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Es ist nicht mehr so wie früher!

Es ist nicht mehr so wie früher!

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Nicht nur Läufer, nein, auch Läufe haben eine Seele. –
Fehlt da nicht etwas? Doch, natürlich, da fehlt etwas! Ja, ja klar, auch Läuferinnen haben eine Seele. So viel correctness muss sein, insbesondere nachdem ich mich als SBO geoutet habe.

Aber zurück zur Laufseele. Dieser hier steht für ungemütlich, nasskalt, ist laufgewordener November-Herbst. Neusser E-r-f-t-l-a-u-f: Aus jedem Buchstaben triefen Regentropfen, aus jedem Vokal quillt Schlamm, jeder Konsonant mit Matsch überzogen.

Ich erinnere mich noch an 1993, als wäre es heute. Eiseskälte hatte das Land überfallen, Schnee und Eis überdeckten die Laufstrecke, ein sibirischer Wind pfiff durch dünne Baumwollshirts, Myriaden erfrorener, vom Himmel gefallener Vögel übertönten mit ihrem Schwarz in den Waldlichtungen das Grau des Eises, unzählige Kadaver verendeten Wildes säumten den Weg. Welch Glück, dass ich nicht mitgelaufen bin, sondern das nur aus den Schilderungen der Härtesten aller Harten kenne! So werden die Sagen und Legenden vom Großvater an den Vater, vom Vater an den Sohn, vom Sohn an den Enkel und immerfort weiter gegeben, auf dass der Mythos nie aussterbe.

Und wie sieht es heuer aus???
Regen? Fehlanzeige!
Wind? Kein Hauch!
Minusgrade? Nix da!
Stattdessen Sonne, herrlichstes Sommerwetter, milde läuferfreundliche Temperaturen! Nein, es ist nicht mehr so wie früher! Das richtige Weichei-Wetter! So hatten sich denn auch etliche Forumsmitglieder in eine Liste eingetragen, um diesem Ereignis beizuwohnen.

L I S T E:

Voyeure & Kirchstreuselabteilung:
-

5km
-
15km
-

Doch als ich als am Zelt ankam, da waren da gerade mal der junge Mann, der am wenigsten nach Läufer aussieht und der, der versucht, das zu ändern und einen richtigen Läufer aus ihm zu machen, nämlich uli „nachlangerpause“ mit seiner Massage. Wo waren die anderen? Der andalusische Kampfstier? Miss Mika mit ihrem Gefolge? Undundund? Nein, es ist nicht mehr so wie früher!

Doch halt, einen hatte ich bereits vorher getroffen, einen „unreflektiert nachplappernden ultravorsichtigen Seniorenlaufratgeber“. Ich beabsichtigte folglich auch, mir Rat zu holen, erfuhr aber stattdessen viel über das Grauen in der Welt. Es wäre eine verkorkste Saison, die Zeiten im Eimer und überhaupt; ich versuchte vergeblich, Marcel aufzubauen.

So um die 400 Läufer fanden sich im Startblock ein, von denen 394 das Ziel erreichten. 1995 waren es 418 gewesen. Naja, fast so wie früher! Tja und dann ging’s los. Doch was war das denn? Erst mal ne Runde innen im Stadion und dann noch mal ne Außenrunde! O Mannomann! Das leicht holprige Anfangsstück im Reuschenberger Wald war geblieben, aber dann entfuhr es mir: „Potzblitz! Einfach ein Stück geklaut“, viel früher ging es über die Erft, naja, die weitere Strecke war dann fast gleich geblieben – mit Ausnahme des letzten Kilometer. Unverschämt sonnig und mild war es, so machte es richtig Spaß zu laufen. SPASS! Das ist der Erftlauf, Mann! Der hat nix mit SPASS zu tun. Wie soll man bei solchem Wetter als Laufmasochist auf seine Kosten kommen?

Unendliche Wehmut befiel mein Herz, als ich km-Schild 13 erreichte. Das hatten sie uns ja schon lange vorher genommen: km 13, da war es früher immer über die Eisenbahnbrücke gegangen. Wenn die Beine vom Schlamm verdreckt, das Gesicht vom schmutzigen Schweiß verwaschen, die Lungen leer gepumpt waren, dann schien sie sich regelrecht vor einem aufzubauen: die Brücke mit ihrem Mörderanstieg, Laktatpresse vor den finalen 2 Kilometern.

Legendär waren die Sagen, die sich um sie woben. Bereits etliche Meter vorher hörte man das Gehechel und Gestöhne derer, die sich zu ihrer Eroberung anschickten. Zungen hingen bis zum Boden, ja, einmal munkelte man gar, einer habe mit dem Krankenwagen in die Notaufnahme gebracht werden müssen, weil er seine eigene Zunge platt getreten habe. Man berichtete von ehemaligen Läufern, die am Sterbebett flehten „Herr, lass mich über DIESE Brücke zu dir ein“ und von anderen, die mit Zwangsjacke in die Psychiatrie eingewiesen wurden, weil Peter Maffay sein Lied von den 7 Brücken, über die sie zu gehen hätten, angestimmt habe. „Einmal ja, aber sieben, sieben, nein, nicht sieben, das hält ja kein Mensch aus“, hätten sie immer wieder geschluchzt.

Schluss, aus, vorbei! Tempera mutantur, diese Zeiten sind vorbei. Heutzutage schlendert man stattdessen fast topfeben dem Ziele entgegen, während die Schenkel doch nach Abwechslung lechzen. Nein, es ist nicht mehr so wie früher! Und wo man seinerzeit im Stadion noch bis zum Gesäß in Schlamm und Regenwasser eintauchte, tänzelt man die letzten Meter auf trockenem Boden, und schwupp, ist es auch schon vorbei; kaum ist die Bügelfalte der Tight geknickt, und der leichte Schweiß rührt mehr vom Sonnenschein denn vom Geläuf her. Nein, es ist nicht mehr so wie früher!

Wie ich so meinen zweiten Becher Tee schlürfe, nehme ich plötzlich wahr, dass alle Augen sich auf einen sich langsam bewegenden Punkt fokussieren, und dann entdecke ich es auch: Ein Naturwunder! Eine lange Gestalt, die Augen gen Himmel verdreht, der Mund, leicht geöffnet, atmet Frieden und Seligkeit, aber das Bemerkenswerteste ist: Die Gestalt schwebt, ca. 20 cm Abstand zum Boden, nähert sich, langsam, aber kontinuierlich. Und dann sehe ich es, kein Zweifel, es ist Marcel. Unglaubliche, nicht erwartete 63 Minuten war er unterwegs, und nun ist er der Welt entrückt, für einige Stunden wenigstens. Selig sind die, o Herr, deren Beine du führest! Da gratuliert man doch gerne und empfiehlt den Herrn guten Gewissens alsSeniorenlaufratgeberweiter.

Wie es einem selbst ergangen ist? Nun ja, man kann nicht klagen. Der Platz? Symbolträchtig, sehr symbolträchtig! Die 15 km von Neuss habe ich dieses Jahr zum 15. Male bezwungen, da kann doch nur EIN Platz heraus springen, oder? Eben, Platz 15! Gut, in der Altersklasse war es etwas weiter vorne, aber 15. beim 15. Lauf über 15 km klingt doch gut, oder?

Und dennoch: Zuhause habe ich einen Spaten in die Hand genommen und die Ergebnisliste von 1995 (auf Papier, versteht sich!) ausgegraben. Und nun kommt’s, meine Damen und Herren, ladies and gentlemen, mesdames et messieurs, senoritas y senores, mit meiner Zeit von heute, auf Platz 15 wohlgemerkt, wäre ich vor 16 Jahren gerade mal 83. geworden. Dreiundachtzigster! Nein, es ist nicht mehr so wie früher! Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, will ich auch verraten, wer DAMALS 83. war. Yes, es war burny! 1995 ganze 4 Sekunden langsamer und damit 12. der M45!

Es ist doch schön zu sehen, welch große Fortschritte die Laufszene gemacht hat durch all die Gels, Pulsuhren, ausgefeilte und ausgiebige Ess- und Trinkstrategien, HighTech-Funktionsgürtel für den Transport von 26 Gels und 18 Trinkflaschen, ohne die selbst ein läppischer Zehner nicht zu überstehen ist, Laufen nach HF, Leistungsdiagnostik und weiteren Firlefanz, von all den ausgeklügelten und konsequent verfolgten Trainingsplänen gar nicht erst zu reden.

Bei der Tombola gewann ich wie üblich nichts, und auch *cel, der – zwar immer noch mit entrücktem Blick, aber allmählich wieder in diese Welt eintauchend – war das Losglück nicht hold.

Als trauriger Ausklang begann dann auch unmittelbar nach der Tombola die Siegerehrung, die zügig vonstatten ging. ZÜGIG! Was waren das noch für Zeiten, als wir uns im spärlich beheizten Zelt den Arsch abgefroren haben und ewig und drei Tage auf Ergebnislisten und Ehrung gewartet haben. Die Erfahreneren hatten Isomatten, Zelte und Schlafsäcke dabei, um die Zeit bis Mitternacht oder zum nächsten Morgen zu überbrücken. Und jetzt: einfach so mirnichtsdirnichts dran und durch, keine Schulung des Durchhaltevermögens mehr. Nein, es ist nicht mehr so wie früher!

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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burny hat geschrieben:Nein, es ist nicht mehr so wie früher!

Bernd
Burny burny, Du hast Recht - wie immer mit allem, über alle, alles und allem!

Früher war alles besser, aber früher war eben nicht früher, sondern früher war später und wenn der Erftlauf früher später war, war er halt Erftlauf und nicht so ein verspäteter Sommerabendlauf wie er jetzt ist wo er früher ist!

Denn:

Auf dem Hinweg mit dem Radl traf ich unterwegs einen Freund. Seines Zeichens, der gebürtige Sohn des ehemaligen Platzwartes und dort viele Jahre seines Lebens Zeitzeuge des früher späteren Erftlaufes! Da dieser (der Freund, nicht der Erftlauf) dieses Jahr auch zum 5. male nullte, mußte auch er, wie eben Du, Zeitzeuge der Anfänge sein.

Auch er erzählte noch was von russischen Truppen, Panzersperren, Marschverpflegung, Komißbrot, Läufen in Marschstiefeln etc. - und erwähnte nebenbei, dass "vor einigen Jahren der Starttermin um 1 oder 2 Wochen nach vorne gelegt wurde - und seit dem ist schönes Wetter".

Da fielen mir die grauen Schuppen von den Äuglein. Stimmt, beim Petrus! Früher war alles besser, weil alles später war und der Erftlauf auch Ende November und nicht wie jetzt kurz nach den Sommerferien! Da kann das ja auch nix geben!

Aber für Laufrentner ist der Termin sehr nett. Auf dem Rückweg zeigte mir meine Fahrradtacho 13°C und wo früher der Bollerofen das Zelt erheizen mußte, wurde jetzt der Kaffee durch die Außentemperatur warm gehalten. Lecker wars! :daumen:

Zum sportlichen Teil: Hier fehlte natürlich das beste - nämlich ich, aber es waren ja noch ein paar andere da - leider niemand im Kostüm. Anfänglich trafen also 2 Laufrentner einen eben solchen, aber halt ohne Lauf vorne, der war mal wieder am tiefstapeln nur um nachher in akribisch ausgetüfteltem Tempo locker mit sub60 ins Ziel zu gleiten.

Dahinter kamen einige Foris mehr oder weniger oder mehr weniger im lockeren Galopp zu durchaus höheren Genusszeiten der neuen Strecke.

Letztlich bleibt die Frage, wo sind die 83-15 schnelleren geblieben? Entweder verlaufen unterwegs, sprich erst eine Erftbrücke weiter festgestellt, dass die Strecke geklaut wurde und nicht mehr die richtige Kurve bekommen oder haben im Kalender immer noch den alten Starttermin stehen und kommen erst nächste Woche ..... oder doch evtl. etwa .....könnte die Antwort sein: sie suchen noch den download der Ausschreibung ....?

Summasummarum: Aus ""Es ist nicht mehr so wie früher!"" wird ""Es ist ..... früher!"" und alles passt!

Nur die Sieger, die kamen jetzt später und nicht früher - früher schon mal um die 45min, jetzt erst bei 51+ und bei den Mädels sogar über 1:00 - früher gabs ja auch einen Martin Grüning und eine Petra Maak. Obwohl letztere ist sogar letztes Jahr noch hier gelaufen... und Gesamtzweite geworden - mit 5min weniger als die diesjährige Siegerin :uah: und das als W45.

gruss hennes

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Mensch Benrd, Hennes, ihr beide lebt ja ganz schön im Früher :D

Dabei stimmt es ja garnicht, dass früher alles besser war. Nicht mal Laufergebnisse. Also wenn ICH die Wahl zwischen 83. und 15. Platz hätte und dafür das Früher für das Heute aufgeben müßte - das wäre doch gar keine Frage!

Und schnelle Siegerlisten, zügige Siegerehrungen - ist das objektiv wirklich so schlimm, auch wenn wehmütige Erinnerungen an alte Zeiten es so erwcheinen lassen?

Walter
You can only fail if you give up too soon

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burny hat geschrieben:1995 ganze 4 Sekunden langsamer und damit 12. der M45!
Die eigentlich interessante Frage ist, was ist aus den 11 in der guten alten Zeit schnelleren gleichaltrigen Herren geworden? Laufen sie immer noch und lassen dem heutigen M60-Sieger zwischen 7 und 35 Minuten Vorsprung? Oder wuchten sie ihre Wampe auf die Couch vor den Fernseher, um dann während der Sportschau von Erinnerungen an sich selbst als drahtige Kerls überfallen zu werden? Wie auch immer, die Wahrscheinlichkeit ist recht groß, dass sie gerade in diesem Moment seufzen: Früher war alles besser! :P
Helmuts Fahrrad Seiten..............................PresseRad - Der Radfahrer in der Presse

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burny hat geschrieben:
Doch halt, einen hatte ich bereits vorher getroffen, einen „unreflektiert nachplappernden ultravorsichtigen Seniorenlaufratgeber“.
Den Titel hab ich noch von DerC... aber allmählich mit den Jahren werde ich mehr zum unreflektiert nachplappernden vorsichtigen Laufratgeberultrasenior. :(

Erst das:
...ich versuchte ...Marcel aufzubauen.

Und dann das:
Wie ich so meinen zweiten Becher Tee schlürfe, nehme ich plötzlich wahr, dass alle Augen sich auf einen sich langsam bewegenden Punkt fokussieren, und dann entdecke ich es auch: Ein Naturwunder! Eine lange Gestalt, die Augen gen Himmel verdreht, der Mund, leicht geöffnet, atmet Frieden und Seligkeit, aber das Bemerkenswerteste ist: Die Gestalt schwebt, ca. 20 cm Abstand zum Boden, nähert sich, langsam, aber kontinuierlich. Und dann sehe ich es, kein Zweifel, es ist Marcel.

Ja, danke, ich hab`s verstanden :frown:
Und dennoch: Zuhause habe ich einen Spaten in die Hand genommen und die Ergebnisliste von 1995 (auf Papier, versteht sich!) ausgegraben. Und nun kommt’s, meine Damen und Herren, ladies and gentlemen, mesdames et messieurs, senoritas y senores, mit meiner Zeit von heute, auf Platz 15 wohlgemerkt, wäre ich vor 16 Jahren gerade mal 83. geworden. Dreiundachtzigster!


Und ich 126ster. Und heute sind wir auf den Plätzen 15 und 35. Das ist doch eine unübersehbare Verbesserung, die sicherlich maßgeblich von der Schuhtechnologie, der modernen Trainingswissenschaft sowie anderen Hilfsmitteln begünstigt ist.

Bei der Tombola gewann ich wie üblich nichts
Du hättest auf deinen Seniorenratgeber hören sollen! Ich hatte dir angeboten, auch die übrigen Startnummern aus deiner Tasche in die Loskiste zu werfen. :wink:
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unreflektiert nachplappernder ultravorsichtiger Seniorenlaufratgeber

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burny hat geschrieben:mit meiner Zeit von heute, auf Platz 15 wohlgemerkt, wäre ich vor 16 Jahren gerade mal 83. geworden. Dreiundachtzigster! Nein, es ist nicht mehr so wie früher! Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, will ich auch verraten, wer DAMALS 83. war. Yes, es war burny! 1995 ganze 4 Sekunden langsamer und damit 12. der M45!

Es ist doch schön zu sehen, welch große Fortschritte die Laufszene gemacht hat
Tja, wat den een' sien Uhl is den annern sien Nachtigall. Mit neun Jahren haben meine Eltern mich in einen Leichtathletikverein gesteckt. Was folgte, waren vier Jahre Folter als Kanonenfutter für den Rest der Belegschaft. Wenn ich irgendwo zum Wettkampf auftauchte, freuten sich alle anderen, daß sie heute schon mal nicht Letzter werden würden. Denn den letzten Platz hatte ja schließlich ich. Und zwar im Abo. Glücklicherweise schaffte ich es dann, mir auf einer von der Schule organisierten Skifreizeit gleich am ersten Tag das Bein zu brechen. Endlich eine Grundlage, um meine Eltern zu überzeugen, mich aus diesem Verein zu nehmen! Bis vor zweieinhalb Jahren hätte ich mir nie und nimmer träumen lassen, daß ich mir dergleichen irgendwann mal freiwillig antun würde.

Und was ist heute aus all den Leistungsträgern von damals geworden, deren Vereinsrekorde z.T. nach wie vor stehen? Der eine oder andere hat sich glatt verdoppelt, und die meisten sind völlig in der Versenkung verschwunden. Wer Glück hat, kriegt heute noch 10 km sub 40 hin.

Ewiglich aber gilt Matthäus 19, Vers 30... :zwinker2:
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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aghamemnun hat geschrieben:Tja, wat den een' sien Uhl is den annern sien Nachtigall. Mit neun Jahren haben meine Eltern mich in einen Leichtathletikverein gesteckt. Was folgte, waren vier Jahre Folter als Kanonenfutter für den Rest der Belegschaft. Wenn ich irgendwo zum Wettkampf auftauchte, freuten sich alle anderen, daß sie heute schon mal nicht Letzter werden würden. Denn den letzten Platz hatte ja schließlich ich. Und zwar im Abo. Glücklicherweise schaffte ich es dann, mir auf einer von der Schule organisierten Skifreizeit gleich am ersten Tag das Bein zu brechen. Endlich eine Grundlage, um meine Eltern zu überzeugen, mich aus diesem Verein zu nehmen! Bis vor zweieinhalb Jahren hätte ich mir nie und nimmer träumen lassen, daß ich mir dergleichen irgendwann mal freiwillig antun würde.
Mann mann, da hasse was verpasst! Mit Burnys hecheln im Rücken wärest Du sogar unter die ersten 15 gekommen - und früher hieß das sogar was!

Deine Eltern wären stolz auf Dich!

gruss hennes

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Früher waren das aber noch 418 hartgesottene, verwegene Läufer, die sich zur Vorbereitung 3 Jahre in der Unterhose durch die Antarktis quälten, um sich für solche Läufe zu qualifizieren.

Von diesen kamen vielleicht 10 beim Neusser Erftlauf ans Ziel. Und für die ging es zur Regeneration 5 Jahre lang in die Fremdenlegion.

DAS waren noch Zeiten!
Tretroller - Ich steh drauf! :D

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:idee:Ein neuer Weg ...:idee:

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Hennes hat geschrieben:Mann mann, da hasse was verpasst! Mit Burnys hecheln im Rücken wärest Du sogar unter die ersten 15 gekommen - und früher hieß das sogar was!
Ehrlich? Dann ist ja gut, daß ich nicht da war. Ich hätte dem armen Kerl doch glatt die ganze Zahlenmystik versaut.

Übrigens wird die 15 im Hebräischen יה geschrieben (d.h. jh). Das ist die Kurzform des Gottesnamens, wie sie z.B. in "Hallelujah" vorkommt. Im Altgriechischen würde man diese Zahl ιε schreiben, also eine gelegentlich anzutreffende Abkürzung für ιερος (hieros), auf gut Deutsch: heilig!

Und nun stell Dir mal vor, ich hätte dieses herrliche kabbalistische Gefüge zerstört, indem ich elender stinkender Madensack (Martin Luther gelegentlich über sich selbst) mich an diesen sakralen Ort gesetzt hätte, diesen Thron, den nur ein wahrhaft geweihter Hintern besitzen darf! :teufel:
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Hier ein Bild zur Geschichte:

http://www.ngz-online.de/polopoly_fs/er ... 889782.jpg

Wie man erkennt, ist dieses Bild ein Meisterwerk, vergleichbar mit einem Rembrandt. Der Fokus liegt natürlich ganz klar auf Burny, der leicht links von der Mitte im Zentrum angeordnet ist und als einziger ins Sonnenlicht gerückt wird. (Der strahlt wirklich!) Wer genau hinschaut, erkennt die grandiose V-Formation, die ausgehend von der Nr. 925 das weitere Feld umfasst. Die Nummer 873 hat dieses Meisterwerk finanziert und wurde nachträglich ins Bild gerückt. Und nach ganz vorn.
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unreflektiert nachplappernder ultravorsichtiger Seniorenlaufratgeber

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*cel hat geschrieben:Wer genau hinschaut, erkennt ..........
...ganz hinten rechts Marcel, wie er wieder bei mika Windschatten lutscht :nee: :nee:

Mit solchen Leuten werden wir unser Land nie verteidigen können...

gruss hennes

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Hennes hat geschrieben: Auch er erzählte noch was von russischen Truppen, Panzersperren, Marschverpflegung, Komißbrot, Läufen in Marschstiefeln etc.
Hat er dir auch seine Narben gezeigt? (Früher gab's keine Startnummern aus Papier, da wurden die Ziffern direkt in die Haut geritzt.)
Hennes hat geschrieben: früher gabs ja auch einen Martin Grüning und eine Petra Maak. Obwohl letztere ist sogar letztes Jahr noch hier gelaufen... und Gesamtzweite geworden
Tja, das war sie 1995 auch, mit 43 sek Abstand auf Tanja Kalinowski, die läuft immer noch, aber nicht mehr ganz so schnell, deswegen heißt sie jetzt auch Ortega-Sawal.
Hennes hat geschrieben: "Es ist ..... früher!"
Ich vergaß zu erwähnen, dass es auch früher kein Früh(kölsch) gab, dafür aber Alt, wenigstens signierte Altgläser, die von 1994 bis 1997 hab ich immer noch.
Jolly Jumper hat geschrieben: :hihi: :hihi: :hihi:

:traurig: Soll ich euch noch ne Flasche Schnaps an die Bar bringen? Oder an den Stammtisch? :zwinker2:
...ach was, direkt ins Hospiz...
viermaerker hat geschrieben: Und schnelle Siegerlisten, zügige Siegerehrungen - ist das objektiv wirklich so schlimm,
Walter, du weißt doch, wie gerne ich warte... :teufel:
VeloC hat geschrieben:Die eigentlich interessante Frage ist, was ist aus den 11 in der guten alten Zeit schnelleren gleichaltrigen Herren geworden?
Das ist eine wirklich gute Frage (mir fällt auf, dass du viele gute Fragen stellst :daumen: ); ich bin dem nachgegangen: die Hälfte habe ich auch später noch auf Läufen getroffen, bei 4 von denen ist es noch gar nicht so lange her, sie haben aber allesamt viel von ihrem früheren Tempo verloren. Bei den anderen 6 kann ich mich an die Namen bzw. Läufe, wo sie sonst noch liefen, nicht erinnern. Gerade früher war der Einzugsbereich des Erftlaufes aber auch noch größer.
*cel hat geschrieben:
Wie ich so meinen zweiten Becher Tee schlürfe, nehme ich plötzlich wahr, dass alle Augen sich auf einen sich langsam bewegenden Punkt fokussieren, und dann entdecke ich es auch: Ein Naturwunder! Eine lange Gestalt, die Augen gen Himmel verdreht, der Mund, leicht geöffnet, atmet Frieden und Seligkeit, aber das Bemerkenswerteste ist: Die Gestalt schwebt, ca. 20 cm Abstand zum Boden, nähert sich, langsam, aber kontinuierlich. Und dann sehe ich es, kein Zweifel, es ist Marcel.
Ja, danke, ich hab`s verstanden :frown:
Marcel, ich würde doch nie nicht meinen fähigsten Seniorenratgeber in die Pfanne hauen. Ich schrieb davon, wie du nach Zieldurchlauf und aufgetankt mit Glückshormonen dem Teestand zuschwebtest, und da war die schnelle Einheit ja beendet. Das nächste Mal werde ich es "würdevoll und erhaben" nennen. :D
*cel hat geschrieben: Du hättest auf deinen Seniorenratgeber hören sollen! Ich hatte dir angeboten, auch die übrigen Startnummern aus deiner Tasche in die Loskiste zu werfen. :wink:
Gut, dass ich NICHT auf dich gehört hab, denn bis auf 5 l-Partyfässer und Portemonnaie mit 2.500 € Inhalt hatte ich immer überlegt, wo ich mich schnell hätte verstecken können, da ich mit dem Zeugs nix hätt anfangen können...
aghamemnun hat geschrieben:Wenn ich irgendwo zum Wettkampf auftauchte, freuten sich alle anderen, daß sie heute schon mal nicht Letzter werden würden. Denn den letzten Platz hatte ja schließlich ich. Und zwar im Abo.
Tja, so ging's mir auch. Ich war zwar nicht im Verein, aber war in der Schule zunächst beim 50 m-Lauf, dann über 75 und schließlich über 100 m auch immer der letzte (und die anderen waren ja keine ausgewiesenen Leichtathleten. Haben wir halt beide eine verkorkste Sportvergangenheit... :traurig:
Michi_MUC hat geschrieben:die sich zur Vorbereitung 3 Jahre in der Unterhose durch die Antarktis quälten,
Das war aber schon die REKOM-Phase...
aghamemnun hat geschrieben: Übrigens wird die 15 im Hebräischen יה geschrieben (d.h. jh). Das ist die Kurzform des Gottesnamens, wie sie z.B. in "Hallelujah" vorkommt. Im Altgriechischen würde man diese Zahl ιε schreiben, also eine gelegentlich anzutreffende Abkürzung für ιερος (hieros), auf gut Deutsch: heilig!
Und wie ist das im Japanischen? Und in Kisuaheli?
Hennes hat geschrieben:...ganz hinten rechts Marcel, wie er wieder bei mika Windschatten lutscht :nee: :nee:

Mit solchen Leuten werden wir unser Land nie verteidigen können...
Nun lass mal meinen Ratgeber in Ruhe, immerhin hat er die da vorn im Bild noch abgehängt. Wo war übrigens meine fettige Bratwurst???

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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burny hat geschrieben:Und wie ist das im Japanischen? Und in Kisuaheli?
Auf Japanisch heißt es dschu-go. Ob es die Zahl auf Kisuaheli überhaupt gibt, weiß ich nicht. Als Kenianer kommt man ja mangels Konkurrenz selten in die Verlegenheit, weiter als bis drei zählen zu müssen.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!
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