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"Spontan" den ersten Marathon laufen ...

"Spontan" den ersten Marathon laufen ...

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Hallo,

ich weiß, es ist nicht richtig, aber in den letzten Tagen beschlich mich die Idee, am kommenden Wochenende einen Marathon zu laufen. Meinen ersten, um genau zu sein. Es reizt mich halt und ich fühle mich fit. Das kennt ihr ja sicher.

Ich denke, ich würde das wahrscheinlich schaffen, aber ich weiß nicht, was ich in den verbliebenen Tagen trainieren soll. Nochmal einmal langsam 30km? Nur noch kurze 1-2 Erholungsläufe?

Habt ihr Tipps? Oder würdet ihr mir abraten? Danach gibt es in der Gegend kaum noch Gelegelheiten auf einen Marathon, daher die Eile...

Zu meinem Background: Ich laufe seit ~2 Jahren, trainiere aber eher auf die 10km. Die schaffe ich in ca. 45 Minuten. Ich laufe jede Woche 50-80km, immer auch einen langen Lauf von 20km (Sonntag zuletzt, die erste Hälfte dabei allerdings diesmal "schnell"). Sonst halt das Übliche 10km-Training - Intervalle, langsame und schnelle längere Läufe.

Danke für hilfreiche Gedanken,
anmdm

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Klar kann man das machen. Kein Problem. Allerdings finde ich Komasaufen schöner.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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aghamemnun hat geschrieben:Klar kann man das machen. Kein Problem. Allerdings finde ich Komasaufen schöner.
Ah ja. Nun zurück zum Thema.

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Hallo anmdm,
allesneumachtdermai hat geschrieben:Hallo,

ich weiß, es ist nicht richtig, aber in den letzten Tagen beschlich mich die Idee, am kommenden Wochenende einen Marathon zu laufen. Meinen ersten, um genau zu sein. Es reizt mich halt und ich fühle mich fit. Das kennt ihr ja sicher.
das kennen wahrscheinlich die wenigsten. Denn normalerweise geht man gut vorbereitet in einen Marathon. Erst recht, wenn es der erste Marathon ist. Selbst dann ist der erste Marathon sehr schwer. Man hat schließlich noch keinen Vergleich. Einfach nur fit sein, reicht meiner bescheidenen Meinung nach nicht aus.
allesneumachtdermai hat geschrieben:Ich denke, ich würde das wahrscheinlich schaffen, aber ich weiß nicht, was ich in den verbliebenen Tagen trainieren soll. Nochmal einmal langsam 30km? Nur noch kurze 1-2 Erholungsläufe?
Jetzt kannst du Training getrost vergessen. Die letzten ca. 10 Tage gilt es eigentlich, das antrainierte zu erhalten und sich vom harten Marathontraining zu erholen für den tag X.
allesneumachtdermai hat geschrieben:Habt ihr Tipps? Oder würdet ihr mir abraten? Danach gibt es in der Gegend kaum noch Gelegelheiten auf einen Marathon, daher die Eile...
Ich würde ganz klar abraten. Lauf einen schönen Halbmarathon und du wirst wahrscheinlich nach dem Lauf mit dir zufrieden sein. Nach dem Marathon wirst du wohl eher bereuen, ihn gelaufen zu sein.
allesneumachtdermai hat geschrieben:Zu meinem Background: Ich laufe seit ~2 Jahren, trainiere aber eher auf die 10km. Die schaffe ich in ca. 45 Minuten. Ich laufe jede Woche 50-80km, immer auch einen langen Lauf von 20km (Sonntag zuletzt, die erste Hälfte dabei allerdings diesmal "schnell"). Sonst halt das Übliche 10km-Training - Intervalle, langsame und schnelle längere Läufe.
Von 20km auf 42,2 km ist nicht nur ein kleiner Sprung. Irgendwer hier im Forum hat es mal so ähnlich formuliert:
Ein Halbmarathon ist, wie der name schon sagt, halb so lang wie ein Marathon. Ein Marathon dagegen ist mindestens 3 mal so lang wie ein Halbmarathon.

Ich finde, damit wird die Anstrengung beim Marathon ziemlich gut beschrieben.
allesneumachtdermai hat geschrieben:Danke für hilfreiche Gedanken,
anmdm
Die du so wahrscheinlich nicht lesen wolltest. Trotzdem alles gute, egal wie du dich entscheidest.
Gruß Freddy:winken:

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PB's: 5 km:17:44 11.2013;10 km:36:37 07.2013; HM:1:19:54 10.2013; 25 km:1:38:22 11.2013; 30 km:1:58:42 02.2012; Marathon:2:49:13 10.2010

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allesneumachtdermai hat geschrieben:Nun zurück zum Thema.
Keine Sorge, wir sind mittendrin. Und ich hoffe, daß Du das noch rechtzeitig mitbekommst. Sonst könnte es sehr gut sein, daß Du eine unangenehme Woche vor Dir hast.

Um das ein wenig zu präzisieren: Gegen Deine Wochenumfänge ist ja gar nichts zu sagen. Der durchschnittliche 3:30-Läufer macht auch nicht unbedingt mehr, aber er bereitet sich gezielter vor. Was bei Dir fehlt, sind vor allem die langen Läufe jenseits der 30 km. Mit Deinem Hintergrund bist Du momentan auf ganz andere Distanzen gepolt, so daß der Versuch, einen Marathon zu laufen, vermutlich in einer ziemlichen Quälerei ausarten dürfte. Deine 10er-Zeit und Dein Training verraten ja, daß Du kein reiner Genußläufer bist, sondern auch gewisse Ambitionen hegst. Solche Voraussetzungen erhöhen im Wettkampf ganz beträchtlich die Gefahr, daß Dir die Pferde durchgehen, Du zu Anfang überziehst und irgendwann zwischendurch auf der Strecke bleibst. Warum willst Du Dir das antun?

Freddy hat schon ganz recht. Tu, wie Dir beliebt, und vergiß nicht, uns hinterher Bericht zu erstatten.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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allesneumachtdermai hat geschrieben: Ich denke, ich würde das wahrscheinlich schaffen, aber ich weiß nicht, was ich in den verbliebenen Tagen trainieren soll. Nochmal einmal langsam 30km?
Macht jetzt keinen Sinn mehr, Sonntag wäre das durchaus noch möglich und interessant gewesen. Ansonsten diese Woche nicht mehr zu viele Kilometer machen (kürzere Temposachen dürfen bis Mittwoch noch dabei sein). Wichtig ist, dass du am WE muskulär erholt bist.
allesneumachtdermai hat geschrieben: Oder würdet ihr mir abraten?
Ich würde es so nicht machen. Selbst mit der Basis solltest du vorher mal ein paar längere Läufe Richtung 30km und mehr im Training angestestet haben.
allesneumachtdermai hat geschrieben: Zu meinem Background: Ich laufe seit ~2 Jahren, trainiere aber eher auf die 10km. Die schaffe ich in ca. 45 Minuten. Ich laufe jede Woche 50-80km, immer auch einen langen Lauf von 20km
Damit bist du von der Basis sicherlich besser trainiert als sehr viele die M laufen, ich denke auch dann wenn ich nur die Forumsmitglieder betrachte. Was dir halt fehlt sind längere Läufe um einschätzen zu können wie sich eine Verlängerung der Strecke (bei langsamen Tempo) bei dir verhält.

Bei passender Veranlagung lang (und langsam) laufen zu können, wirst du den Marathon durchlaufen können. Deine Basiskilometer von 50-80km pro Woche müssten dir da deutlich helfen. Agressive Zeitziele darfst du dabei aber nicht verfolgen. Etlichen fällt die erste so drastische Streckenverlängerung aber trotzdem sehr schwer, weshalb ich mir den ersten langen Trainingslauf im Marathon WK nicht antun würde.

Ach ja wenn du Lauffreunde hast die bei gleicher 10km Zeit den Marathon in um die 3:35h-3:40h (oder schneller) laufen vergiss es dem nachzueifern, denn das geht dann so richtig in die Hose.

Versuch macht kluch, wenn es weh tut, kanst du ja aufhören, das ist überhaupt keine Schande und aus meiner Sicht deutlich sinnvoller und toller, als wenn jemand mit Schmerzen ins Ziel walkt.

Auf manche Versuche darf man aber auch verzichten,
Torsten

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Würd ich nicht machen. Die Chance, dass die Sache in die Hose geht ist ziemlich gross. Klar könnte es klappen und klar könnte sogar eine beachtliche Zeit herausschauen. Aber ich denke du unterschätzt die 42 Km gewaltig. Alleine die Aussage, dass du eine Woche vor dem Marathon einen lockeren 30er laufen willst, lässt darauf schliessen, dass du wenig Ahnung von Trainingsgestaltung hast. Bei deinen Umfängen und der Tatsache, dass du erst 2 Jahre läufst benötigst du eine viel längere Erholungszeit nach 30 Km als du meinst.

Lies dich doch erst mal in das Thema ein und bereite dich seriös und gewissenhaft auf grosse Herausforderungen vor, dann macht es auch richtig Spass. Mit dem was du bis jetzt trainiert hast würde ich zum Saisonabschluss noch einen oder zwei 10 Km Wettkämpfe bestreiten und vielleicht noch den einen oder anderen kurzen Weihnachtslauf mitnehmen. Da kannst du Erfahrungen sammeln und an deiner Tempofestigkeit arbeiten. Die 45 Minuten sind ja nicht schlecht, aber bei 80-90 Km die Woche ist auch eine sub 40 Zeit möglich. Könnte ja auch ein (längerfristiges) Ziel sein. Wer Tempohärte hat und beissen kann, der tut sich auch auf der Marathondistanz leichter.

Nächste Saison kannst du dir ja mal die halbe Distanz vornehmen und dein Training gezielt darauf ausrichten. Vor 2013 würde ich die Finger vom Marathon lassen.

Betrachte dein "Läufersein" langfristig. Wenn du heute über die Stränge schlägst, rächt sich das morgen. Denn ich gehe davon aus, dass du noch viele Jahre laufen willst.

Ich habe auch mal so ungestüm begonnen wie du. Musste aber erkennen, dass der Ausdauersport Zeit und Geduld erfordert. Heute, nach bald 30 Jahren laufen und 11 Jahren Triathlon, kann ich mit stolz sagen, dass ich, abgesehen von einem Ermüdungsbruch in den Anfangsjahren, nie verletzt war und mehr Spass daran habe als je zuvor.

Gruss
Martin

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Richtig, das wollte ich nicht hören.

Mit etwas Überwindung muss ich aber zugeben, dass ich besser auf eure Erfahrung hören sollte. Mir fällt es schwer, aber ich werde es lassen. Statt dessen werde ich 2 10er laufen, vielleicht auch noch einen HM, aber ohne Ambitionen (haha, ich weiß jetzt schon, dass ich das nicht kann).

Und wenn dann der Winter kommt, werde ich nach und nach längere Läufe machen und mal sehen, wie sich das entwickelt. Vielleicht machen mir die langen Läufe ja auch nicht so viel Spaß und ja, die Sub40 auf 10 fänd ich schon spannend, aber wenn ich überlege, wie schwer und langwierig die Sub45 schon waren... Uff! Ich muss an meiner Geduld arbeiten.

@gebi: Das mit dem "langfristig Läufersein" ist ein prima Hinweis, das muss ich mir immer wieder vor Augen führen.

Vielen Dank an Euch alle für die ehrlichen Meinungen. Klasse Forum!

anmdm.

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Gratuliere! Vernünftiger aber guter Entscheid.

Übrigens, Grundlagen lassen sich auch auf dem Rennrad bestens trainieren. Klar für einen reinen, sehr ambitionierten Läufer ist das nix, aber für Hobbyläufer kann Radfahren schon Sinn machen, da 100 Km Rennrad im GA1 Bereich (gewürzt mit ein zwei Sprints) eine deutlich kürzere Erholungszeit als ein langer Lauf über 25-30 km nach sich zieht. Innerhalb einer Marathonvorbereitung sind lange Läufe natürlich unerlässlich.

Ich kenne aber auch Langdistanztriathleten die laufen nie länger als 1,5 Stunden am Stück und hauen dann auf der LD trotzdem einen Marathon unter 3:10 raus. Dies mit durchschnittlich 10h Training pro Woche. Grundlagen werden auf dem Rad erarbeitet. Beim Laufen wird im wesentlichen an der Tempohärte gearbeitet. Diese Leute betreiben allerdings auch nicht erst seid gestern Ausdauersport.

Auch für reine Läufer ist die Suche nach Alternativen immer ratsam und eine gute Vorsorge vor Verletzungen. Da fallen mir u.a. ein: Langlauf klassisch (trainiert die laufspezifische Muskulatur besser als Skating), Aqua Jogging, Schwimmen, Nordic Walking mit Sprüngen und Lauf-Sequenzen. Auch das Mountainbike ist ein tolles Spassgerät. Schult die Koordination, die Geschicklichkeit und ist ungemein intensiv. Gerade in der Übergangssaison eine gute Sache. Es gibt so viele Möglichkeiten sich in der Natur zu bewegen um aus dem immer gleichen Trott der immer gleichen Laufrunde raus zu kommen.

Gruss und viel Spass!
Martin
Gesperrt

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