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Belastung der Füße bei Durchblutungsstörungen?

Belastung der Füße bei Durchblutungsstörungen?

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Hallo zusammen,

ich bin vor 1 Woche über ein Forum für Geocaching auf "Rolle" aufmerksam geworden und habe seither keine andere Beschäftigung mehr im Internet, als mich über das Thema zu informieren.

Nächste Woche habe ich einen Termin in Hamburg zu einer Probefahrt.
Dennoch wende ich mich an Euch um vorab schon mal Fragen zu klären.

Am meisten interessiert mich, ob jemand von Euch schon mal von Erfahrungen gehört hat, wenn jemand mit akuten Durchblutungsstörungen in den Beinen Tretroller fährt.
Für mich liest sich der ganze medizinische Aspekt wie ein Traum, Roller fahren soll ja so entlastend sein ;-) zumindest was die Extremitäten oberhalb der Knöchel angeht. Ich habe aber nichts über die Füße an sich gefunden.

Kurz für Euch zur Info etwas über mein Leiden:
Seit 2005 leide ich in den Unterschenkeln an entzündungsbedingten Durchblutungsstörungen, links sind alle 3 und rechts 2 Arterien total verschlossen. Die Durchblutung findet sozusagen nur über Umgehungskreisläufe statt. Euch als Sportler müsste klar sein, was das für mich bedeutet. Kein Blut, kein Sauerstoff, keine Leistung des Muskels.
Beim normalen laufen fangen in den Fußsohlen nach einigen 100 Meter die Schmerzen an und kurz darauf geht gar nichts mehr. Nach 2-3 Minuten Pause kann es dann weiter gehen.

Nun zu meiner Frage: In wie weit werden die Füße beim Rollern belastet?
Meine Überlegung hierzu war, dass ja jeder Fuß für kurze Zeit entlastet wird und sich erholen kann. Trügt mich meine unsportliche Vorstellung?

Um eins klarzustellen muss ich anfügen, dass ich das Rollern nicht sportlich betreiben will.
Ich möchte es im Alltag nutzen um meinen Wirkungsradius zu vergrößern. Vor allem beim Geochachen (Meinem neuem Hobby) in Stadt und Natur (Feld- und Waldwege) um Großstädte herum, eventuell zum Pendeln ins Büro.

Eigentlich bin ich ja mit einem Pedelec gut aufgestellt aber meine Freundin weigert sich neben mir mit einem konvebtionellem Rad, welches bereits ins Alter gekommen ist, nebenher zu strampeln ;-)

Nun bin ich wie gesagt über die Roller gestolpert und da würde sich für mich im Nahverkehr und in der Freizeit ein Traum erfüllen wenn das klappen würde.

Ich hab mir sogar schon einen Roller ausgesucht ;-)) nämlich einen XH4a, ich glaub mit meinen durch Bewegungsmangel aufgesetzten 105 Kg brauch ich den.
Oder hättet Ihr da andere Empfehlungen?


Danke im Voraus für Eure Hilfe.

André

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Also, von den Rollern habe ich keine Ahnung. Aber Cachen im Wald mit Tretroller stelle ich mir doch etwas (sehr) mühsam vor. Da würde ich auf jeden Fall den Abstellort als Wegpunkt markieren, sonst musst du Dose und Roller suchen.

viele Grüße

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Das kannst Du nur durch eine Probefahrt klären. Alles andere wäre Spekulation.

Das einzige was ich sagen kann ist, dass die Füße beim Tretrollerfahren mehr beansprucht werden und mehr durchblutet werden als beim Radfahren. Beim Radfahren habe ich im Winter nach einer Zeit kalte Füße, beim Rollerfahren immer warme Füße. Sie haben also einen größeren Bedarf an Blut als beim Radfahren.

Du kannst die Intensität natürlich steuern und ganz langsam fahren, ab und zu abstoßen und dann rollen lassen, ist auf dem Ebenen kein Problem. Durch den Fußwechsel wird immer auch ein Bein entlastet. Im Gelände fahren ist relativ anstrengend. Ich würde Dir auf jeden Fall vor Beginn dieses Sports (auch wenn Du es nicht als Sport betrachten willst) eine kardiologische Untersuchung empfehlen, weil man ja nicht weiß, ob sich die Durchblutungsstörungen auf die Füße beschränken.

Ich drücke Dir die Daumen dass es mit dem Roller klappt.

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KarinB hat geschrieben:Das kannst Du nur durch eine Probefahrt klären. Alles andere wäre Spekulation.

Das einzige was ich sagen kann ist, dass die Füße beim Tretrollerfahren mehr beansprucht werden und mehr durchblutet werden als beim Radfahren. Beim Radfahren habe ich im Winter nach einer Zeit kalte Füße, beim Rollerfahren immer warme Füße. Sie haben also einen größeren Bedarf an Blut als beim Radfahren.

Du kannst die Intensität natürlich steuern und ganz langsam fahren, ab und zu abstoßen und dann rollen lassen, ist auf dem Ebenen kein Problem. Durch den Fußwechsel wird immer auch ein Bein entlastet. Im Gelände fahren ist relativ anstrengend. Ich würde Dir auf jeden Fall vor Beginn dieses Sports (auch wenn Du es nicht als Sport betrachten willst) eine kardiologische Untersuchung empfehlen, weil man ja nicht weiß, ob sich die Durchblutungsstörungen auf die Füße beschränken.

Ich drücke Dir die Daumen dass es mit dem Roller klappt.
Ich denke auch eine Probefahrt wird entscheidend sein. Dachte mir aber einfach mal zu fragen ob jemand zufällig Erfahrungen hat.

Ja, ich dachte eher so an das gemächliche dahin Gleiten und dass ich an Steigungen wahrscheinlich öfters mal absteigen muss kann ich mir schon denken.

Aber schön zu hören, dass die Füße warm werden beim rollern. Hätte ja dann durchaus einen Trainingseffekt, der auch von Ärzten empfohlen wird. Bis in den Schmerz rein, nur so regt man Umgehungskreisläufe an.

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Ally hat geschrieben:Also, von den Rollern habe ich keine Ahnung. Aber Cachen im Wald mit Tretroller stelle ich mir doch etwas (sehr) mühsam vor. Da würde ich auf jeden Fall den Abstellort als Wegpunkt markieren, sonst musst du Dose und Roller suchen.

viele Grüße

Na ja, ist ja nicht so als wenn ich damit ins Unterholz will ;-) da hab ich mich wohl undeutlich ausgedrückt.

Ich will auf Waldwegen (eher in der Ebene und nicht im Gebirge) bis nahe ans Ziel ran.

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Auch ich finde, es kommt unbedingt auf mehrere Probefahrten an. Schön ist, dass Du dir bei diesen Probefahrten mit Sicherheit nichts ruinieren kannst. Meines Wissens nach ist Tretrollern nur kontraproduktiv bei Vorschädigungen an der Archillessehne bzw. wird es auch nicht gut sein, wenn man, wo auch immer, sofort stärkere Schmerzen verspürt.

Bitte berichte uns UNBEDINGT wie es Dir ergeht mit dem Roller. Es ist immer schön, von Erfolgsgeschichten zu hören/lesen. Ich beispielsweise habe Probleme mit der Patellasehne und kann überhaupt nicht laufen und habe Schmerzen beim Rad fahren. Tretrollern geht aber extrem gut!

Los gehts...

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Frohes Rollern
Guido

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mein Trainingstagebuch
Tretroller-Film "Guido rollt"

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Ich schließe mich Karin zu 100% an, sehr gute Empfehlungen!

Im Detail noch zu Deinen Überlegungen:
Meine Überlegung hierzu war, dass ja jeder Fuß für kurze Zeit entlastet wird und sich erholen kann. Trügt mich meine unsportliche Vorstellung?
ja, das ist durch den Fußwechsel das Grundprinzip der Erholung beim Roller und wodurch erst länger Strecken möglich sind. Fuß und Bein sind zwar beim Rollern fast nie ganz ohne Belastung, aber diese ist bei Standbein/fuß und Trittbein/fuß anders bzw. es werden an der Muskeln/Sehnen/Knochen beansprucht, so dass sich Fuß/Bein in der "Aufgabe" Stand oder Tritt, in die man gerade gewechselt hat, gut erholen können, dann wird es mit jedem Tritt wieder etwas anstrengender, dann wieder Wechsel, usw.
Ich möchte es im Alltag nutzen um meinen Wirkungsradius zu vergrößern. Vor allem beim Geochachen (Meinem neuem Hobby) in Stadt und Natur (Feld- und Waldwege) um Großstädte herum, eventuell zum Pendeln ins Büro.
Gegenüber Laufen erhöht es den Wirkungsradius ganz erheblich! Und die Belastung für Knochen/Gelenke ist erheblich niedriger als beim Joggen, aber meist etwas höher als beim Radfahren.
Zum Cachen/querfeldein ist ein Roller etwa so gut geeignet wie ein Trekkingrad, nicht viel mehr, nicht viel weniger.
Eigentlich bin ich ja mit einem Pedelec gut aufgestellt aber meine Freundin weigert sich neben mir mit einem konvebtionellem Rad, welches bereits ins Alter gekommen ist, nebenher zu strampeln ;-)
Und ein Roller für Dich ist ja viel wirtschaftlicher als ein Pedelec für sie... :D
Ich hab mir sogar schon einen Roller ausgesucht ;-)) nämlich einen XH4a, ich glaub mit meinen durch Bewegungsmangel aufgesetzten 105 Kg brauch ich den.
Oder hättet Ihr da andere Empfehlungen?
Der wäre eine gute Wahl, von Kostka oder Mibo gibts aber auch stabile Stahlroller, z.B. Mibo Geroy, aber da bin ich nicht der richtige kompetente Ansprechpartner, eher Martin in Berlin.

In jedem Fall können wir Dir nicht den Arzt ersetzen. Andererseits hat kaum ein Arzt Ahnung von Tretrollern. Eine Möglichkeit wäre vielleicht ein Video (Youtube...) oder noch besser, ihm einen Roller und die Bewegung live vorzuführen...

Gruß
Jo

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Hallo Zusammen,
ich will Euch mal schnell meine bisherigen Erfahrungen und Eindrücke zu meiner Problematik schildern.
Also angefangen hat vor 4 Wochen alles mit einer ersten Probefahrt. Ich hatte dabei sehr schnell festgestellt, dass so ein Roller für mein Handicap bestens geeignet ist. Ich konnte innerhalb kürzester Zeit eine, für mich zu Fuß unüberwindbare, Strecke zurücklegen ohne Schmerzen in den Füßen zu bekommen. Nicht nur das, nein ich konnte auch endlich meine Freundin ohne Probleme abhängen, die rennt ansonsten nämlich immer wie angestochen ;-)
Also hatten wir uns besprochen und zusammen entschieden uns zwei Roller zuzulegen.
Da ich mich ja nun schon vorher informiert und eingelesen hatte, wusste ich eigentlich schon welche Modelle eventuell in Frage kommen würden. Leider konnte uns am Ort der Probefahrt diesbezüglich nicht weiter geholfen werden.
Ich stöberte also nochmal im Forum umher und nahm dann Kontakt zu Martin nach Berlin auf.
Nach 2-3 ausführlichen Beratungsgesprächen am Telefon (Mal mit mir, mal mit meiner Holden) hatte Martin mich „überzeugt“ den Mibo Geroy zu nehmen und meiner Freundin empfahl er den Kostka 26/20 Tour Speed.
Als der Mibo Geroy dann bei mir ankam war ich beim Anblick des Trittbretts doch sehr erschrocken und skeptisch. Ich wollte ja einen sehr tiefen Trittpunkt und das Trittbrett steigt vorne ja doch merklich an. Also zusammenbauen und rauf auf den Roller die erste Runde drehen. Die Runde war nicht sehr lang und ich kam ziemlich enttäuscht wieder daheim an. Da der Kostka noch nicht da war, beschloss ich die Lieferung abzuwarten und ihn gegen den Geroy Probe zu fahren. Ich gab Martin aus Berlin aber schon mal per E-Mail bescheid den Roller eventuell umtauschen zu müssen und schilderte ihm meinen Eindruck.
Er antwortete mir prompt mit dem Hinweis, dass ich mich auf den Mibo generell nur hinten aufs Brett stellen soll, so würde ich am besten zu kommen.
Also wartete ich den Kostka ab und am selben Abend unternahmen meine Freundin und ich bei strömenden Regen eine Probefahrt. Wir wechselten immer wieder die Modelle und ich merkte, dass ich mit dem Geroy immer besser zurecht kam, jedenfalls besser als mit dem Kostka. Der Geroy rollt im Gegensatz zu dem Kostka, als wenn er Naben ohne jeglichen Reibungswiederstand drin hätte. Also beschloss ich den Geroy zu behalten und ihn eventuell vom Vorbau her ein wenig anzupassen damit ich weiter nach hinten komme.
Nun kam das erste Wochenende und wir sind eine „Große Runde“ gefahren. Wir sind nur ca. 4 Km gefahren aber ich hatte keinerlei Probleme oder gar Schmerzen in den Füßen. Es hat wahnsinnig gut getan sich mal wieder etwas mit Ausdauer zu bewegen und dabei ins schwitzen zu kommen. Die Entscheidung dem Geroy zu behalten war genau richtig. Es dauerte gar nicht lange und ich hatte mich sowohl an das Trittbrett als auch an die Lenker/Vorbau Kombination gewöhnt.
Letztes Wochenende wollte ich es unbedingt wissen und habe mich gewagt alleine, eine für mich wirklich sehr große Strecke zurück zu legen. Ich bin dabei gemütlich bis ambitioniert durch Wald- und Feldwege, die zum Teil wirklich sehr aufgeweicht waren, ca. 15 Km gefahren. Zwar musste ich 2-3 Kleine Pausen machen aber das lag eher an der Kondition als an den Beinen.
WOW, ich habe meine Fortbewegungsmethode bzw. meinen Sport gefunden. Ich habe nämlich durchaus vor mich mit dem Roller sportlich zu betätigen. Zumindest soweit es mit meinem Handicap möglich ist.
Falls Ihr Menschen kennt, die Probleme mit den Füßen oder Beinen haben, sei es wegen Durchblutungsstörungen oder anderem, ermutigt Sie unbedingt einen Tretroller auszuprobieren.
Für mich jedenfalls ist seit dem Jahr 2002 (Da fing die ganze Scheiße an) ein Traum in Erfüllung gegangen. Unendlich Weiten werden sich mir beim Geocachen oder im Urlaub offenbaren.
André
PS: Ein besonderes Dankeschön geht auf jeden Fall Richtung Berlin zu Martin: Danke für die Zeit der Beratung und Danke für den Geroy. ;-))

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Das klingt ja wirklich gut. Würde mich freuen, auch in Zukunft über eure Rollererfahrungen zu lesen.

N
Ich bin nicht die Signatur, ich putz' hier nur.
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