Toppen af Danmark løbet 2011

Mit einem kurzen Bericht vom "Toppen af Danmark løbet 2011" in Frederikshavn / Dänemark, bei dem ich den zweiten Platz im Halbmarathon belegen konnte, melde ich mich mal aus meinem Urlaub und einer folgenden arbeitsbedingten Abwesenheitswoche zurück.

Bericht vom Toppen af Danmark løbet 2011

Viel Spaß beim Lesen!

Soso. Hatte mich schon gefragt, wo Du abgeblieben bist. Herzlichen Glückwunsch zur Bestzeit. Fast noch sub 1:30, und das auf dem Parcours! Müssen die Marathonis dann ungelogen sechs identische Runden laufen, oder werden die woanders lang geschickt?

Ach ja, Vendsyssel... Da haben wir so manches Mal Familienurlaub gemacht, als ich klein war. Ca. 10 km nördlich von Fredrikshavn in Bratten Strand, zwischen Strandby und Jerup. In Fredrikshavn waren wir immer zum Einkaufen. Später habe ich die Stadt immer mal wieder gern als Sprungbrett nach/von Norwegen oder Schweden genommen und gelegentlich auch nochmal den alten Campingplatzbesitzer privat besucht. Unser Campingplatz ist natürlich längst planiert und mit Ferienhäusern zugebaut (auf Google Earth ist das Areal nur noch für Eingeweihte zu erkennen). Trotzdem würde ich da gern nochmal Urlaub machen.

"Toppen af Danmark" ist natürlich etwas übertrieben. Dazu müßte man mal einen Lauf von Skagen über Grenen nach Højen und wieder rüber nach Skagen organisieren. Wenn man auf der Nordseeseite bis Kandestederne runtergeht (der Strand ist ja breit genug), kommt vielleicht sogar ein HM dabei raus. Wer weiß, vielleicht erlebe ich's ja noch.

Danke! Wir waren auch in Bratten Strand, da waren wir früher (also vor 15 bis 20 Jahren) auch oft in den Schulferien. Damals waren wir meistens im Haus "Bugten 24", diesmal aber in der Straße Kløvermarken, die ist an der Grenze zu Strandby.

Schöne Gegend da, war toll, mal wieder oben gewesen zu sein.

Herzlichen Glückwunsch!

Jo, Dänemark ist immer wieder schön für Wettkämpfe. Und offenbar haben sie dich auch ins Land gelassen, was mich bezüglich meines demnächstigen Urlaubs schon ein bisschen beruhigt.

VeloC hat geschrieben:Und offenbar haben sie dich auch ins Land gelassen, was mich bezüglich meines demnächstigen Urlaubs schon ein bisschen beruhigt.

Mein Vater ist Leiter einer Kriminalpolizeistelle in Schleswig-Holstein, und hat mir erzählt, dass es den Dänen bei den Grenzkontrollen einzig um die ausufernde organisierte Kriminalität geht.

Diebesbanden (vor allem aus dem europäischen Osten) sind bisher ungehindert nach Dänemark gefahren, haben teilweise ganze Geschäfte ausgeräumt, und sind ungehindert und unbemerkt über die Grenze wieder ausgereist. Und trotz offener Grenzen findet eine grenzüberschreitende Strafverfolgung de facto nicht statt.

Momentan ziehen die Grenzer Fahrzeuge beiseite, die "verdächtig" aussehen - also z.B. Lieferwagen und Lastwagen mit polnischen Kennzeichen. Fahrzeuge mit deutschen Kennzeichen und freundlich dreinschauenden Urlaubergesichtern werden durchgewunken, da die Dänen keinesfalls Urlauber vergrätzen wollen.

Die Medien vor allem hierzulande stellen die ganze Situation etwas verzerrt dar, bzw. verschweigen den Aspekt der Bandenkriminalität.

Dorrian hat geschrieben:Momentan ziehen die Grenzer Fahrzeuge beiseite, die "verdächtig" aussehen - also z.B. Lieferwagen und Lastwagen mit polnischen Kennzeichen. Fahrzeuge mit deutschen Kennzeichen und freundlich dreinschauenden Urlaubergesichtern werden durchgewunken, da die Dänen keinesfalls Urlauber vergrätzen wollen.

Dazu könnte ich jetzt eine Menge sagen, aber das meiste verkneife ich mir mal lieber.

Das Problem ist ja genau diese Gleichung: Deutsch = harmlos, polnisch = verdächtig (obwohl die Dänen es nach diversen Kriegen eigentlich besser wissen müßten). Sowas ist in den letzten Jahren in Dänemark leider schwer im Kommen. Zu dem Thema mal eine kleine Anekdote, diesmal nicht aus Dänemark:

Als Schweden und Finnland noch nicht zur EU gehörten und der Bottnische Meerbusen folglich noch nicht als EU-Binnengewässer galt, verkehrten zwischen Stockholm und Turku bzw. Helsinki die sog. Füllboote: die größten Fährschiffe der Welt mit sagenhaft billigen Passagen, weil die Reederei sich das Geld über den Verkauf zollfreier Alkoholika wieder reinholte. Man bestieg das Schiff, besoff sich, stieg im Zielhafen gar nicht erst aus, ließ sich auf der Rückfahrt erneut vollaufen und kam dann mit einem Dutzend großer Tüten voller billig erstandener Flaschen wieder zuhause an.

Bei der Ankunft in Finnland verließen also jedesmal über tausend Menschen in einer großen Traube zu Fuß über die Gangway das Schiff und gingen dann weiter durch das Fährterminal Richtung Stadt. Im Terminal standen zwei gelangweilte Polizisten, die jedesmal genau dann aufwachten, wenn ich vorbeikam, und meinen und nur meinen Paß forderten. Beim soundsovielten Mal fragte ich dann mal, weshalb eigentlich immer nur ich kontrolliert würde. Die Antwort war denkbar simpel: "Wir kontrollieren alle, die irgendwie fremdländisch aussehen." Finnen sind nämlich immer offen und ehrlich, ohne sich etwas Böses dabei zu denken. Voilà. Mit Haaren und Bart in schwarzbraun und leicht überdurchschnittlich dunklem Teint passe ich genau in dieses Bild.

Nun ja - beim nächsten Mal ging es wieder genauso: "Passporrrt!" Worauf ich antwortete: "Augenblick mal. Sie haben mehrere Dinge vergessen: Erstens heißt das erstmal guten Morgen. Und dann sagt man auch nicht einfach Passporrrt, sondern wudd juu ßoo ass jurrr passporrrt pliis. Und drittens würde ich gern erstmal Ihre Dienstausweise sehen." Diese Predigt erging natürlich auf Finnisch, so daß sie die erhoffte Wirkung zeitigte. Und jeden dänischen Grenzer, der mir ähnlich kommt, würde ich genauso angehen. Boykottieren würde ich das Land wegen dieses Schwachsinns nämlich nicht. Aber ich lasse mir auch nicht gern wegen meines Aussehens die Zeit stehlen. Auch keine zwei Minuten.

Wo wir gerade bei Anekdoten sind:

Einem deutschen Urlauber wurde in Dänemark der Außenbordmotor seines Bootes gestohlen. Er hatte diesen Apparat, der durchaus etwas gehobener und teurer war, jedoch mit einem GPS-Überwachungs-Chip markiert und verständigte die Polizei in Deutschland, als er seinen Motor auf der A7 Richtung Süden rollen sah. Kollegen meines Vaters haben den Motor schließlich auf einem Rastplatz an der Rader Hochbrücke (bei Rendsburg) auf einem polnischen LKW entdeckt, der bis zum Rand voll war mit augenscheinlichem Diebesgut.

Und hier noch ein Beitrag aus der "ZEIT" zu dem Thema.

Na und? Mir sind schon mehrfach Fahrräder geklaut worden. Allerdings jedesmal von Deutschen. Woher ich das so genau weiß? Ganz einfach. In den Wochen nach dem Diebstahl habe ich in der Zeitung die Kleinanzeigen ganz besonders gründlich studiert. Imme wenn die Beschreibung eines angebotenen Fahrrades paßte, habe ich angerufen und mich freundlich als Kaufinteressent zu erkennen gegeben und bin anschließend hingefahren, um es mir anzusehen. Zweimal konnte ich das Rad schon am Telefon als meins identifizieren und habe mich gleich von der Polizei zum Verkäufer kutschieren lassen.

Ich habe mich wohl etwas unschön formuliert, und wollte keinesfalls irgendwelche Ressentiments bedienen. In der Nachbetrachtung hätte ich die Beiträge anders formuliert.

Ich schlage vor, wir beenden diese etwas entglittene Diskussion, sie war eh ziemlich weit offtopic (und zudem fast schon auf Stammtischniveau). :(

Ach Quatsch, so schlimm war's ja nun wirklich nicht.

Und daß man hin- und hergerissen ist, wenn es in einem Land, das einem am Herzen liegt, irgendwie seltsam zugeht und es gar nicht einfach ist, sich dazu eine Meinung zu bilden, das geht mir doch ganz genauso.

Egal, was kommt: Dänemark ist und bleibt ein schönes Thema!

Dorrian,
ja ja, wer eine Reise tut, der kann was erzählen. Glückwunsch zu Deiner tollen Platzierung und der Flotten Zeit. Die "gefühlte" Pb
bleibt Dir auch... Ich denke, das das sowieso nur eine Durchgangszeit für Dich ist. Von daher drückst Du die mit Sicherheit noch weiter nach unten. Weiter so und Gesund bleiben...
Werde Deine weiteren Schritte von zeit zu Zeit in Deinem Blog mitverfolgen....
Gruß nach HH...