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Puls sinkt im laufe des Intervalltrainings

Puls sinkt im laufe des Intervalltrainings

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Hey,

ich bin heute morgen, ähnlich wie vor einer Woche ein Intervalltraining gelaufen bestehend aus sechs mal 2400m in 4:26 min/km (in sehr gleichmäßigem Tempo) mit jeweils 1600m lockerer Pause dazwischen.

Mich hat es dabei verwundert, dass der Durchschnittspuls pro Intervall von den ersten bis zu den letzten Intervallen um 6 Schläge gefallen ist. Momentan weis ich nicht, wie ich das deuten soll und was diese Erkenntnis daher auf meinen Trainingsplan haben sollte. Insbesondere, da ich es so in der Art bereits letzte Woche gelaufen bin, und dieses "ungewohnte" für den Körper nicht so arg sein sollte.


Viele Grüße
Stefan

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Steff687 hat geschrieben:Insbesondere, da ich es so in der Art bereits letzte Woche gelaufen bin, und dieses "ungewohnte" für den Körper nicht so arg sein sollte.
Den Satz habe ich nicht verstanden: Wae es letzte Woche genauso mit dem Puls? Meine Vermutung wäre, daß die 1600 m beinahe eine vollständige Regeberation zulassen, falls Du sehr gut trainiert bist. Ansonsten kann ja komischerweise ein unerwartet niedriger Puls auch Zeichen für Übertraining sein. Aber eigentlich kann man nur wild spekulieren, solnage man nicht mehr konkrete Daten hat.
Gruß vom NordicNeuling

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Letzte Woche war es mit dem Puls genauso. Jedoch war es da ein Intervall weniger, und da ich davor selten so lange Intervalle gemacht hatte, hab ich es auf die Ungewohntheit der langen Intervalle geschoben.

(Der Lauf war Insgesamt 27,4 km lang)

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Normalerweise steigt der Puls bei Intervallen mehr oder weniger stark an (bei gutem Trainingszustand anfangs ein klein wenig, dann etwas mehr; ich hab mal meine letzte Marathonvorbereitung geschaut: am Anfang war es ein Anstieg von 9 - 10 Schlägen, später in der Vorbereitung dann etwa 5 - 6.)

Wenn es nicht so ist, dann stellen sich folgende Fragen:
  • Sind die Intervallstrecken exakt gleich? (z. B. Bahnrunden)
  • Wenn nicht, sind sie exakt gleich lang?
  • Wenn ja, sind die Bedingungen exakt gleich? (Wind, Steigung etc.)?
  • Sind die Zeiten der einzelnen Abschnitte gleich bzw. nur geringfügig unterschiedlich?
Wie hast du das Tempo gemessen? (Sag jetzt nicht: mit GPS-Uhr)

Schließlich: Hast du die HF-Kurven graphisch angeschaut? Wie sieht das da aus? Sind da einzelne Ausreißer dabei? (HF kurzzeitig erhöht?) Fällt die Durchschnitts-HF kontinuierlich ab (von Wiederholung zu Wiederholung), oder liegt nur der erste Abschnitt höher? (möglicherweise leichte Nervosität zu Beginn?)

Selbst in bestem Trainingszustand steigt die HF bei gleichbleibendem Tempo (und identischen Bedingungen) mit zunehmender Laufdauer an. Bei deiner letzten Wiederholung hast du immerhin über 20 km hinter dir. Wenn dann tatsächlich die HF niedriger ist, vermute ich stark, dass du langsamer gelaufen bist und/oder die Bedingungen bessere waren (z. B. vorher Gegenwind, jetzt Rückenwind).

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Ich bin die Intervalle auf einer 400m Bahn gelaufen. Die Intervalle waren bis auf das letzte alle auf 2 Sekunden genau gleich schnell. Das letzte war 5s schneller, jedoch trotzdem der Puls niedriger als am Anfang. Mit Hilfe vom Fußpod und den Zwischenzeiten im Intervall waren auch die Intervalle in sich sehr gleichmäßig, und auch die Herzfrequenz schwankte in den Intervallen nicht stark.

Die Bedingungen waren die ganze Zeit recht ähnlich, wobei das auf der Bahn auch nicht ganz so kritisch ist, da ein leichter Wind durch das hin und wieder zurücklaufen ausgeglichen wird.

6
Ja, Distanz und Bedingungen dürften da gleich sein. Was ist mit der Aufzeichnung? Möglicherweise hatte der HF-Messer Aussetzer?

Hier mal HF-Graphen mit typischem Verlauf: 2000-er Intervalle
1000-er Intervalle


Man sieht recht deutlich, dass
a) innerhalb der Wiederholung die HF kontinuierlich ansteigt
b) das Gesamtniveau nach oben rutscht (Durchschnitts-HF im ersten Graph 154, 158, 158, 160).

Für deine PB von 39:01 ist das Tempo zwar recht langsam (als Intervalltempo), dennoch wäre es absolut ungewöhnlich, wenn die HF tatsächlich SINKT.

Hast du eine vergleichbare graphische Darstellung? Dann stell sie doch in Picasa o. ä. mal ein. (Geht zwar auch als Bild im Forum, das dauert aber meistens recht lange bis zur Freigabe).

Bernd
Das Remake
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ich laufe zwar ohne Pulsuhr nur nach Zeit aber ich beobachte bei mir ab und zu:
die ersten 1-2 Intervalle(1000m) renn ich mit einem fast schon übertrieben sauberen Laufstil (d.h. übertriebener Einsatz der Arme) los. Dann merke ich aber bald das Laktat in den Armen und fortan schwingen sie eig. nurnoch so mit, durch die fehlende Ausgleichsbewegung wandern die Schultern immer einseitig nach vorne beim Aufsetzen. Langsamer werde ich dann nicht unbedingt, aber die Arme arbeiten viel weniger als bei dem ersten Intervall. Wahrscheinlich ist mein Puls während des übertriebenen Armeinsatzes auch höher und später stellt der Körper dann zwangsläufig auf das Effektivste Vorankommen um. Dazu sind eben primär große Schritte notwendig, auch wenn der Laufstil dann weniger toll aussieht, die Arme braucht man fast nicht.

Also so könnte ich mir das nur erklären bei dir, anfangs läufst du nen schönen Laufstil mit übertriebenem Armeinsatz und je weiter das Training fortschreitet desto ökonomischer läufst du automatisch -> arme bewegen sich weniger -> weniger muskeln kontrahieren -> puls sinkt ggf. leicht bzw. steigt nicht, wie normalerweise an.

Ich zwinge mich bei den ersten Intervallen mittlerweile, die Arme recht ruhig zu halten und nur das Nötigste damit zu machen. So kann ich auch das Laktatgefühl in den Oberarmen verhindern bzw. abschwächen.

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Specht hat geschrieben:Ein Puls kann doch gar nicht so extrem in die Höhe bzw.in die Tiefe fallen in so kurzer Zeit.
Der Anstieg bzw. Abfall passt schon. Was mich allerdings wundert, ist einerseits die recht starke Oszillation in den Belastungsphasen (in der dritten Wiederholung sind das z. B. mehrfach 10 Schläge rauf und wieder runter), das ist ungewöhnlich. Andererseits ist auch der gänzlich linear fallende Puls beim Einlaufen in den ersten 8 - 9 min völlig irregulär. Eigentlich ist es genau umgekehrt: In Ruhe und bei geringer Belastung schwankt die HF, mit zunehmender Belastung geht diese Variabilität zurück.

Ich tippe eher darauf, dass der HF-Messer nicht sauber arbeitet.

Ansonsten wiederhole ich meine Aussage, dass das Tempo bei deinem Leistungsvermögen für 2.400 m-Intervalle zu niedrig ist.

Bernd
Das Remake
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burny hat geschrieben:Ich tippe eher darauf, dass der HF-Messer nicht sauber arbeitet.

Ansonsten wiederhole ich meine Aussage, dass das Tempo bei deinem Leistungsvermögen für 2.400 m-Intervalle zu niedrig ist.
Ja, die Kurve ist doch arg zackig, von den ersten paar Minuten abgesehen. Immerhin sind die Werte der letzten drei Wiederholungen gemittelt schön konstant.

Zum Niveau: bei der 10er PB von 38:43 laut Profil könnte das Tempo beispielsweise für einen sanften Einstieg ins (Ultra)M-Training doch gut passen. Demnächst dann 3x 4800 @4:23, dann 15k @4:20 etc...

Ach ja, und Intervall bedeutet natürlich Pause; Intervalltraining steht für Tempotraining mit Pausen. Wozu Latein alles gut sein kann... Steht sogar bei Wikipedia:
"Intervalltraining ist eine Trainingsmethodik im Sport, die durch abwechselnde Belastungs- und Erholungsphasen (Intervalle) gekennzeichnet ist. "

Steff687 lief somit keine "2.400 m-Intervalle", sondern 2400m-Wiederholungen mit 1600m-Intervallen.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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D-Bus hat geschrieben: Ach ja, und Intervall bedeutet natürlich Pause; Intervalltraining steht für Tempotraining mit Pausen. Wozu Latein alles gut sein kann... Steht sogar bei Wikipedia:
"Intervalltraining ist eine Trainingsmethodik im Sport, die durch abwechselnde Belastungs- und Erholungsphasen (Intervalle) gekennzeichnet ist. "

Steff687 lief somit keine "2.400 m-Intervalle", sondern 2400m-Wiederholungen mit 1600m-Intervallen.
Reine Definitionsfrage!
Wikipedia kann man auch so übersetzen:
Steff687 lief 2.400 m-Belastungsphasen (Intervalle) mit 1600m-Erholungsphasen (Intervalle). Intervall steht nicht nur für Pause, sondern auch für Zwischenraum, Zeitraum und ist somit identisch mit Phase.

Ist mir eigentlich aber auch wurscht! :peace:

Ach ja, und komm mir ja nicht mit Latein: Wir haben uns damals sogar mit dem gallischen Hund beschäftigt (De bello gallico)

Bernd
Das Remake
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Ich hab hier mal die Zeiten und Herzfrequenzen des Laufes. Sinnvoll zu betrachten ist immer die mittlere Herzfrequenz pro Intervall (HF(Ø)).

Zwschzt. Rndzeit HF HF(Ø) Kommentare
1 0:20'03.5 0:20'03.5 138 129
2 0:30'44.7 0:10'41.2 155 160
3 0:41'13.7 0:10'29 139 129
4 0:51'52.9 0:10'39.2 153 157
5 1:02'10.9 0:10'18 136 129
6 1:12'49.7 0:10'38.8 154 156
7 1:23'17.3 0:10'27.6 130 127
8 1:33'55.9 0:10'38.6 149 154
9 1:44'20 0:10'24.1 141 129
10 1:54'58.7 0:10'38.7 154 154
11 2:05'33.7 0:10'35 136 130
12 2:16'09.4 0:10'35.7 156 155
13 2:27'04 0:10'54.6 138 135
2:27'04 13 Runden 138bpm 141bpm Keine Anmerkungen



Die ersten paar Minuten der Aufzeichnung sind ein Fehler, da hatte die Uhr den Puls nicht gescheit gemessen, und hat daher die Gerade gemacht.

Das Training entstand ursprünglich aus dem langen Lauf, der ein wenig "aufgepeppt" werden sollte. Und ist primär gedacht als Training für einen Marathon, und daneben auch für einen Vorbereitungs 50er.

p.S. mit der Nomeklatur von Intervallen würd ich mich an die allgemeine Trainingslehre halten, damit andere verstehen, was man meint. ;)
(Auch wenn man bei so langen (Belastungs-)Intervallen auch von der Dauermethode mit Wiederholungen sprechen kann.)

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Steff687 hat geschrieben:
p.S. mit der Nomeklatur von Intervallen würd ich mich an die allgemeine Trainingslehre halten, damit andere verstehen, was man meint. ;)
Wenn es da einen eindeutigen verbindlichen Standard bzgl. der Nomenklatur gäbe, könnte man es so machen. Den gibt es aber nicht.

Und die "Erfinder" des Intervalltrainings haben die Pausen Intervalle genannt und das Training Intervalltraining, weil sie davon überzeugt waren, dass ein wesentlicher Trainingseffekt in den Pausen statt findet - da hat D-Bus schon recht.

Im klassischen Intervalltraining kommt solches Training wie Deins übrigens nicht vor. Da hätten die Pioniere wie Gerschler oder auch Zatopek in ihrer Zeit klar gesagt: Das ist kein Intervalltraining.

Imo könnte der Puls in deinem Fall minimal sinken, weil du später in der Einheit eingelaufen bist und daher weniger Sauerstoff brauchst, denn du läufst effizienter.

Dieser Effekt könnte messbar sein weil die Intensität - wie burny richtig anmerkt - sehr gering ist. Außerdem ist der Flüssigkeitsverlust wahrscheinlich nicht so hoch, weil es nicht warm ist - sonst würde der den Puls hoch treiben.

Gruß

C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben:Wenn es da einen eindeutigen verbindlichen Standard bzgl. der Nomenklatur gäbe, könnte man es so machen. Den gibt es aber nicht.

Und die "Erfinder" des Intervalltrainings haben die Pausen Intervalle genannt und das Training Intervalltraining, weil sie davon überzeugt waren, dass ein wesentlicher Trainingseffekt in den Pausen statt findet - da hat D-Bus schon recht.
Bevor ich hier ins Forum schaute, kannte ich Intervalle auschließlich als Pausen. Inzwischen scheinen (auf jeden Fall in diesem Forum) mehr Leute die Belastungsphase als Intervall zu bezeichnen.

Ich versuche daher, den Begriff Intervall zu vermeiden.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Steff687 hat geschrieben:Ich hab hier mal die Zeiten und Herzfrequenzen des Laufes. Sinnvoll zu betrachten ist immer die mittlere Herzfrequenz pro Intervall (HF(Ø)).

Zwschzt. Rndzeit HF HF(Ø) Kommentare
2 0:30'44.7 0:10'41.2 155 160
4 0:51'52.9 0:10'39.2 153 157
6 1:12'49.7 0:10'38.8 154 156
8 1:33'55.9 0:10'38.6 149 154
10 1:54'58.7 0:10'38.7 154 154
12 2:16'09.4 0:10'35.7 156 155
Was ist denn dann HF? HF am Ende des Abschnitts? Ansonsten würde ich angesichts der Zacken in den Aufzeichnungen zumindest die letzten 5 als konstant im Rahmen der Genauigkeit ansehen.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Der Wert HF ist glaub ich am Ende des Intervalls gemessen, und damit nicht sehr aussagekräftig. Die letzten vier würd ich als konstant bezeichnen. Der zweite war meiner Ansicht nach noch erhöht. Ich will auch nochmal erwähnen, dass ich schon vor der ersten Belastungssequenz 20 min gelaufen bin.

Zum Off-Topic: Ich finde es normal Aussagen zu machen wie: "Ich bin harte Intervalle gelaufen." oder "Das letzte Intervall machen wir nochmal schnell."
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