Banner

Einbruch beim Hamburg Marathon

Einbruch beim Hamburg Marathon

1
Ich laufe schon seit einiger Zeit.
Hamburg ist mein 3.Marathon.
1.Marathon: Hamburg: 3:46h
2.Marathon: Frankfurt: 4:02h

Folgendes Problem trat an meinem 3.Marathon auf:

Nach Startschuss schwitze ich unsagbar viel.
schon ab Kilometer 15-18km war ich am Ende.
Ich hatte Gänsehaut und ich fühlte mich nur noch schlapp. Alle Kräfte waren weg. Ich kam nicht richtig in meinen sonst so guten Rhytmus und tat mich schwer.
Ich wollte aussteigen, doch dachte mir "Du bekommst das in den Griff"
Meine Zielzeit von 3:30h lag noch auf Kurs.
Zwischenzeiten:
10km: 49:39
21km: 01:46:32h

Doch danach wurde es nicht besser. Meine Zielzeit konnte ich mit weiterem Leistungseinbruch nicht schaffen. Den Pace nicht mehr halten. Ich musste den Tempoläufer mit der 3:30 vorbei ziehen lassen. Dann den mit der 3:45.
Jede Wasserstelle nahm ich jedoch mit und goss mir Wasser über die Beine sowie Nacken/Gesicht/Kopf (erst später)
Jede halbe Stunde nahm ich einen halbe Dextro-Traubenzucker (wie im Training/Wettkämpfen).
Am KM 35 ein Gel. Danach nichts mehr.

Ob es am Gel lag oder die ständigen "Wasser - Duschen" zuvor, gegen Ende des Laufes war ich wieder frisch und konnte gut ins Ziel laufen und nochmal Tempo zulegen.

Im späteren - wo sich einige Läufer schwer tun- Treppen hinuter zu gehen, fiel es mir hingegen leicht. Ich hatte nicht alle Reserven ausgeschöpft wie auch war ich in den Wettkämpfen vorab schneller unterwegs.

Vorbereitungsmäßig war ich auch gut unterwegs.
10x 30-35km Läufe (Wochenumfänge über 80km)
Vorab hatte ich viele Wettkämpfe absolviert.
In meiner Halbmarathonzeit konnte ich Persönliche Bestzeiten verbuchen, die je Lauf und Woche besser wurde.
1.HM: 1:43 2.HM: 1:38 3.HM:1:34 4.20km-Lauf 1:30

Kilometermäßig habe ich anscheined alles richtig gemacht wenn sich meine HM-Zeit verbessert hat.

Die zweite Woche vor dem Marathon lief ich nochmal 35km. Leider hatte ich kein Wasser dabei und es fiel mir sehr schwer zu laufen. Ich wollte schon Leute fragen ob sie einen Schluck hätten - tat es aber nicht.
Zudem waren an diesem Tag ähnliche Bedingungen wie beim HH Marathon.

Ich weiß leider nicht, ob ich diesen Lauf hätte sein lassen sollen, weil ich ja schon sehr viele 30km hinter mir gehabt habe. Doch man sagt ja 10 Tage vor einem Marathon, die letzte lange Einheit !?

Zudem kam hinzu das ich 7 Tage vor dem Marathon noch einen 20km Wettkampf in 1:30h gemacht habe. (4:30/km) Um die Kohlenhydratspeicher zu leeren.

Ich weiß nicht ob dies ein weiterer Fehler war oder ob die ganze Tapering Woche zu kurz war. Nur 1 Woche mit 2 Läufe in 6:00/km.

Ich kann mir den Leistungseinbruch eigentlich nur durch zu geringe oder falsche Flüssigkeits-Zunahme erklären ?!
Hätte ich bei Kilometer 2,5 + 5 gleich Wasser über den Kopf schütten sollen bzw. dem Dehydrieren entgegenwirken - mehr trinken ?!
Bis zur Hälfte der Strecke war ich ja auf Zeit und im Späteren konnte ich ja noch Tempo gewinnen (wahrscheinlich durch Flüssigkeitshaushaltwiederherstellung k.A.).
Hätte der 35km Lauf wegfallen sollen bzw. der 20km Lauf in einem wohl-dosierteren Tempo ?!

Die Temperaturen zur Zeit der Wettkämpfe waren allerdings annäherd auch so wie bei den HM-Distanzen. Von daher war ich an die Temperaturen gewöhnt.

Ein Läufer der wohl das gleiche Problem hatte, den ich an einer Wasserstelle traf, meinte er fühle sich so als hätte er gar nicht trainiert. Er habe wohl auch seit anbeginn des Laufes sehr stark geschwitzt.

Ich hoffe ihr könnt mir ein wenig helfen.
:winken:

2
Ich persönlich glaube, dass es weder an zu viel, zu wenig oder falschem Training gelegen hat, sondern an dem wahnsinnig schwül-warmen Wetter.

Wir sind vor zwei Wochen in D´dorf 20km beim Staffel-Marathon gelaufen bei 28 °C. Da war die Hitze aber noch erträglich, weil es eine trockene Hitze war. Ich hatte nicht das Gefühl, dass es so viele Aussteiger bzw. Kreislaufzusammenbrüche gab, wie am Sonntag in Hamburg.
Am Sonntag in Hamburg habe ich mich schon um 9 Uhr von der Schwüle erschlagen gefühlt - ebenso wie viele andere.

Wie viele am Straßenrand saßen, gingen oder sogar lagen!!
Du warst also bei weitem nicht der Einzige mit solchen Beschwerden.

Vermutlich hätte aber auch Wasser bei km 5 nicht geschadet (bei 2,5 gab es noch keine Verpflegungsstelle).

Mach Dir keinen Kopf! Bei 20°C wäre es bestimmt anders gelaufen!
LG
Krümel
2010 Rheinenergie Marathon Bonn (Debut) 4:45:15
2010 Commerzbank Marathon Frankfurt 4:24:19
2011 Haspa Marathon Hamburg 4:19:56

2011 HM-Holt 1:56:34

3
PS: Wir waren mit einem Team von 15 Läufern da. Am Sonntag sind selbst einige von den sicheren sub 4 Kandidaten mit 4:10 ins Ziel gewankt!
2010 Rheinenergie Marathon Bonn (Debut) 4:45:15
2010 Commerzbank Marathon Frankfurt 4:24:19
2011 Haspa Marathon Hamburg 4:19:56

2011 HM-Holt 1:56:34

4
:welcome: im Forum!
Sklim hat geschrieben: Doch man sagt ja 10 Tage vor einem Marathon, die letzte lange Einheit !?
...aber nicht 35 als "Normalbürger".
Zudem kam hinzu das ich 7 Tage vor dem Marathon noch einen 20km Wettkampf in 1:30h gemacht habe. (4:30/km)
2. Fehler! aber der ist noch viel schlimmer gewesen!

Das ist ja im Prinzip ein HM eine Woche vor dem M - so ein Quatsch macht niemand! Es wird häufiger diskutiert ob ein HM 2! Wochen vor dem M noch machbar ist. Eine Woche vorher, das traut sich noch nicht mal jemand zu fragen :D
Ich weiß nicht ob dies ein weiterer Fehler war oder ob die ganze Tapering Woche zu kurz war. Nur 1 Woche mit 2 Läufe in 6:00/km.
Natürlich war Tapering viel zu kurz - 10 Tage vorher 35, 7 Tage vorher "HM", wann soll denn Tapering gewesen sein überhaupt?
Ich kann mir den Leistungseinbruch eigentlich nur durch zu geringe oder falsche Flüssigkeits-Zunahme erklären ?!
Du lieferst jede Menge Gründe!

Traubenzucker hilft nur kurzfristig und ist maximal eine Notfalllösung für Marathon - ein Gel bei 35 ist viel zu wenig und viel zu spät.

Deine gesammelten obigen Fehler konntest Du überhaupt nicht mehr auffangen, als es dann noch warm wurde, war Ende Gelände und Du chancenlos mit der sonst wohl realistischen Zielzeiteinschätzung.

Du warst beim Startschuss schon k.o. - das Wetter hat den Rest geregelt, aber die Fehler hast Du vorher gemacht!


gruss hennes

PS: im Forum "Gesundheit" ist der Beitrag eigentlich falsch - höchstens "wie ruiniere ich meine Gesundheit" - der nächste wird besser :daumen:

5
Hallo Sklim,

herzlich willkommen im Forum. :winken:
Sklim hat geschrieben:Nach Startschuss schwitze ich unsagbar viel. schon ab Kilometer 15-18km war ich am Ende.
Da warst Du nicht der Einzige. Schon vor 9 Uhr war es sehr warm. Und bis ca. 10 Uhr wurde es richtig schwül.

Sklim hat geschrieben:gegen Ende des Laufes war ich wieder frisch und konnte gut ins Ziel laufen und nochmal Tempo zulegen.
Da hatte sich auch das Wetter deutlich geändert. Wolken verhinderten die direkte Sonneneinstrahlung, die Temperaturen gingen runter, bis zu den ersten Regentropfen.

Sklim hat geschrieben:Die zweite Woche vor dem Marathon lief ich nochmal 35km. Leider hatte ich kein Wasser dabei und es fiel mir sehr schwer zu laufen.
Da solltest Du Dich mehr mit „Lauf-Theorie beschäftigen. Genauer mit dem Einfluss von Flüssigkeit im Ausdauersport.
Sklim hat geschrieben:Ich weiß leider nicht, ob ich diesen Lauf hätte sein lassen sollen,
Sicherlich nicht, aber zu Beginn des Marathons hättest Du das Wetter in deine Überlegung einbeziehen können. Wahrscheinlich die km Zeit um 10-15s/km erhöhen müssen, und Du wärst sicher und gut durchgekommen. Immer mit dem Gedanken: "Heute wird es keine PB-Leistung".

Schließlich haben dies auch viele andere Läufer getan. Von den 16.xxx angemeldeten Läufern sind nur 12.xxx gestartet. Grund dafür wird sicherlich auch die seit 5 Tagen im Voraus, exakt vorhergesagten Temperaturen gewesen sein.
Sklim hat geschrieben:Zudem kam hinzu das ich 7 Tage vor dem Marathon noch einen 20km Wettkampf in 1:30h gemacht habe. (4:30/km) Um die Kohlenhydratspeicher zu leeren.
Dies nennt man den Ermüdungslauf. Die Theorie besagt, dass man die 2-3 Tage danach sich nur von Fett und Eiweiß ernähren sollte. Und dann die 2-3 Tage vor dem Wettkampf die Kohlenhydratspeicher übermäßig zu füllen. Unterhält man sich mit Trainern und ehemaligen Profis, so haben das wohl viel - aber nicht alle - gemacht. Das ist sehr Hart und man muss viele Erfahrungen in Umgang mit dem Essen machen, damit die Vorteile überwiegen.

Sklim hat geschrieben:Hätte ich bei Kilometer 2,5 + 5 gleich Wasser über den Kopf schütten sollen bzw. dem Dehydrieren entgegenwirken - mehr trinken ?!
So wie ich mich erinnern kann, gab es bei km2,5 keinen Wasserstand und bei km5 nur Wasser zum trinken und keine Wannen. Die Theorie besagt: Trinken von Anfang an! Nicht erst, wenn man Durst hat.

Ich darf mir an dieser Stelle noch erlauben, den Spaß bei diesem Sport in den Vordergrund zu heben. Leistungsgedanke schön und gut, auch der sollte dabei sein. Dennoch sollten wir überlegen, ob „Höher, Schneller, Weiter“ ein Motto ist, welches uns persönlich nach vorn bringt?
Grüße Thomas

6
DerOdenwälder hat geschrieben: Ich darf mir an dieser Stelle noch erlauben, den Spaß bei diesem Sport in den Vordergrund zu heben. Leistungsgedanke schön und gut, auch der sollte dabei sein. Dennoch sollten wir überlegen, ob „Höher, Schneller, Weiter“ ein Motto ist, welches uns persönlich nach vorn bringt?
Ein sehr guter Gedanke, den ich leider auch so manchesmal "ausgeblendet" habe :peinlich:

:daumen:

gruss hennes
Gesperrt

Zurück zu „Foren-Archiv“