Kurzfassung für alle die keine Lust haben so viel zu lesen:
Es war ganz toll. Es lohnt sich. Organisation war klasse. Die Strecke war schön. Stimmung war trotz vieler Zuschauer und gutem Wetter nicht ganz so toll. Und vor allem ich bin erfolgreich meinen ersten Marathon gelaufen.
So nun die Langfassung:
Als wir am Mittwoch vor dem Lauf ankamen waren es 26 Grad und die Sonne brannte nur so vom Himmel. Ich konnte mir nicht vorstellen bei der Hitze einen Marathon zu laufen, doch für das Sightseeing vorher war das Wetter ideal.
Am Freitag holte ich mir dann die Startunterlagen ab und konnte schon einmal einen Blick auf das schöne alte Stadion werfen, indem der Zieleinlauf am nächsten Tag stattfinden sollte. Das war beeindruckend.
Bei der Startnummernausgabe war alles super organisiert. Sehr viele Helfer kümmerten sind sich um die Läufer und hatten viel Zeit sich um alle Fragen zu kümmern. Da in Stockholm jeder auch Englisch spricht, war die Verständigung kein Problem.
Dann ging es zur Pastaparty. Auch dort alles super organisiert. Zur Pasta mit Soße gab es Brot, Frischkäse und Bier, Wasser oder Limo. Sitzplätze waren ausreichend vorhanden und zur Unterhaltung gab es Livemusik. Also wirklich super.
Am Marathon-Tag, in Stockholm ein Samstag, war es dann rund um das Stadion sehr voll. Doch auf dem Sportplatz neben dem Stadion, wo der Treffpunkt war, die Abgabe der Wert- und anderen Sachen und der Weg zum Startblock losging, gab es für jeden noch einen Sitzplatz. Viele hundert Helfer kümmerten sich darum das schon Getränke ausgeteilt wurden, Souvenirs gekauft werden konnten und die Sachen abgegeben werden konnten. Und das alles ohne lange Wartezeiten.
Toiletten gab es zwar wie fast überall zu wenig, doch auf dem Weg zum Startplatz gab es einige Bäume, die dann leiden mußten. ;-) Selbst im Startblock waren noch Toiletten und ein Getränkestand aufgebaut.
Dann ging es los. Obwohl ich im letzten Startblock startete, war ich schon nach 10 Minuten über der Startlinie gelaufen. Danach wurde es in einigen Straßen allerdings ein wenig eng. Besonders die schnelleren Läufer hatten Probleme ihre Laufgeschwindigkeiten auf den ersten drei Kilometern zu laufen.
Ich hatte mich bei der Abholung der Startunterlagen dafür gemeldet, das ich mit einem der vielen Pacer laufen wollte. Diese waren für Zeiten mit 15 Minuten Abstand aufgestellt worden. Jeder Läufer, der mit einem Pacer laufen wollte, sollte seine Zielzeit mit einer kleinen Startnummer auf dem Rücken tragen. Ich lief also mit der 5:15 herum. Den Pacer selber sollte man dann im Startblock, oder eventuell auch erst auf der Strecke finden. Die Aussage bei der Ausgabe der Pacerstartnummer war: „Die finden sich dann schon zusammen“. Doch dies stellte sich als einziges schlecht organisierte Teil des Marathons heraus. Mit der Zielzeit hinten auf dem Rücken war man dann eher der Informant für viele Mitläufer wie schnell man pro Kilometer sein muß, um die Zielzeit zu erreichen, doch meinen richtigen Pacer habe ich nicht gefunden. Als ich den Halbmarathon mit 2:30 erreichte sah ich einen Pacer mit der Zielzeit 5:30. Die Pacer waren also scheinbar zu schnell, oder viel früher gestartet. Als ich sie darauf ansprach meinte sie, ja sie hätte sich einen gewissen Puffer erlaufen, aber sie hätte sowieso keinen Läufer mit der 5:30 gesehen. Kein Wunder wenn die 30 Minuten hinter ihr laufen. Naja. Aber wie gesagt das war das einzige was schlecht organisiert war.
Zu trinken und zu essen gab es auf dem Weg genügend. Getränke- und Schwammstände waren alle ca. 3 km aufgestellt. Zu essen gab es Bananen, Gewürzgurken, Traubenzucker und Schokokekse. Für die die das mögen.
Zusätzlich waren einige Duschwagen aufgestellt, die über eine Seite der Strecke einen schönen Regenschauer über die Läufer sprühten, denn zumindest auf der ersten Hälfte war es immer noch recht heiß. Später kamen viele Wolken und es war dann zum Glück nicht so furchtbar heiß.
Die Strecke geht über zwei etwas unterschiedliche Runden durch die Innenstadt Stockholms. Die Zuschauer am Rand waren in der ersten Runde recht zahlreich. Die Stimmung war naja so einigermaßen. In der zweiten Runde waren dann sie Zuschauer spärlicher und die Stimmung schlecht. Da die Strecke fast die ganze Zeit durch die Innenstadt verlief waren die Aussichten meist recht schön. Stockholm ist eine recht schöne Stadt mit vielen Brücken und viel Wasser, was mir recht gut gefällt.
Aber ab Kilometer 32 kam dann auch wieder diese große hohe Brücke, die die einzige nennenswerte Steigung der Strecke darstellt. Doch ab Kilometer 32 ist man eben auch schon ein wenig fertig. So konnte ich jedenfalls beim gehen die Aussicht genießen
Ab da lief es dann für mich nicht mehr so gut. Der Magen rebellierte und die Beine taten weh. Aber aufgeben kam nicht in Frage, obwohl jeder der aufgeben wollte mit einem Taxi zurück gefahren wurde, also auch hier guter Service.
Doch nach langen 5:20 Stunden bin ich dann auch durchs Ziel. Bekam meine Medaille und mein T-Shirt. (Auch wenn mal wieder die in Größe M ausgegangen waren) Und durfte den Service nach dem Lauf genießen. Getränke von Cola, Bier, Wasser, Limo bis Kaffee. Zu Essen gab es Bananen, Kuchen, Schokokekse und Hot Dogs. Also Service pur.
Für den nächsten Tag sind wir einen Vorschlag des Veranstalters gefolgt und haben eine Brunch-Schifffahrt gemacht. Drei Stunden rund um Stockholm mit dem Schiff gefahren und dazu ein reichhaltiges Buffett genossen. Fantastisch.
Also ihr seht, ich habe den Marathon genossen und kann es nur jedem anderen empfehlen in Stockholm mal einen Marathon zu machen.
Viele Grüße Anni
;) 
