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Nachtlauf - 7 Meilen von Zons

Nachtlauf - 7 Meilen von Zons

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Seit einem knappen halben Jahr lauf ich jetzt. Angefangen hab ich nur um nach viel zu vielen sportlosen Jahren und angesammelten Fettpölsterchen doch mal wieder etwas zu tun. Der Anfang ist mir nicht immer leicht gefallen, aber wenn ich mir erst einmal was vorgenommen hab, dann zieh ich das auch durch. Nach vielen einsamen Läufen an der Sieg entlang und durch die anliegenenden Wälder hat mich der Ehrgeiz gepackt und der Gedanke an die Teilnahme an einem Volkslauf nahm schnell konkrete Formen an.
Also den Laufkalender studiert und geschaut was sich denn so anbietet. 5 km waren mir zu kurz und HM ist mir noch zu gewagt. Man muß ja nicht gleich mit dem Kopf durch die Wand. Langer Rede kurzer Sinn: Meine Wahl fiel auf die 35. Ausgabe der 7 Meilen von Zons. Die Berichte die ich darüber fand sprachen mich an und so war die Anmeldung schnell geschehen.
Die letzten Tage vor dem Start zogen sich hin und die Anspannung wuchs. Die alten Hasen unter euch werden darüber lächeln, aber wenn man so etwas zum ersten Mal macht dann ist eben doch ein gewisses Kribbeln da.
Der Freitag war endlich da. Leider hat es nicht geklappt, daß ich mir den Tag freinehmen konnte, so daß der Wecker um 4.15 Uhr ging. Sollte eben ein langer Tag werden.
Um bloß nichts zu verpassen rechtzeitig angereist und schon 90 Minuten vor dem Start am Ort des Geschenhens gewesen. Vielleicht etwas früh , aber so konnte ich mir schon einmal in aller Ruhe den Start der vorher stattfinden "3 Meilen von Zons" anschauen. Gleich mal die Startnummer besorgt und in der schon gut gefüllten Sporthalle ein ruhiges Plätzchen gesucht um sich in Ruhe vorzubereiten. . Danach raus auf die Anlage und den 3 Meilen-Start angeschaut. Im Gegensatz zu "meinem" Lauf fand dieser ja noch im Hellen statt.. Kaum hatte der letzte Läufer, das Stadion verlassen, war der erste gefühlt schon wieder da. Und das nach gut 17 Minuten.
Die Anspannung steigt und endlich zeigt die Uhr an das es nur noch 2 Minuten bis zum Start sind. Langsam such ich mir meinen Platz im auch weiter hinten noch dicht gedrängten Feld.
Zeitmässig hab ich mir nichts vorgenommen. Eine Pace von 6 min/km wär für mich schon in Ordnung.
Und los geht's, Nach 200 m schon raus aus dem Stadion und aufs freie Feld. Den Fehler das Rennen kann man kaum machen, da alles sehr eng ist und man schon aufpassen muß nicht mit seinen Mitläufern zu kollidieren. Daran hat sich auch nach ca. 2 km noch nicht wirklich viel geändert und so schwimm ich im großen Strom einfach gut mit. Stockdunkel ist es inzwischen, aber an vielen Stellen stehen die Leute am Rand mit Fackeln und was sonst alles so leuchtet.
In der Entfernung sieht man schon den angeleuchteten Kirchturm der alten Zollfeste Zons.
Viele Menschen stehen an der Strecke und feuern mit Rufen, Trommeln und Tröten die Sportler an.Nach drei Kilometern beginnt eine ewig lange Gerade und man läuft direkt auf das Dorf zu.
Die ersten Häuser sind schon da und eine wirklich romantischem Beleuchtung durch viele Fackenln und Windlichter. Es geht um ein paar Ecken und schon befindet man sich unterhalb der Stadtmauer, Vom Rhein der nur ein paar Meter weiter fliesst ist in der Dunkelheit kaum etwas zu sehen.
Noch einmal ein kleines Stück und das Feld biegt ins Zentrum ein. Auch hier alles sehr schön beleuchtet und viel stimmungsvolles Ambiente und Anfeuerung für jeden.Bei Kilometer 8 verschwinden schnell die letzten Häuser im Dunkel der Nacht. Rechts sieht man schon das hell erleuchtete Stadion und wähnt sich schon fast am Ziel. Aber noch kommt ein Bogen an der Landstrasse entlang und dann folgt das letzte und einzige Stück über einen Feldweg. Ich fühl mich gut und im Wissen, das das Ziel nicht mehr weit,forcier ich mein Tempo etwas und leg einen für mich ordentlichen Schlußspurt hin. Im Ziel bleibt die Uhr dann bei etwas über einer Stunde stehen. Das ergibt einen Schnitt von 5:34 und damit bin ich für das erste Mal sehr zufrieden.
Schnell duschen, heißt in dem Fall einen Tropfen heißen Wassers aus der sehr spärlich tropfenden Dusche zu erwischen, und schon ist es geschafft. Noch ein kühles Bierchen und es geht wieder nach Hause.
Fazit: Ein sehr gut organisierter Lauf, in einer ganz besonderen Stimmung mit einem sehr anfeuerungsfreudigem Publikum. Werde mich auf jeden Fall für das nächste Jahr wieder anmelden und sehen was und ob ich in der Zeit für Fortschritte erzielt habe.
Auf jeden Fall habe ich nun Blut geleckt, will heißen: der nächste Lauf lockt schon. Das wird dann der Bonner Brückenlauf in drei Wochen sein. 15 km den Rhein rauf und runter. Ich freu mich schon sehr drauf und bin gespannt wie es sich dann im Hellen läuft.
So das war mein erster Bericht, dem hoffentlich noch weitere folgen werden. :winken:

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Da hast du dir einen schönen und stimmungsvollen Lauf fürs Debut ausgesucht. Ein 11,263 km-Wettkampf nach einem halben Jahr Laufen ist auch recht ordentlich. Glückwunsch!
Jan Guitar hat geschrieben: Schnell duschen, heißt in dem Fall einen Tropfen heißen Wassers aus der sehr spärlich tropfenden Dusche zu erwischen,
Die Duschen waren in diesem Jahr in der Tat eine totale Katastrophe. Allerdings gehört die Anlage nicht dem Verein, sondern der Stadt, und die hat wohl nicht so recht mitgezogen.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Glückwunsch! Ich war auch da. Ein toller Lauf, nächstes Jahr wieder :)
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