Icerun hat geschrieben:
Gar nichts trinken ist falsch
Nö. Kann man so pauschal nicht sagen.
Icerun hat geschrieben:
Klar ist, dass der Flüssigkeitsverlust im Marathon nicht während des Rennens ausgeglichen werden kann. Zwangsläufig hat man, spätestens gegen Ende, irgendwie Durst. (Du vielleicht nicht). Das ist, wie wir heute wissen, sehr viel ungefährlicher, als früher angenommen. Leistungsmindernd u. U. eben doch.
Im Training -und darum geht es hier, siehe Anfang des Threads- spielen solche Überlegungen eine andere Rolle. Wie schon geschrieben, Du kannst keinen Trainingseffekt in Hinsicht eines verzögerten Durstgefühls oder einer Streckung Deines Flüssigkeitsstandes im Magen erreichen.
Wir können aber einen anderen Trainingseffekt erzielen: Wir können lernen, trotz der Leistungsminderung. das Tempo zu halten oder sogar zu erhöhen.
Im Marathon wollen wir doch auch trotz Leistungsminderung durch Flüssigkeitsverlust unser Tempo möglichst nicht oder so wenig wie möglich verlangsamen.
Wenn wir im Training keine Leistungsminderung in Kauf nehmen, kommen wir nicht gut voran. Dann können wir immer nur sehr locker trainieren und brauchen auch nur sehr wneig Erholung danach, erziele aber auch immer geringere Anpassungseffekte, bis die Schwelle zum wirksamen Trainingsreiz nicht mehr überschritten wird. (Auch der 10. 35k Lauf in gemütlichem Tempo in einer Saison bietet tendenziell nur noch einen Erhaltungsreiz)
Ist es nicht so, dass wenn jemand im Training 5*1000m Intervalle läuft ist doch im Normalfall beim 5. 1000er die Leistung durch die 4 vorherigen Wiederholungen gemindert ist?
Ist es nicht so, dass bei einem 10km TDL die Leistung auf dem letzten km durch die 9 vorherigen km gemindert ist?
Ist es nicht so, dass bei einem 35km Trainings lauf die Leistung auf den letzten 5k durch die vorherigen 30k gemindert wird?
Der Flüssigkeitsverlust kommt jetzt nicht dazu. Ist das kontraproduktiv?
Nur wenn die Regenerationszeit nach dem Lauf dadurch zu lang wird. Wovon hängt die Regenerationszeit ab? Von den Außentemperaturen, der Luftfeuchtigkeit, der persönlichen Hitzeverträglicheit, vom Profil, natürlich ganz stark von der persönlichen Fitness.
Wer Angst hat, sein Tempo nicht über 35k halten zu können oder die 35k überhaupt zu schaffen, wird eher Essen und Trinken mitnehmen. Wer schon oft genug 35k ohne Essen und Trinken gelaufen ist und weiß, dass er auch bis 40k ohne Nahrung kommen würde, ohne sich zu sehr kaputt zu machen, der wird eher ohne auskommen. Wenn die nächste Tempoeinheit erfahrungsgemäß gut läuft, warum sollte er dann was trinken?
Wir machen es und im Training so leicht wie möglich uns so schwer wie nötig. Wir müssen immer die Balance finden zwischen der positiven Trainingswirkung und der nötigen Regeneration danach.
Je weiter sich ein Läufer entwickelt hat, je besser seine Form ist, desto mehr muss er in die Extreme gehen, um seine Form noch verbessern zu können.
Icerun hat geschrieben:
Also sollte man auf den LaDL soviel trinken, dass kein Durstgefühl entsteht
Warum ? Was ist so schlimm oder gesundheitsschädlich am Durstgefühl?
Training heißt doch (auch) Gewöhnung. Und du schriebst selbst:
Icerun hat geschrieben:Klar ist, dass der Flüssigkeitsverlust im Marathon nicht während des Rennens ausgeglichen werden kann. Zwangsläufig hat man, spätestens gegen Ende, irgendwie Durst
Also ist das ein Zustand der im Rennen aufkommt. Und auf den wollen wir doch vorbereitet sein. Selbst wenn es nur ein mentales Widerstandstraining wäre. Es geht aber um mehr dabei. Denn der Flüssigkeitsverlust führt zu steigendem Puls bei gleichem Tempo. Dass man sich bei MRT fast so fühlt, als ob man ein 10k Rennen laufen würde, ist eine Sache, die durchaus gewöhnungsbedürftig ist.
Gruß
C