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Eine Frage an die erfahrenen Marathonis

Eine Frage an die erfahrenen Marathonis

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Hallo,

ich habe am Wochenende meinen ersten Marathon hinter mich gebracht. Er wurde von mir nicht volles Rohr gelaufen, da ich mit jemandem zusammen gelaufen bin. Ich würde schätzen ca. 90% dessen was möglich ist.
Dem entsprechend gut scheine ich die Sache auch verkraftet zu haben - keinerlei muskuläre Problemchen etc....

Trotzdem habe ich Respekt vor der Sache. Meine Frage ist nun: Wie lange sollte ich die Füße stillhalten, bis ich wieder Tempo trainieren kann ? Ich habe im November vor 16,5km-WK zu laufen und Anfang Dezember 18km-WK, letzteren würde ich eigentlich gerne volles Rohr angehen. Vom Gefühl eines Unerfahrenen würde ich mich jetzt schon so gut fühlen, wieder Tempoeinheiten machen zu können.

Was meint ihr dazu ?

VG

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schlussläufer hat geschrieben:...

Trotzdem habe ich Respekt vor der Sache. Meine Frage ist nun: Wie lange sollte ich die Füße stillhalten, bis ich wieder Tempo trainieren kann ? Ich habe im November vor 16,5km-WK zu laufen und Anfang Dezember 18km-WK, letzteren würde ich eigentlich gerne volles Rohr angehen. Vom Gefühl eines Unerfahrenen würde ich mich jetzt schon so gut fühlen, wieder Tempoeinheiten machen zu können.
...
Gefühl und Wirklichkeit sind zweierlei. Muskulär in deren Mikrostruktur beansprucht der M trotzdem allerhand. Die ersten 2 Wochen würde ich anfangs min 3 Tage pausieren, danach nur kürzere Einheiten und regenerativ bis GA laufen. Danach kann man imho wohl wieder das Tempo forcieren, aber bis zu deinen WK Terminen ist eh sooo viel Zeit dass das kein Problem darstellt. Im Gegenteil, ich bin ca 4-6Wo nach dem M immer einen ausgezeichneten WK gelaufen. Bis Dezember ist dein M-Training leider schon wieder Schall und Rauch, da profitiert man dann nicht mehr davon.... und wann regenerierst du eigentlich, November wär da so ein Zeitraum....

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Eigentlich hat binoho recht. Gefühl und Wirklichkeit sind zweierlei.
Aber... Wenn man den Marathon locker durchgelaufen ist und schon nach 3 Tagen 10km ganz locker gehen, würde ich bis Samstag warten und dann mit 5x1000m testen, wie sich das alles anfühlt. Wenn es nach 2x schwer wird dann abbrechen und noch eine Woche abwarten.

Die Frage ist, was hast Du in der MRT-Vorbereitung gemacht. 2-3x über 36-38km? Wenn ja, dann sollte Deine Muskulatur schnell mit Dauer der Belastung fertig und erholt sein.

Das wichtigste ist: Keine Angst vor Ruhetagen. Achte immer darauf, was Dein Körper Dir sagt. Wenn es schwer fällt, du keine Lust hast = zu Hause bleiben.

Gruß
Rolli

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Als Faustformel sagt man pro 10km im Wettkampf 1 Woche Regeneration. Bei Marathon also 4 Wochen. Selbst habe ich mich daran allerdings auch nie gehalten und jeder ist ja auch unterschiedlich.
Bewegung ist Fortschritt - Stillstand ist Rückschritt

Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht!

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Ich versuche immer auf meinen Körper zu hören. Rolli sagt es schon ganz richtig, wenn man sich fit, frisch und motiviert fühlt, dann nichts wie los. Wenn man dann erst beim Tempotraining spürt, dass man doch noch weiche Beine hat, dann kann man immer noch abbrechen.
Ist auch immer eine Frage, wie das Tempotraining gestaltet wird. Ich persönlich versuche immer möglichst früh wieder anzufangen und mache dafür dann lieber erstmal ein Light-Programm, wie zB 5x1000m, anstelle von 10x1000m oder längere Pausen zwischen den Splits. Nach einem 10 km WK reichen mir i.d.R. 2, 3 Tage, nach einem HM gönne ich mir 1 Woche und für den Marathon habe ich noch keine Erfahrungswerte. Aber normalerweise bin ich da dann auch einfach schlapp und habe überhaupt keine Lust auf größere Anstrengungen. Ist für mich eigentlich ein Zustand, den man nicht ignorieren oder falsch interpretieren kann.
kann.
Aber auch hier gilt: jeder ist anders und muss seine Erfahrungen selbst machen.

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Hallo,

vielen Dank für die Antworten.
10km locker sind schon auf dem Buckel - war kein Problem, also wie immer. Werde Euren Rat befolgen und am Wochenende einfach mal versuchen, wie es geht ein bisschen Tempo zu machen ......

VG

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sportfan hat geschrieben:Als Faustformel sagt man pro 10km im Wettkampf 1 Woche Regeneration.
Bei solchen Aussagen frage ich mich allerdings immer, wo die her kommen, denn häufig übernimmt das einer vom anderen, und schließlich gilt es als anerkannte Weisheit (ähnlich wie die berüchtigte 220 - Alter-Formel, die nicht auszurotten ist).

Mir scheint, dass da der DIN-Norm-Ansatz dahinter steckt, sprich den schlechtest-regenerierenden Läufer genommen und dann noch einen Sicherheitsabstand drauf gepackt. Natürlich mag es einzelne geben, die lange für die Regeneration brauchen, und möglicherweise benötigt jemand, der noch nicht so lange läuft, ein Stückchen mehr Zeit, aber wenn ich mir anschaue, wie viele fast jedes Wochenende auf einem Volkslauf zu finden sind, dann dürfte diese "Faustformel" für das Gros deutlich zu hoch gegriffen sein.

Den Tipp, für sich selbst auszutesten, wann wieder was schnelleres drin ist, unterstütze ich daher voll. Dabei spielt natürlich das Tempo im vorherigen Wettkampf eine entscheidende Rolle. An der absoluten Leistungsgrenze sind's ein paar Tage mehr, bei einem nicht voll gelaufenen Wettkampf braucht oft das Training nicht mal unterbrochen zu werden.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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burny hat geschrieben:Dabei spielt natürlich das Tempo im vorherigen Wettkampf eine entscheidende Rolle. An der absoluten Leistungsgrenze sind's ein paar Tage mehr, bei einem nicht voll gelaufenen Wettkampf braucht oft das Training nicht mal unterbrochen zu werden.
Ach Bernd warum mag ich die von dir verfassten (ernsthaften) Beiträge nur so sehr :daumen:

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burny hat geschrieben:Den Tipp, für sich selbst auszutesten, wann wieder was schnelleres drin ist, unterstütze ich daher voll. Dabei spielt natürlich das Tempo im vorherigen Wettkampf eine entscheidende Rolle. An der absoluten Leistungsgrenze sind's ein paar Tage mehr, bei einem nicht voll gelaufenen Wettkampf braucht oft das Training nicht mal unterbrochen zu werden.
Zu Deiner Unterstützung meine Erlebnisse vom Frühjahr 2011: Marathon PB in Rotterdam in 3:06. Eine Woche später 5km PB in Düsseldorf in 18:44. Kollegin von mir voll gelaufener Hitzemarathon in Utrecht und eine Woche knapp PB über 10km verpasst. Keiner hat dabei Schaden genommen und konnte verletzungsfrei mit guten Ergebnissen weiter trainieren.

Es ist wirklich eine individuelle Sache und man muss in sich hereinhorchen. Man muss es aber nicht direkt tun. Es kann auch sinnvoll sein, mal eine Pause zu machen und mehr zu regenieren. Das hängt dann mit Deinen weiteren Plänen zusammen.

LG
Stormy

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schlussläufer hat geschrieben:Was meint ihr dazu ?
Wie die Anstrengung im Vergleich zu einem normalen langen Lauf war, solltest Du eigentlich selber besser einschätzen können.

Gruß

Carsten
Gesperrt

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