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Welche 3 Kenianer werden für den olympischen Marathon nominiert?

Welche 3 Kenianer werden für den olympischen Marathon nominiert?

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nach dem gestrigen Frakfurt Marathon, stellt sich die Frage, welche 3 laufen in London?

Wer kommt in Frage?(Auflistung von SantaCruz)
Abel Kirui, Patrick Makau, Wilson Kipsang, Geoffrey Mutai, Emmanuel Mutai, Moses Mosop, Robert Kiprono Cheruiyot, Vicent Kipruto, Wilson Kwambai

vllt auch noch Chancen:
Wilson Chebet, Sammy Kitwara

Bisher gesetzt ist wohl Abel Kirui. Denke er ist nicht so stark wie die meisten anderen hier in der Liste, aber finde es richtig, den Weltmeister direkt zu nominieren.

Nächste Woche folgt der New York Marathon, wo die Mutais aufeinander treffen.

Canova hat mal angedeutet, dass er es befürworten würde, ähnlich wie in der USA, ein Ausscheidungsrennen auszutragen. :D Fürs Publikum klasse; Für den Olympiamarathon eher negativ

Für mich ist Mosop immer noch wichtiger Anwärter. Sehe ihn im Endspurt stärker als einen Kipsang. Andererseits ist Zeit aus Chicago zu schwach? Was meint ihr. Makau war in Berlin auch noch mit Reserven ins Ziel gelaufen. Somit ist er für mich immer noch ein verdienter Weltrekordhalter. Er sollte sein Ticket für London eigentlich auch verdient haben.

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Die 3 schnellsten würde ich schicken. Auch wenn jemand Weltmeister ist würde ich ihn nicht schcken wenn seine aktuelle Saisonbestleistung schwächer war als die der anderen Kenianer :-)
Brandi runs - Mein Laufblog von 0 zum Marathon

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zu beachten ist imho auch, dass man auf den letzten Kilometern vielleicht nicht allein ist (taktisches Rennen), da man sich im Windschatten des Gegners schonen möchte. Somit braucht man eben auch ein gutes Finish. Ich sehe Kiruis Chancen auch eher als klein an, in London was reißen zu können, aber Marathon ist und bleibt Marathon, da kann alles passieren! Kirui ist am Wochenende beim Bupa Great South Run 2. geworden. War jetzt keine Bombenzeit von ihm...

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Da hätte ich mal ne Frage, ich kenn mich da mit den Bestimmungen gar nicht aus. Gibt's keine Möglichkeit, dass Kenia vielleicht mehr als 3 Leute starten lassen darf? So nach dem Motto, von den Deutschen erfüllt keiner die Norm, wir teilen die drei Plätze auf die anderen Länder auf? Wär ja irgendwie schon krass, wenn da 2/3 der besten Marathonläufer der Welt daheim hocken und zuschauen müssten.
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Ja, wäre schön, wenn es einfach nur eine Zeitnorm gäbe ... schließlich können auch 400 Leute locker so nen Marathon laufen, ist ja genug Platz zum verteilen.
Aber ansonsten wird es spannend, schon krass, wo die so viele Sub 2:10er hernehmen, ... bzw. muss man fast schon Sub 2:05er sagen :daumen:

In jedem Fall wäre ein Ausscheidungsrennen ein Wahnwitz, vmtl. ist man da dann mit 2:10 schon froh, nicht letzter geworden zu sein :teufel:
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Haben die ein Luxusproblem, vor lauter sehr guten Leuten wissen die gar nicht, wen sie alles nehmen sollen. Die sollen mal ein paar gute Läufer an Deutschland vermachen. Im Fußball ist es schon längst Gang und Gebe, dass sie sich die besten Leute zusammenkaufen.

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SALOLOPP hat geschrieben:Ja, wäre schön, wenn es einfach nur eine Zeitnorm gäbe ... schließlich können auch 400 Leute locker so nen Marathon laufen, ist ja genug Platz zum verteilen.
Gute Möglichkeit! Mehr als 3 Medaillen können die Keniaer eh nicht mit nach Hause nehmen. Ich finde: Wer im Olympiajahr und dem jahr davor einen Marathon in sub 2:17 gelaufen ist sollte starten dürfen! Wird dann ne Riesensause und mal wirklich ein hochklassiges Rennen ;)
Brandi runs - Mein Laufblog von 0 zum Marathon

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rote Bohne hat geschrieben:Da hätte ich mal ne Frage, ich kenn mich da mit den Bestimmungen gar nicht aus. Gibt's keine Möglichkeit, dass Kenia vielleicht mehr als 3 Leute starten lassen darf? So nach dem Motto, von den Deutschen erfüllt keiner die Norm, wir teilen die drei Plätze auf die anderen Länder auf? Wär ja irgendwie schon krass, wenn da 2/3 der besten Marathonläufer der Welt daheim hocken und zuschauen müssten.
ok, 50 Kenianer schaffen eh sub 2:10 - lassen wir die doch alle alleine laufen :hihi:

gruss hennes

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Hallo,
Canova hat mal angedeutet, dass er es befürworten würde, ähnlich wie in der USA, ein Ausscheidungsrennen auszutragen
machen die das nicht schon? Als ich in Lesotho war, hatte mir ein einheimischer Coach etwas von einem kenianischen 3-tägien Trial erzählt. Er hat irgendetwas von über 700 Läufern gesagt, die alle formal die IOC Norm (2:17) erfüllten... Aber ich kann mich weder an die genaue Zahl erinnern, noch weiss ich, ob es für die WM (Daegu) oder die olympischen Spiele in China war. :confused:
Irgendwie müssen die ja eine faire Variante finden die Plätze zu verteilen?!

mfg
jd

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weiß das jetzt grad auch nicht! Hab grad gelesen, dass AK (Athletics Kenia) die schon eigentlich gesicherten Plätze für kirui und Makau wie offen lassen. Die entscheiden sich dann erst im Frühjahr 2011. (Was ich aber auch nicht richtig finde. Wenn man vorher bekannt gibt, dass der Weltmeister aus Deagu einen Platz in London sicher hat, dann soll das fairerweise auch so sein.)

Solche Ausscheidungsrennen gibt es in Kenia viele. Aber eher auf kleinster Ebene.

Hier mal die Jahresbestenliste aus einem anderen Thread kopiert:

iaaf.org - 2011 Toplists mar m - o

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ich denke G. Mutai ist mit dem gestrigen Auftritt durch. Der wird wohl im Team sein. Wenn man sich das Tempo von 30km - 40km anguckt... 28:57min. Ohne Worte! Da ist die Strecke natürlich auch nicht brettflach gewesen.

Andererseits glaube ich, dass ihm eine solche Strecke auch liegt. Er selber hat zu Boston gesagt, dass sein Trainingsterrain ähnlich ist. Zudem ist er ausgewiesener Crossläufer.

Auf einer flachen Strecke traue ich ihm zwar auch den Weltrekord zu, aber das würd sehr knapp werden. Dieses Jahr lief schon fast zu perfekt für ihn. Ich denke in einem taktischen Rennen hat er wieder etwas größere Chancen. Er kann das Tempo variieren und ist auch grundschnell. Würd ihn gegenüber Kipsang vorziehen.

Weiß irgentwer wann sich AK entscheiden will, wen sie mitnehmen? Auf leichtathletik.de stand jetzt was von "nach New York" und ich hatte immer irgentwas von 2012 im Kopf :confused:

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Ndiema hat geschrieben: Weiß irgentwer wann sich AK entscheiden will, wen sie mitnehmen? Auf leichtathletik.de stand jetzt was von "nach New York" und ich hatte immer irgentwas von 2012 im Kopf :confused:
Hab ich vor ein paar Tagen auf letsrun auch so schon mal gelesen. Nach NY wird entschieden, damit sich in Ruhe vorbereitet werden kann.

Wenn AK sich wirklich jetzt schon entscheidet, wird es mMn wohl auf G. Mutai, Makau und Kirui rauslaufen.
G. Mutai ist momentan der beste Marathonläufer der Welt, da führt kein Weg dran vorbei.
Kipsang ist noch nie in einem sehr starken Feld gelaufen, ob er sich gegen starke Konkurrenz behaupten kann ist fraglich.
Mosop hatte einfach das Pech mit seiner Verletzung, er hätte in Boston schon gewinnen müssen oder in Chicago WR laufen, um eine Chance zu haben. Trotzdem halte ich ihn für ebenso stark wie Makau.
Kirui hat es als zweimaliger Weltmeister schon irgendwie verdient bei Olympia dabei zu sein. Er hat gezeigt, dass er sich in einem Meisterschaftsrennen durchsetzen kann.

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Hennes hat geschrieben:ok, 50 Kenianer schaffen eh sub 2:10 - lassen wir die doch alle alleine laufen :hihi:

gruss hennes
Allein in diesem Kalenderjahr sind schon 50 Kenianer unter 2:09 gelaufen (Boston mitgezählt). Mit 2:10:54 liegt man übrigens auf Platz 100 der kenianischen Jahresbestenliste. Mit Fukuoka steht dieses Jahr noch ein schneller Marathon aus. Turin und Florenz könnten auch unter 2:09 weggehen.
"What do you do, you just go out there and gambol about like a bunny?" - Sheldon Cooper

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Welche 3 Kenianer werden für den olympischen Marathon nominiert?
Also gesetzt wurde nach seinem Weltrekord schon Patrick Makau (2:03:38 h). An 2. Stelle für mich auch keine Frage, danach gleich Wilson Kipsang (2:03:42 h). An 3. Stelle ist noch ein Fragezeichen, was kommt da noch an Zeiten ? Weiß nicht wie lange die Kenianer Zeit haben, bis zur endgültigen Nominierung.
Nach dem gestrigen New York Marathon, steht für fast mich Geoffrey Mutai mit seiner Wahnsinnszeit von 2:05:06 h an 3. Stelle. Diese Zeit ist mehr wert als die anderen gelaufenen, aufgrund des hügeligen Profils. Außerdem hat er in Boston schon einen inoffiziellen WR gelaufen 2:03:02 h. Er hat gestern sehr eindrucksvoll bewiesen, dass seine Zeit von Boston kein Zufall war.

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.iL hat geschrieben:Wenn AK sich wirklich jetzt schon entscheidet, wird es mMn wohl auf G. Mutai, Makau und Kirui rauslaufen.
G. Mutai ist momentan der beste Marathonläufer der Welt, da führt kein Weg dran vorbei.
Kipsang ist noch nie in einem sehr starken Feld gelaufen, ob er sich gegen starke Konkurrenz behaupten kann ist fraglich.
Mosop hatte einfach das Pech mit seiner Verletzung, er hätte in Boston schon gewinnen müssen oder in Chicago WR laufen, um eine Chance zu haben. Trotzdem halte ich ihn für ebenso stark wie Makau.
Kirui hat es als zweimaliger Weltmeister schon irgendwie verdient bei Olympia dabei zu sein. Er hat gezeigt, dass er sich in einem Meisterschaftsrennen durchsetzen kann.
Sehe ich auch so. Alles läuft auf Kirui, G. Mutai und Makau hinaus. (Bei AK weiss man aber nie. :tocktock: ) Den Weltrekordhalter kann man einfach nicht zu Hause lassen. Mutai dürfte mittlerweile sowieso über jeden Zweifel erhaben sein und Kirui ist nachweislich ein hervorragender Meisterschaftsläufer. Überhaupt: Kirui kann auf jeden Fall auch schneller laufen als "nur" 2:05.

Mosop hat bereits angedeutet, dass er gar nicht so scharf auf Olympia ist, sondern lieber auf Weltrekordjagd gehen möchte. Erster Ersatzmann wäre für mich E. Mutai. Kipsang war zwar schneller, aber Mutais Londonsieg wiegt schwerer.
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Ich würde G. Mutai, Mosop und Kirui mitnehmen.

Begründung: Weltrekorde in einem gleichmäßigen, mit Pacemakern versehenen Rennen zu laufen ist das eine, aber bei Olympia kommt es auf die Fähigkeit an, auf Tempowechsel reagieren zu können und im Kampf um Platzierungen nicht klein bei geben zu müssen. Die drei Genannten haben es dieses Jahr bewiesen, dass sie genau das können. Es ist eben doch etwas Anderes, direkt gegeneinander und nicht gegen die Uhr zu laufen - Gebrselassie kann davon ein Lied singen.

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aecids hat geschrieben:Ich würde G. Mutai, Mosop und Kirui mitnehmen.

Begründung: Weltrekorde in einem gleichmäßigen, mit Pacemakern versehenen Rennen zu laufen ist das eine, aber bei Olympia kommt es auf die Fähigkeit an, auf Tempowechsel reagieren zu können und im Kampf um Platzierungen nicht klein bei geben zu müssen. Die drei Genannten haben es dieses Jahr bewiesen, dass sie genau das können. Es ist eben doch etwas Anderes, direkt gegeneinander und nicht gegen die Uhr zu laufen - Gebrselassie kann davon ein Lied singen.
Makau hat Mutai aber letztes Jahr zweimal im direkten Vergleich geschlagen (auch wenn das Rennen mit Pacemakern waren.) In diesem Jahr ist Mutai freilich der stärkste Marathonläufer der Welt. Mosop, wie gesagt, will gar nicht unbedingt. Ich stimme Dir aber auf jeden Fall zu, dass nackte Zeiten nicht ausschlaggebend sein dürfen.

Fazit: Der kenianische Verband hat ein Luxusproblem. Wenn bei Olympia nicht die ersten drei Plätze an Kenia gehen, kann man schon von einem Debakel sprechen.
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Hennes hat geschrieben:ok, 50 Kenianer schaffen eh sub 2:10 - lassen wir die doch alle alleine laufen :hihi:

gruss hennes
noch nen paar Äthiopier dazu, ein paar Amis, Japaner etc -warum nicht? Ich finde Marathon auch spannend, wenn die Spitzengruppe aus 5 Kenianern besteht und ich kann die sogar optisch auseinander halten :wink:

Kirui, Makau, G.Mutai.. und ja - am liebsten auch E.Mutai, Kipsang, Mosop dazu und dann sehen wer an DEM Tag wirklich der Stärkste ist.

Gruss,
Jens

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JensR hat geschrieben:noch nen paar Äthiopier dazu, ein paar Amis, Japaner etc -warum nicht? Ich finde Marathon auch spannend, wenn die Spitzengruppe aus 5 Kenianern besteht und ich kann die sogar optisch auseinander halten :wink:

Kirui, Makau, G.Mutai.. und ja - am liebsten auch E.Mutai, Kipsang, Mosop dazu und dann sehen wer an DEM Tag wirklich der Stärkste ist.

Gruss,
Jens
Schade, daß wir das vermutlich nie so sehen werden :frown:
Aber nach NY haben die echt die Qual der Wahl, vielleicht geschieht ja doch ein Wunder und in 8 oder 12 Jahren gibts da eine einfache, gerechte und vernünftige Regelung :nick:
Leider wird sich das auch kein Strassenmarathon leisten können, die mal alle auf einen Haufen zu versammeln... zudem wollen sich die die Kuchen vmtl. auch eher aufteilen, als sich um einen davon zu streiten.
Ich kann mir schon auch vorstellen, dass Olympia garnicht Prio 1 für einige davon ist, oder ist der Stellenwert so hoch, wie man sich das als Hobbysportler vorstellen würde?
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SALOLOPP hat geschrieben:Ich kann mir schon auch vorstellen, dass Olympia garnicht Prio 1 für einige davon ist, oder ist der Stellenwert so hoch, wie man sich das als Hobbysportler vorstellen würde?
es wäre in der tat mal interessant, wie das bei den kenianern ist.
ganz klar geht es bei denen um ganz viel prestige im eigenen land. das wäre mit einem olympiasieg sicher noch einmal gesteigert, als wenn man "nur" berlin oder new york gewinnt. aber man darf auch nicht vergessen, dass es bei den kenianern auch um geld geht. ein preisgeld gibt es bei den olympischen spielen eben nicht und ich kann mir bei einigen kenianern kaum vorstellen, dass sie einen olympischen gedanken mitbringen, um den es aber bei der ganzen sache gehen soll. ob und wie viel das olympische komitee von kenia den sportlern was zahlt, wäre auch mal interessant. sponsorenverträge werden nach den spielen auch nicht mehr groß gemacht. bzw. wenn, dann halten sie nicht lange bei der dichte der eliteläufer des landes. die wenigsten olympioniken sind durch ihre siege (oder anschließende sponsorenverträge) reich geworden, stehen aber in den geschichtsbüchern. in unserer welt zählt das ziemlich viel...und bei den kenianern?

ehrlich gesagt denke ich momentan so ein bisschen das gleiche...olympia wird bei einigen gar nicht priorität sein. aber ich weiß zu wenig über kenias mentalität, als dass ich mir sicher sein kann :)
"Often it does not matter so much what we choose, but that we do choose." (Alan Cohen)

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martin_h hat geschrieben:es wäre in der tat mal interessant, wie das bei den kenianern ist.
ganz klar geht es bei denen um ganz viel prestige im eigenen land. das wäre mit einem olympiasieg sicher noch einmal gesteigert, als wenn man "nur" berlin oder new york gewinnt. aber man darf auch nicht vergessen, dass es bei den kenianern auch um geld geht. ein preisgeld gibt es bei den olympischen spielen eben nicht und ich kann mir bei einigen kenianern kaum vorstellen, dass sie einen olympischen gedanken mitbringen, um den es aber bei der ganzen sache gehen soll. ob und wie viel das olympische komitee von kenia den sportlern was zahlt, wäre auch mal interessant. sponsorenverträge werden nach den spielen auch nicht mehr groß gemacht. bzw. wenn, dann halten sie nicht lange bei der dichte der eliteläufer des landes. die wenigsten olympioniken sind durch ihre siege (oder anschließende sponsorenverträge) reich geworden, stehen aber in den geschichtsbüchern. in unserer welt zählt das ziemlich viel...und bei den kenianern?

ehrlich gesagt denke ich momentan so ein bisschen das gleiche...olympia wird bei einigen gar nicht priorität sein. aber ich weiß zu wenig über kenias mentalität, als dass ich mir sicher sein kann :)
Interessante Gedanken ... für Haile war der Traum vom Marathon-Olympiasieg immer sehr wichtig - es wäre ein i-Tüpfelchen auf seiner Karriere gewesen und er hätte sich damit auf den Spuren von Abebe Bikila unsterblich gemacht. Aaaaaber ist das in Kenia auch so wichtig ? Oder lockt im Herbst 2012 wieder das Geld. Irgendeiner wird auch wohl in Berlin wieder den WR angreifen wollen .... :confused:

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komisch finde ich halt, das Canova auf Mosop extrem abfährt. Mosop erscheint mir als Canovas Liebling. Hätte Mosop wirklich bei den olympischen Spielen laufen sollen, hätter Canova ihn irgentwo anders laufen lassen. Auch im Anbetracht seiner vorhergehenden Verletzung. Sehe das auch dann eher wie SantaCruz, dass Mosop auf London gar nicht so scharf ist.

AK sollte sich jetzt recht zeitig entscheiden. Der ein oder andere Topläufer wird enttäuscht sein und muss nach der Entscheidung seine Saisonplanung anpassen. Wenn sich AK erst im Februar entscheidet, ist das zu spät. Für mich sind G. Mutai und Makau gesetzt. Über den dritten Platz lässt sich streiten, auch mit Hinsicht auf das vorhergehende Versprechen, dass der Weltmeister (Kirui) automatisch gesetzt sein sollte (Was ja letztenendes wieder zurückgezogen wurde). Andererseits hat es Kipsang sicherlich auch vielen Kritikern bewiesen, dass er in der Lage ist den WR zu knacken. Bin gespannt!

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Vielleicht ist es wie bei Haile ... den wahren olympischen Gedanken muss man sich erst mal leisten können. Also gemeint ist: erst wer finanziell auf der sicheren Seite ist, kann es sich leisten, nur nach dem Ruhm zu streben. Ich hoffe mal, das kommt jetzt nicht zynisch rüber... eher ist das ein Abfinden mit der harten Realität in Afrika - sofern man die hier aus unserer Warte überhaupt nachvollziehen kann.
Vielleicht sehen wir als Europäer die Lage einfach zu naiv, bei uns geht es nur im Ausnahmefall wirklich um die nackte Existenz.

@Ndiema: gespannt bin ich auch, wirklich ne gute Frage :daumen:
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SALOLOPP hat geschrieben:Vielleicht ist es wie bei Haile ... den wahren olympischen Gedanken muss man sich erst mal leisten können. Also gemeint ist: erst wer finanziell auf der sicheren Seite ist, kann es sich leisten, nur nach dem Ruhm zu streben.
Ich sehe es anders, erst durch einen Olympiasieg wird man "unsterblich" das heißt Olympiasieger bleibt man für immer, Weltrekordler dagegen nicht. Haile ist Weltrekorde am Fließband gelaufen. Bloß auf der "Königsstrecke" des Langstreckenlaufes, dem Marathon wird er nie Olympiasieger mehr werden können. Ganz im Gegensatz zu seinem Vorbild Bikila, der Doppel-Olympiasieger im Marathon wurde.
Außerdem durch einen Olympiasieg steigt der Marktwert deutlich an, weil man sich einen großen Namen gemacht hat. Haile hat es nach Peking wohl bereut doch nicht den Marathon gelaufen zu sein, stattdessen nur die 10.000 m. Das hing wohl mit seinen Bedenken wegen der Luftverschmutzung zusammen, weil er dachte das er Asthmaprobleme bekommen könnte. Diese Luftverschmutzung stellte sich bei Olympia als doch nicht so schlimm heraus.

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martin_h hat geschrieben:es wäre in der tat mal interessant, wie das bei den kenianern ist.
ganz klar geht es bei denen um ganz viel prestige im eigenen land. das wäre mit einem olympiasieg sicher noch einmal gesteigert, als wenn man "nur" berlin oder new york gewinnt. aber man darf auch nicht vergessen, dass es bei den kenianern auch um geld geht. ein preisgeld gibt es bei den olympischen spielen eben nicht und ich kann mir bei einigen kenianern kaum vorstellen, dass sie einen olympischen gedanken mitbringen, um den es aber bei der ganzen sache gehen soll. ob und wie viel das olympische komitee von kenia den sportlern was zahlt, wäre auch mal interessant. sponsorenverträge werden nach den spielen auch nicht mehr groß gemacht. bzw. wenn, dann halten sie nicht lange bei der dichte der eliteläufer des landes. die wenigsten olympioniken sind durch ihre siege (oder anschließende sponsorenverträge) reich geworden, stehen aber in den geschichtsbüchern. in unserer welt zählt das ziemlich viel...und bei den kenianern?

ehrlich gesagt denke ich momentan so ein bisschen das gleiche...olympia wird bei einigen gar nicht priorität sein. aber ich weiß zu wenig über kenias mentalität, als dass ich mir sicher sein kann :)

glaube schon das den Kenianern (gerade im Maratholauf) Olympia sehr wichtig ist. Ok, wenn einer von den Jungs sagt, wie wichtig ihm es ist, dass der WK wieder in Kenia zu finden ist, weiß ich jetzt nicht, ob es nur gelaber ist, aber grds. reden alle Kenianer immer davon wie wichtig es ihnen ist, das Land zu vertreten.

Wanjiru hat durch den Olympiasieg wohl den größten Karierresprung gemacht. Nach dem Olympiasieg kannte ihn jeder in der Laufszene! Das ist schon ein riesiger Anreiz.

Ein G. Mutai hat sicher ein riesen Selbstbewusstsein nach seinen Siegen in diesem Jahr. Wer sagt, dass er nicht auch wirklich den direkten Vergleich gegen die gesamte Weltspitze des Marathons sucht? Sollte er dann in London gewinnen, wird niemand mehr an ihm zweifeln. Makau, Kipsang, Mutai, alle haben irgentwo das berechtigte Interesse zu glauben, der Beste zu sein. Es gibt wohl keine bessere Möglichkeit zu beweisen der Beste zu sein, als ein Rennen gegen die gesamte Konkurrenz. Und das bei Olympia! Der Gewinner wird die nächsten Jahre im Marathon prägen, da bin ich mir sicher.

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Ndiema hat geschrieben:komisch finde ich halt, das Canova auf Mosop extrem abfährt. Mosop erscheint mir als Canovas Liebling. Hätte Mosop wirklich bei den olympischen Spielen laufen sollen, hätter Canova ihn irgentwo anders laufen lassen. Auch im Anbetracht seiner vorhergehenden Verletzung. Sehe das auch dann eher wie SantaCruz, dass Mosop auf London gar nicht so scharf ist.
Canova trainiert Mosop schon relativ lange. Daneben wird von den hier genannten Kandidaten afaik nur Kirui von Canova trainiert. Es ist nicht verwunderlich, dass er das Beste für seine Schützlinge will. Dazu wundert mich nicht, wenn Canova Mosop für etwas talentierter als Kirui hält.

Das Mosop keine Lust hat auf die Spiele glaube ich kaum. Nur wissen alle, dass das die Entscheidungen von AK Kenia nicht leicht auszurechnen sind.

Es ist fraglich, ob sich Mosop anderswo mehr profilieren hätte können als in Chicago. Für Berlin wäre er noch nicht fit gewesen, in NY hätte er G. Mutai schlagen müssen, um mehr zu erreichen als in Chicago.
Ndiema hat geschrieben: AK sollte sich jetzt recht zeitig entscheiden. Der ein oder andere Topläufer wird enttäuscht sein und muss nach der Entscheidung seine Saisonplanung anpassen. Wenn sich AK erst im Februar entscheidet, ist das zu spät.
Das sehe ich nicht so. So früh muss man nicht planen. Eine zu frühe Festlegung birgt die Gefahr, dass man Leute mitnehmen muss, die nicht in bestmöglicher Form sind.

Das beste wären imo echte Trials im Februar oder März. April ist eigentlich schon zu spät, aber immer noch besser, als die falschen mitzunehmen.

Es ist auch möglicherweise gar nicht erforderlich, das die Kenianer bei 100% sind, um Gold zu holen. Deswegen wäre London oder Rotterdam als Ausscheidungsrennen gar nicht mal verkehrt, obwohl sie eigentlich zu dicht an den Spielen sind. London hätte wohl als einziger Lauf die Kohle.

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Ich hatte es schon an anderer Stelle geschrieben: Die 2:05:05 von Geoffrey Mutai auf der sehr profilierten Strecke in New York ist für mich die wertvollste Marathonzeit der Männer ever! Der Mann muss zu den OS! Allerdings auch - mindestens - Patrick Makau (2:03:38, Berlin 2011, WR) und Wilson Kipsang (2:03:42, Frankfurt 2011, 2nd best ever). Schade, dass Kenia nicht 10 oder 20 Läufer in London stellen darf. Die Breite der Spitze in Kenia ist unglaublich. Für 2011 gelten folgende Zahlen: 19 der 20 weltweit schnellsten Läufer aus Kenia, 137 Kenianer unter 2:12, 192 Kenianer unter 2:18 (in Deutschland nur Jan Fitschen und Sören Kah)!

Joe
Mein Flow ist mein Ziel!

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Ndiema hat geschrieben:Es gibt wohl keine bessere Möglichkeit zu beweisen der Beste zu sein, als ein Rennen gegen die gesamte Konkurrenz. Und das bei Olympia!
Da wird aber nicht die 'gesamte Konkurrenz' am Start sein - es dürfen ja nur drei Kenianer starten :teufel:

Nach den diesjährigen Marathonergebnissen wäre es schon eine kleine Sensation, wenn eine der Marathonmedaillen NICHT nach Kenia gehen würde.

Ist eigentlich zu erwarten, ob einige der nichtnominierten Kenianer es dann über die 10.000 m versuchen wollen?

Gruß Matthias
Pain is temporary, pride is forever (Dave Scott)

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joejochen hat geschrieben:Ich hatte es schon an anderer Stelle geschrieben: Die 2:05:05 von Geoffrey Mutai auf der sehr profilierten Strecke in New York ist für mich die wertvollste Marathonzeit der Männer ever! Der Mann muss zu den OS! Allerdings auch - mindestens - Patrick Makau (2:03:38, Berlin 2011, WR) und Wilson Kipsang (2:03:42, Frankfurt 2011, 2nd best ever).
Genau diese 3 Favorisiere ich auch !

Ich finde auch, was Geoffrey Mutai am Wochenende in New York abgeliefert hat, ist eine absolute Wahnsinnsleistung. Hätte nie so eine Zeit dort für möglich gehalten, zumal immer von einer schweren Strecke gesprochen wird. Trotzdem war er mit dieser Zeit nur 1:28 min über dem absoluten Weltrekord der topfebenen Strecke von Berlin.

Man kann jetzt immer öfters feststellen, dass auch auf immer schwierigeren Strecken, Zeiten gelaufen werden, die gar nicht so weit weg von der WR-Zeit liegen. Mutai verbesserte die Streckenrekordzeit mit 2:40 min gewaltig.

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DerC hat geschrieben:Canova trainiert Mosop schon relativ lange. Daneben wird von den hier genannten Kandidaten afaik nur Kirui von Canova trainiert. Es ist nicht verwunderlich, dass er das Beste für seine Schützlinge will. Dazu wundert mich nicht, wenn Canova Mosop für etwas talentierter als Kirui hält.

Das Mosop keine Lust hat auf die Spiele glaube ich kaum. Nur wissen alle, dass das die Entscheidungen von AK Kenia nicht leicht auszurechnen sind.

Es ist fraglich, ob sich Mosop anderswo mehr profilieren hätte können als in Chicago. Für Berlin wäre er noch nicht fit gewesen, in NY hätte er G. Mutai schlagen müssen, um mehr zu erreichen als in Chicago.


Das sehe ich nicht so. So früh muss man nicht planen. Eine zu frühe Festlegung birgt die Gefahr, dass man Leute mitnehmen muss, die nicht in bestmöglicher Form sind.

Das beste wären imo echte Trials im Februar oder März. April ist eigentlich schon zu spät, aber immer noch besser, als die falschen mitzunehmen.

Es ist auch möglicherweise gar nicht erforderlich, das die Kenianer bei 100% sind, um Gold zu holen. Deswegen wäre London oder Rotterdam als Ausscheidungsrennen gar nicht mal verkehrt, obwohl sie eigentlich zu dicht an den Spielen sind. London hätte wohl als einziger Lauf die Kohle.

Gruß

C.
Ich denke Canova war sich im Sommer bewusst, dass in Berlin, Frankfurt und auch in New York die Post abgehen wird.

Canova hat vor dem Rennen auch eine recht genaue Prognose gestellt, wie schnell Mosop in Chicago rennen kann. Da ging es eher um das Preisgeld. So gut wie sich Canova in Kenia auskennt, musste er eigentlich da schon wissen, dass Mosop keine Rolle für die OS spielt. AUßER Mosop darf im Frühjahr nochmal ran und sich dadurch noch qualifizieren...

Ergo:
Entweder war der Plan von Canova und Mosop, gar nicht bei den OS zu starten, oder aber Canova weiß mehr als wir und setzt auf ein Qualifikationsrennen im Frühjahr.

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Andres hat geschrieben:Ich sehe es anders, erst durch einen Olympiasieg wird man "unsterblich" das heißt Olympiasieger bleibt man für immer, Weltrekordler dagegen nicht.
Ich selber sähe es genauso wie du... ist nur die Frage, ob die Motivlage wirklich für alle gleich ist - und aus der Sicht eines Profis kann ich es nunmal nicht beurteilen :zwinker5:
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Ndiema hat geschrieben: Ergo:
Entweder war der Plan von Canova und Mosop, gar nicht bei den OS zu starten, oder aber Canova weiß mehr als wir und setzt auf ein Qualifikationsrennen im Frühjahr.
Nein, dein Schluss ist fehl am Platz.
Du vergisst in Deiner Argumentation, dass Mosop nach seinem 30000m WR verletzt war und deswegen in Chicago nicht in Topform war. Der ursprüngliche Plan war höchstwahrscheinlich, in Chicago Weltjahresbestleistung oder noch besser WR zu laufen, also eine 2:03. Deswegen die Entscheidung für die schnelle Strecke in Chicago. Mit dem WR wäre man einer Nominierung deutlich näher gekommen - siehe Diskussion um Makau. Einzige Alternative wäre Berlin gewesen, aber Berlin ist noch früher und außerdem hat Berlin meist nur Geld für maximale 2 absolute Topläufer - in 2011 Haile und Makau.

Da die Form von Mosop nicht gut genug für den WR war, ist er in Chicago "nur" auf Sieg gelaufen. Das war sehr wahrscheinlich Plan B und sicher nicht geplant, um die Spiele zu verpassen. Der Gedanke ist widersinnig, weil der Olympiasieg extrem wichtig für alle kenianischen Läufer ist.

Vermutlich weiß aktuell nicht mal das AK Kenia genau, nach welchen Kriterien es die Marathonstarter auswählen wird - schließlich gab es schon einige etwas verwirrende und widersprüchliche Ankündigunge. Also woher sollte es Canova wissen?

Canova hat auf Letsrun den Vorschlag gemacht, den London Marathon als Kenianisches Auscheidungsrennen zu benutzen. Da hätten die Londoner sicher nichts dagegen ... bleibt nur die Frage der Finanzierung. Würde AK Kenia das den Athleten vorschreiben, könnten die London-Veranstalter die Antrittsgelder sehr weit herunterhandeln - denn wer nicht antritt, hätte keine Chance auf Teilnahme an den Spielen.

Deswegen vermute ich nicht, dass es so kommen wird. Ich denke, Kenia wird mehr als 3 Athleten vornominieren und die Endgültige Nomierung relativ spät vornehmen. Aber das ist auch in erster Linie Spekulation.

Gruß

C.

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DerC hat geschrieben:Nein, dein Schluss ist fehl am Platz.
Du vergisst in Deiner Argumentation, dass Mosop nach seinem 30000m WR verletzt war und deswegen in Chicago nicht in Topform war. Der ursprüngliche Plan war höchstwahrscheinlich, in Chicago Weltjahresbestleistung oder noch besser WR zu laufen, also eine 2:03. Deswegen die Entscheidung für die schnelle Strecke in Chicago.
Hatte Mosop nach dem 30km WR nicht gesagt, dass er eine 2:02 laufen kann (will)? Ich glaube auch, dass er wegen der Verletzung nicht alles gegeben hat / geben konnte. Wie stark er wirklich ist kann ich aber nicht einschätzen, für mich ist aber einer der besten Läufer der Welt.

Die Kenianer werden im Endeffekt nicht die stärksten Läufer für einen Olympischen Marathon schicken und haben vielleicht viel zu früh angekündigt, dass der Weltmeister und ein neuer WR quasi gesetzt sind... Ich glaube nämlich nicht, dass Makau und Kiriu die zur zeit stärksten Läufer sind für ein olympisches (und damit taktisches) Rennen...
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hab heute Mittag noch einen Bericht über E. Mutai gelesen. (leider die Quelle vergessen...)

Er spricht sich da für ein Entscheidungsrennen im Frühjahr aus, bei dem der schnellste Kenianer den dritten Platz neben Makau und Kirui zugesprochen bekommt.

Zudem wird geschrieben, dass G. Mutai nach dem Boston Marathon 2011 versprochen hat, den Titel im darauffolgenden Jahr verteidigen zu wollen.

Auch E. Mutai versprach die Titelverteidigung nach dem Sieg in London 2011.

Zudem wurde erwähnt, dass sich AK so schnell wie möglich entscheiden will, damit sich die Athleten früh genug auf Olympia vorbereiten können.

...Quelle versuche ich nachzureichen!

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Könnte es vielleicht sein, dass der 3. kenianische Läufer einen weiteren Weltrekord bei einem der Frühjahrsmarathons laufen muss, um sich ein Olympiaticket zu sichern ?

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Vermutlich weiß aktuell nicht mal das AK Kenia genau, nach welchen Kriterien es die Marathonstarter auswählen wird - schließlich gab es schon einige etwas verwirrende und widersprüchliche Ankündigunge
nominiert wird, wer sich dem "Verband am erkenntlichsten zeigt" :teufel:
Spass beiseite, ich beneide die Verantwortlichen nicht... Wirklich schwierige Entscheidung!
Noch was, zu idylisch mit "Ruhm und Ehre" und "olympischen Gedanken" etc. würde ich das nicht sehen... Da gehts primär ums Geld - was auch nicht verwerflich ist, die Familie muss schliesslich ernährt werden! Die Brasilianer haben den Fussball um sozial aufzusteigen und die Afrikaner laufen halt Marathon. Ist ein ziemlich brutales Buisness mit abartigem "Verschleiss"...

mfg
jd

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DerC hat geschrieben:Der Gedanke ist widersinnig, weil der Olympiasieg extrem wichtig für alle kenianischen Läufer ist.
woher weißt du? das ist genau die frage, die ich unten quasi schon in den raum stellte, mit der sicherheit das nie beantwortet zu bekommen. wär ja cool, wenn die antwort irgendwo glaubhaft steht.

Parzival hat geschrieben:Da gehts primär ums Geld
um welches denn? die wenigsten sportler bekommen durch olmpiasiege volle kassen, wie ich weiter unten schon mal andeutete. prämien maximal vom NOK und da bezweifel ich, dass in kenia aus dem vollen geschöpft werden kann...
"Often it does not matter so much what we choose, but that we do choose." (Alan Cohen)

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kenne mich jetzt nicht mit Prämien vom Verband oder mit direkten Geldzuflüssen durch einen Olympiasieg aus, aber wenn ich bedenke, was Wanjiru für Startgelder NACH dem Sieg kassieren konnte, würd ich sagen es lohnt sich auch finanziell allemal in London zu gewinnen.

Zudem gehts es auch in Kenia nicht nur um Geld. Prestige ist dort auch ein wichtiger Faktor.

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martin_h hat geschrieben:woher weißt du?
Nun, ich beschäftige mich schon etwas länger mit dem Laufsport und deshalb natürlich auch mit der kenianischen Szene.

Die ursprüngliche Tradition liegt auf den 1500, 5000m und den 3000m Hindernis. Da erzielte Keino die ersten olympischen Erfolge für Kenia, die gerade in die Zeit kurz nach der Unabhängigkeit Kenias von GB fielen. Deshalb waren diese Erfolge sehr wichtig und Keino wurde zum Nationalhelden.

In der Folge eroberten die Kenianer viele weitere Laufstrecken, auch den Marathon. Aber Siege bei WM und den Spielen blieben erst einmal Mangelware. Dafür gibt es viele Gründe, einer liegt am Training, dass früher oft nicht spezifisch genu für den Marathon trainiert wurde, Es wird eher nicht als Zufall angesehen, dass der erste WM-Marathon-Sieger aus Kenia, Douglas Wakiihuri, in Japan bei einem japanischen Trainer trainierte. (Die Japanische Marathontradition reicht sehr viel weiter zurück, schon 1935 lief Suzuki Weltbestzeit, die im selben Jahr zweimal von Japanern verbessert wurde!)

Es hat dann bis 2003 gedauert, bis Kenia wieder bei den Frauen und endlich 2007 wieder bei den Männern über WM-Marathongoldjubeln durfte - obwohl Tergat schon 2003 WR lief.
Seit 1993 findet die WM alle 2 Jahre statt und ist dadurch deutlich gegenüber den Olympischen Spielen abgewertet.

2008 kam dann endlich der erste Olympiasieg im Marathon für Kenia durch Samuel Wanjiru - und wer mitbekommen hat, wie der gefeiert wurde, sollte eigentlich eine Ahnung bekommen, wie viel das in Kenia bedeutet. Auch Wanjiru verdankte einen Teil seines Erfolgs dem Training in Japan.

Mittlerweile schafft man es aber auch in Kenia, die Vorbereitung der Läufer nicht kaputtzumachen durch seltsame Vorgaben vom AK Kenia - siehe die Siege von Abel Kirui.
martin_h hat geschrieben: um welches denn? die wenigsten sportler bekommen durch olmpiasiege volle kassen, wie ich weiter unten schon mal andeutete. prämien maximal vom NOK und da bezweifel ich, dass in kenia aus dem vollen geschöpft werden kann...
Das der Olympiasieg nicht für volle Kassen sorgt, ist auf die Leichtathletik bezogen nicht richtig, weil man nicht nur die unmittelbaren Zahlungen einrechnen darf, sondern auch die Sponsorengelder, die Verbandsförderung nach den Spielen und im Marathon vor allem den gesteigerten Marktwert. Die großen Marathons finden jedes Jahr statt, die Spiele nur alle 4 Jahre.
Der Marktwert wird dann bei vielen folgenden Veranstaltungen in höhere Antrittsgelder umgesetzt.
Ein Marathonsieg bei den Spielen ist heute insgesamt eine klar 6stellige, möglicherweise in einigen Fällen sogar 7stellige Euro-Summe wert. Hängt von den vorhandenen Sponsorenverträgen, dem Marktwert vor dem olympischen Sieg und den nationalen Bedingungen ab. In D bedeutet ein Olympiasieg im Normalfall z. B. auch die höchste Förderung, also A-Kader und Top-Team.

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben:2008 kam dann endlich der erste Olympiasieg im Marathon für Kenia durch Samuel Wanjiru - und wer mitbekommen hat, wie der gefeiert wurde, sollte eigentlich eine Ahnung bekommen, wie viel das in Kenia bedeutet.
alles nachvollziehbar für mich, was du sagst. danke.
ich spinne noch etwas weiter. wenn er der ERSTE kenianer überhaupt war, der dort einen olympiasieg auf der marathonstrecke einfuhr, ist die feierei um ihn klar. dann hat er ja auch in der tat geschichte geschrieben. heute werden alle großen rennen von kenianern gewonnen. mittlerweile ein stück normalität. jeder rechnet mit dem sieg eines kenianers bei olympia. die feierei fällt bestimmt nicht so groß aus, wie es 2008 der fall war - eben weil es normalität ist und die kenianer um ihre übermacht wissen. ein gedanke von mir: wirkt sich diese normalität nicht vielleicht auch auf die unmittelbaren zahlungen aus? den gedanken zu sponsorenverträgen, erwähnte ich unten schon mal. wie lang wird jemand gesponsort oder gefördert, wenn die spitze der eliteläufer sehr breit ist und bei jedem rennen (wenn man es vergleichen könnte) fast wieder neuer weltrekord gelaufen wird? zumindest in deutschland lassen relativ viele sponsoren die sportler hängen, wenn die leistung nicht kommt oder sie werden gar aus fördergruppen geworfen, verlieren ihren kaderstatus etc. ich weiß wie es im leistungssport teilweise abgeht, ich war mal einer. auf kenia bezogen dürfte das dann der logik nach auch nicht sehr lang mit förderung verbunden sein, weil es eben so viel elite gibt und jedes rennen von einem anderen gewonnen wird. man kann einen einzelnen läufer nie als aushängeschild nehmen, weil er eben nicht allein die spitze beherrscht. das sind meine gedanken dazu...vielleicht vergesse ich aber auch einen wichtigen faktor, der all dem widerspricht :confused:
"Often it does not matter so much what we choose, but that we do choose." (Alan Cohen)

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DerC hat geschrieben:Nun, ich beschäftige mich schon etwas länger mit dem Laufsport und deshalb natürlich auch mit der kenianischen Szene.
hi c., beschäftigst du dich auch mit der äthiopischen szene? ich habe mich immer gefragt, ob bekele irgendwann mal auf die straße wechselt. gibt es anzeichen, dass dies bei verletzungsfreiheit nach london geschehen wird? ich frage mich, was für eine marathonzeit da möglich wäre...
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Immanuel Blunt hat geschrieben:hi c., beschäftigst du dich auch mit der äthiopischen szene? ich habe mich immer gefragt, ob bekele irgendwann mal auf die straße wechselt. gibt es anzeichen, dass dies bei verletzungsfreiheit nach london geschehen wird? ich frage mich, was für eine marathonzeit da möglich wäre...
Hallo,

ich denke, dass Bekele frühestens 2012 auf die Strasse wechseln wird. Er hat ja in Brüssel gezeigt, dass er auf der Bahn noch konkurrenzfähig ist. Wenn er in London erneut das Double holen würde, wäre das sensationell.

Bekele kassiert sicher von allen Langstrecklern auf der Bahn mit die höchsten Antrittsgelder. Er hat also weniger Motivation als andere, auf dei Straße zu wechseln.

Nach 2013 wird man sehen. Bisher ist er ja noch nie einen HM gelaufen. Dass er über HM in 10000m Topform unter 1h laufen kann ist sehr wahrscheinlich. So richtig kann ich an eine sehr erfolgreiche Straßenkarriere von Bekele noch nicht glauben. Dazu müsste er auch wieder längere Zeit verletzungsfrei bleiben. Möglicherweise wird er einfach nicht s lange professionell laufen wie Haile.
Auf der anderen Seite ist Abebe Bikila für sehr viele äthiopische Läufer ein Idol, dass ein Grund für eine Marathonkarriere ist.

Sihine hat ja kürzlich sein Marathon Debut versucht (In Amsterdam glaube ich), aber aufgegeben. Der Eriträer Tadesse hat im Hm großen Erfolg, im M. bisher nicht.

Also ich bin gespannt. Im Prinzip könnte Bekele gerade diesen Winter auch mal einen Hm probieren, denn es findet keine Cross WM statt.

Gruß

C.

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- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben:ich denke, dass Bekele frühestens 2012 auf die Strasse wechseln wird (...) Nach 2013 wird man sehen. Bisher ist er ja noch nie einen HM gelaufen.
ich habe neulich irgendwo gelesen, dass er nach london den olympischen marathon in rio 2016 anpeilt. man darf gespannt sein, was in der zwischenzeit passieren wird :) . vorher wollen wir mal sehen, was beim london marathon im april abgeht. ich frage mich nur, wie sich die kenianischen topstars vernünftig auf olympia vorbereiten sollen :confused: .
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Ndiema hat geschrieben:
Zudem gehts es auch in Kenia nicht nur um Geld. Prestige ist dort auch ein wichtiger Faktor.
Ach - das war mir neu. Hab gar nicht mitbekommen das da ein Sinneswandel eingetreten sein soll :hihi:

Zeit ist Geld - ein Weltrekord zählt für die großen Marathonveranstalter mehr als ein einmaliger Sieg in einem olympischen Rennen in 2:13 oder so. Die meisten Olympiasieger der letzten Jahrzehnte waren ohnehin irgendwelche Eintagsfliegen von denen man im Anschluß nicht mehr viel gehört oder gesehen hatte. Von daher wird sich auch die finanzielle Auszahlung eher in Grenzen gehalten haben.

Siegfried

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Marathon wird in Kenia doch auch erst seit dem Boom der großen Städtemarathons groß geschrieben und Sammy Wanjiru hat auch nochmal was dazu getan. Den Sieg 2004 von Baldini in 2:07:xx würd ich jetzt auch nicht wirklich als "Eintagsfliege" einordnen. Da kamen viele gute Resultate nach inkl. ein Europameistertitel.
Aber wer da in Kenia auf einen Startplatz beim olympischen Marathon hoffen darf der ist eh schon ein wenig besser betucht als die restlichen Anwärter. Natürlich gehts da viel um Prestige, gibt ja auch ne "Wall of Champions" in Kenia mit allen Marathonsiegern und ein Portrait von einem selbst als Olympiasieger würd sich da ganz gut machen.
Wanjiru kennt jeder, Rudisha vllt. noch viele aber sonst?
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