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Ziele kombinieren: 3km in <15min und abnehmen

Ziele kombinieren: 3km in <15min und abnehmen

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Hallo Leute!

Ich bin im Sommer öfters mit dem Fahrrad gefahren (ca. 500km), seit ca. einem Monat laufe ich relativ regelmäßig.
Laufen Workout | Endomondo

Mein Ziel ist 1. abnehmen (momentan hab ich 100kg bei 190cm) und 2. sollte ich es bis zum Mai schaffen, 3km in weniger als 15min zu laufen, je schneller desto besser.

Mein längster Lauf waren ca. 6,5km in 7min/km. Gestern bin ich ca. 5,5km in 6min/km gelaufen. Das fand ich schon relativ gut von der Zeit her, nachher war ich auch nicht extrem ausgelaugt.
Heute bin ich mal 2km gelaufen in ca. 10min, recht viel mehr hätte ich aber dann nicht mehr geschafft.

Habt ihr Tipps wie ich beide Ziele erreichen kann (beim Essen aufpassen ist mir klar)?
Jeden 2. Tag eine Stunde laufen wird ja für die 3km nichts bringen, und auf die 3km hinzutrainieren, wird mir beim Abnehmen nicht so viel helfen.

Vielen Dank!

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Berns hat geschrieben: Jeden 2. Tag eine Stunde laufen wird ja für die 3km nichts bringen, und auf die 3km hinzutrainieren, wird mir beim Abnehmen nicht so viel helfen.
scheint logisch.....

sieh es doch so: wenn Du leichter bist, läufst Du auch schneller (also nicht nur deswegen aber AUCH deswegen). Außerdem ist bis Mai noch viel Zeit. Ich würd es so machen: Die nächsten Wochen/ Monate Grundlagen schaffen, also in Deinen Möglichkeiten längere Läufe, bei denen Du Dich wohl fühlst. (warum nicht jeden 2. Tag eine Stunde, wenn Dir das schon leicht fällt) Das wäre auch für die Grundfitness, Bänder, Knochen etc gut. Nebenbei, wie Du sagst, "auf´s Essen achten". Dann dürften die Pfunde purzeln.

Nach ein paar Wochen, Anfang des Jahres oder entprechend nach dem 3 km Plan, würd ich dann mit spezifischem 3 oder 5km-Training anfangen. Pläne dürftest Du hier finden. Und nach Deinen Zeiten, die Du jetzt schreibst, dürfte es klappen mit Deiner Wunschzeit.

Grüße

Ute
... wie, ich soll das jetzt alles auch wieder zurücklaufen... :nee: :nick:

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Hallo Berns,

herzlich willkommen im Forum :winken:

Wer redet den Menschen bloß immer ein, dass sie nur ein bisschen laufen müssen, umdabei herrlich abnehmen zu können? - Natürlich ist Untätigkeit, verschärftes Stubenhocken, Null oder kaum Bewegung ein Grund für Übergewicht. Und mit mehr Übergewicht wird man oft noch untätiger. Aber das ist doch nicht dein Problem. Du tust doch was, fährst Rad und nun läufst du auch. Beides sollte ausreichen Gewicht zu halten, wenn ...

... wenn du dich richtig ernährst. Was heißt denn bitte "beim Essen aufpassen"? Isst du zu viel oder zu viel vom Falschen. Deine größte Sorge sollte deinem Ess- und Trinkverhalten gelten, denn Fehler, die du auf diesem Gebiet begangen hast, haben dir dein Übergewicht eingebracht. Diese Sorge hat aber Nullkommanix mit dem Laufen zu tun. Und schon gar nicht mit einem zielgerichteten Ausdauertraining, um eine bestimmte Leistung zu einem vorgegeben Zeitpunkt zu schaffen.

Die von dir angepeilte Leistung bis Mai zu erreichen wird nicht übermäßig schwierig sein. Selbst dann nicht, wenn du bis dahin gar nichts mehr abnehmen solltest (weil es dir nicht gelingt deine Ernährung umzustellen). Im Kopf solltest du also die beiden Ziele "Abnehmen" und "3 km unter 15 min" erst einmal trennen. Fürs Abnehmen weißt du was nötig ist. Und was fürs Lauftraining in Frage kommt, dafür möchte ich dir eine Empfehlung geben:

Wenn du 5 km in 25 min laufen könntest, wärst du sicher auch in der Lage 3 km unter 15 min zu bewältigen. Derzeit brauchst du noch über 30 min um 5 km zu laufen. Also könntest du dir einen Trainingsplan im Netz suchen, der dich in einem ersten Schritt unter 30 min bringt. Solche Trainingspläne gibt es haufenweise - Suchmaschine hilf. Wenn du das geschafft hast - und es dürfte dir nicht allzu schwer fallen - dann nimmst du dir einen weitern Trainingplan für 5 km, dann einen der vielleicht unter 27 oder vielleicht gleich unter 25 min anpeilt und trainierst danach. Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass du dir nicht überlegen musst, wie, was, wann, wie oft trainieren.

Tue dir einen Gefallen und denke beim Laufen nicht ständig an die verbrauchten Kalorien. Erstens sind das nicht so viele, wie manche glauben und zweitens wirst du die ohnehin zum größten Teil hinterher wieder zu dir nehmen, weil dich der Hunger sonst umbringt.

Vielleicht ist der Gedanke für dich neu, aber Laufen, Radfahren, das sind Freizeitaktivitäten, die man in erster Linie unternimmt, weil sie einem Spaß machen. Natürlich helfen sie einem auch dabei Gewicht zu halten, aber das taugt wohl eher als nachrangige Motivation. Wer würde ein Leben lang laufen, Rad fahren, schwimmen, u.a. ohne dass es ihm Spaß machte? Und egal was diese Sportarten auch im Einzelfall beim betreffenden Menschen für positive Folgen haben mögen: Wenige Tage nach dem Moment, wenn er damit aufhört, zu laufen, zu radeln, zu schwimmen, wird diese positive Wirkung wieder bei NULL sein. Nur lebenslange Aktivität bewahrt die positive Wirkung.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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U_d_o hat geschrieben:Wer redet den Menschen bloß immer ein, dass sie nur ein bisschen laufen müssen, umdabei herrlich abnehmen zu können? - Natürlich ist Untätigkeit, verschärftes Stubenhocken, Null oder kaum Bewegung ein Grund für Übergewicht. Und mit mehr Übergewicht wird man oft noch untätiger. Aber das ist doch nicht dein Problem. Du tust doch was, fährst Rad und nun läufst du auch. Beides sollte ausreichen Gewicht zu halten, wenn ...
vielleicht ist die Formulierung "auf´s Essen achten" wirklich etwas lasch. Ich verstehe darunter: analysieren, was bisher schief ging, warum das Essverhalten schleichend dazu geführt hat, dass man zunimmt. Dann: Kalorien reduzieren, Gewohnheiten ändern und vor allem immer wieder auf´s Essen achten und das auch die Jahre "danach". Ich habe (über 20 Jahre her) durch dieses auf´s Essen achten UND regelmäßiges Laufen mehr als 25 Kilo abgenommen.

Aus heutiger Sicht war es "ein bisschen Laufen", jeden 2. Tag, anfangs 40 min dann, nach etwa 4 Monaten 90nin +. Vorher war ich alles andere als eine untätige Stubenhockerin, bin als Kind viel geschwommen, Rad gefahren und später auch gelaufen, leider hat das alles eben nicht mehr gereicht, das Gewicht zu halten.
Es wurde erst weniger, nachdem ich angefangen hatte, regelmäßig und diszipliniert zu laufen, mit besagtem "auf´s essen achten" (konkret: 1200 Kalorien am Tag). Die Pfunde sind gepurzelt und auch weg geblieben. Ohne das "bisschen laufen" hätte es nicht geklappt.

Grüße

Ute
... wie, ich soll das jetzt alles auch wieder zurücklaufen... :nee: :nick:

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Hallo Ute,

mein Beitrag bezog sich einzig und allein auf Berns Posting und nicht im Mindesten auf deine Antwort. Ich lese meist die Anworten anderer Foris auf ein Posting nicht, um unvoreingenommen meinen "Senf" beitragen zu können. Da du dich nun auf meinen Beitrag bezogen hast, will ich die Zusammenhänge aus meiner Sicht noch einmal klar stellen:

Niemand nimmt zu, nur weil er keinen Sport betreibt. Dabei ist es völlig egal, ob er NICHT läuft, NICHT Gewichte stemmt oder NICHT Fußball spielt oder was auch immer NICHT sportlich tut. Menschen nehmen zu, weil ihre Kalorienbilanz am Ende eines Zeitraums positiv ausfällt. Das heißt: Sie haben mehr Energie zu sich genommen, als sie verbrauchten. Dass es sehr viele schlanke Nichtsportler gibt, beweist meine Aussage. Wenn es sich bei diesen Schlanken um Menschen handelt, die nicht anderweitig - z.B. bei der Arbeit - körperlich gefordert werden, die also Gewicht in relativer Untätigkeit halten können, dann mag das aus anderen Gründen nicht sonderlich gesund sein. Es ist ja bekannt, dass von regelmäßiger körperlicher Betätigung sehr viele gesunde Wirkungen mentaler und physischer Art ausgehen. Also nix tun und schlank bleiben muss nicht gesund sein, aber darum geht es hier ja nicht. Hier geht es nur um die Kalorienbalance.

Wogegen ich mich wende ist das Ammenmärchen, die Legende, die Falschinformation, die Volksverdummung - nenne es, wie du willst -, dass Sport notwendigerweise schlank macht. Wer auf Sportplätze oder zu Sportveranstaltungen im Amateur- bzw. Freizeitbereich geht, wird genügend übergewichtige Sportler zu sehen bekommen. Die traf ich z.B. auf Fußballplätzen, als ich vor vielen Jahren dort noch selbst Bälle in der Gegend rum getreten hab. Und stelle dich an den Straßenrand eines City-Marathons und guck dir die Läufer im letzten Drittel an. Auch da wirst du einige sehen, die unübersehbar zu viel Gewicht mit sich schleppen. Ich hab auch eine eigene Erfahrung in dieser Hinsicht aufzuweisen. 2003 trainierte ich auf meinen zweiten Marathon, den ich letztlich tatsächlich in der gewünschten Zeit unter 3:30h - also relativ anspruchsvoll - zu Ende brachte. Es ist mir in den 3 Monaten Vorbereitung, bei einem Wochenpensum von ca. 70 bis 80 Kilometern und entsprechenden Tempi sogar gelungen 5 kg zuzunehmen. Da fragt man sich schon, wie so was geht. Ganz einfach: Wenn ich so viel und hart trainiere - so meine Denkweise - dann kann an den Rippen gar nix hängen bleiben. Hinzu kam, dass ich mich zu der Zeit im kulinarischen Schlaraffenland mit steter Verführung aufhielt, was ich nicht näher ausführen möchte.

Ein anderer Punkt: Ich hatte eine ziemliche Zeit lang das größte deutsche Laufmagazin abonniert. Über viele Monate machte jedes Heft u.a. mit einer immer gleichen Überschrift auf: "Durch Laufen soundsoviele Kg abgenommen". Natürlich war mir klar, warum dieser Blickfang auf der 1. Seite stand. Wer das liest und zu viele Kilos hat, der wird versucht sein das Heft zu kaufen ... Ich habe mich dennoch über diese Aufmachung geärgert, weil sie irreführend ist. Denn: In AUSNAHMLOS jeder der zig Läuferabnehmerfolgsgeschichten wurde erwähnt, dass besagte Gewichtsreduzierung mit der Zeit UND nach einer Umstellung der Ernährung erfolgte. Der eigentliche Grund war also nicht das Lauftraining, sondern die Ernährungsumstellung.

Natürlich ist niemand darin interessiert klar heraus zu stellen, dass die Pfunde - mit etwas mehr Verzögerung vielleicht - auch dann purzeln würden, wenn man nur die Ernährung umstellt und nicht läuft, radelt, Fußball spielt, Gewichte wuchtet.

In diesem Forum landeten in den vergangenen Jahren immer wieder ratlose Läufer, die sich vom Laufeinstieg eine Reduzierung ihres Übergewichts versprachen. Tatsächlich nach Laufbeginn auch ein, zwei, drei Kilo abnahmen - das war's dann aber auch. Durch den Sport aktivieren sie ihre Muskulatur und erhöhen damit den Grundumsatz. Bei ansonsten inhaltlich unveränderter Ernährung senkt das - normalerweise - das Gewicht etwas. Die Stagnation nach ein paar Wochen konnten sie sich nicht erklären, weil doch jeder weiß, dass Laufen schlank macht ...

Genau dieser Irrglauben ist es, wogegen ich mich wende. Sport - auch Laufen - unterstützt den Prozess des Abnehmens, wenn man es richtig macht. Und natürlich auch nur dann, wenn die eigentlichen Fehler, die dick machenden Gewohnheiten, verändert werden. Sport unterstützt, aber Sport macht nicht schlank. Ich habe mich oft gefragt, woher diese Legende rühren mag, die man dem Laufsport andichtet. Ist es, weil die meisten Läufer tatsächlich schlank sind? Was nach meiner Beobachtung aber nur auf die Mehrheit zutrifft, beileibe nicht auf alle. Oder ist es, weil eine Dienstleistungs-Fitness-Industrie diese Mär mit dämlichen Werbesprüchen immer wieder nährt? Kommt es vielleicht von der Trimm-dich-Welle, die in den 1970er und 1980er-Jahren der zunehmenden Verfettung und ungesunden Lebensweise entgegen gesetzt wurde? Ich habe leider nur Indizien zur Verfügung, aber keine Beweise.

Ich wünsche dir viel Laufspaß und alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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U_d_o hat geschrieben:Wogegen ich mich wende ist das Ammenmärchen, die Legende, die Falschinformation, die Volksverdummung - nenne es, wie du willst -, dass Sport notwendigerweise schlank macht.
da hast Du sehr Recht...

Hallo Udo,

Mensch, das war ja jetzt eine lange Antwort... Und ich kann Dir nur zustimmen, es war wohl eine Nunace, die ich etwas anders verstanden habe.
Unterm Strich ist es mit dem Gewicht reduzieren ja genauso wie mit dem Marathonlaufen. Man braucht für beides, Ausdauer, Geduld und keine Angst vor Rückschlägen, das gibt es alles nicht umsonst und schon gar nicht in irgendwelchen absurden minimalen Zeitfenstern. Der Weg ist immer auch ein Teil des Ziels, das ist meine Erfahrung. Ich wünsch Dir ein schönes Wochenende,

Grüße Ute
... wie, ich soll das jetzt alles auch wieder zurücklaufen... :nee: :nick:

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Ich denke, man sollte Sport und Ernährung nicht trennen. Das sind einfach zwei Seiten derselben Medaille. Um abzunehmen braucht man eine negative Kalorienbilanz. Hierfür gibt es zwei Einflussmöglichkeiten: 1. Weniger kcal zu sich nehmen und 2. mehr verbrauchen. Beides zusammen hat den größten Effekt.
Nehmen wir mal an, man möchte pro Woche 0,5 kg abnehmen. Das sind ca. 3500 kcal.
Dies kann man sich z.B. so aufteilen:
a) 3x 1h Laufen = ca. 1500 kcal.
b) weniger Essen ca. 2000 kcal.
Das funktioniert aber nur, wenn man beim Essen vom Grundumsatz ausgeht. Wenn man vorher mehr gegessen hat als man braucht, muss dies zusätzlich reduziert werden.
Insgesamt hat die Ernährungsumstellung meist den größten Effekt. Man muss schon sehr viel und sehr lange Sport treiben, damit sich das die Waage hält.

Man kann sich das auch anders herum vorstellen: Das Laufen macht ca. 1500 kcal aus. Das ist eine große, energiereiche Mittagsmahlzeit oder drei Tafeln Schokolade. Mehr darf man also nicht zusätzlich essen pro Woche, nur weil man läuft.
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Never stop.
No.Status.Quo.

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Ich muss vor der direkten Vorbereitungszeit auf, z.B. einen Marathon, mein Wunschgewicht erreicht haben, weil in der direkten Vorbereitung, dass mehr an körperlichen Belastung zu einem enormen Hunger führt, den ich nicht einfach ignorieren kann.
Ich würde es für fahrlässig halten, den Körper die Nährstoffe vorzuenthalten. Ich habe also noch nie in einer direkten Vorbereitung auf einen Lauf irgendwie abnehmen können.
Gruß Thorsten

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Rennsemmel84 hat geschrieben: Ich würde es für fahrlässig halten, den Körper die Nährstoffe vorzuenthalten.
Sehe ich ähnlich. Richtig hartes Training und Abnehmen passt nicht zusammen.
Trotzdem sehe das Ganze nicht so negativ wie Udo. Es kommt nämlich wie immer sehr auf die Ausgangssituation an. Wenn jemand, der sich schon immer viel bewegt oder gar Sport getrieben hat anfängt zu laufen, wird er natürlich nicht wie durch ein Wunder plötzlich etliche Kilo leichter. Auf jemanden, der das erste Mal in seinem Leben überhaupt irgend etwas macht, kann das aber sehr wohl zutreffen. Ich weiß nicht, ob die Theorie haltbar ist, habe aber immer den Eindruck, dass der Körper durchaus lernt, sich effizienter und kraftsparender zu bewegen, d.h. dass am Anfang der Energieverbrauch überproportional höher ist. Deshalb sind Anfangserfolge durchaus möglich. Aber wie gesagt, der Körper lernt. Und dann muss man sein Pensum entweder immer mehr steigern oder eben doch 'aufs essen achten'

tina

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U_d_o hat geschrieben:Menschen nehmen zu, weil ihre Kalorienbilanz am Ende eines Zeitraums positiv ausfällt. Das heißt: Sie haben mehr Energie zu sich genommen, als sie verbrauchten. ...
Hier geht es nur um die Kalorienbalance.
Genau so ist es. Aber das bedeutet auch für die Person A:

1) Nimmt A seit Monaten weder zu noch ab, ist die Kalorienbilanz ausgeglichen.

2) Fängt A im Zustand 1) an, Sport zu treiben, ohne die Ernährung zu ändern (Kalorienaufnahme bleibt konstant), nimmt der Kalorienverbrauch zu, die Kalorienbilanz wird somit negativ, und A nimmt folglich ab.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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D-Bus hat geschrieben:2) Fängt A im Zustand 1) an, Sport zu treiben, ohne die Ernährung zu ändern (Kalorienaufnahme bleibt konstant), nimmt der Kalorienverbrauch zu, die Kalorienbilanz wird somit negativ, und A nimmt folglich ab.
Leider ist das so einfach nicht richtig. Sport treiben bedeutet Energieverbrauch. Energieverbrauch bedeutet Verbrauch von Muskelglykogen und deponierten Fettsäuren. Ein Verlaust in diesen Depots erzeugt Hunger. Und deshalb wird gegessen. Mehr Sport, mehr Verlust an Energiesubstraten, mehr Hunger. Essen bis die Depots wieder voll sind.

Wenn einer anfängt Sport zu treiben, der eine ausgeglichene Bilanz aufweist oder eine gerinfügig positive, dann erzielt er kurzfristig eine begrenzte Gewichtsabnahme - jedenfalls im Normalfall, wenn sonst keine Störgrößen einwirken. Die ist bedingt durch die Aktivierung der bisher untätigen Muskulatur, ggf. auch einem geringfügigen Muskelzuwachs durch das Laufen. Dadurch erhöht sich der Grundumsatz dieses Menschen. Das löst ein, zwei, drei Kilo Gewichtsreduktion aus. Die nimmt er jedoch schneller wieder zu, als er sie verloren hat, sobald er den Sport einstellt.

Sorry, aber der Körper lässt sich nicht bescheißen.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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U_d_o hat geschrieben:Ein Verlaust in diesen Depots erzeugt Hunger. Und deshalb wird gegessen. Mehr Sport, mehr Verlust an Energiesubstraten, mehr Hunger. Essen bis die Depots wieder voll sind.

Sorry, aber der Körper lässt sich nicht bescheißen.
Moin Udo,

natürlich stimmen deine Ausführungen für diejenigen, die aufgrund des Sports mehr essen. Und das die Neigung dazu besteht, sehe ich auch so. Als Warnung finde ich diesen Hinweis deswegen sehr vernünftig.

Nichtsdestotrotz gehe ich weiterhin davon aus, dass man nicht zwangsläufig mehr essen muss, nur weil man (mehr) Sport betreibt. Dies gilt insbesondere für die Leute, die besonders viel Fettüberschuss haben. Heutzutage isst man doch nicht hauptsächlich aus Hunger, sondern aus Spaß an der Freud, weil Weihnachten ist oder weil die Verwandten zu Besuch kommen.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Ich hab jetzt nicht alles hier gelesen, eher überflogen, aber kann auch sagen, dass Abnehmen und sportliche Ziele meist nicht einhergehen.

Ich selbst habe am meisten Gewicht verloren beim Bau unseres Hauses - harte körperliche Arbeit und trotzdem schlemmen und noch abnehmen... hach welch Zeiten, nochmal bauen würd ich deswegen nicht :zwinker2:

Nein, ernsthaft. Kurz nach dieser Phase in meinem Leben hab ich mit dem laufen begonnen. Angefangen, aufgehört, wieder angefangen und jetzt seit diesem Frühjahr ernsthaft dabei geblieben.

Ergebnis daraus, Defizit 2 kg.
Aber jetzt kommt das interessante. Ich bekomme seit Frühjahr/Sommer ganz viele Komplimente das ich so gut ausschaue und das ich so dünn geworden bin... obwohl sich an der Waage fast nichts geändert hat.

Also nicht nur immer auf die Waage schielen, die sagt im Endeffekt nicht wirklich viel aus.

Sportlichen Gruß, Leloo

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D-Bus hat geschrieben:natürlich stimmen deine Ausführungen für diejenigen, die aufgrund des Sports mehr essen. Und das die Neigung dazu besteht, sehe ich auch so. Als Warnung finde ich diesen Hinweis deswegen sehr vernünftig.

Nichtsdestotrotz gehe ich weiterhin davon aus, dass man nicht zwangsläufig mehr essen muss, nur weil man (mehr) Sport betreibt. Dies gilt insbesondere für die Leute, die besonders viel Fettüberschuss haben. Heutzutage isst man doch nicht hauptsächlich aus Hunger, sondern aus Spaß an der Freud, weil Weihnachten ist oder weil die Verwandten zu Besuch kommen.
Hallo D-Bus,

du magst das drehen und wenden wie du willst, wirst aber an den biologischen Grundgesetzlichkeiten nichts ändern. Jeden Verbrauch von Energiesubstraten versucht der Körper auszugleichen. Der Ist-Bestand wird vom Körper automatisch jeweils als Soll-Bestand definiert. Auch ein gewaltig Übergewichtiger bekommt Hunger, obwohl er doch in seinen Fettdepots genug Energie für die nächsten zwei Monate hat. Jeder Energieverlust - egal wodurch - erzeugt Hunger. Mit Hunger bewegt der Körper den Geist zum Essen, um den Verlust auszugleichen. Und dieser Hunger bleibt bestehen, bis der Verlust ausgeglichen ist. Wer dem zu widerstehen versucht, der hungert. Egal auf welchem Niveau man hungert, es bringt nichts. Das ist ja nun hinlänglich durchgekaut worden und sollte sich bei allen Hungerkünstlern rumgesprochen haben. Hungern ist nichts anderes als ein Training für den Körper eine Zeit lang mit weniger Nahrung auszukommen. Der stellt sich darauf ein und schafft es nach gewisser Zeit mit einem Bruchteil an Nahrung auszukommen. Der Hungernde verzweifelt fast und stöhnt "Ich esse kaum mehr was, nehme aber nicht mehr ab!" Eine Fähigkeit, von der Evolution vor Urzeiten ersonnen, als Überlebensmaßnahme für Perioden eines knappen Nahrungsangebots. Die andere Überlebensmaßnahme ist die Fähigkeit Fett zu speichern, in Zeiten üppiger Versorgung.

Wenn Fett speichern keine sinnvolle Körperfunktion wäre, dann hätte die Natur sie schon längst ausgemerzt. Dann wäre es gar nicht möglich dick zu werden. Bewegungsmangel und Nahrungsüberangebot bestehen jedoch erst seit wenigen Jahrzehnten. Keine Chance also für die Evolution den Fettspeicher genetisch zu begrenzen. Dafür braucht sie zig Menschengenerationen, um im Ausleseverfahren die übermäßige Fettspeicherung abzuschaffen.

Mach was du willst: Die Natur hat für alles eine Maßnahme parat. Deshalb hilft gegen Übergewicht nur eine Ernährungsumstellung. Und das nur über einen langen Zeitraum. Kurzfristige rasche Gewichtsverluste sind nicht nachhaltig.

Die von dir geleugnete "Zwangsläufigkeit" ist existent. Ob du es wahrhaben willst oder nicht.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Erst mal danke für die vielen Antworten!

Ich war am Samstag ca. 7km laufen, hat ~48min gedauert. "Leider" gehts bei mir zuhause nicht flach dahin sondern mal bergauf und bergab, ist aber auch nicht das schlechteste denke ich, hat man wenigstens ein wenig Abwechslung drinnen.
Ich werde die nächsten paar Male probieren, 1h zu laufen.

Mit "beim Essen aufpassen" meinte ich weniger essen. Meine Mutter (Hausfrau) kocht nämlich ausgezeichnet (und nicht zu wenig), da habe ich bis jetzt gerne einen 2. Teller oder sogar noch mehr gegessen. Und am Abend dann die ganze Familie am Tisch und was Kaltes essen.
Süßigkeiten esse ich fast nie, bin eher für Chips. Aber die esse ich seit min. einem halben Jahr auch nicht mehr, bzw. nur noch selten.

Bewegung mache ich leider auch zu wenig, ich studiere WINF, dh. entweder sitze ich in der Uni oder vor dem PC, recht viel anders sieht mein Tag momentan nicht aus.
Ich versuche jeden Tag so ca. 1h Sport zu machen, abwechselnd Laufen, Ergometer, Schwimmen, aber leider haut das manchmal nicht so hin (1h am Ergometer ist verdammt langweilig und Hintern schmerzt weil noch ein ordentlicher Sattel her muss, Schwimmen ist nervig wenn man wegen zu vielen Leuten keine ordentlichen Längen schwimmen kann etc, aber wir sind hier ja in einem Laufforum).

Ich war eigtl nie schlank, aber ich hatte Ende Sommer 09 bis auf ca. ~87kg abgenommen (durch weniger Essen und viel Radfahren), hab mir das blöderweise dann aber wieder raufgefuttert mit wieder zu viel Essen, Fast Food, Chips etc.
Allgemein denke ich, dass ich eher ein stämmiger, "muskulöser" Typ bin, zb. sieht man Schulter/Oberarmmuskeln, leider sammelt sich das Fett bei mir in erster Linie am Hintern/Hüfte und auch am Bauch.

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Da hilft wohl nur Disziplin beim Essen.
Sport machst du ja schon. Ist manchmal nervig, stimmt, aber halte es unbedingt durch!
Fürs Radfahren kannst du dir eine Radhose kaufen, die haben so ein Polster am Po. Das hilft.
Und sag deiner Mutter, dass du abnehmen willst/musst. Wichtig ist, dass die Familie mitzieht, sonst ist es doppelt schwer. Iss viel rohes Gemüse und Obst.
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
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