In Kamen fand am 19. 06 eben diese OD statt: Flache Radrunde und ebensolche Laufstrecke, eigentlich Bestzeitenfähig zudem werden "nur" 1000m geschwommen und das auf der 50m Freibad-Bahn. Es gibt zwei Wechselzonen was eine gewisse Vorbereitung erfordert.
Ich starte von daheim los und erlebe den ersten Schock: Der Vorderreifen meines RR, gestern erst prall auf 8bar gebracht ist platt! Wenn ich Glück habe ist es nur eine winzige Pore und der Reifen hält die 40km... 
Für den Fall der Fälle nehme ich noch das MTB mit. Als ich am Ort ankomme und alles deponiert habe prüfe ich nochmal die Luft: der vor 1h prall aufgepumpte Reifen schwächelt etwas, aber ich entscheide mich trotzdem für das RR. Es ist windig und mit dem MTB bin ich noch langsamer also pumpe ich nochmal prall auf, dann checke ich ein und gehe ins Wasser: ist der Reifen nachher platt ist das Rennen zu Ende!
Ich bin immer wieder überrascht wie turbulent das Freibadschwimmen ist: Schwimmer kommen einem entgegen, man wird links und manchmal sogar rechts überholt und am Ende muß ich doch Tribut zahlen, kriege Krämpfe in beiden Waden und komme noch so gerade mit ach und krach aus dem Wasser.
Zwar lassen die Krämpfe beim Lauf in die Wechselzone nach und es ist auch noch viel Luft im Reifen aber schon die ersten 500m auf der Radstrecke machen mir klar, daß es hart wird: auf einer Wendepunktstrecke sind 5,5 Runden zu fahren und auf der ersten Hälfte herrscht stürmischer Gegenwind. Nach der Wende geht es schneller, aber immer wieder muß man in den Wind hinein. Nach spätestens zwei Runden ist klar, daß ich abgehängt bin.
Wenn ich nicht wirklich kämpfen könnte würde ich keinen Sport treiben, aber an diesem Tag werde ich bis an die Grenzen gefordert. Ich bin fix und fertig, muß noch 3 von 5 Runden fahren und der Wind nimmt weiter zu....
Zum Glück steht nach 4 Runden mein Freund und Vereinskollege am Streckenrand. Er ist im Behindertensport (Paratriathlon) aktiv wie ich, eigentlich wollten wir das Rennen gemeinsam bestreiten, aber er hat sich noch nicht vollständig von einem Infekt erholt. Er wohnt in der Nachbarschaft, ist tatsächlich zu meiner Unterstützung gekommen und begleitet mich auf seinem Dreirad ( auf dem er viel schneller fährt als ich auf 2 Rädern) in die 2. Wechselzone.
Hätte er mich nicht angefeuert und beteuert, daß der abschließende 10er meine Stärke ist, ich hätte wohl aufgegeben, aber so geht es weiter: nach 200m laufen merke ich, daß ich den Helm noch trage, zum Glück geht es über einen Sportplatz also schmeiß weg den Helm, auf die Wiese und starte in die erste von insgesamt vier Runden.
Es sind immer noch Läufer unterwegs, weil nach der Breitensport- Gruppe die "Profis" aus der Regionalliga gestartet sind. Es nützt mir nichts, daß ich noch ein paar Freizeitsportler überhole: die haben bereits 2 oder 3 Runden hinter sich und sind auf alle Fälle vor mir im Ziel. Da ich aber nicht allein laufen muß, fällt der Kampf gegen das Ego nicht ganz so schwer. Außerdem ist die Strecke tatsächlich topfeben, das kühle windige Wetter kommt mir jetzt entgegen und laufen kann ich ja.
Die letzte Runde ist nur noch halb so schlimm, außerdem liege ich trotz allem noch unter 6min./km aber als ich im Ziel ankomme weiß ich nicht ob ich jemals wieder aufstehen kann.
Naja ich kam dann doch noch nach Hause und habe mich inzwischen wieder erholt; ich habe auch keine Verletzungen wie Zerrungen etc. davongetragen und bin wieder im Training.
Am 17. Juli findet in Hamburg ein Rennen der "ITU world championchip series" statt. Hier werden im Rahmen des Jederman- Rennens (0,5/20/5) die deutschen Meister der Behinderten ermittelt
(5 Leistungsklassen). Ich denke, ich bin ganz gut vorbereitet..
