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Wie kriege ich meinen Puls runter???

Wie kriege ich meinen Puls runter???

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Hallo,
ich bin 30 Jahre alt, von Beruf Fitnesstrainerin, gebe seit 10 Jahren regelmäßig Spinning/Aerobic Kurse und laufe ca. 1-2 mal pro Woche meine 10 km in meinem "Wohlfühltempo". Man sollte also meinen, dass meine Ausdauer gut trainiert ist.
Trotzdem ist mein Puls beim Laufen immer viel zu hoch und das verbessert sich auch nicht. Je nach Tagesform laufe ich die 10 km mit ca. 6:30 - 6:00 min. / km, und bewege mich dabei in einem Durchschnittspulsbereich von 160-170 !!! Bin nach dem Laufen auch immer ziemlich platt, habe schwere Beine, bin dann vermutlich total übersäuert, obwohl ich mich während dem Laufen total wohlfühle.
Wer kann mir helfen, was ist zu tun - Grundlagen trainieren? Pulsbereich anhand eines Laktattests rausfinden?
Ich denke mit einem niedrigeren Puls könnte ich auch endlich mal mein Lauftempo verbessern und auch effektiver laufen.
Für eure Tipps/Meinungen bin ich dankbar....

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Hallo und :welcome: ,
deine Frage taucht (gefühlt) alle paar Wochen hier auf, deswegen schau bitte etwas weiter unten mal bei den "ähnlichen Themen" nach.

sabrina205 hat geschrieben: Trotzdem ist mein Puls beim Laufen immer viel zu hoch...
und bewege mich dabei in einem Durchschnittspulsbereich von 160-170 !!! ...
Pulsbereich anhand eines Laktattests rausfinden?
Ich denke mit einem niedrigeren Puls könnte ich auch endlich mal mein Lauftempo verbessern und auch effektiver laufen.
Standartantwort auf deine Frage zum Puls:
Woher weißt du, dass dein Puls zu hoch ist, was ist für dich zu hoch?
Die absolute Zahl (160 - 170) ist nicht entscheidend. Entscheidend ist, den Puls im Training zur absoluten individuellen maximalen Herzfrequenz zu setzten. Das Ergebnis in Prozent sagt etwas über die Belastung aus. (Wobei man dann noch diskutieren kann, ab wann ein Puls zu hoch ist, bzw. welche Trainingsformen welchen Puls entsprechen).
Es steht und fällt mit dem Wissen um seine maximale Herzfrequenz. Kennst du deine maximale Hf?
Ich vermute mal, du kennst sie nicht, sonst würdest du nicht nach einem Laktattest fragen.
Wie ermittelt man seine maximale Herzfrequenz?
Mittels Selbsttest oder testen lassen. RW schreibthier etwas dazu.
Da wird auch eine Formel erwähnt, das Ergebnis (bei dir 196 = 226 - 30) kann ungefähr stimmen, du kannst aber auch deutlich drunter oder drüber liegen.
Nehmen wir mal an, das Ergebnis stimmt, dann würde dein Wohlfühltempo ungefähr 82 - 87% der maxHF entsprechen. Für mich wären 87% kein Wohlfühltempo mehr.

Jetzt zum Tempo:
Du schreibst, dass du
sabrina205 hat geschrieben: ca. 1-2 mal pro Woche meine 10 km in meinem "Wohlfühltempo". ...mit ca. 6:30 - 6:00 min. / km
läufst.
Ein Körper passt sich an die sportliche Belastung an, so dass er mit dieser Belastung fertig wird. Ist nun diese Belastung immer dieselbe, "kennt" der Körper diese und wird mit ihr fertig, es findet keine weitere Anpassung statt. Warum auch.
Wenn du eine weitere Anpassung erreichen möchtest, musst du eine ungewohnte Belastung machen. Lauf also mal schneller oder länger, nicht beides gleichzeitig.
Für dich, wenn es die Zeit und die andere sportliche Betätigung zu lassen, lauf regelmäßig 2 mal in der Woche. 1 mal davon kürzer als die üblichen 10km, dafür aber einen Teil schneller. Als "schneller" würde ich ein Fahrtspiel empfehlen. Es gibt auch noch andere Formen des Tempotrainings (Bspw. Intervalltraining, Tempolauf), aber ein Fahrtspiel ist einfach und benötigt keine Hilfsmittel.
Fahrtspiel = es wechseln sich spielerisch schnelle und langsame Abschnitte ab. Die Länge und das Tempo steuerst du nach Gefühl, es gibt keine festen Vorgaben (Unterschied zum Intervalltraining). Von (Fast-)Sprinttempo bis zum gehen ist alles dabei. Man kann sich z.B. sagen: "Bis zur Bank schneller (als normal), und danach bis zum Abzweig langsam, dann ca. 500m normal, ..."

Es werden mit Sicherheit auch einige schreiben, dass du den Pulsmesser zu Hause liegen lassen und auf dein Körpergefühl hören sollst. Gerade für Anfänger kann der Puls mehr verwirren als nutzen. Zum sinnvollen pulsgesteuerten Training gehört (leider) mehr, als sich das Ding anlegen und ablesen. Man muss/sollte sich auch etwas mit den theoretischen Grundlagen beschäftigen.
Profis sind berechenbar, die Amateure sind wirklich gefährlich. E.A. Murphy

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Hallo,

meinem Vorredner schließe ich mich an. Meiner Meinung nach kommt aber noch hinzu, dass bei 1-2x laufen pro Woche kein großartiger Trainingseffekt zustande kommen kann.
Ich würde
- Maximalpuls (HFmax) feststellen und dann
- Grundlagenausdauer trainieren mit ca. 70-75% HFmax, dies sollte ca. 85% des Trainings ausmachen
- Schnelligkeit trainieren mit ca. 85% HFmax, ca. 15% des Trainingsumfangs,
Das mal so ganz grob und ungenau. Wie man es im Detail macht, dazu steht genug bei RW und gibt es genügend Laufliteratur. Für Anfänger z.B. das "Große Laufbuch" von Herbert Steffny...

Wenn Du schreibst, bei Deinem "Wohlfühltempo" liegt Deine HF bei 160-170, dann muss Dein Maximalpuls bei schätzungsweise extrem hohen 235 liegen. Hmm, schon ungewöhnlich... :confused:

Grüße
Frank

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trailmetty hat geschrieben: Wenn Du schreibst, bei Deinem "Wohlfühltempo" liegt Deine HF bei 160-170, dann muss Dein Maximalpuls bei schätzungsweise extrem hohen 235 liegen.
Warum sollte das subjektive Wohlfühltempo nur bei ca. 72% liegen (170 von 235)?
Profis sind berechenbar, die Amateure sind wirklich gefährlich. E.A. Murphy

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Sergej hat geschrieben:Warum sollte das subjektive Wohlfühltempo nur bei ca. 72% liegen (170 von 235)?
Ich gehe halt von mir aus. Irgendwo zwischen 70 und 80% liegt das bei mir. Du schreibst ja selbst, dass 87% nach der hier anscheinend nicht zutreffenden Altersformel für Dich kein WFT sind...

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sabrina205 hat geschrieben:... Ich denke mit einem niedrigeren Puls könnte ich auch endlich mal mein Lauftempo verbessern und auch effektiver laufen. ....
Höheres Lauftempo erreicht man durch schnelleres Laufen = Tempotraining.
Höheres Tempo = höherer Puls.
Kein Kenianer läuft nach Puls.
Gruß bernann

10 km 0:45:33 / HM 1:39:05 / M 3:48:14 / U50 4:56 / BGL 6:53

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Bekanntlich erhöht sich mit zunehmendem Ausdauertraining ja die Pumpleistung des Herzens (Volumen pro Schlag). Das meint Sabrina sicher mit "Puls runter kriegen". Nur mit 1-2 mal kurz laufen pro Woche wird das schwierig, weil man dann ja jedesmal fast wieder von vorne anfängt: nach ein paar Tagen Pause ist der ganze Trainingseffekt wieder verpufft und der Körper wieder da, wo er vorher war.

Ihre Fehlinterpretation scheint da zu liegen, wo sie denkt, alleine durch ein antrainiertes, niedrigeres HF-Niveau würde man schneller werden und effektiver laufen. Schneller wird man, wie bernann schreibt, durch regelmäßiges schnelles Laufen, ganz unabhängig vom Puls. Effektiveres Laufen lernt man u.a. durch Arbeiten am Laufstil: korrekte Armarbeit (sieht man leider arg selten), kraftvolles nach hinten abdrücken, ohne nach vorne zu weit auszuholen, "VoKuHiLa" - "vorne kurz, hinten lang", um es mit den Worten von Dr. Marquardt ("Die Laufbibel") auszudrücken...

Grüße
Frank

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sabrina205 hat geschrieben:Hallo,
ich bin 30 Jahre alt, von Beruf Fitnesstrainerin, gebe seit 10 Jahren regelmäßig Spinning/Aerobic Kurse und laufe ca. 1-2 mal pro Woche meine 10 km in meinem "Wohlfühltempo". Man sollte also meinen, dass meine Ausdauer gut trainiert ist.
Trotzdem ist mein Puls beim Laufen immer viel zu hoch und das verbessert sich auch nicht. Je nach Tagesform laufe ich die 10 km mit ca. 6:30 - 6:00 min. / km, und bewege mich dabei in einem Durchschnittspulsbereich von 160-170 !!! Bin nach dem Laufen auch immer ziemlich platt, habe schwere Beine, bin dann vermutlich total übersäuert, obwohl ich mich während dem Laufen total wohlfühle.
Wer kann mir helfen, was ist zu tun - Grundlagen trainieren? Pulsbereich anhand eines Laktattests rausfinden?
Ich denke mit einem niedrigeren Puls könnte ich auch endlich mal mein Lauftempo verbessern und auch effektiver laufen.
Für eure Tipps/Meinungen bin ich dankbar....
Wo liegt denn Dein Ruhepuls?

Wer hat festgestellt, dass Du einen zu hohen Puls hast?

Du läufst 2x10 km die Woche. Was tust Du sonst noch? Wie viele Stunden Spinning etc.?

Du bist seit 10 Jahren gelernte Fitnesstrainerin?
Tretroller - Ich steh drauf! :D

Bild

:idee:Ein neuer Weg ...:idee:

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Michi_MUC hat geschrieben:
Du bist seit 10 Jahren gelernte Fitnesstrainerin?
DAS hab ich mich auch gefragt ... ich vertrat bisher die naive Annahme, dann habe man auch was über pulsgesteuertes Training gelernt. Aber gut ...

Wenn du nach dem Laufen im jetzigen Tempo platt bist und schwere Beine hast, lauf einfach langsamer. Von 1-2 Läufen pro Woche darfst du dir keine besonderen Effekte versprechen, was das Tempo und die Ausdauer angeht. Da sollten es eher 3 Läufe pro Woche sein, die auch variabel gestaltet sein sollten, z.B. ein Lauf kurz und - nach 1-2 km Einlaufen - etwas flotter, einer ganz ruhig und dafür - natürlich nicht von jetzt auf gleich, sondern allmählich gesteigert - auch mal 1,5-2 Stunden, und einer locker im Wohlfühltempo.

Und auf den Puls zu gucken ist kompletter Unfug, wenn du nicht weißt, was die Werte bei dir bedeuten. Und selbst wenn man Werte individuell interpretieren kann, weil man seinen Maximalpuls kennt: Man kann auch ohne Pulsuhr sein passendes Trainingstempo finden - die Regel: "Man sollte sich beim lockeren Laufen noch in ganzen Sätzen unterhalten können!" ist da sehr hilfreich.

vg,
kobold

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trailmetty hat geschrieben: Meiner Meinung nach kommt aber noch hinzu, dass bei 1-2x laufen pro Woche kein großartiger Trainingseffekt zustande kommen kann.
Man sollte den Aerobic und Spining Kram nicht vergessen. Das wirkt auch. Aber klar, mehr Laufen wäre besser.
trailmetty hat geschrieben: Ich würde
- Maximalpuls (HFmax) feststellen und dann
Ja. Und am besten: Training nicht nach Puls steuern.
trailmetty hat geschrieben: - Grundlagenausdauer trainieren mit ca. 70-75% HFmax, dies sollte ca. 85% des Trainings ausmachen
Überleg mal bitte, wo diese Empfehlung herkommt. Die kommt aus dem Training von Ausdauersportlern, die sehr viel trainieren, z. B. Läufer mit 100k in der Woche und mehr. Deswegen trainieren sie teilweise relativ viel bei relativ wenig Intensität, nur um 7 bis 20 Einheiten in der Woche unter zu kriegen. Bei 3-4 Einheiten/Woche muss dass völlig anders aussehen.

Für 1-2 oder 3mal Training in der Woche passt das nicht. Hat Greif dieses Jahr auch mal wieder in einem seiner Newsletter ganz klar betont, finde leider gerade nicht in welchem.

Je geringer der Trainingsumfang, desto mehr prozentualer Intensitätsanteil darf (und sollte wenn man sich verbessern will) gelaufen werden.

D h. bei nur drei Läufe in der Woche am besten nur einer im niedrigsten Intensitätsbereich - am besten NICHT der längste, sonst verschwendet man noch mehr Zeit.

Ein sanftes Programm wäre z. B.

1x sehr locker mit einigen Steigerungen, Dauer deutlich unter dem längsten Lauf (von mir aus maximal 75% HfMax außerhalb der Steigerungen, darf aber auch flotter sein) (ca.40min reichen erstmal)

1x "richtiges Tempotraining" ich empfehle KEIN Fahrtspiel, weil Anfänger sich dafür meist nicht gut genug einschätzen können. Besser TDL, Intervalltraining oder Wdh-Läufe. Am besten alle Formen mal probieren. Dauer 40'-60' incl Pausen sowei Ein- und Auslaufen.

1x locker und lang. Das wären hier wohl erstmal so 60-70min. Hier nicht auf die HF achten, nur so einteilen, dass man die Strecke durchhält und die zweite Hälfte etwas schneller laufen kann. Im Ziel darf der Puls ruhig bei 85% sein.

Junge und fitte Menschen brauchen bei diesem Trainingsumfang meist so gut wie nie rbei sehr niedriger Intensität zu trainieren.
trailmetty hat geschrieben: - Schnelligkeit trainieren mit ca. 85% HFmax, ca. 15% des Trainingsumfangs,
Das mal so ganz grob und ungenau. Wie man es im Detail macht, dazu steht genug bei RW und gibt es genügend Laufliteratur. Für Anfänger z.B. das "Große Laufbuch" von Herbert Steffny...
Bitte nicht das große Laufbuch. Da steht ja gerade fast alles nur so ungenau drin, dass man nicht merken soll, was an Steffny Plänen alles nicht funktionieren kann. Das ist ja mit das mangelhafteste, was auf dem Markt ist. Eins der wenigen akzeptablen Laufbücher auf Deutsch ist "Die Laufformel" von Jack Daniels. Da kriegt man wenigstens einen vernünftigen Überblick und wird nicht so unnötig ausgebremst wie von Steffny.

85% HfMax wäre vielleicht Schnelligkeitstraining für eine langsamen Ultra ... selbst für einen Marathon der bei 85% gelaufen werden sollte läge Schnelligkeitstrainng im eigentlichen Sinn dann über 85%.

Wichtig:
40min bei 85% HfMax bringen mehr für die Grundlagenausdauer als 40min bei 70% HfMax.
Wer das nicht versteht, wird oft immer wieder auf falsche Ratschläge reinfallen und Lauftraining vielleicht nie richtig verstehen.
trailmetty hat geschrieben: Wenn Du schreibst, bei Deinem "Wohlfühltempo" liegt Deine HF bei 160-170, dann muss Dein Maximalpuls bei schätzungsweise extrem hohen 235 liegen. Hmm, schon ungewöhnlich... :confused:
So ungewöhnlich ist das nicht, weil die 235 unrealistisch sind. Rechne mal mit 210, dass kommt auf Wohlfühltempo von 76% bis 81% - realistisch und gar nicht ungewöhnlich, wenn man nicht durch jahrelanges pulsgebremstes Training oder Joggen verdorben wurde.

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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sabrina205 hat geschrieben:Bin nach dem Laufen auch immer ziemlich platt, habe schwere Beine, bin dann vermutlich total übersäuert, obwohl ich mich während dem Laufen total wohlfühle.
Nein, das mit der Übersäuerung kann nicht sein. Bei einem Tempo, dass dich total übersäuern ließe, hältst du keine 10km durch. Eine starke Übersäuerung wären 20 mmol/l lactat... dafür muss man z. B. 400m sehr schnell laufen. Typische werte Für einen 10km lauf in dem Tempo liegen um die die 4 mmol ...

Ließt sich eher so, als mutest du deinen Muskeln zu viel zu. Die Kurse müssen die ja auch verkraftet. Achte mal auf genügend Abstand zur letzten Aerobic oder Spinning einheit und lauf nur 40min. Mal sehen, wie es dir danach geht.
sabrina205 hat geschrieben: Pulsbereich anhand eines Laktattests rausfinden? .
Nö. Maximalpuls durch einen läuferischen Test ermitteln, oder nicht nach Puls trainieren.

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben: ich empfehle KEIN Fahrtspiel, weil Anfänger sich dafür meist nicht gut genug einschätzen können. Besser TDL, Intervalltraining oder Wdh-Läufe. Am besten alle Formen mal probieren. Dauer 40'-60' incl Pausen sowei Ein- und Auslaufen.
Bei meiner Empfehlung eines Fahrtspiels ging ich sehr von meinen Anfängen aus. Mein erstes Tempotraining war ein Intervalltraining, und ich habe mich zu stark an den (zu optimistischen) Vorgaben orientiert. Der selbsterzeugte Druck, es schaffen zu müssen, war zu groß. Als Resultat konnte ich die Einheit nicht wie geplant durchführen und war demotiviert. Es fehlte wohl ganz klar die Erfahrung. Für mich war ein FS besser, gerade weil es keine festen Vorgaben gab, die ich unbedingt erfüllen wollte. Für mich war das ein guter Weg zum Einstieg ins Tempotraining.

Den Hinweis, verschiedene Formen mal auszuprobieren, finde ich gut. Da hätte ich auch selber drauf kommen können.
Profis sind berechenbar, die Amateure sind wirklich gefährlich. E.A. Murphy

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DerC hat geschrieben:...Training nicht nach Puls steuern.
Ich denke trotzdem, dass es durchaus sinnvoll sein kann, nach Intensität zu steuern - nichts anderes ist das ja. Klar, es gilt nicht immer, überall und für jeden.
Ich selbst mache z.B. REKOM-Läufe und ruhige, extensive Dauerläufe eher nach Puls, d.h., ich achte darauf, eine gewisse Obergrenze nicht allzu oft zu überschreiten, weil ich mich kenne und weiß, dass ich zum Überziehen neige - mit negativem Effekt auf die Regeneration. Schnellere Läufe steuere ich eher über einen Mindest-Pace (in bergigem Terrain natürlich angepasst) und achte nicht auf den Puls.
DerC hat geschrieben:...Überleg mal bitte, wo diese Empfehlung herkommt. Die kommt aus dem Training von Ausdauersportlern, die sehr viel trainieren, z. B. Läufer mit 100k in der Woche und mehr. Deswegen trainieren sie teilweise relativ viel bei relativ wenig Intensität, nur um 7 bis 20 Einheiten in der Woche unter zu kriegen. Bei 3-4 Einheiten/Woche muss dass völlig anders aussehen.
Da hast Du natürlich recht. Ich bin mal wieder von mir ausgegangen (derzeit 90-120 km/Woche).
DerC hat geschrieben: Ein sanftes Programm wäre z. B.

1x sehr locker mit einigen Steigerungen, Dauer deutlich unter dem längsten Lauf (von mir aus maximal 75% HfMax außerhalb der Steigerungen, darf aber auch flotter sein) (ca.40min reichen erstmal)

1x "richtiges Tempotraining" ich empfehle KEIN Fahrtspiel, weil Anfänger sich dafür meist nicht gut genug einschätzen können. Besser TDL, Intervalltraining oder Wdh-Läufe. Am besten alle Formen mal probieren. Dauer 40'-60' incl Pausen sowei Ein- und Auslaufen.

1x locker und lang. Das wären hier wohl erstmal so 60-70min. Hier nicht auf die HF achten, nur so einteilen, dass man die Strecke durchhält und die zweite Hälfte etwas schneller laufen kann. Im Ziel darf der Puls ruhig bei 85% sein.
Ja, das ist eine gute Empfehlung für sie, finde ich...
DerC hat geschrieben: Bitte nicht das große Laufbuch. Da steht ja gerade fast alles nur so ungenau drin, dass man nicht merken soll, was an Steffny Plänen alles nicht funktionieren kann. Das ist ja mit das mangelhafteste, was auf dem Markt ist. Eins der wenigen akzeptablen Laufbücher auf Deutsch ist "Die Laufformel" von Jack Daniels. Da kriegt man wenigstens einen vernünftigen Überblick und wird nicht so unnötig ausgebremst wie von Steffny.
Also, für Anfänger finde ich es wirklich nicht so schlecht. Zum Reinkommen ist es gut brauchbar. Das von Daniels habe ich auch gelesen. Es ist sicherlich eine Art Referenz in dem Bereich. Aber für Anfänger? Ich weiß nicht... Was mich da auch etwas stört, ist, dass sich alles nur um angehende / potentielle Leistungssportler / künftige Profis dreht, die noch irgendwo im zarten Alter von um die 20 stecken. Ich lese da ständig nur was von "College" und "Highschool". Selber mit meinen Mitte 40 finde ich mich da kaum wieder.
Besser gefällt mir da schon Peter Greifs Abhandlung "Heißes Feuer im alten Ofen" fürs Marathontraining ab 45... :nick:
DerC hat geschrieben: So ungewöhnlich ist das nicht, weil die 235 unrealistisch sind. Rechne mal mit 210, dass kommt auf Wohlfühltempo von 76% bis 81% - realistisch und gar nicht ungewöhnlich, wenn man nicht durch jahrelanges pulsgebremstes Training oder Joggen verdorben wurde.
Klar sind HFmax 235 unrealistisch. Aber was nun Wohlfühltempo ist oder nicht, ist wohl individuell verschieden. Stutzig macht es mich nur, wenn mir manche Freizeitjogger, die mit Puls 165, hochroter Birne und völlig außer Atem laufen, erzählen, das wäre ihr Wohlfühltempo. Ich halte es eher mit Greif - es ist das Tempo beim locker-flockigen Lauf mit den Kumpels, bei dem man noch das ein oder andere Wort wechseln kann, jetzt mal Puls hin oder her...

Grüße
Frank

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Sergej hat geschrieben:Bei meiner Empfehlung eines Fahrtspiels ging ich sehr von meinen Anfängen aus. Mein erstes Tempotraining war ein Intervalltraining, und ich habe mich zu stark an den (zu optimistischen) Vorgaben orientiert. Der selbsterzeugte Druck, es schaffen zu müssen, war zu groß. Als Resultat konnte ich die Einheit nicht wie geplant durchführen und war demotiviert. Es fehlte wohl ganz klar die Erfahrung. Für mich war ein FS besser, gerade weil es keine festen Vorgaben gab, die ich unbedingt erfüllen wollte. Für mich war das ein guter Weg zum Einstieg ins Tempotraining.
Das Problem lag also nicht im Intervalltraining, sondern in den falschen festen Vorgaben. Wir können die Vorgaben auch beim Intervalltraining variabel machen ... aber sobald wir das Ergebnis eines Wettkampfs oder Testlaufs haben, können wir vernüftige Vorgaben machen, die nicht zu hart sind. Und die Anzahl der Wdh muss man z. b. nicht exakt festlegen.

Fahrtspiel kommt auch nicht immer ohne Vorgaben aus - ursprünglich gab es durchaus Vorgaben von Gösta Holmer, auch wenn nicht so exakt wie beim Intervalltraining. Und dann gibt es auch noch das programmierte oder polnische Fahrtspiel ... da gibt es auch Vorgaben.

Was du meinst ist das freie Fahrtspiel ohne Vorgaben.

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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trailmetty hat geschrieben:Ich denke trotzdem, dass es durchaus sinnvoll sein kann, nach Intensität zu steuern - nichts anderes ist das ja. Klar, es gilt nicht immer, überall und für jeden.
Ich selbst mache z.B. REKOM-Läufe und ruhige, extensive Dauerläufe eher nach Puls, d.h., ich achte darauf, eine gewisse Obergrenze nicht allzu oft zu überschreiten, weil ich mich kenne und weiß, dass ich zum Überziehen neige - mit negativem Effekt auf die Regeneration.
Das Problem kenne ich von mir nicht. Überziehen tue ich nur ab und an in WK oder Tempoeinheiten. Es gibt bei mir auch keine geplanten Rekom-läufe. Das wäre mir zu kompliziert. Es gibt - wie bei Daniels- nur leichte Tage. Wenn ich zu kaputt vom Training bin, laufe ich lieber gar nicht als extrem langsam. Die Reizschwelle muss ja auch überschritten werden, sonst bringts ja extrem wenig.

Meine Vermutung ist, dass es auch an der Länge der Läufe liegt. Wenn du 40min läufst, wirst du vielleicht bei 80% Hf auch nicht zu schlecht regenerieren. Wenn du den Umfang so nicht reinbekommst, hast du natürlich ein Problem, dass du nur mit Doppeleinheiten lösen kannst.
trailmetty hat geschrieben: Also, für Anfänger finde ich es wirklich nicht so schlecht. Zum Reinkommen ist es gut brauchbar. Das von Daniels habe ich auch gelesen. Es ist sicherlich eine Art Referenz in dem Bereich. Aber für Anfänger?
Daniels ist nicht optimal. Aber ich habe noch kein wirklich gutes LaufBuch für Anfänger gelesen, mit dem man auch als fortgeschrittener noch was anfangen kann. Da ist imo noch richtig Platz im Markt. Die Leute die schneller werden, verabschieden sich nach meiner Erfahrung dann meistens vom Steffny.

Die Steffny-Kritik kann ich jetzt hier nicht breittreten. Ich habe mal angefangen, dass aufzuschreiben, was im großen Laufbuch imo falsch, zu ungenau oder irreführend ist und war nach etwa einem Viertel des Buches schon bei einer über 3 Dina4 Seiten langen Liste. Aber ich bin auch ein fieser Kritiker ... bei Daniels würde ich aber auf das ganze Buch gerechnet deutlich weniger Kritikpunkte finden.
trailmetty hat geschrieben: Ich weiß nicht... Was mich da auch etwas stört, ist, dass sich alles nur um angehende / potentielle Leistungssportler / künftige Profis dreht, die noch irgendwo im zarten Alter von um die 20 stecken. Ich lese da ständig nur was von "College" und "Highschool".
Es dreht sich nicht darum. Das sind ja nur Beispiele. Es gibt viele ältere Läufer die schon erfolgreich nach Daniels oder ähnlich trainiert haben.

Aber was bei Daniels für diesen Markt wirklich fehlt, ist z. B ein 10k und HM Plan mit etwas weniger Tempo drin. Das kann man sich aber nach Lektüre des Buches selbst basteln, für den HM kann man fast den M-Plan hernehmen. Aber das Basteln wollen die meisten Anfänger nicht oder trauen es sich nicht zu.

Die Pläne sind ein Grund, warum die Leute den Steffny kaufen, einfach weil sie da sind, nicht weil sie gut wären.
trailmetty hat geschrieben: Aber was nun Wohlfühltempo ist oder nicht, ist wohl individuell verschieden. Stutzig macht es mich nur, wenn mir manche Freizeitjogger, die mit Puls 165, hochroter Birne und völlig außer Atem laufen, erzählen, das wäre ihr Wohlfühltempo. Ich halte es eher mit Greif - es ist das Tempo beim locker-flockigen Lauf mit den Kumpels, bei dem man noch das ein oder andere Wort wechseln kann, jetzt mal Puls hin oder her...
Also ich trainiere viel allein und laber deshalb meist nicht beim laufen. Das führt u. U. wohl dazu, dass man sich an ein etwas schnelleres DL -Tempo gewöhnt.

Das mit der Birne ist oft reine Veranlagung. Es gibt Leute die bekommen die bei 70% eine tomatenähnliche Farbe.

Ich sehe mehr Leute. die zu langsam in einem erbärmlichen Stil durch die Gegend durch die Gegend schlurfen als Leute die (zu?) schnell laufen. Aber das kommt vielleicht auch darauf an, wo und wann an läuft.

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben:Meine Vermutung ist, dass es auch an der Länge der Läufe liegt. Wenn du 40min läufst, wirst du vielleicht bei 80% Hf auch nicht zu schlecht regenerieren. Wenn du den Umfang so nicht reinbekommst, hast du natürlich ein Problem, dass du nur mit Doppeleinheiten lösen kannst..
Korrekt. So ist es...

DerC hat geschrieben:Die Leute die schneller werden, verabschieden sich nach meiner Erfahrung dann meistens vom Steffny.
Bei mir war es auch so. Steffny hat mir am Anfang viel geholfen. Davor bin ich beim Laufen mehr rumgeeiert als konsequent zu trainieren, weil ich einfach null Ahnung hatte. Mit Steffny bin ich dann in die Spur gekommen. Aber seit ich weiter bin, bin ich auch von Steffny weg...
DerC hat geschrieben:Ich habe mal angefangen, dass aufzuschreiben, was im großen Laufbuch imo falsch, zu ungenau oder irreführend ist und war nach etwa einem Viertel des Buches schon bei einer über 3 Dina4 Seiten langen Liste.
Was waren Deine Hauptkritikpunkte? Oder kann man das so nicht zusammenfassen, weil es einfach zu viele unterschiedliche waren?
DerC hat geschrieben:Aber das Basteln wollen die meisten Anfänger nicht oder trauen es sich nicht zu.
Ich hätte es damals - mangels Grundlagenwissen - einfach nicht gekonnt.
DerC hat geschrieben:Die Pläne sind ein Grund, warum die Leute den Steffny kaufen, einfach weil sie da sind, nicht weil sie gut wären.
War bei mir in der Tat auch ein Grund. Die Qualität der Pläne kann man als Anfänger eh kaum beurteilen. Und wenn man, wie ich, zu 99% alleine läuft, und keinen erfahrenen Laufpartner hat, hängt man sich an so etwas...

Grüße
Frank

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trailmetty hat geschrieben:Ich selbst mache z.B. REKOM-Läufe und ruhige, extensive Dauerläufe eher nach Puls, d.h., ich achte darauf, eine gewisse Obergrenze nicht allzu oft zu überschreiten, weil ich mich kenne und weiß, dass ich zum Überziehen neige - mit negativem Effekt auf die Regeneration.
Dann trainierst Du wahrscheinlich nicht hart genug. :zwinker5: Wenn ich an die nächste Tempoeinheit, den nächsten Wettkampf oder an den nächsten langen Lauf denke und ich müde vom vorherigen Training bin, würde es mir nieeeeemals in den Sinn kommen, die Easy-Läufe zu schnell zu laufen. Meine Beine laufen dann von ganz alleine 6er Schnitt oder noch langsamer.

Stormy

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Stormbringer hat geschrieben:Dann trainierst Du wahrscheinlich nicht hart genug. :zwinker5: ...
Auch wenn ich zugeben muss, dass meine Selbstquäl-Fähigkeiten begrenzt sind, scheint es bei mir eher so zu sein, dass ich unbewusst - so falsch das auch sein mag - selbst dem REKOM-Lauf noch einen Trainingseffekt abgewinnen will... :peinlich:

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trailmetty hat geschrieben: Was waren Deine Hauptkritikpunkte? Oder kann man das so nicht zusammenfassen, weil es einfach zu viele unterschiedliche waren?
Das geht eigentlich hier nicht. Mal in eigenem Thread oder per PN. Es gab hier auch schon mal einen großen Steffny Thread. Grundsätzlich viel zu langsam und zu lusch in den meisten Plänen. Erst ab Sub3 wirds bei Steffny langsam halbwegs interessant, aber auch da habe ich Probleme mit vielen Dingen in den Plänen.

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

20
&quot hat geschrieben:Ein sanftes Programm wäre z. B.

1x sehr locker mit einigen Steigerungen, Dauer deutlich unter dem längsten Lauf (von mir aus maximal 75% HfMax außerhalb der Steigerungen, darf aber auch flotter sein) (ca.40min reichen erstmal)

1x "richtiges Tempotraining" ich empfehle KEIN Fahrtspiel, weil Anfänger sich dafür meist nicht gut genug einschätzen können. Besser TDL, Intervalltraining oder Wdh-Läufe. Am besten alle Formen mal probieren. Dauer 40'-60' incl Pausen sowei Ein- und Auslaufen.

1x locker und lang. Das wären hier wohl erstmal so 60-70min. Hier nicht auf die HF achten, nur so einteilen, dass man die Strecke durchhält und die zweite Hälfte etwas schneller laufen kann. Im Ziel darf der Puls ruhig bei 85% sein.
Auch *mein* ewiges Mantra :) Vielleicht sollten wir hier mal irgendwo einen kleinen Laufleitfaden für Anfänger, die sich verbessern wollen, einstellen. Der enthielte dann den hier von Dir und mir üblicherweise kolpotierten Vorschlag für eine Basis-Trainingsstruktur, ein paar Erklärungen zum Training nach Puls und ein paar Evergreens wie die ewigen Fragen à la "man muss doch am besten immer am Anfang ganz besonders langsam laufen, oder?" bzw. "wenn ich abnehmen will, sollte ich ja im Fettverbrennungsbereich laufen... hat jedenfalls mein Fitnesstrainer gesagt".

Weder schnell, noch ausdauernd: 53,77 / 1:56,54 / 2:31,04 / 3:58,65

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Der Fettverbrennungspuls ist tatsächlich ein Evergreen, hab ich in den vergangenen Tagen wieder zig-fach gehört. Ist auch klar, woher das kommt: Rein ins Fitnessstudio, der Obermacker sagt "Okay, wir machen jetzt Cardio", dann werden die reihenweise auf die Trimmräder gesetzt, Kopfhörer auf, Fernsehen an plus die Puls-Vorgabe "nicht über 140". Da sitzen sie dann 35 bis 40 Minuten und schwitzen kaum. Diese Praxis hab ich wochenlang so gesehen. Noch einfacher betreuen geht fast nicht...
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DerC hat geschrieben:Das geht eigentlich hier nicht. Mal in eigenem Thread oder per PN. Es gab hier auch schon mal einen großen Steffny Thread. Grundsätzlich viel zu langsam und zu lusch in den meisten Plänen. Erst ab Sub3 wirds bei Steffny langsam halbwegs interessant, aber auch da habe ich Probleme mit vielen Dingen in den Plänen...
Verstehe. Dass die Pläne teilweise etwas luschig sind (aber noch nicht so luschig wie in Marquardts Laufbibel - mit so geringen Umfängen wie dort komme ICH nicht klar), habe ich auch gemerkt. Deswegen gefällt mir der Greif so gut. Da ist mal richtig Attacke angesagt... :zwinker2:

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trailmetty hat geschrieben:Ich gehe halt von mir aus. Irgendwo zwischen 70 und 80% liegt das bei mir. Du schreibst ja selbst, dass 87% nach der hier anscheinend nicht zutreffenden Altersformel für Dich kein WFT sind...
In der Tat. Sabrina hört sich doch schon irgendwie nach Frau an und Dein Avatar sieht ein bisschen eher männlich aus. Auch schon mal ein Unterschied, insbesondere weil bei Frauen der GA1-Pulsbereich typischerweise schon mal 5% höher liegt als bei Männern (wegen dem kleineren Herz), vgl. Untersuchungen von Hottenrott.
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alsterrunner hat geschrieben:Auch *mein* ewiges Mantra :) Vielleicht sollten wir hier mal irgendwo einen kleinen Laufleitfaden für Anfänger, die sich verbessern wollen, einstellen. Der enthielte dann den hier von Dir und mir üblicherweise kolpotierten Vorschlag für eine Basis-Trainingsstruktur, ein paar Erklärungen zum Training nach Puls und ein paar Evergreens wie die ewigen Fragen à la "man muss doch am besten immer am Anfang ganz besonders langsam laufen, oder?" bzw. "wenn ich abnehmen will, sollte ich ja im Fettverbrennungsbereich laufen... hat jedenfalls mein Fitnesstrainer gesagt".
Ja ein Leitfaden. Ich habe schon so viel angefangene Texte mit ähnlichen Inhalte auf dem Rechner liegen ... aber irgendwas ist eben immer und Prokrastination und unnötiger Perfektionsdrang kommen dann dazu. Dabei heißt es doch: Finished is always better than perfect.

Das schlimme ist ja: Selbst in recht anständigen wissenschaftlichen Büchern werden lang irgendwelche Statistiken zur Trainingsverteilung gewälzt von wegen 80% Ga 10% Ga2 Eb Dingsda 10% WSA oder wie auch immer. Und jemand mit 30km in der woche macht dann 3km TDL bei 85%. Ganz toll. Da merkt man so richtig schön, wie weit einige Sportwissenschaftler von der Realität vieler Sportler weg sind.

Da hätte ich im Verein mal kommen sollen freitags: "Wir haben die Woche schon zweimal Tempo gemacht heute darf ich nur bis 70% ..." :hihi:
Aber auf die Idee wäre ich überhaupt nicht gekommen. Bin ja auch jahrelang jeden Werktag in die Schule gerannt, ohne dass es mir geschadet hat - wäre der Weg 10k und nicht 1k gewesen, wäre ich jetzt vielleicht auch näher an den Kenianern dran. :zwinker5:

Da lob ich mir dann wirklich Greif, bei allen Fehlern die er hat: Bei 3 mal Training in der Woche gibt es in den Wettkampfvorbereitung 3mal Qualität.

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben:Das schlimme ist ja: Selbst in recht anständigen wissenschaftlichen Büchern werden lang irgendwelche Statistiken zur Trainingsverteilung gewälzt von wegen 80% Ga 10% Ga2 Eb Dingsda 10% WSA oder wie auch immer. Und jemand mit 30km in der woche macht dann 3km TDL bei 85%. Ganz toll. Da merkt man so richtig schön, wie weit einige Sportwissenschaftler von der Realität vieler Sportler weg sind.
Das ist aber immerhin um Längen besser als so abstruse Empfehlungen, nur jeden zweiten Tag zu laufen, und das so langsam wie möglich (bzw. immer unter 65% der HFmax zu bleiben).
DerC hat geschrieben:Da lob ich mir dann wirklich Greif, bei allen Fehlern die er hat: Bei 3 mal Training in der Woche gibt es in den Wettkampfvorbereitung 3mal Qualität.
Ach nee, und grade hatte ich dort gekündigt...
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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D-Bus hat geschrieben:Das ist aber immerhin um Längen besser als so abstruse Empfehlungen, nur jeden zweiten Tag zu laufen, und das so langsam wie möglich (bzw. immer unter 65% der HFmax zu bleiben).
Da hast du recht.

Auch viele Anfänger könnten täglich trainieren. Wenn dann manche Einheiten nur kurz sind oder eben nur Radfahren oder Krafttraining, auch gut. Täglich Laufen ginge bei vielen auch - dann muss man nur bereit sein, oft richtig kurze Einheiten zu machen. Aber das Prinzip: "Ich mache normalerweise jeden Tag Sport" hat schon große Vorteile.
D-Bus hat geschrieben: Ach nee, und grade hatte ich dort gekündigt...
Du willst ja mehr als 3mal in der Woche trainieren und bist schon groß. Da gibt es mehr Möglichkeiten als Greif. Was hast du dir denn als nächstes vorgenommen?

Mir ging es nur um das Prinzip, dass man bei so wenig Training ruhig öfter gas geben kann.

Gruß

C.

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- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben:Du willst ja mehr als 3mal in der Woche trainieren und bist schon groß. Da gibt es mehr Möglichkeiten als Greif. Was hast du dir denn als nächstes vorgenommen?
Nur ein paar Prinzipien à la KISS. Einzelheiten überlege ich mir später, mit Ziel Chicagomarathon am 9.10. in 2:58:14:
1) lange Läufe bis hoch zu 36 - 37 km, erst locker, dann als Crescendo, dann mit ein paar MRT km, hoch bis 12 - 15 km im MRT
2) längere Tempoeinheiten, anfangend mit 3x 5k @4:23 (am Dienstag gelaufen), hoch bis 4x 5k @4:14 Ende September
3) längere TDLs, anfangend mit 18k @4:29 (gerade gelaufen), hoch bis 18k @4:14 Ende September
4) ab und zu ein bissl schneller als MRT, zB 4x 2k @4:04
5) Strides, Lauf-ABC + Stabi nicht vernachlässigen
6) möglichst täglich laufen
7) bei schweren Beinen kürzer treten
8) einen HM in 1:26 oder so, Mitte September

Hmmm. Sieht aus wie eine Holger-Mischung von Greif, Pfitzi, und DerC. ;-)
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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D-Bus hat geschrieben: Hmmm. Sieht aus wie eine Holger-Mischung von Greif, Pfitzi, und DerC. ;-)
Gefällt mir! :daumen:

Gruß

C.

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- Sir Roger Bannister

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D-Bus hat geschrieben:Hmmm. Sieht aus wie eine Holger-Mischung von Greif, Pfitzi, und DerC. ;-)
Ach, DU bist das! :teufel:
DerC hat geschrieben:Daniels ist nicht optimal. Aber ich habe noch kein wirklich gutes LaufBuch für Anfänger gelesen, mit dem man auch als fortgeschrittener noch was anfangen kann. Da ist imo noch richtig Platz im Markt. Die Leute die schneller werden, verabschieden sich nach meiner Erfahrung dann meistens vom Steffny.
Ich glaube, Du irrst da. Wer sollte so etwas wollen (und wie sollte es funktionieren)? Ich kenne auch in anderen Bereichen kaum Bücher, die Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen bedienen bzw. ansprechen. Was mich als Anfänger interessiert (die ewig gleichen Fragen nach Puls etc.), langweilt den Fortgeschrittenen; und was mich als Fortgeschrittenen interessiert, überfordert den Anfänger. Macht doch auch nichts. Wenn es mich wirklich interessiert, kaufe ich mir mit der Zeit sowieso mehrere Bücher (ich bin so einer); wenn nicht, kann ich auch gut ohne auskommen und trotzdem laufen.
Gruß vom NordicNeuling

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NordicNeuling hat geschrieben: Ich glaube, Du irrst da. Wer sollte so etwas wollen (und wie sollte es funktionieren)? Ich kenne auch in anderen Bereichen kaum Bücher, die Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen bedienen bzw. ansprechen. Was mich als Anfänger interessiert (die ewig gleichen Fragen nach Puls etc.), langweilt den Fortgeschrittenen; und was mich als Fortgeschrittenen interessiert, überfordert den Anfänger. Macht doch auch nichts. Wenn es mich wirklich interessiert, kaufe ich mir mit der Zeit sowieso mehrere Bücher (ich bin so einer); wenn nicht, kann ich auch gut ohne auskommen und trotzdem laufen.
Sehe ich auch so. Deswegen finde ich den Steffny als die Mischung Anfänger/Fortgeschrittene immer noch gut.

Gruß
Rolli

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NordicNeuling hat geschrieben: Ich glaube, Du irrst da. Wer sollte so etwas wollen
U. a. die, die aktuell den Steffny kaufen. Denen wird ja auch so etwas versprochen.
NordicNeuling hat geschrieben: (und wie sollte es funktionieren)?
Es kann wohl nur mit einem deutlich unterschiedlichen Konzept, mit einem völlig anderen Aufbau des Buches funktionieren. Das muss sich eben mal jemand trauen.
NordicNeuling hat geschrieben: Ich kenne auch in anderen Bereichen kaum Bücher, die Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen bedienen bzw. ansprechen.
Es gibt natürlich Grenzen - das Buch wäre für einen guten Elitetrainier sicher nicht so interessant. Aber ich erlebe immer wieder, das Fortgeschrittene Läufer Dinge nicht wissen oder nicht verstehen, die imo in so einem Buch drin stehen sollten.
NordicNeuling hat geschrieben: Was mich als Anfänger interessiert (die ewig gleichen Fragen nach Puls etc.), langweilt den Fortgeschrittenen; und was mich als Fortgeschrittenen interessiert, überfordert den Anfänger.
Wieso soll das den Anfänger überfordern? Anfänger bedeutet ja nicht IQ von 80.

Wie gesagt, es kommt auf den Aufbau an, darauf, wie man die Leser durch das Buch führt. Es ist ja auch ok, wenn den Fortgeschrittenen mal 50 von 300 Seiten nicht interessieren, so lange im restlichen Buch genügend Alleinstellungsmerkmale enthalten sind. Ebenso ok ist, wenn der Anfänger sich mal 50 Seiten für später aufspart, weil ihn manches jetzt noch nicht so genau interessiert.

Aber warte es einfach an ... irgendwann wird vielleicht jemand so ein Buch machen, und wenn er dann genügend richtig gemacht hat, wird es sich auch verkaufen.

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Ich denke mal, bei aller Kritik an Steffny (wobei ich mich da nicht für kompetent genug halte, diese genauer zu formulieren) sollte man eines sehen: Das Buch spricht eine sehr große Zielgruppe an - nämlich alle, die sich grundsätzlich fürs Laufen interessieren und endlich mal anfangen wollen, für alle, die schon etwas laufen und das Ganze mal etwas systematischer angehen wollen, vielleicht, weil sie bald zum erstenmal an einem Wettkampf teilnehmen wollen, usw.
Diese Zielgruppe ist viel größer als die der fortgeschrittenen Läufer, von daher ist es natürlich auch wirtschaftlich interessanter, für diese zu schreiben.
Der Anfänger hat bei diesem Buch sicher einige Aha-Erlebnisse (Ernährung, Biologie des Ausdauersports, usw.) und wird von Steffny behutsam bei der Hand genommen und an das Thema herangeführt. Dabei ist es vielleicht wichtiger, die Zielgruppe nicht durch allzu stramme Forderungen und Vorgaben zu verschrecken, als dass alles sportwissenschaftlich 100% korrekt ist. Auf diese Weise kommen vielleicht mehr Menschen zum Laufen, weil sie durch übersichtliche und relativ leicht auszuführende Trainingspläne motiviert werden.
Später, wenn sie ihre ersten Wettkämpfe hinter sich haben, wird eine kleinere Zielgruppe übrig bleiben, die dann mehr will und auf andere Bücher und andere Trainingspläne umsattelt. So war es jedenfalls bei mir, und ich bin mir sicher, dass ich mit dieser Erfahrung nicht alleine stehe.
Insofern finde ich, hat das Buch seine Berechtigung.

Grüße
Frank

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DerC hat geschrieben:aber irgendwas ist eben immer und Prokrastination und unnötiger Perfektionsdrang kommen dann dazu. Dabei heißt es doch: Finished is always better than perfect.
Du hast also nur aufgrund einer "Erledigungsblockade" noch keinen Laufbuchbestseller geschrieben?.

Wow.

Das hört sich spannend an.

Erzähl mal mehr bitte.

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trailmetty hat geschrieben:Hallo,

meinem Vorredner schließe ich mich an. Meiner Meinung nach kommt aber noch hinzu, dass bei 1-2x laufen pro Woche kein großartiger Trainingseffekt zustande kommen kann.
Habe ich was verpasst, oder schrieb sie, daß sie Fitnesstrainerin ist, die seit 10 Jahren Spinningkurse gibt? Spinnning ist verdammt anstrengend. Wie soll jemand, der seit 10 Jahren Kurse gibt keinen Trainingseffekt haben, was das Herz/Kreislaufsystem angeht? Normal sollte man da einen Ruhepuls von etwa 35-45 haben.

Ansonsten finde ich persönlich Pulstraining überflüssig, aber das ist nur meine persönliche Meinung.

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Elguapo hat geschrieben:Habe ich was verpasst, oder schrieb sie, daß sie Fitnesstrainerin ist, die seit 10 Jahren Spinningkurse gibt? Spinnning ist verdammt anstrengend. Wie soll jemand, der seit 10 Jahren Kurse gibt keinen Trainingseffekt haben, was das Herz/Kreislaufsystem angeht?
Vielleicht spinnt sie ja nicht selbst, sondern bringt den Teilnehmern das Spinning nur bei? Ich habe auch schon rauchende Sportlehrer mit Wampe gesehen... :teufel:

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trailmetty hat geschrieben:Vielleicht spinnt sie ja nicht selbst, sondern bringt den Teilnehmern das Spinning nur bei? Ich habe auch schon rauchende Sportlehrer mit Wampe gesehen... :teufel:
Hehe :D .....ne Bekannte von mir ist Spinningtrainerin und auch Fitnesstrainerin. Beim Spinning sitzt der/die Trainer/in normalerweise IMMER mit auf dem Rad. Meine Bekannte meinte, sie sei noch nie so fit im Leben gewesen wie beim Spinning.
Das ist ja intensives Intervalltraining. Normal sollte man da topfit sein.

Die TE hat sich aber nie mehr zu Wort gemeldet.

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Trainieren, trainieren, trainieren. Tu das, was dir Spass macht, Puls hin oder her ist nicht so wichtig, irgendwann wirst dein Ziel schon erreichen *Daumendrück*
Dime ¿quién camina cuando se puede correr?

Arosa Snow Run 13.01.2013
Engelberg Snow Run 12.03.2013
Reschenseelauf 3.8.2013

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Elguapo hat geschrieben:Die TE hat sich aber nie mehr zu Wort gemeldet.
Das gibt mir ernsthaft zu denken...

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Radfahrer hat geschrieben:Du hast also nur aufgrund einer "Erledigungsblockade" noch keinen Laufbuchbestseller geschrieben?.
Es ging bei der von dir zitierten Bemerkungen nicht um einen Laufbestseller, sondern um einen kleinen Anfängerleitfaden fürs Internet - eher um 10-20 Seiten als um 200 oder 300. Selbst so etwas zusammenzustellen schaffe ich nicht, also wäre es vermessen, jetzt ernsthaft ein Buch zu planen.

Für einen Bestseller braucht man meistens den entsprechenden Namen, da geht es ja nicht nur darum, was man weiß und ob man schreiben kann. Es geht leider sogar viel mehr um den großen Namen als um die Korrektheit und den Sinn des Inhalts.

Zeit, ein ganzes Buch zu schreiben, hätte ich wohl frühstens in etwa 5 Jahren. ob ich bis dahin so erfolgreiche LäuferInnen trainiert habe, dass das Buch mehr Leute als ein Paar Foris interessieren würde ... keine Ahnung. Wohl eher unwahrscheinlich ... aber wenn man im richtigen Moment auf das richtige Talent trifft, können auch Dinge passieren, die man nie zu träumen wagte.

Grundsätzlich sehe ich so ein Buch schon als ne reizvolle Aufgabe an, und man könnte ja auch ne kleine Auflage (maximal 500) im Eigenverlag machen, da wäre ich mir recht sicher, dass ich da ohne allzu großen Verlust rauskäme, wenn ich die eigene Arbeitszeit nicht rechne.

Aber nur ein Buch machen, um es zu machen, ohne große Aussicht auf Erfolg ... ich habe lang genug in einem kleinen Verlag gearbeitet um zu wissen, dass einen das oft nicht sehr viel weiter bringt.

Falls es irgendwann mal so ein Buch geben wird, obwohl es recht unwahrscheinlich ist, würde es das Forum schon erfahren.

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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VeloC hat geschrieben:Vermutlich heißt sie seit gestern Ananas Boy. :klatsch:
Ach, der mit den gefühlten 10 km... - alles Gefühlssache eben... :zwinker2:

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trailmetty hat geschrieben:Ach, der mit den gefühlten 10 km... - alles Gefühlssache eben... :zwinker2:
Dem/der dürfte das Regenwetter die Gehirnganglien überfluten. :confused:
Gesperrt

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