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Trailfestival Sémois/Belgien

Trailfestival Sémois/Belgien

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Wer's trailig mag, kam bei der Langstrecke ueber 52,2 km am 2.7. im Suedwesten Belgiens durchaus auf seine Kosten:

Um 11 Uhr - nach ausfuehrlicher Einweisung auf franzoesisch und flaemisch (deutsch war auch im Angebot, brauchte aber keiner), Notfallnr. etc. - wurden 145 Laeufer und Laeuferinnen auf die Strecke geschickt.

Mit einem Stau vor einem mit Hilfsseil zu bewaeltigendem, ziemlich steilen Hang ging's schon gut los. Die naechsten Kilometer liessen sich bei nicht zu warmen Wetter sehr gut laufen, vorbei am malerischen Etang des Epioux, durch schoene Waelder.

Etwa ab km 10 begann, was die ganze Strecke ueber immer wieder kam, insgesamt wohl 19mal - Haenge hoch und runter, steil, direkt in der Falllinie und praktisch ohne Weg . Insgesamt 1548 Hoehenmeter im Anstieg, also doppelt soviel wie beim viel laengeren Roentgenlauf. Hoechstens auf der Haelfte der Strecke war normales Laufen moeglich. Ansonsten oft sehr schmal, mit Abhang auf einer oder beiden Seiten, mit groesseren und kleineren Felsbrocken, Wurzeln oder voellig ohne Weg....

Ein erster Hoehepunkt war das ehemalige Eisenbahnviadukt, dass sich in 30m Hohe ueber die Sémois spannt: erst liefen wir darunter durch - sahen die schnelleren Laeufer das Tal ueberqueren - dann den Hang hoch und drueber mit Blick auf die sich dahinschlaengelnde Sémois.

Bei km 18 ging es einen Steilhang rauf und anschliessend vom Burgwall ueber eine Leiter und ein Gitter in eine Burgruine - dort gab's Verpflegung (Orangenviertel, Rosinen und Kartoffelchips!!!, selbe Ausstatttung auch spaeter bei km 35 und 45).

Km 24 bot eine Abwechslung der besonderen Art: huefthohe Brennesseln - muss ich auch nicht haben -, und direkt danach ging es durch den mehr als kniehohen Fluss. Das kalte Wasser fand ich recht erfrischend - aber danach hatte ich das Gefuehl, Blei in den Schuhen zu haben, das Wasser ging sehr schlecht wieder raus. Die folgenden Waldwege aufwaerts schleppte ich mich mehr oder weniger.

Bei km 40 musste man ueber ein aus grossen Steinen bestehendes Wehr balancieren, dann galt es nochmals den Fluss zu ueberqueren - auf einer schmalen, wackligen Planke. Nasse Abdruecke auf dem Holz zeugten von einer gewissen Misserfolgsrate...

Direkt danach wieder so ein toller Steilhang ohne Weg, einer der steilsten ueberhaupt. Gegen Ende wurde die Strecke wieder etwas besser laufbar - sofern man noch die Kraft dazu hatte. Ein Maerchenschloss kurz vorm Ziel liess, obwohl in Privatbesitz, die Laeufer ueber sein Terrain passieren. Ein letzter Anstieg auf Asphalt, den Steilhang hinab ins Tal zum Ausgangspunkt des Trails - geschafft.

Die malerische Landschaft hat mich halbwegs bei Laune gehalten: immer wieder herrliche Blicke ueber die Semois und die umliegenden Hoehen, schoene Abschnitte am Fluss und auf den Huegelkaemmen bederseits des Flusses, aber sonst fand ich es recht zaeh. Nach 6:47 war ich im Ziel, 6. Frau und 2. in der AK, insgesamt im Mittelfeld. Aber eine echte Schinderei. Ich glaube, ich war noch nie so kaputt wie nach diesem Lauf. Muskulaer weniger, ich konnte am naechsten Tag schon wieder gut 6 km traben, aber kraeftemaessig war ich am Ende. Nicht umsonst gibt es einen Punkt fuer den UTMB!

Hier der link: Festival Trail Semois 2011. Insgesamt gut und liebevoll organisiert, Nachmeldung am Wettkampftag problemlos moeglich , gute Stimmung, alle sehr hilfsbereit. Und Landschaft satt!

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Das klingt nach einem sehr geilen Lauf. Den Lauf merke ich mir fürs nächste Jahr vor. Danke!
Viele Grüße Dennis
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