit für die Bestenlisten ist meiner Meinung nach fair.
Gruß Freddy:winken:

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PB's: 5 km:17:44 11.2013;10 km:36:37 07.2013; HM:1:19:54 10.2013; 25 km:1:38:22 11.2013; 30 km:1:58:42 02.2012; Marathon:2:49:13 10.2010

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tusemrunner hat geschrieben:Die Regelungen sollten eigentlich klar sein (siehe DLO usw.):
Für die Gesamtsieger zählt der Zieleinlauf, die Nettozeiten dienen nur für die Bestenlisten.
Stimmt, sollten eigentlich. Aber in der Praxis kollidiert das gelegentlich, wenn irgendwelche Meisterschaften im Rahmen eines Straßenlaufs mit ganz breitem Teilnehmerfeld ausgetragen werden. Vor ein paar Jahren ist das Problem mal beim Rhein-Ruhr-Marathon aufgetreten ist, und damals war ich auch ziemlich stinkig. Zunächst gab es nur eine Liste, und die war nach Brutto sortiert. Nach zahlreichen Beschwerden von Hobbyläufern gab es dann eine Urkunden-Runterlade-Liste mit Nettozeiten, und die ursprüngliche zusätzlich für den DLV. Letztes Jahr bei der Westdeutschen HM-Meisterschaft hat man das von Anfang an getrennt, und Friede herrschte auf Erden. :)
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Grundsätzlich....

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ist es doch so, dass bei einem Wettlauf die Läufer gegeneinander laufen und nicht gegen die Uhr.
Wer gewinnen will muss die Ziellinie vor den Konkurenten überqueren und nix anderes.

Bei den heutigen Massenveranstaltungen und den Möglichkeiten der Technik ist es natürlich schön, dass auch die Läufer im mittleren und hinteren Feld eine Nettozeit und damit eine Einordnung ihrer Leistung bekommen können.

Das ändert aber nix an der Tatsache, dass der 1. den 2. hinter sich lassen muss. dann gibt es auch keinen Raum für taktische Spielchen nur so ist es fair.

Gruß Forrest

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ForrestGump hat geschrieben:ist es doch so, dass bei einem Wettlauf die Läufer gegeneinander laufen und nicht gegen die Uhr.
Wer gewinnen will muss die Ziellinie vor den Konkurenten überqueren und nix anderes.

Bei den heutigen Massenveranstaltungen und den Möglichkeiten der Technik ist es natürlich schön, dass auch die Läufer im mittleren und hinteren Feld eine Nettozeit und damit eine Einordnung ihrer Leistung bekommen können.

Das ändert aber nix an der Tatsache, dass der 1. den 2. hinter sich lassen muss. dann gibt es auch keinen Raum für taktische Spielchen nur so ist es fair.

Gruß Forrest
Sehe ich ganz genauso. Allerdings betrift es mich nicht wirklich. Ob ich beim Volklauf 103. oder 130. werde interesiert weder mich noch sonst jemanden. Meine (Netto-)Zeit ist für mich viel aussagekräftiger!
Gruß

Holger
Gesperrt

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