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Vorzeitiger Trainingsabbruch

Vorzeitiger Trainingsabbruch

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Hallo,

ich bin ja normalerweise keiner der leichtfertig den Lauf vorzeitig beendet, aber heute hats mich erwischt. Bin schon mit leichten Schmerzen zwischen dem linken Oberschenkel und Knie aufgewacht, was aber ansich kein Grund ist nicht zu laufen, ein paar Wehwehchen sind halt meistens da. Wollte dann eine schnelle 8km Runde drehen, und bis KM 4/5 ging es auch ganz gut, dann wurde das Stechen beim Auftreten immer häufiger und stärker, letztendlich war ein sauberer Laufstil auch nicht mehr möglich.

Habe mich dann schließlich entschlossen den Lauf bei KM 6 zu beenden, war keine leichte Entscheidung. Jetzt fühle ich mich richtig schlecht, auch weil die Schmerzen jetzt nur mehr leicht sind, und denke die ganze Zeit darüber nach ob die letzten 2km nicht doch noch drinnen gewesen wären.

Kennt ihr dieses Gefühl auch?

Grüße

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Hallo,

ja, das Gefühl kenne ich.

Auch ich habe auch schon Läufe abgebrochen, weil ich an dem Tag einfach nicht leistungsfähig genug war.
Ich selbst hab die Erfahrung gemacht, dass ich dann zwar auch enttäuscht bin, aber andererseits laufe ich auch weil ich Spass dran habe und muss damit nicht mein Geld verdienen.
Und wenn ich mich dann bis zum Ende durch so einen Lauf quälen würde, dann verlöre ich irgendwann viell. ganz den Spass an meinem Hobby.
Klar muss man manchmal beißen, wenn man den Ehrgeiz hat, besser zu werden, ganz ohne ein bisschen Schmerz geht es manchmal natürlich auch nicht.
Aber wenn ein eindeutiges Warnzeichen vom Körper kommt (wie du schreibst ein stechender Schmerz) dann war deine Entscheidung nur vernünftig.
Besser jetzt nen halben Lauf verpasst haben als sich ne ernsthafte Verletzung zuzuziehen, die einen dann für Wochen außer Gefecht setzt!

Gruß
Martin

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Kenne ich, als jemand der nach Gefühl trainiert und nicht stur Plänen folgt, SEHR gut. Schmerzen sind ein Zeichen dafür, dass was nicht stimmt im Körper. Das Gleichgewicht im System Mensch ist nicht vorhanden. Das muss man an dem Tag so hinnehmen und auch akzeptieren (lernen). Vernünftigerweise macht man es so wie du und hört gleich auf, andere bezahlen Lehrgeld und setzen länger aus.

Das mit der Akzeptanz ist so eine Ego-Sache. Ich habe es erst gelernt, seit ich mich meinem Körper angenähert habe. Klingt komisch? Mag sein, aber manchmal führen besondere Ereignisse zu einer Einsicht. Ich hatte sowas, deshalb leb ich jetzt anders und glücklicher.

In meinen Augen hast du alles richtig gemacht und es gibt keinen Grund für Zweifel!
"Often it does not matter so much what we choose, but that we do choose." (Alan Cohen)

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Habe ich hinter mir, sei froh das du abgebrochen hast!

Hatte bei einem Lauf letztes Jahr auch bis 4-5km nix, dann fing ein ganz leichtes Ziehen im Oberschenkel Vorderseite an ... nunja leichte Wehwechen, was solls weiter gehts ... bis km 6-7 blieb es bei dem leichten Ziehen ... ok also nichts schlimmes, die 10 km machste noch schnell voll. Bei KM 8 wurde das Ziehen dann spürbar schlimmer, ok also doch Abbruch ... dann wars aber schon zu spät, weitere 100m im Normalgang später konnte ich nicht mehr laufen, nur noch humpeln.

Ergebniss war 6 Wochen Laufpause, Zerrung ... passiert mir nie wieder. Würde an deiner Stelle mal ne Woche Pause machen und dann nochmal probieren, tritt es wieder auf ist es ein grundsätzliches Problem, falls nicht haste dich beim Lauf vielleicht nur vertreten (Stein, Wurzel etc.).

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aloha,
in einem anderen fred hier im forum schreibst du :

" Ich habe vor gerade mal 2,5 Monaten begonnen, war anfangs nach 4-5km gemütlich laufen ziemlich kaputt, da war kein Hindenken an 10km am Stück. Habe mich letztendlich relativ schnell gesteigert, und vor 3 Wochen fast die sub 55 auf 10km geknackt und letztes Wochenende bin ich 18km durchgelaufen, ohne größere Probleme. "

geht alles bissel schnell bei dir - hab dir auch im anderen fred geantwortet - die probleme kommen oft erst später, also nicht zu schnell zu viel wollen, sonst werden die zwangs - bzw. verletzungspausen bald länger als die läufe... :wink:

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Hallo Chocoloco,

ich kenne das Gefühl auch, halte es aber für richtig, einen Lauf abzubrechen, wenn man Schmerzen hat, die nicht bloß von Ermüdung künden, sondern auf Verletzungen hindeuten. Im Zweifel ist es besser, mal einen Lauf zu früh abgebrochen zu haben als zu spät und dafür eine langwierige Verletzung auskurieren zu müssen. Wenn dich also im Nachhinein Zweifel plagen, ist es der Kopf, der zusammen mit dem Ehrgeiz auf falschen Pfaden wandelt.

@Sergej: Nein, weil Du nicht ins Zweifeln kommst, wenn Du einen Lauf wegen Schmerzen abgebrochen hast? oder nein, weil Du einen Lauf wegen Schmerzen nicht abbrechen würdest?
Gruß*
*moggio*

Nachtrag: nafetsgurk hat absolut recht, die Probleme kommen erst später, wie ich selbst kürzlich erfahren durfte.

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Nein.

Ich wollte heute 4 x 3 km "schnell" laufen. Beim zweiten mal fing eine Achillessehne an zu muckern, das Ding aber noch durchgezogen, um zu schauen, ob es beim Traben besser wird - war nicht der Fall, also rechts ab und den Heimkehrschwung trainiert ( :zwinker5: ). Ich mag es mal so sagen: ich bin doch nicht bescheuert und versaue mir die nächsten Wochen nur deshalb, weil ich unbedingt was durchziehen muss.

Jetzt, eine Stunde später, merke ich selbst beim Gehen, dass "da etwas ist" - also alles (?) richtig gemacht, aber eigentlich müsste ich jetzt noch kühlen, ich faule Sau :teufel: . Das mache ich dann morgen, wenn es nicht mehr hilft, weil es zu spät erfolgt sein wird :klatsch: .

Knippi

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Ja, mich nicht ernsthaft zu verletzten war dann auch der Grund warum ich den Lauf nicht durchgezogen habe. Mir ist auch bewusst, dass das vernünftiger war, trotzdem habe ich ein schlechtes Gefühl dabei, kann ich nicht sagen warum.
Wenn ich mich am Samstag gut fühle (was auch von Freitag Abend abhängig ist :teufel: ) mache ich wieder einen langen Lauf, ansonsten Pause bis nächste Woche. Soll ich als Alternativsport im Studio Radfahren oder ist eine echte Pause besser?


Grüße

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Ich denke nicht, dass man einen Lauf besiegen muss, oder dass man sich was beweisen muss. Wahrscheinlich hab ich öfter einen Lauf verlängert als verkürzt. So what? Mach's wie Du willst. Wen kratzt das ob Du 12 oder 14 km läufst? Mit Schmerzen würde allerdings ich nicht laufen.
Gruß mottes :winken:

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@choco,

ich hätts durchgezogen, endweder es reißt dir dann was weg, dann haste wenigstenst diese schwachstelle aufgedeckt und ruhe, oder der schmerz geht und du hättest die einheit sauber durchgezogen.
das wäre doch mal trainingseinsatz :daumen: (wer hier ironie endeckt der liegt richtig)

grüße

chris
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na dann wollen wir mal....:D

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Chocoloco hat geschrieben:... und denke die ganze Zeit darüber nach ob die letzten 2km nicht doch noch drinnen gewesen wären. Kennt ihr dieses Gefühl auch?
Hallo Chocoloco,

je ehrgeiziger ein Läufer ist, um so schwerer fällt es ihm, bei auftretenden Problemen/Beschwerden die richtige Entscheidung zu treffen. Das ist einerseits darin begründet, dass er die Erfahrung gemacht hat, Beschwerden auch mal ignorieren zu dürfen und trotzdem dafür nicht durch Verletzung bestraft zu werden. Zum anderen verleitet ihn der Ehrgeiz solche Risiken immer wieder, vielleicht auch leichtfertig, einzugehen. Ich schreibe hier weniger "allgemein" als es klingt. Eigentlich schreibe ich vor allem von mir. Und deshalb kenne ich sowohl das Dilemma "Schmerzwahrnehmung während des Laufs - Was nun?" als auch die Folge, wenn man entscheidet abzubrechen. Der Lauf hatte wahrscheinlich eine bestimmte Funktion, war Teil eines Trainingsplans, fiel nun aus und man fragt sich, ob es nicht doch besser gewesen wäre, den Schmerz auszuhalten.

Meine Erfahrungen schließen aber auch Verletzungen ein, die ich mir infolge zu langen Ignorierens von Warnzeichen einhandelte. Und Schmerzen sind nun mal die Warnungen, die uns unser Körper zukommen lässt. Meist versagt er nicht, ohne vorher durch Schmerzen oder zumindest höchst unangenehme Wahrnehmungen gedroht zu haben. Daher gehört zum erfolgreichen Training vor allem auch sich selbst sorgfältig zu "beobachten" und lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig abzubrechen, zu verkürzen oder gar nicht erst los zu laufen.

Du hast das richtige getan und dein Empfinden danach ist völlig normal. :daumen:

Alles Gute

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h
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