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Da müssen wir eben durch – Alpin Marathon Liechtenstein 2011

Da müssen wir eben durch – Alpin Marathon Liechtenstein 2011

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Zum ersten echten Gebirgsmarathon reise ich nach Liechtenstein. 1.870 Höhenmeter sind eine harte Prüfung. Nach dem Traumlauf in Tuttlingen erhoffe ich mir ein packendes Erlebnis in alpiner Region. Gepackt hat es mich – auf welche Weise steht hier.

Mit zwei Wochen Verspätung stelle ich diesen Bericht online. Dafür waren nicht nur "innerbetrieblich" unvermeidliche Verzögerungen verantwortlich. Es fiel mir auch schwerer ihn zu schreiben als sonst. Aber lest selbst, wenn ihr wollt ...

Grüße an alle

Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Spannender Bericht, gut geschrieben! Danke! :daumen:
Marathon ist eben nicht gleich Marathon...
Grüße
Frank

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Tati hat geschrieben:Vielen Dank für den super Bericht. Du lässt einen immer so mitleiden :haeh: . Ich bin übrigens überzeugt davon, gehen am steilen Berg ist legitim.
Hat sich die Kamera nach dem Lauf wieder aktivieren lassen?
Hallo Tati, die Kamera brauchte zwei Tage, zum Trocknen. Seitdem funktioniert sie wieder. Bis auf den Blitz, der ist im Eimer :frown: .

Gehen, wann immer und wo immer, während einer Laufveranstaltung ist vollkommen in Ordnung. Es würde mir nicht im Traum einfallen einen Läufer schräg anzugucken, weil er geht. Ich stelle auch nicht so überflüssige und verunglimpfende Fragen wie "ist ein Marathon mit 5 h noch ein Marathon?" Jeder darf, soll und muss seine Einstellung zu Fragen des Laufens für sich definieren. Und deshalb darf auch jeder nach meiner Auffassung gehen - nur eben ich selbst nicht. Weil ich das nicht will, weil das zu meiner Einstellung und meinem Empfinden meinem Hobby gegenüber nicht passt. Letztlich, weil ich mich dabei nicht wohl fühle.

Danke, dass du dir die Zeit zum Lesen genommen und mir geantwortet hast. Alles Gute für deine Vorhaben. Ich hoffe deine gesundheitlichen Beschränkungen sind inzwischen kleiner geworden!??

Gruß Udo :winken:
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Hallo Udo,

Gratulation und danke für Dein spannenden Bericht. Am steilen Berg gehen ist doch bei diesen Höhenmeter ok.
Bei meinen langen Rennsteig bin ich auch jeden steilen Anstieg zügig gegangen. Das ist kein Vergleich zu Deiner Leistung. Ich bin mir aber sicher, wenn ich die steilen Anstiege gelaufen wäre, hätte ich das Ziel nicht in 6:10 errreicht.
Zügiges gehen oder langsames laufen, das muß jeder selber für sich entscheiden.
Ob langsames laufen am steilen Berg ökonomischer ist? Viel schneller ist man nicht, das hast Du ja selber festgestellt. Ich für meinen Teil denke, das man mit laufen seine Körner verschießt.

Hoffe Du hast Dich gut erhohlt.

Viele Grüße
Vin
"Ich glaube nicht, dass man alles schaffen kann - aber fast alles. Man muss es nur wollen und an sich glauben!"
- Andreas Niedrig; ehemaliger deutscher Weltklassetriathlet -

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trailmetty hat geschrieben:Marathon ist eben nicht gleich Marathon...
Hallo Frank,

inzwischen habe ich genug Marathons hinter mir, um mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit feststellen zu können, dass es keine zwei Marathons gibt, die sich gleichen. Es beginnt am Start und endet im Ziel, nach 42,195 km. Damit hören die Gemeinsamkeiten auch schon fast auf. Und die Streckenlänge entspricht auch nicht immer der klassischen Länge ...

Anfangs lief ich Marathon, um das Erlebnis immer wieder zu erneuern. Inzwischen laufe ich auch, weil es jedes Mal neue Erfahrungen zu sammeln gibt.

Danke dir die Rückmeldung. Alles Gute auf deinen (Lauf-) Wegen. :daumen:

Gruß Udo
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Hallo Udo,

deinen Laufbericht habe ich gerade gelesen. Respekt für deine Leistung und dein Durchhaltevermögen :daumen:
Ich weiß nicht ob ich den Marathon jetzt schön finden soll...Landschaftlich bei guten Wetter mit Sicherheit...

Aber gehen auf steilen Passagen ist doch wirklich keine Schande und du bist mit Laufen nicht viel schneller als bei zügigem Gehen?

Grüße

Lisa

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Hallo Udo,

vielen Dank fürs Mitnehmen. Ich bin beim Lesen die Strecke nochmal ab-g e g a n g e n :D .

Die Strecke in Liechtenstein kann Traum oder Albtraum sein – je nach Wetter, Einstellung und individueller Herangehensweise. In jedem Fall sollte man sie nur gut ausgeruht und bestens trainiert in Angriff nehmen.
Gehen tu ich immer (ich kann nicht mehr laufen), trainiert war ich gut, ergo: für mich war's ein Traum :daumen: trotz Regen, Wind und Kälte. BTW: es gibt auch kleine leichte und wasserdichte Kameras :wink:

Es sind halt 2 paar unterschiedliche Schuhe: 42, 195 km flach oder im Gebirge, resp. Trail. Die matschige Wiese runter war mein Highligt, hinter mir jauchzte eine (Berg-)Läuferin, das war pure Lufluschd.

Schade, dass Du das Gehen bergan für Dich persönlich nicht akzeptieren kannst . Viele wunderschöne Strecken , wie z.B. Davos sind für Dich danach nie zu genießen. (oder doch irgendwann einmal?)

Ich wünsche Dir bei all Deinen Läufen viel Laufluschd und bleib gesund.
LG Rennschnecke
_____________________________________________
Schnecken haben keine Rekorde, aber sie kommen an :daumen:
Rainer Waszkiewitz

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Lisa08 hat geschrieben:Aber gehen auf steilen Passagen ist doch wirklich keine Schande und du bist mit Laufen nicht viel schneller als bei zügigem Gehen?
Hallo Lisa,

ich denke ich habe im Laufbericht und auch hier klar gemacht, dass ich Gehen im Rahmen einer Laufveranstaltung weder als "Schande", noch als auch nur ansatzweise kritikwürdig betrachte. Mehr noch: Ich würde jeden in seiner Absicht unterstützen, der sich vornimmt in harten Passagen zu gehen - etwa, um sich nicht zu überanstrengen oder um den Lauf einfach besser genießen zu können. Jeder soll, darf, kann, muss möglicherweise gehen. Ich akzeptiere das voll und ganz, nur eben nicht für mich. Wenn du nun fragst, warum das so ist, dann kann ich dir darauf keine Antwort geben. Du könntest mich ebenso gut fragen, warum Rot- und Orangetöne meine Lieblingsfarben sind. Auch darauf gibt es keine Antwort.

Danke dir fürs Lesen und die Rückmeldung :daumen: Alles Gute :nick:

Gruß Udo :winken:
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Rennschnecke_Walking hat geschrieben:Viele wunderschöne Strecken , wie z.B. Davos sind für Dich danach nie zu genießen.
Hallo R_W, ich glaube du gehst in deiner Betrachtung zu sehr von dir aus. Für mich kann ein positives und zugleich wunderschönes Lauferlebnis durchaus mit völliger Verausgabung einher gehen. Selbstüberwindung und im Grenzbereich gefordert zu werden waren immer Beweggründe, die mein Laufen motivierten. Wäre es nicht so, hätte ich mir sicher nicht die Ochsentour 24h-Lauf und das 5-monatige Training davor im Jahr 2008 zugemutet. Die Zutaten, um einen Lauf so zu erleben, müssen auch nicht immer dieselben sein. Alles was wir laufen erleben wir entsprechend unserer Persönlichkeitsstruktur. Die Rahmenbedingungen spielen dabei nur in gewissem Umfang eine Rolle.

Was die Berge angeht: Wenn ich sie gehend erleben möchte, was ich fast 30 Jahre lang in zahllosen, durchaus ambitionierten Bergwanderungen und Bergbesteigungen getan habe und nach wie vor tue, dann brauche ich dafür keine Laufveranstaltung mit zig anderen um mich herum. Ich suche dann eher auch Bergeseinsamkeit, wenn der abgedroschene Begriff mal erlaubt sei.

Es ist im übrigen nicht so, dass ich riesiges Bedauern darüber verspüren würde, verschiedene Trails nicht oder noch nicht laufen zu können, weil mir die körperlichen Voraussetzungen zum Durchlaufen fehlen. Der Alpin-Marathon in Liechtenstein war ein Trainingslauf. Ich habe damit gerechnet irgendwann gehen zu müssen, weil ich erstens die Strecke nicht kannte und zweitens mit über 100 km harten Trainings in der Woche davor schon etwas müde war. Natürlich hoffte ich, ansonsten gute Bedingungen vorzufinden, wohl wissend, dass Schlechtwetter in den Bergen immer WIRKLICH miserable Bedingungen bedeutet. Es war eben ein Tag an dem nichts stimmte, außer der Dusche im Ziel und natürlich der wichtigen Tatsache es gegen alle Widrigkeiten geschafft zu haben.

Danke fürs Lesen und die Rückmeldung :nick:

Gruß Udo
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PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
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Vincent v.G. hat geschrieben: Das ist kein Vergleich zu Deiner Leistung. Ich bin mir aber sicher, wenn ich die steilen Anstiege gelaufen wäre, hätte ich das Ziel nicht in 6:10 erreicht
Hallo Vin,

kein Vergleich zu meiner Leistung?? Also eine 6:10 am Rennsteig ist eine Klasseleistung, die weit außerhalb dessen steht, was ich je laufen könnte. Oder habe ich da irgendwas falsch verstanden?

Danke dir für die Rückmeldung :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
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PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hallo Udo,

Danke für den eindrucksvollen und spannenden Bericht, der tiefe Einblicke in die Abgründe während der 42,195 km eines Marathons zulässt. Mentale Abgründe, die bei Deiner sonst üblicherweise systematischen und vernünftigen Vorbereitung auch in den Höhen von Liechtenstein evtl. nicht zu erwarten waren. Aber Dein selbstkritisches Fazit zeigt ja, dass Du mit Deiner "speziellen Vorbereitung" ( :haeh: ) dieses Mal sicherlich nicht alles richtig gemacht hast, um die Strapazen eines solchen Bergmarathons besser überstehen zu können.

Sei's drum, diese schmerzhafte Erfahrung :teufel: kann Dir keiner mehr nehmen - erhol Dich gut! :zwinker4:
Tschüss, sportliche Grüße aus dem Bergischen Land

Eckhard :winken:

"Radsport ist Mannschaftssport, 60 km/h und 30 cm Abstand zum Vordermann" (Robert Bartko)

Auch 2014 und danach wird weitergelaufen! :zwinker2:

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Rumlaeufer hat geschrieben:Hallo Udo,

Danke für den eindrucksvollen und spannenden Bericht, der tiefe Einblicke in die Abgründe während der 42,195 km eines Marathons zulässt. Mentale Abgründe, die bei Deiner sonst üblicherweise systematischen und vernünftigen Vorbereitung auch in den Höhen von Liechtenstein evtl. nicht zu erwarten waren. Aber Dein selbstkritisches Fazit zeigt ja, dass Du mit Deiner "speziellen Vorbereitung" ( :haeh: ) dieses Mal sicherlich nicht alles richtig gemacht hast, um die Strapazen eines solchen Bergmarathons besser überstehen zu können.
Jetzt bin ich aber sehr gespannt wie Dein EIGENTLICHES Ziel - der 100er in Ulm - gelaufen ist.
Bist Du zufrieden?
Rumlaeufer hat geschrieben:Sei's drum, diese schmerzhafte Erfahrung :teufel: kann Dir keiner mehr nehmen - erhol Dich gut! :zwinker4:
Zum Erholen hatte er ja nicht wirklich viel Zeit.

LG
Marion
http://www.hundephysioharz.de

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Hallo Udo,
als ich den langen Rennsteig gelaufen bin, war ich 35 Jahre jünger als Du es heute bist :zwinker5: . Also von dieser Sichtweise aus ist Deine Leistung um einiges höher ein zuordnen als die meine. :daumen:
Bin auch mehrmals die "kurze" Strecke gelaufen ( damals noch 45 km), schneller als eine 3:20 war aber nie drin. Bei meiner schnellsten Zeit bin ich aber auch die steilen Abschnitte zügig gegangen. In dem Jahr als ich die Zeit gelaufen bin, bin ich aber 6Wochen voher noch ein Marathon in 2:44 als Vorbereitung gelaufen. (Was für ein Unsin aus heutiger Sicht) Zu der Zeit, als ich die gelaufen bin, hat keiner der Hobbyläufer was von Trainingsplänen gewußt. Training Kompensation, Tapern usw. davon hatten wir damals noch nie was gehört.
Heute weiß ich, wie schwer es ist im "Alter", scholche Strecken zu laufen.
Hut ab, wie Du Woche für Woche auf Deine "Alten Tage"die langen Srecken läufst. :respekt2:


Gruß Vin
"Ich glaube nicht, dass man alles schaffen kann - aber fast alles. Man muss es nur wollen und an sich glauben!"
- Andreas Niedrig; ehemaliger deutscher Weltklassetriathlet -
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