Berlin Marathon, Stau am Start???

Hallo ihr Läufer,

ich habe in einigen Berichten gelesen, dass es in Berlin einen ziemlichen Stau am Start gibt.
Anscheinend melden sich viele Läufer in einem schnelleren Block an, um den Stau zu umgehen, verursachen ihn aber damit umso mehr.
Ich hab mich vorsichtshalber für BlockG 3.50 - 4.15 Std. angemeldet, obwohl es vielleicht auch schneller ginge.
Kann mir bitte jemand seine Erfahrungen beim Berlin Marathon schreiben...
...sind die ersten Kilometer wirklich sooo schlimm?
...verliert man am Anfang viel Zeit?
...starten alle gleichzeitig, oder mit Verzögerung? Wenn ja, wieviel zwischen den Blöcken?
...wie lange vor dem Start sollte man im Block stehen, um halbwegs vorne zu sein?

Fragen über Fragen
Über ein paar Infos und Hilfen freu ich mich.

Gruß an Alle
Basti

Hallo Basti,

ich kann dir nur von meinen höchst subjektiven Erfahrungen im letzten Jahr berichten, dieses Mal kann alles ganz anders sein.

Als erstes muss ich zugeben, dass auch ich in einem zu schnellen Block gestartet bin (G statt H). Da ich die Anmeldung nicht selbst vorgenommen habe (Gruppenanmeldung über den Verein) kann ich aber zumindest nix dafür. Meine Taktik war daher wie folgt: gerade *nicht* versuchen, sich im Block möglichst weit vorne aufzustellen, sondern bewusst ganz hinten links zu starten. Hinten deshalb, weil alle nach vorne drücken, links deshalb, weil der 'offizielle' und naheliegende Weg von der Kleiderabgabe zu den rechten Eingängen führt, wo sich dann alles drängelt. Links konnte man dagegen zumindest in meinem Block relativ bequem rein und raus und musste nichtmal vorm Klo anstehen. Auch nach dem Loslaufen war der Weg links rum um die Siegessäule deutlich leerer als rechts rum.

Letztes Jahr wurde zeitversetzt in drei Gruppen gestartet (A-D, E-G, H). Das einzige Problem, das auftreten kann ist, dass die Schnellen aus dem nächsten Block genau dann aufschließen, wenn sich die Straße gerade verengt...

So früh zu kommen, dass du im Block vorne stehst, wird dir m.E. nicht gelingen, ich halte es aber auch nicht für sinnvoll. Das wollen alle und genau dann kommst du ins Gedränge.

Letztlich wird man sich wohl damit abfinden müssen, dass Berlin wenn man nicht mindestens im Bereich 3:15 oder so läuft kein bestzeitentauglicher Lauf ist. Ein paar Minütchen wegen Stau bzw. weil man durch Massen von Bechern waten muss lässt man auch leicht an den Verpflegungsstellen liegen. Aber es war zumindest bei mir nie so, dass ich nicht richtig laufen konnte.

tina

Ich laufe den BM zum siebten Mal in Folge und starte aus dem Block E . Frühes kommen ist absolut empfehlenswert. Etwas drängelig ist es immer an den Zugangswegen und Zugängen zu den Blöcken. Du solltest spätestens um 7:30-8 Uhr am Eingang zu den Kleiderzelten sein, man läuft dann noch sicherlich 10-20 min zu den Startblöcken. An den Eingängen wird kontrolliert, deshalb kommt es dort manchmal zum Stau. Um 8:30 Uhr sollteste du spätestens im Startblock sein. Im G-Block startest du mit der zweiten Welle einige Minuten später. Zu Beginn macht es keinen Sinn zu überholen, das kostet zu viel Kraft. Durch kraftraubendes Überholen bzw drängendes Laufen auf der ersten Hälfte verschenkt mein aus meiner Sicht sehr viel Kraft, die man später, wenn es dann leerer ist auf der Strecke besser einsätzen kann.

Die Straßen sind aber breit genug, dass es nicht zu Staus kommt. An der ersten Getränkestation im Moabit nach 5 km ist auf beiden Seiten aufgebaut, hier sollte man nicht am Anfang sondern erst am Ende der Tische einen Becher nehmen. Danach wird die Straße am Hauptbahnhof enger, hier kann man dann auch wieder nicht überholen. Ebenso an der Friedrichstraße. Am besten ist es, die ersten 10 km mitzuschwimmen und das Flair zu geniessen. Danach geht es dann besser, die Straßen werden wieder wesentlich breiter und man kann problemlos laufen.

Wenn du einen Startblock weiter vorne haben möchtest, gehst du mit einer aktuellen HM-Urkunde an den Servicedesk an der Messe und schilderst deinen Wunsch. Evtl. nehmen sie dich dann in einen Startblock weiter vorne mit rein.

Ich bin aus Block F 3:42 gelaufen. Man kann also gute Zeiten erreichen.
Gruß
Markus

Hab vor 2 Jahren einen Kollegen mit Zielzeit 3:30h begleiten wollen und konnte während der gesamten 42km nie frei und ungehindert laufen. Ich empfand es als grausam voll. Die große Teilnehmertraube beginnt bei Zielzeit 3:20 und endet bei ca. 5:00. Auch für den Weg von der Beutelabgabe bis zum Start sollte man ordentlich Zeit einplanen. Entschädigt wird man dafür aber von der tollen Stimmung unterwegs.

sportfan hat geschrieben:Hab vor 2 Jahren einen Kollegen mit Zielzeit 3:30h begleiten wollen und konnte während der gesamten 42km nie frei und ungehindert laufen. Ich empfand es als grausam voll. Die große Teilnehmertraube beginnt bei Zielzeit 3:20 und endet bei ca. 5:00.

Ich gehöre zu den Leuten, die absolut kein Gedränge vertragen können, als grausam hab ichs aber nur vor dem Start empfunden. Frei und unbehinderlt laufen konnte ich seltsamerweise ganz gut, vielleicht hatte ich einfach Glück, dass mein Tempo relativ gut zu dem der mich umgebenden gepasst hat. Nennenswert Leute überholt habe ich erst jenseits von Kilometer 30.. Auf der schnurgeraden Heerstraße hatte ich dann tatsächlich manchmal das Gefühl auf einen stehenden Pfropfen zuzulaufen und demächst steckenzubleiben. War aber gottseidank eine optische Täuschung, auch da haben sich die meisten Leute noch bewegt. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund hat sich dieser Pfropfen kurz hinter Kilometer 38 aufgelöst und ich hatte gefühlt wieder freie Bahn.

Auch für den Weg von der Beutelabgabe bis zum Start sollte man ordentlich Zeit einplanen.

Stimmt, das ist ein wichtiger Hinweis. Meine Anfahrt mit der U-Bahn zum Zoo und von dort mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof hat übrigens sehr gut geklappt, an der Friedrichstraße scheint deutlich mehr los gewesen zu sein.

tina

TinaS hat geschrieben:Auf der schnurgeraden Heerstraße hatte ich dann tatsächlich manchmal das Gefühl auf einen stehenden Pfropfen zuzulaufen und demächst steckenzubleiben.

Der Marathon geht aber nicht die Heerstraße entlang, oder?

CarstenS hat geschrieben:Der Marathon geht aber nicht die Heerstraße entlang, oder?

Das ist der Vorteil, wenn man nicht gewinnt: man kann den anderen hinterherlaufen und muss nicht wissen, wos langgeht.: wink:

Im Ernst: du hast natürlich recht, die Heerstraße bin ich bisher immer nur mit dem Rad langgefahren. Gemeint habe ich den Hohenzollerndamm.

tina

TinaS hat geschrieben:Das ist der Vorteil, wenn man nicht gewinnt: man kann den anderen hinterherlaufen und muss nicht wissen, wos langgeht.: wink:

tina

Der Gewinner hat auch keine Chance sich in Berlin zu verlaufen.

Wer die Massen und damit verbundene Probleme nicht mag, soll sich eine anderen Marathonlauf suchen. Die Strassen muessen 40 000 Laeufer verkraften.

Gruss
Rolli

Rolli hat geschrieben:Der Gewinner hat auch keine Chance sich in Berlin zu verlaufen.

Ist es wirkich soooo schwer, Ironie zu erkennen? Ok, der Smilie hat nicht funktioniert.

Wer die Massen und damit verbundene Probleme nicht mag, soll sich eine anderen Marathonlauf suchen.

Seh ich genauso. Jede Veranstaltung hat ihre ganz spezifischen Vor- und Nachteile. Für mich war Berlin letztlich ein stimmiges Gesamtpaket,

tina

TinaS hat geschrieben: Seh ich genauso. Jede Veranstaltung hat ihre ganz spezifischen Vor- und Nachteile. Für mich war Berlin letztlich ein stimmiges Gesamtpaket,

tina

Letzten Endes werden in Berlin auch nicht nur Weltrekorde sondern auch immer wieder jede Menge persönliche Rekorde und Bestzeiten gebrochen. Der Trubel euphorisiert und beflügelt ganz sicher. Man kann aber halt auch Pech haben und im Gedränge stecken bleiben. Vor allem wenn man weiter hinten eingereiht ist und die vorauslaufenden es einfach gemütlicher als man selbst angehen möchen. Da läßt man dann Zeit am Beginn liegen und versucht das dann so schnell wie möglich wieder rauszulaufen - tödlich !

Moin,

wollte mir von Haile nach ein Paar Tipps holen vor dem Start.

Gruß
Oliver