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Anfänger im Gebirge ;-)

Anfänger im Gebirge ;-)

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Hallo zusammen,

ich (33) laufe nun seit wenigen Wochen und muß zugeben das mich ein gewisses "Fieber" gepackt hat. Ich bin nicht wirklich ein überaus sportlicher Typ und hab vor ein paar Jahren mit dem Laufen versucht. Als total Ahnungsloser habe ich mich maßlos überfordert und diesen Sport nach wenigen Läufen geradezu gehaßt ;-)
Nun habe ich mich eben vor ein-zwei Monaten aufgerafft und eigentlich aus Langeweile angefangen zu Laufen. Nun hat es mich tatsächlich so gepackt und eigentlich muß ich mich selber bremsen um nicht jeden Tag loszutigern. Am Anfang waren es nur wenige hundert Meter joggen aber mittlerweile sind 7-8 km kein Problem mehr.

Nun ist mir folgendes aufgefallen: Ich wohne im tiefsten Schwarzwald und muß eigentlich immer steil bergauf und dann rasant bergab laufen. Oftmals habe ich das Gefühl wenn ich dann auf der Ebene laufe, kann ich nicht dieselbe Leistung bringen. Sollte ich nun mehr im Ebenen laufen oder bringt mich das Training im Gebirge weiter? Hat jemand Erfahrungen damit gesammelt?
Liebe Grüsse, Didi

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Fernsehkoch77 hat geschrieben:Oftmals habe ich das Gefühl wenn ich dann auf der Ebene laufe, kann ich nicht dieselbe Leistung bringen. Sollte ich nun mehr im Ebenen laufen oder bringt mich das Training im Gebirge weiter? Hat jemand Erfahrungen damit gesammelt?
Liebe Grüsse, Didi
Hi, theoretisch solltest du jetzt schon "schneller" und "weiter" laufen können, als wenn du die gesamten Wochen nur auf ebener Strecke gelaufen wärst, Bergtraining bringt auf jeden Fall was. Bin die erste Zeit auch nur gerade Strecken gelaufen und habe später erst steile Berge mit in die Strecken eingebaut, habe mich dadurch sehr verbessert was die Geschwindigkeit angeht, auch wenn es jedesmal ne ziemliche Quälerei ist :) . Rasant bergab zu laufen halte ich für gar nicht gut (Verletzungsgefahr, starke Beanspruchung Knie), lieber mittleres bis langsames Tempo und berghoch dann "rasant" :D bzw. so schnell wie es geht. Steigungen die ich am Anfang mit 7/min "hochgelaufen" bin, bestreite ich mittlerweile mit 5:30. Jede gerade Strecke ist dagegen nun reine Erholung ;) .
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Hallo Didi,

ich denke ,dass Gefühl in der Ebene nicht dieselbe Leistung bringen zu können ist subjektiv.
Wenn ich bergauf laufe, geht mein Puls ziemlich in die Höhe. In der Ebene dauert es lange, da muss ich schon ein sehr hohes Tempo wählen, um den Puls in ähnliche Bereiche zu bringen.

Außerdem werden andere Muskeln beansprucht, der Laufstil, insbesondere die Schrittlänge ist eine ganz andere. Abwechslung bringt im Training viel, also ruhig beides, flache Strecken und bergige abwechselnd.

Was mir nach wie vor Probleme bereitet ist, wenn es ganz zum Schluss noch steil bergauf geht.
Ich weiss, dass ich berauf laufen kann. Aber als ich mit dem laufen angefangen habe ,habe ich den Fehler gemacht, zuerst bergauf, dann bergab nach Hause. Jetzt habe ich nach vielen Laufjahren immer noch die Angst im Nacken, dass mir die Puste ausgeht, wenn es am Ende doch nochmal anstrengend wird.
Bergauf also auch mal am Ende einer Trainingseinheit.( Sag ich jetzt so schön, mach ich aber auch viel zu selten... :zwinker2: )

Und berab immer schön locker bleiben. Nicht verkrampft abbremsen. Meiner Erfahrung nach geht das Abbremsen mehr auf die Knie.

Viel Spass weiterhin.

Gruß aus dem Nordschwarzwald Richtung Süden,

Brezel

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Vielen Dank zusammen.
Ich werde mal versuchen zuerst bergab und dann aufwärts...mal schauen wie hart das wird ;-) Die Geschichte mit dem Puls ist bei mir auf der Ebene so um 150 rum während am Berg 185 normal ist. Auf jeden Fall werde ich mal mehr abwechseln...:-)

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Brezel hat geschrieben:Was mir nach wie vor Probleme bereitet ist, wenn es ganz zum Schluss noch steil bergauf geht.
Deshalb habe ich meine 10km Hausstrecke (also die die ich am meisten laufe) auch nach den ersten Monaten umgedreht, die ersten Km gehts leicht bergab, Mitte ist gerade und die letzten 2km gehts steil und langsam steigend bergauf. Gutes Training und die letzten Km sind ein Gradmesser wie gut man an dem Tag drauf ist, oder ob man die ersten Km bergab mal wieder viel zu schnell unterwegs war :) .

Abwechslung ist eh gut, auch mal lange Strecken gerade und kurze Strecken mit viel Tempo einbauen.
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Alcx hat geschrieben: Abwechslung ist eh gut,
Ich finde Abwechslung ist das A und O aus meiner Sicht beim Laufen. Ich habe bewusst keine Hausstrecke, sondern eher Hausstrecken die ich ständig variiere. Jetzt nachdem was ich gerade laufen möchte. Nur meine Intervalle lauf ich immer auf der gleichen flachen Strecke am Neckar entlang.

Ruhig mit den Strecken spielen, flach, steil, hügelig usw sind ideal. Gleiche Strecken bedeuten Monotie und mit unterschiedlichen Strecken trainiert sich auch viel besser :zwinker5:
Mauki läuft den Marathon

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Hallo Didi, :hallo:

ich wohne im Allgäu und bin auch nur ständig am rauf und runter rennen.

1. Tipp: Vergiß dem Puls! Nach Puls in den Bergen zu laufen ist QUATSCH!!! Bergauf bist Du "immer" im roten Bereich. Wenn Du dann das Tempo reduzierst um in einen "normalen" Pulsbereich zu kommen, kannst Du auch spazieren gehen.

2. Tipp: Lauf weiter bergauf und bergab. Das ist viel abwechslungsreicher als immer nur in der Ebene zu schleichen. Außerdem fördert des die Kondition und die Muskeln. Dauert halt eine Weile und geht nicht in ein paar Wochen. Die Kraft, die Du am Berg trainierst, wird Dir früher oder später im Flachen zu Gute kommen = höheres Tempo und bessere Kondition.

3. Tipp: Bergab am Anfang wirklich nicht übertreiben. Die Muskeln, Bänder, Sehnen und Gelenke müssen ich erst daran gewöhnen. Aber auch nicht übermäßig abbremsen, das ist genau so schlimm. Laß es einfach "rollen", so daß es sich "gut" anfühlt. Du merkst selbst, wenn sich das bergab Tempo langsam erhöht ohne daß danach die Beine weh tun.

Ich laufe seit über 20 Jahren und seit 8 Jahren die Allgäuer Berge auf und ab und liebe in der Zwischenzeit die rasanten "Downhills" genau so wie die Bergläufe.

Also nur nicht die Geduld verlieren!

Gruß
Gutenberg1964 :winken:

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Die Sache mit dem Puls merke ich solangsam auch. Ich laufe eigentlich in letzter Zeit wieder ohne und höre auf meinen Körper. Ebenso habe ich mir abgewöhnt den Mp3-Player mitzuschleifen. Irgendwie bringt mich die Musik aus meinem eigenen Takt.
Vor einigen Tagen habe ich es tatsächlich geschafft fast 7,5 km nur bergauf zu laufen. Ich war stolz wie Otto und hatte ein richtiges Hochgefühl. Beim Runterlaufen habe ich erstmal bewußt wahrgenommen was für eine "lange" Distanz dies eigentlich schon ist. Also waren es knapp 12 km am Ende. Dies hätte ich vor 6 Monaten nicht mal mit dem Auto gemacht ;-)

Gestern früh wollte ich dann mal wirklich die 10km laufen und habe in der Ebene gerade mal knapp 6 km geschafft. Ich war fix und alle und die Zeit war echt langsam (36 Min.). Meine Schlußfolgerung und Beobachtungen: Ich kann abends deutlich stärker und weiter laufen (Biorhytmus?), ich bin ein toller Bergläufer :tocktock: , oder aber vielleicht sollte ich doch mal ein wenig kürzer treten und mal 2 Tage Erholung mit einbauen :D .

Ich habe mich im Oktober bei einem 10km-Lauf in Freiburg angemeldet und versuche bis dahin halbwegs auf die Entfernung zu kommen. Meine Freundin schüttelt nur den Kopf über mich und wundert sich nur noch. Ich war noch nie so zufrieden und ausgeglichen mit mir selber. Dieses Gefühl möchte ich nicht mehr missen. Jetzt verstehe ich langsam warum manche Menschen vom Laufen süchtig werden.

Bis denne, Didi :winken:

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Hallo Didi, :hallo:

Gratulation zu Deinem Erfolg am Berg. Bleib dran und erwarte nicht zu schnell zu viel! Auch kleine Schritte führen zum Ziel.

Das mit der Tagesform kenne ich auch. Am Donnerstag 23 km durch den Schwarzwald und am Samstag nochmal 21 km mit ordentlich Höhenmetern, aber nicht schnell, durch den Wald waren herrlich. Am Sonntag wollte ich dann eine lockere und flache Runde (11 km) drehen. Es war die Hölle! Mehr Quälerei als Lauferei.

Gruß
Gutenberg1964 :winken:

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Fernsehkoch77 hat geschrieben:Gestern früh wollte ich dann mal wirklich die 10km laufen und habe in der Ebene gerade mal knapp 6 km geschafft. Ich war fix und alle und die Zeit war echt langsam (36 Min.). Meine Schlußfolgerung und Beobachtungen: Ich kann abends deutlich stärker und weiter laufen (Biorhytmus?), ich bin ein toller Bergläufer :tocktock: , oder aber vielleicht sollte ich doch mal ein wenig kürzer treten und mal 2 Tage Erholung mit einbauen :D .

Ich war noch nie so zufrieden und ausgeglichen mit mir selber. Dieses Gefühl möchte ich nicht mehr missen.
Hallo Didi,

wichtig ist nur, ob das Laufen dir Spaß macht und du langfristig einen (orthopädisch) gesunden Körper behältst. Ersteres bestätigst du mit deinem letzten Satz. Du wirst also an Körper und Geist gestärkt nach einiger Zeit aus diesem Training hervorgehen. Viele beachten indes nicht, dass sie ihren Bewegungsapparat durch das Training unter massiven Stress setzen und wundern sich nach einiger Zeit, wenn sich Zipperlein einstellen oder gar handfeste Schmerzzustände. Deshalb solltest du darauf achten, nach einer harten Trainingseinheit - wie eben zum Beispiel den langen Bergauf-Lauf - deinem Körper eine längere Zeitspanne zur Erholung einzuräumen. Du brauchst dich jedenfalls nicht wundern, wenn dir das Laufen - egal in welchem Profil - nach so einer Leistung auch am übernächsten Tag noch schwer fällt.

In einer Beobachtung möchte ich dich bestärken: Die Leistungsfähigkeit ist stark von der Tageszeit abhängig. Mir geht es wie dir: Abendliche Läufe sind immer ein Genuss und fallen mir viel leichter. Früh morgens geht bei mir z.B. gar nichts. Auch der oft beschworene Biorhythmus ist für mich Fakt. Wenn ich ein Leistungshoch habe, kann ich zwei, drei Tage laufen wie ein Weltmeister. Bin ich in einem Bio-Tief, dann fällt mir an mehreren Tagen das Training schwer. Ich habe mich dabei so oft beobachtet und auch alle Rahmenbedingungen, dass ich Hochs und Tiefs wirklich ausschließlich an meinem "Bio-Zustand" festmachen kann und nicht etwa am Wetter, dem Trainigszustand oder sonstwas.

Ich wünsche dir Spaß und Erfolg :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Gutenberg1964 hat geschrieben:Hallo Didi, :hallo:

Gratulation zu Deinem Erfolg am Berg. Bleib dran und erwarte nicht zu schnell zu viel! Auch kleine Schritte führen zum Ziel.

Das mit der Tagesform kenne ich auch. Am Donnerstag 23 km durch den Schwarzwald und am Samstag nochmal 21 km mit ordentlich Höhenmetern, aber nicht schnell, durch den Wald waren herrlich. Am Sonntag wollte ich dann eine lockere und flache Runde (11 km) drehen. Es war die Hölle! Mehr Quälerei als Lauferei.

Gruß
Gutenberg1964 :winken:
Bei mir war`s am Wochenende genau umgekehrt.
Samstag aus Zeitgründen ne kurze Runde. Irgendwie war da schwerer Luft zu kriegen und die Beine schwerer.
Sonntag dann spontan meine 20km- Lieblingsrunde mit 300 Höhenmetern gelaufen... dachte eigentlich ich bin langsam weil es sich so locker und rund anfühlte... und: bin doch glatt meine zweitbeste Zeit auf der Runde gelaufen!

Von daher plane ich auch nie so hundertprozentig und laufe viel nach Gefühl.

LG
Marion :winken:
http://www.hundephysioharz.de
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