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Schmerzen im Knie

Schmerzen im Knie

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Hallo Community,

Ist mein erster Beitrag und gleich mit einem Problem, aber ich weiß nicht mehr weiter.

Ich bin 22 Jahre alt und habe seit ich 7 bin durchgängig Fußball im Verein gespielt.
Ansonsten bin ich noch ab und zu joggen gegangen, das wars.

Hat eigentlich bis 2009 so super geklappt, dann bekam ich Beschwerden im rechten Knie, Diagnose: Meniskusläsion. Ich wurde operiert und mein Meniskus wurde "geglättet".
Danach konnte ich wieder beschwerdefrei alle sportlichen Aktivitäten duchführen.
Bis November 2010.

Da bekam ich beim Laufen Druck aufs rechte Schienbein und hatte auch nach dem Laufen Beschwerden. Hab mir nichts dabei gedacht und bin noch bis Januar 2011 so weitergelaufen

Da trotz einer längeren Ruhepause die Schmerzen nicht aufhörten, ging ich zum Arzt, welcher eine Knochenhautentzündung am Schienbein diagnoszierte, die durch einen Senk-Spreiz-Fuß hervor gerufen wurde. Daraufhin verschrieb mir der Arzt im Februar 2011 Einlagen mit Pronationsstütze und Vorderfußkeil/pelotte sowohl für rechts als auch für links.
Da mir der Arzt riet mit dem Fußball aufzuhören, tat ich dies auch.

Danach ließen die Beschwerden nach und ich konnte problemlos im April 2011 an einem Halbmarathon teilnehmen.

Dann hab ich ab Juli bis September 2011 keinen Sport, auch kein Joggen gemacht.
Als ich im September wieder anfing hatte ich plötzlich während der Belastung im linken Knie Schmerzen, die mit der Dauer und Geschwindigkeit zunahmen bis hin, dass der Schmerz sowohl in die Wade als auch in die Hüfte strahlte.

Hab dann wieder einige Wochen pausiert, da die Schmerzen bei immer gerigerer Strecke auftraten.
Nach zahlosen Arztbesuchen, die kein Ergebnis brachten und einigen Änderungen an den Einlagen wurde ebenfalls keine Verbesserung erreicht, weshalb ich seit November 2011 wieder nichts mehr mache, denn immer wenn ich laufe setzt der Schmerz nach einer gewissen Zeit/Strecke ein.

Bin jetzt in Physiotherapie und dort wurde Anfang Dezember festgestellt, dass ich wohl unbewußt mein 2009 operiertes Knie rechts schone. Ich steht z.B. rechts nicht mit durchgestrecktem Knie und bei Beugeübungen kann man erkennen wie mein Knie unter Belastung nach innen dreht.
Mein Therapeut meinte zu mir, dass deshalb mein linkes Knie mehr belastet wird als das rechte, was zu den Beschwerden führt, da bei Ermüdung meiner Muskeln das Knie nicht mehr gehalten wird und sich beim Laufen nach innen dreht. Somit hatte sich eine Entzündung im Knie gebildet.

Die Stabilität im Knie ist seit ich dort bin schon besser und er empfahl mir dass ich in der ersten Januar Woche mit einem leichten 2Km Lauf beginnen soll.

Heute hab ich es probiert und was soll ich sagen, ein Reinfall wars.
Nach 1,6 Km kam der übliche Schmerz im linken Knie, es ist wirklich so ernüchternd.
Hab dann abgebrochen und das Knie gekühlt.

Bei dem Lauf habe ich immer versucht über die Ferse abzurollen und das rechte Knie mehr zu belasten.

Ich weiß nicht mehr weiter, ich würde so gern Laufen und kann einfach nicht.
Das Dumme ist, ich habe am 16. Januar einen 5000m Lauf in unter 24:00 Min zu bewältigen und muss das auch schaffen, um mein Ausbildungsziel zu erreichen, ansonsten muss ich wiederholen. Im Moment weiß ich echt nicht wie das gehen soll, wenn ich nicht mal 2 Km laufen kann....

Mittlerweile bin ich soweit, dass ich wahrscheinlich vor diesem Lauf eine Aspirin nehme und alles gebe, leider auch mit der Konsequenz, dass ich dann 2 Tage lang humpel.

Hat vllt jemand ne Idee was ich noch machen kann?, Im Kernspin war ich nocht nicht.
Hab im Internet auch was von Schmerzgedächtnis gelesen, könnte das bei mir auch sein, da ich die Schmerzen ja seit September habe?

Ich weiss es ist ein langer Bericht, aber ich wollte soviele Infos liefern wie nur möglich.

Danke schonmal für eure Hilfe

Ein frustrierter Steffen

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Hallo Steffen,

so kurzfristig bis zum 16. werde ich dir kaum helfen können, aber vielleicht kann dir meine Läuferkarriere etwas Mut machen.

Als ich mit 38 anfing zu Joggen da bekam ich bereits nach 5 Km Kniebeschwerden. Hatte einfach gängige Asics gekauft für 120 DM, und obwohl ich mein Lebtag nicht mehr als 60 DM für Schuhe ausgegeben hatte sollten es die falschen sein. Die alten Hasen eines Lauftreffs dem ich mich angeschlossen hatte warfen mir dann Begriffe wie 'Überpronation' etc. um die Ohren und da ich damals gut verdiente bin ich in ein Laufshop zur Beratung, wo mir Nike Structure mit Pronationsstütze verkauft wurden. Fortan konnte ich problemlos 10 Km laufen und länger und ich wurde vom Jogger zum Wettkampfläufer und lief auch bald den ersten Halbmarathon. Als ich nach 4 Jahren (mit 42 ;-)) den Marathon in Angriff nahm, da gingen wieder Knieschmerzen los, aber anders und auch auf der anderen Seite.
Ich also gleich zum Orthopäden und da wurde dann Senkspreizfuss als Ursache für die Knieschmerzen diagnostiziert und mit den Einlagen gingen die Schmerzen tatsächlich weg, der Marathon war gerettet.
Im Laufe der Jahre wurden die Einlagen stärker und ich habe meine Genetik akzeptiert. Bis zum 14. Lebensjahr war ich in Uruguay aufgewachsen, war sehr viel barfuss, 1/4 Jahr Strandurlaub, und da meine Mutter und meine beiden Söhne Senkspreizfüssler sind blieb mir wohl nichts anderes übrig als den Plattfuß nicht als erworben sondern als angeboren zu erachten.
So ab dem 15. Marathon brachte das Laufen nicht mehr richtig Spass und ich ging nach 2 Jahren wieder zur Nachkontrolle der Laufbandtherapie von Kriwat, wo du mit und ohne Schuhe läufst.
Die Frau meinte mein Bewegungsablauf sei barfüßig besser als mit Schuhen und Einlagen. Ich habe nur höhnisch gedacht die hätte meine Karteikarte verwechselt :hihi:
Leider hatte ich meine ersten neuwertigen Asics längst verschenkt, aber ich habe mir Schuhe für Normalfüßler gekauft und alle meine Befürchtungen wurden nicht erfüllt. Ich las dann auch Artikel eines progressiven Orthopäden (Matthias Marquart) dessen credo lautete was Stabilschuhe und Einlagen betraf: So viel wie nötig, sowenig wie möglich.
Auch Senkspreizfuss hatte ich nicht mehr laut dem Abdruck bei der Laufbandanalyse. Hätte mir das nicht mal ein Orthopäde sagen können dass man einen angeborenen Plattfuß wegtrainieren kann :klatsch: ? Einlagen sind Orthesen, quasi die Vorstufe zur Prothese :wink: und Senkspreizfuss ist wegtrainierbar.
Ich muss noch mal Einschieben dass ich täglich die Treppenübung mache, und zwar nicht nur die statische Dehnung für Läufer (isometrisch 3 x 10 sec abwechselnd ), sondern auch die kräftigende für Kletterer, also auf dem waagrechten Vorfuß einbeinig hoch, auch 3x 10 jede Seite . Mit weniger anfangen, sonst nix gut für die Waden. Diese Übungen kräftigen nicht nur die Waden sondern den ganzen Fuß. kann also sein, dass 15 Jahre Laufen und diese Übungen meinen Senkspreizfuß den Garaus gemacht haben :daumen:
Inzwischen war ich also Minimalist geworden und Fan von den Ideen von Dr. Matthias Marquardt, der inzwischen auch begeisterter Minimalist und Barfußläufer ist.
Ok, ich werde hier nicht missionieren. Alle nötigen infos kannst du aus dem Netz holen wenn du deine Beschwerden und Barfusslaufen eingooglest. Es gibt auch hier threads dazu und zahlreiche andere Foren.
Ich wäre wahrscheinlich verrückt genug die 5 KM untrainiert barfuß zu laufen, aber dann musst du mit einer Woche Muskelkater in den Keulen rechnen. Normalerweise braucht man mindestens 3 Monate, aber bei jungen Menschen kann es schneller gehen. Aber auch hier gilt wie generell bei Laufanfängern: Muskeln wachsen schnell, Sehnen und Bänder brauchen länger!
Also lieber mit Geduld und Vorsicht an die Sache ran gehen, falls sie überhaupt in Frage kommt.

Long may you run.
Ich laufe weil ...
Laufen ist sooo geil!

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Udo Erwald hat geschrieben: Ich wäre wahrscheinlich verrückt genug die 5 KM untrainiert barfuß zu laufen, aber dann musst du mit einer Woche Muskelkater in den Keulen rechnen.
Obwohl ich prinzipiell zustimme, was die generelle Thematik Barfußlauf angeht, würde ich ehrlich gesagt dringenst (!!!) Davon abraten, die 5km notfalls Barfuß zu laufen. Da wirst du noch ganz andere Dinge kennenlernen als Muskelkater. Schlimmstenfalls hast du anschließend einen Mittelfußknochenbruch und - je nach Untergrund - vermutlich auch keine Haut mehr an den Fußsohlen.

Ehrlich gesagt, auch wenn es für dich natürlich schlimm ist: Wenn du zur Zeit nicht mal 2 km ohne Schmerzen schaffst, dann ist das so! Das schlechteste, was man tun kann ist, sich über die Schmerzen hinwegzusetzen, notfalls mit Schmerzmitteln! Akzeptiere, dass dein Körper eine Grenze vorgibt und versuche lieber langfristig das Problem in den Griff zu bekommen!

Was du allerdings als letzte Sofortmaßnahmen versuchen könntest ist zum einen, Stabilisierungs- und Kräftigungsübungen für die Füße und Beine durchzuführen. Das Knie wird z.B. muskulär stabilisiert. Wenn die Muskeln zu schwach sind, oder ungleichmäßig ausbalanciert, kann das Probleme verursachen. Zum anderen könntest du versuchen, stärker auf dem Vorfuß zu landen. Ein Fersenlaufstil schlägt ziemlich direkt auf das Kniegelenk durch. Bei einem Vor-/Mittelfußlaufstil wird stattdessen die Muskulatur beansprucht, das Kniegelenk ist beim Aufprall gebeugt.

Ich will dir allerdings auch keine falschen Hoffnungen machen: Auch eine Veränderung des Laufstils benötigt Zeit. Zeit, die du angesichts des knappen Zeitplans offensichtlich nicht mehr hast. Du musst entscheiden, ob du es noch drauf ankommen lassen willst.

Viel Erfolg!

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Danke euch 2 für die Tipps.

In einem seid ihr euch ja einig und zwar darin, dass ich die Muskulatur stärken soll.
Das selbe hat mir auch mein Physiotherapeut gesagt.
Allerdings mach ich die Übungen erst seit 3 Wochen. Werd da aber verstärkt dran arbeiten.

Habt ihr dafür geeignete Übungen?

Dass ihr mir kurzfristig keine Heilungsmethode zeigen könnt weiß ich.
Zum Thema Aspirin vorm Lauf: Ich weiß, dass Schmerzen "gut" sind, da mir so mein Körper sagt, dass etwas nicht stimmt. Bin auch echt kein Freund von Medikamenten.
Allerdings muss ich diesen Lauf in 24 Minuten laufen, ansonsten muss ich den Ausbildungsabschnitt wiederholen.

Ab März bin ich 6 Monate im Praktikum und habe gehofft, dass ich in dieser Zeit das Problem in den Griff bekomme.

Bin eben wieder gelaufen und zwar mit max. 7 Km/h und nach gerademal 100m zwickt das Knie -.-
Nach 1,3 Km bin ich mal 50 m mit gesteigertem und für mich lockerem Joggingtempo gelaufen und die Schmerzen nahmen sofort merklich zu, hab dann wieder abgebrochen.

Hab mir eigt noch nie Gedanken über spezielle Laufschuhe gemacht, würdet ihr sagen, dass diese auch zur Linderung beitragen könnten? Oder warten bis ich die Probleme im Griff habe und dann Laufschuhe besorgen?

Gruß Steffen

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Deepgreen hat geschrieben:Habt ihr dafür geeignete Übungen?
Hallo Steffen,

nach dem, was Du beschreibst, könnten die Übungen hilfreich sein, die ich vor ein paar Tagen verfilmt habe:

Verbesserung der Beinstabilität...

Mit sowas muss man viel Geduld haben.

Viel Erfolg wünscht Dir
Martin
Die Laufschule Marburg
Twitter
Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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Hallo toi,

mit 'barfuß' meine ich entweder
1. bei Nässe& Kälte Leguanos mit wasserdichten Socken und mitteldicken wright socks
2.bei Kälte Leguanos mit dicken Socken
3. bei Nässe Leguanos mit wasserdichten seal skinz
4. sonst nur Leguanos und im Frühling langsam die Lederhaut auf Sand, Wald und glattem Asphalt antrainieren um
5. im Sommer richtig mit nackigen Füssen überall rumlaufen zu können

l Steffen, ich wollte nicht zu ausführlich werden, da es so klingt als währest du vom Fach, Sportstudent oder so, da wollte ich dich nicht mit Selbstverständlichkeiten langweilen. Natürlich müssen die Muskeln gekräftigt werden. Neulich las ich ein Interview eines älteren Triathleten der auch gefragt wurde was er anders machen würde wenn er am Anfang seiner Karriere das heutige Wissen und die Erfahrung gehabt hätte. Seine Antwort: eine wöchentlich Trainingseinheit mit Kraft- und Koordinationsübungen.

Natürlich sind alle Schmerzen Ausdruck einer Schwäche die evtl. mit gezielten Kräftigungsübungen kompensiert werden kann.
Und die Uebungen von Gueng sind große Klasse. Sehen nach nichts aus, aber wenn man sie macht ...
Was in seinem Film nicht ausdrücklich gesagt wird, aber vorgeführt wird ist die Abwechselnde Einbeinigkeit. Um muskuläre Disbalancen auszugleichen und auch zu vermeiden sollte man immer die gleiche Anzahl auf jeder Seite machen. Also mitzählen.
Wenn man Übungen zweibeinig macht besteht immer die Gefahr die schwache Seite zu schonen und die starke zu überfordern.
Deshalb muss man bei einseitigen Schmerzen, die meist auf der starken, überforderten Seite auftreten die schwache, nicht schmerzende Seite kräftigen um die verletzte zu entlasten.
Kräftigungs- und Koordinationsübungen verbessern die Ökonomie des Laufstils, machen uns also schneller, ausdauernder und weniger Verletzungsanfällig.
Ich laufe weil ...
Laufen ist sooo geil!

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Deepgreen hat geschrieben:
Hat vllt jemand ne Idee was ich noch machen kann?, Im Kernspin war ich nocht nicht.
Um den zustand deines knies oder beider knie beurteilen zu können und eine richtige diagnose zu stellen versuche einen termin für eine MRT (kernspinn) zu bekommen.
lass dich nicht mit röntgen abspeisen, da sieht man nicht allzuviel, schon gar nicht die knorpelstruktur.
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