Banner

Laufen ist schlecht

Laufen ist schlecht

1
... viel Laufen noch schlechter.
Nachdem sich viele Hobbyläufer, die 2x die Woche laufen gehen, verzweifelt mit dem Übertrainingssyndrom herumgeschlagen haben gibt es jetzt endlich eine neue Krankheit für uns Hobbysportler:
Burn out durch Freizeitsport !
Diese Sau wird neuerdings durchs Dorf getrieben.

Lt. der Fernsehsendung "Planetopia" gestern Abend sind viele Freizeitsportler, vor allem diejenigen, welche ambitioniert Marathon laufen, akut gefährdet am Burn-out-Syndrom zu erkranken. Im Filmbericht war dann ein selbständiger Marketingkaufmann (geschätzte 50 Jahre alt) zu sehen, der verweifelt und vergeblich versucht hat zur Selbstbestätigung den Marathon unter 3 Stunden zu finishen. Diese achso magische Grenze wollte partout nicht fallen und so erkrankte der ärmste nun seelisch. Nun ist er aber wieder geheilt und kann sein wichtiges Hobby, welches er zum Ausgleich seines harten Jobs wie die Luft zum atmen braucht wieder ausüben. Der Vergleich, der für den Hobbyläufer herangezogen wurde, war ein Fußballer, der es in der Bundesliga nicht geschafft hat und nun wieder beim Provinzclub bei dem sein Vater Trainer ist ! weiterkickt bis sich eine neue Chance eröffnet.
Als Krönung musste dann noch das Schicksal des verstorbenen Robert Enke herhalten, der so weit ich weiß an einer medizinischen Depression litt und sich das Leben nahm. Diese Depression könnte ja aus einem Burn-Out entstanden sein wurde gemutmaßt.
Nach dem vielsagenden Seitenblick meiner besseren Hälfte während des Beitrages war ich kurz versucht mein gefährliches Hobby und den Versuch unter 2:47 zu laufen an den Nagel zu hängen.
Was kann mir nicht alles passieren:
- Übertraining mit übler Schlaf- und Appetitlosikeit
- die permanente Gefahr des plötzlichen Herztodes (vor allem bei meinen Marathonstarts). Ist ja schon fast wie russisch Roulette
- Burn-Out-Syndrom. Ich bin selbständig, wahrscheinlich würde das bei mir direkt zur Frühverrentung führen. (Ach nee, hab ja nicht geklebt).
- durch die permanente Benutzung meiner Gelenke, vor allem Knie und Hüfte werd ich wahrscheinlich sowieso bald nicht mehr gehen können. Der Körper des Marathonläufers ist ja fast wie ein Dieselmotor.

Wem geht dieser Müll im TV noch alles auf den Sender(!) ?
Bewegung ist Fortschritt - Stillstand ist Rückschritt

Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht!

2
Wusste ja gar nicht, wie gefährlich Laufen sein kann.

Bei mir ist es sogar sicher, dass ich den Marathon dieses Jahr nicht unter 3 Stunden finishen werde. :uah:

Dann kann ich ja schön langsam mal Erwerbsunfähigkeitsrente beantragen. :D

Der Marketingkaufmann hätte sich mal über "realistische Zielsetzung" Gedanken machen sollen können dürfen. :wink:

Was mich bei solchen Reportagen am meisten wurmt, ist die vollkommen falsche Ursachenforschung (Freud for runaways :zwinker4: ).
Tretroller - Ich steh drauf! :D

Bild

:idee:Ein neuer Weg ...:idee:

3
Ohne den Beitrag gesehen zu haben, kann ich mir vorstellen, dass viele Sportler ihre physischen und psychischen Grenzen überschreiten, ohne dieses zu akzeptieren.
Nur weil es unsere Interessengruppe betreffen soll, heißt es noch lange nicht, dass es falsch ist.
-----__o
---_\ <,
--(_)/(_)

klar, das ist unterste schiene - da war aber auch nichts anderes zu erwarten.
mein tip: lesen - abschalten - vergessen
"Vermeiden Sie bei der Kommunikation mit Kindern jegliche Form von Ironie oder Sarkasmus. Kinder können damit nicht nur nicht umgehen, sondern sie verstehen solche Sätze nicht." :rolleyes:

4
Burnouts bei Spitzenathleten nehmen zu, sagt der Psychologe des deutschen Olympiateams, Professor Stoll. Der Druck auf die Athleten wird von allen Seiten immer größer. Aber, betont Stoll, auch Amateursportler sind in Gefahr - sie setzen sich oft jahrelang selbst unter großen Druck, um selbst gesteckte Ziele zu erreichen.
PLANETOPIA Das Wissensmagazin: Burnout im Sport - Wenn Athleten nichts mehr leisten können

Das klingt jetzt nicht besonders reißerisch, sondern eher nach einem Allgemeinplatz. "Laufen ist schlecht" war jedenfalls sicher nicht die Aussage der Sendung, sondern ist deine verfälschende Zusammenfassung.
Gib, doch zu, dass dich vor allem der "vielsagende Seitenblick " deiner Frau genervt hat. :hihi:
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

5
sportfan hat geschrieben: Wem geht dieser Müll im TV noch alles auf den Sender(!) ?
Alter, mach bloß den Fernseher aus und schenk ihn irgendjemandem, den Du nicht leiden kannst, nem nervigen Nachbarn, den Schwiegereltern o.ä.

6
sportfan hat geschrieben: Wem geht dieser Müll im TV noch alles auf den Sender(!) ?
Außer Fußball/Sport gucke ich gar kein TV! Problem gelöst! :zwinker2:

gruss hennes

7
@sportfan Ich hab den Eindruck, du nimmst die Sache nicht ernst genug :hihi:

8
Ich habe die Sendung auch gesehen und fand den Beitrag schon interessant. Man sollte nur nicht unbedingt alles direkt auf sich selbst beziehen.

Hier ging es ja schon um krankhaften Ehrgeiz. Da hätten sie auch jede andere wettbewerbsorientierte Sportart nutzen können.

Und es war bestimmt in der Tat der "vielsagende Seitenblick " der Frau, der das schlechte Gefühl produzierte. Meine Frau hat sich während des Beitrags vom TV wegbewegt.

Fazit: Man muss nicht alles überbewerten.
Gruß

Ronny
-----------------------------------------
http://www.sport-befreit.de

9
@Winfried

na klar. Das sicherlich, denn man wird ja unwillkürlich verglichen.

Ich selbst bin weit weg von einer derartigen Erkrankung und habe deswegen sicherlich auch nicht den Blick dafür. Gerne stimme ich zu, daß derartige Erkrankungen sicherlich zugenommen haben und auch weiter zunehmen werden. Schließlich wird heute von den Menschen der modernen Zivilisationsgesellschaft Multitasking in allen Lebenslagen gefordert.
Selbst im Urlaub sind die meisten Leute multimedial vernetzt und permanent erreichbar und in Kontakt mit Gott und der Welt. Kaum eine Alltagstätigkeit wird nicht noch zusätzlich mit weiteren Aktivitäten gespickt. Telefonieren beim Autofahren, Fernsehen beim Zeitung lesen, Musik und Kilometersplits beim Laufen etc.. etc..
Das Gehirn bekommt immer seltener Gelegenheit die gesammelten Reize abzuarbeiten.
Das man als ambitionierter Sportler, gleich ob Profi oder Amateur sich selbst unter Druck setzen kann und dies auch übertreiben kann will ich gar nicht bestreiten. Mir geht es nur auf den Sender daß es jetzt wieder die "bekloppten" Marathonläufer sind.
Die reißerische Intention des Beitrages war m.E. übrigens:

Erstaunlich: Man glaubt Laufen wäre gesund - ist aber saugefährlich wenn man nicht aufpasst.

Da wurde in meinen Augen eine Story aufgebauscht die keine ist.
Hat mal jemand statistische Daten zur Hand wie viele der aktiven Marathonläufer prozentual gefährdet sind und wie viele davon dann auch erkranken ?
Das hätte im Bericht kommen müssen. Außerdem auch noch ob es Vorerkrankungen oder Veranlagungen dafür geben muss. Ein Querverweis auf andere Gefährdungen wie z.B. alleinerziehden Mutter die halbtags arbeitet und 3 Kinder zu Hause hat ist noch gefährdeter.
Bewegung ist Fortschritt - Stillstand ist Rückschritt

Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht!

10
Ich weiß aus eigener Erfahrung wie gefährlich der Laufsport ist :D !

Zwar bestätigt mir jeder Arzt, dass meine Augenverletzung aber schon rein garnichts mit dem Laufen zu tun hat, aber meine nicht-laufende Umwelt besteht darauf, dass dieses üble Rumgerenne, speziell die Distanzen jenseits von Marathon, ganz bestimmt der Grund für meine momentanen Probleme ist.

Die eigentliche Gefahr bei mir besteht aus meinem unausgeglichenen Verhalten weil ich NICHT laufen darf :D .
So geshen ist es eigentlich doch wieder ein Gesundheitsproblem - nämlich suchtähnliche Symptome wenn ich nicht laufe :hihi: .

Walter
You can only fail if you give up too soon

Bild
Bild

11
viermaerker hat geschrieben:
Die eigentliche Gefahr bei mir besteht aus meinem unausgeglichenen Verhalten weil ich NICHT laufen darf :D .
So geshen ist es eigentlich doch wieder ein Gesundheitsproblem - nämlich suchtähnliche Symptome wenn ich nicht laufe :hihi: .

Walter
Oh ja. DAS kenne ich.

Vor 12 Jahren habe ich mit dem Rauchen (2,5 Schachteln) aufgehört.

Das war NICHTS im Gegensatz zu drei Tage nicht Laufen können/dürfen. :nene: Da werde ich wirklich ziemlich ungemütlich. Ungefähr so: :sauer:

Ist bei mir aber in den letzten 4 Jahren zum Glück (für meine Umwelt) nur 1-2 Mal vorgekommen. :D
Tretroller - Ich steh drauf! :D

Bild

:idee:Ein neuer Weg ...:idee:

12
sportfan hat geschrieben:Erstaunlich: Man glaubt Laufen wäre gesund - ist aber saugefährlich wenn man nicht aufpasst.
Also ich hab das eher neutraler verstanden. Dass die das Bsp. anhand eines Marathonläufers geschildert haben, liegt ja an der Beitragsgestaltung.

Ersetze doch in deinem Satz "Laufen" durch "Sport" - entferne "sau" und ersetze das "ist" durch "kann" und füge noch ein "sein" hinzu. :D

Erstaunlich: Man glaubt, Sport wäre gesund - kann aber gefährlich sein, wenn man nicht aufpasst.

Damit trifft es doch eigentlich den Nagel auf den Kopf. Ist halt immer eine Sache des eigenen Anspruchs.

:)
Gruß

Ronny
-----------------------------------------
http://www.sport-befreit.de

13
Wenn Laufen ein Medikament wäre dann würden wir es uns täglich einwerfen. Weil es eine positive Wirkung hat.

Beipackzettel? Ok,habe ihn oberflächlich gelesen. Dosierung...ah...drei mal täglich.
Nebenwirkung :confused: Was für Nebenwirkungen...was Nierenfunktion...Leberwerte.. :klatsch:

14
runfr33 hat geschrieben: Dass die das Bsp. anhand eines Marathonläufers geschildert haben, liegt ja an der Beitragsgestaltung.
an genau dieser störe ich mich ja.
Der Begriff Marthon steht als Synonym für "etwas lang andauerndes". Du findest ihn ja nicht nur im Zusammenhang mit Laufen.
Laufen ist gesunder Breitensport - Marathon ist die Steigerung davon, also quasi die Creme de la Creme der aktiven Gesellschaft. Diese Darstellung ist aber für mich einfach falsch. Das sehe ich eben anders als die Autoren des Beitrages.

Hätten sie doch Triathlon genommen, da kenne ich wirklich jede Menge Leute die es aus meiner Sicht übertreiben. Vor allem um eine Qualifikation für Hawaii zu erreichen. Trainingsumfänge von 20-25 Stunden in der Woche sind da normal. Beim Marathon werden die meisten ja schnell durch ihre Gelenke und Bänder ausgebremst, beim Triathlon kannst Du dann noch Rad fahren und schwimmen bis der Arzt kommt ;-) Da haben die Sat1-Leute wahrscheinlich aber keinen mit Burn-Out gefunden.
Bewegung ist Fortschritt - Stillstand ist Rückschritt

Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht!

15
sportfan hat geschrieben: Laufen ist gesunder Breitensport - Marathon ist die Steigerung davon, also quasi die Creme de la Creme der aktiven Gesellschaft.
Für dich kann es die Creme de la Creme sein.

Meine Lieblingsspeise ist der 10k Lauf. :D
Bei mir kommt so was gar nicht auf den Tisch. :nene:

16
sportfan hat geschrieben: Hätten sie doch Triathlon genommen....
Oder sonst was.
So was gibt es in jeder Sportart. :prof:

Nur im Sport den man selbst ausübt nicht :hihi: :hihi:

17
Um mal etwas sehr allgemeines zu sagen:
Alles was mit übertriebenen Ehrgeiz betrieben wird, kann negative Auswirkungen haben.
Ob es Sport, Briefmarkensammeln oder Alkohol ist.
Profis sind berechenbar, die Amateure sind wirklich gefährlich. E.A. Murphy

18
Sergej hat geschrieben:Alles was obsessiv mit übertriebenen Ehrgeiz betrieben wird, kann negative Auswirkungen haben.
Ob es Sport, Briefmarkensammeln oder Alkohol ist.
Das obsessives Briefmarkensammeln negative Auswirkungen haben können, ist mir neu. :geil:

Burn-Out-Gefahr? :D
Tretroller - Ich steh drauf! :D

Bild

:idee:Ein neuer Weg ...:idee:

19
Laufen ist schlecht! :nick:

Nicht-laufen ist noch viel schlechter!
<<<<<<<<<< Ich bin der lebende Beweis :motz: :sauer:

gruss hennes

20
sportfan hat geschrieben: Wem geht dieser Müll im TV noch alles auf den Sender(!) ?
Hallo,

ich habe seit ca. 12 Jahren keinen Fernseher und kriege das was läuft übers Internet oder durch die Presse mit. Das allerdings reicht mir auch schon: Fernsehen ist nicht mehr mein Niveau.

Ich denke im Artikel kann auch ein Funken Wahrheit drinne sein, dass jemand am BurnOut erkrankt, der ambitionierte Ziele verfolgt, ist ja nichts neues und hat in diesem Fall nur mit Marathon zu tun, weil dort das entsprechende Ziel liegt.

Bei jemanden, der viel läuft ist die Wahrscheinlichkeit beim Laufen zu sterben eben größer als bei jemanden, der nicht läuft. Beim Autofahren stirbt man ja auch mit einer größeren Wahrscheinlichkeit, wenn man viel Auto fährt.

Fernseher aus, Kopf an...

Gruß
Thomas
Bild


WK Zeiten auf 10km
WK 10km 47:08 (Oktober 2011) , Gewicht 103,0 kg
WK 10km 45:22 (September 2011), Gewicht 104,5 kg
WK 10km 46:59 (September 2011), Gewicht 105kg
WK 10km 49:10 (Juli 2011), Gewicht 109kg

21
Michi_MUC hat geschrieben:Das obsessives Briefmarkensammeln negative Auswirkungen haben können, ist mir neu. :geil:
Burn-Out-Gefahr? :D
Gut möglich das auch Briefmarkensammler an ihre körperlichen Grenzen stoßen können. Denn dort spielen noch ganz andere Sachen eine tragende Rolle.
Nämlich da muss das Finanzielle auch noch geschulter werden. Die Blaue kann man nicht ohne weiteres aus der Portokasse bezahlen. :zwinker2:
Da kann es vorkommen das sie abgleiten und mit Zuhilfenahme von Verbrechern versuchen ihre Sucht zu befriedigen.
Gesperrt

Zurück zu „Foren-Archiv“