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Überkorrektur durch Stabilschuhe?

Überkorrektur durch Stabilschuhe?

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Hallo zusammen!

Kurz vorweg zur Info: ich (39) laufe seit 2004, mehr oder minder regelmäßig (nur Asphalt), allerdings die letzten 3 Jahre gar nicht mehr...vor 2 Monaten habe ich mit dem Rauchen aufgehört und bin zeitgleich wieder angefangen zu laufen. Begeistert durch die gerade unglaubliche Zunahme an Kondition wurde das Laufen schnell schon fast zur Sucht (im positiven Sinne, versteht sich) - von anfangs 4km alle 2-3 Tage bin ich mittlerweile bei gut 8km alle zwei Tage, manchmal sogar an zwei Tagen hintereinander, ohne dabei wirklich Pausen beim Lauf zu machen.

Man könnte sagen: alles perfekt :daumen:

Meine Schuhe (Saucony Grid Omni und Brooks Adrenaline GTS) waren durch die lange Pause auch schon in die Jahre gekommen und hatten nach meinem Lauftaggebuch ca. 750km runter. Also besser mal auftauschen. Da ich etwas schwerer bin (89kg bei 1,82m) und Senk-Spreiz-Plattfüsse habe, habe ich mich diesmal für folgende Schuhe entschieden:

Asics Gel Foundation
Saucony Grid Stabil CS

Beides Schuhe gegen Überpronation, die mir seinerzeit bei RP auch in der Laufbandanalyse attestiert wurde. Bei dem heutigen Lauf mit den Sauconys (ein Stabilschuh) stellte ich jedoch Schmerzen etwas oberhalb des inneren Fußknöchels fest, die sich so nach 2km eingestellt haben und bis zum Ende nicht weggingen. Nicht so schlimm, als dass ich den Lauf hätte einstellen müssen, aber eben doch bemerkbar. Nach meiner laienhaften Googlelei könnte das ggf. das Shin Splints (Schienbeinkantensyndrom) sein, aber das ist natürlich erstmal unqualifiziert

Was meint Ihr Profis? Sind die Beschwerden eher der Tatsache geschuldet, dass ich recht zügig das Laufpensum erhöhe oder könnte der Saucony als Stabilschuh vielleicht zuviel des Guten sein?

Besten Dank im Voraus!

Gruß,
Matze

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Angewöhnungsprozesse bei neuen Schuhen können mitunter normal sein. Müssen sie aber nicht. Rumgooglen bringt dir überhaupt nichts, das ist alles nutzloses Wissen, was sich daraus ergibt, solche Probleme sind so komplex, dass selbst wenn du das Symptom einigermaßen eingegrenzt hast, die Ursache viel zu schwer zu erschließen ist. Ein Lauftest bei RP ist ein Witz. Da wird nur auf den Fußbereich geschaut. Ob die Überpronation nun aus dem Fußbereich kommt, oder schon ihren Urpsrung in der Hüftgegend hat, kann dir da mit Sicherheit keiner sagen.


Meine Empfehlung: Richtige Lauf- und Bewegungsanalyse bei einem Orthopäden machen lassen, da bekommst du viele wertvolle Hinweise und weißt am Ende wirklich, woher Probleme kommen können und was du dagegen machen kannst.

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Hallo Matze,

herzlich willkommen im Forum,

Darf ich fragen, aus welchen Gegend zu kommst?
Grüße Thomas

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matze_de hat geschrieben:Bei dem heutigen Lauf mit den Sauconys (ein Stabilschuh) stellte ich jedoch Schmerzen etwas oberhalb des inneren Fußknöchels fest, die sich so nach 2km eingestellt haben und bis zum Ende nicht weggingen.
1) Aufgrund eines einzelnen Laufs kann man dazu noch gar nichts sagen. Daß beim Laufen ab und zu mal etwas zwickt, ist m.E. normal. Ich hab mir darüber noch nie einen Kopf gemacht und laufe seit 8 Jahren verletzungsfrei.

2) Wenn die selben Schmerzen öfter vorkommen, dann versuche mal, ob sie beim Barfußlaufen (z.B. auf einem gepflegten Rasenplatz) ebenfalls auftreten. Ist das nicht der Fall, dann werden sie wohl irgendwie mit den Schuhen zusammenhängen.

Grüße und gute Besserung von
Martin
Die Laufschule Marburg
Twitter
Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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Hallo zusammen!

Toll, da kommt ja gleich einiges zurück, prima - und danke für die nette Aufnahme! :daumen:

Ich hab' mich mal schlau gemacht - es gibt bei uns (ganz neu) ein "Ganglabor" (siehe Bericht hier), hört sich ganz gut an, kostet aber 89,- €. Sicher, für 2h Aufwand mag das in Ordnung sein, aber als Alleinverdiener mit einem 4-Kopf-Haushalt ist das auch viel Geld...dass ich überproniere, weiß ich auch so. Schwierige Entscheidung...

Die Schmerzen (OK, mehr das "Zipperlein") hielten den ganzen Tag an, heute ist es nicht mehr präsent. Normal wollte ich morgen mal wieder laufen, ich werde das eine Mal wohl besser mal aussetzen. Vielleicht ist es auch nur die Panik, dass es tatsächlich das Schienbeinkantensyndrom sein könnte, denn nachdem, was ich gelesen habe, ist das ja eine sehr langwierige Geschichte. Und Laufen macht mir doch soooo viel Spaß...seitdem ich wieder angefangen habem, hatte ich nur hin und wieder mal leichte Schmerzen in den Waden, z. B. beim Treppensteigen. Ich nehme mal an, dass kommt davon, dass sich der Körper erst wieder an die Belastung gewöhnen muss, richtig?

@Thomas: Ich komme aus der Nähe von Bremerhaven. Hab's jetzt auch im Profil aktualisiert.
Gruß,
Matze

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matze_de hat geschrieben:..dass ich überproniere, weiß ich auch so. Schwierige Entscheidung...
Das ist m. M. nach ein Problem. So kann man das in vielen Fällen nicht sagen. Ein Laufstil verbessert sich, ein Rumpf, ein ganzer Körper wird stabiler. Mal muss man eine Überpronation wirklich einfach als Fußfehlstellung hinnehmen, manchmal kann man durch ein paar kleine Kraftübungen so dagegen arbeiten, dass man irgendwann jeden Neutralschuh laufen kann. Nur weil mal jemand gesagt hast, du seist ein Überpronierer, würde ich das nicht bis an mein Lebensende als gegeben hinnehmen.

Solang aber Probleme nicht dauerhaft auftreten, bin ich auch der Meinung, dass es immer mal zwickt. Verschlimmern sich Beschwerden so schwer, dass es immer gleiche Stellen betrifft und man unter Umständen gar nicht mehr richtig trainieren kann, dann muss man was dagegen tun. Gescheite Analysen sind da schon mal ein Anfang.
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