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These: Individualsportler brauchen eine Gemeinschaft

These: Individualsportler brauchen eine Gemeinschaft

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Hi,

wir haben jetzt eine arste Arbeitshypothese für unsere Seminararbeit und wollen die zur Diskussion stellen:

These: Individualsportler brauchen eine Gemeinschaft.

Individualsporler sind z.B. die meisten Ausdauersportler, wie Läufer, Triathleten usw.
Mit Gemeinschaft meinen wir eine Gruppe gleichgesinnter Sportler, die sich aufgrund des gemeinsamen Interesses für den Sport definiert. Wir meinen damit nicht, dass die Gemeinschaft eine Sport- oder Trainingsgruppe sein muss, die den Sport auch zusammen ausübt. Natürlich fallen diese Gruppen auch unter den Gemeinschaftsbegriff.
Unser Interesse richtet sich dann vor allem auf Gemeinsschaften, die über das Internet Kontakt halten. Für den Bereich Medienkunde werden wir uns noch anderweitig schlau machen. Hier suchen wir vor allem Kontakt zu Sportlern. Würde uns freuen, wenn ihr in die Diskussion einsteigt.

Danke schön!

Alex.Chris.Erik

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Noch eine These: Da es Foren für alles Mögliche gibt, braucht jeder für den Gedankenaustausch über sein Hobby eine Gemeinschaft.

Wobei "brauchen"? Laufen geht auch ohne Internet :zwinker5:

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rono hat geschrieben:Noch eine These: Da es Foren für alles Mögliche gibt, braucht jeder für den Gedankenaustausch über sein Hobby eine Gemeinschaft.

Wobei "brauchen"? Laufen geht auch ohne Internet :zwinker5:
Auch wenn sich das vielleicht flapsig anhört: Rono hat genau recht. Man braucht als Individualsportler keine Gemeinschaft. Daß es trotzdem immer wieder Gemeinschaften gibt, ist etwas anderes. Beispiele:

1. Foren: Scheint ja ein Beleg zu sein. Wenn ich jetzt also behaupte, ich brauche keine Gemeinschaft, könntest Du ja gleich einsteigen und sagen: Du bist doch hier, also siehste!

Aber: Schau Dir an, wieviele Läufer, Walker etc. es gibt und wieviele davon in Foren aktiv sind. Beispiel NordicWalking: Da gibt es Tausende, die ganz alleine trainieren (von den Millionen, die es überhaupt betreiben). Von diesen sind in den drei relevanten Foren (ein spezielles und zwei Läuferforen, zB. dieses hier) max. 20 halbwegs regelmäßig aktiv. Die anderen (auch noch wenigen) kommen mit einer konkreten Frage und bleiben dann wieder weg.

2. Trainingsgruppen: Klar laufen und walken viele in Gruppen. Ich sehe aber immer wieder viele Einzelsportler (oder teilweise Pärchen, was ich noch nicht als Gemeinschaft zählen würde), die offensichtlich damit zufrieden sind. Ich selbst zB. trainiere fast immer allein. Die wenigen Ausnahmen gefallen mir auch, aber ich brauche sie nicht.

3. Wettkämpfe: Das ist allerdings Klasse. Ich liebe diese Stimmung in den Zelten vor und vor allem nach einem Lauf: Man hat es wieder 'mal geschafft, hat eine ordentliche oder sogar gute Leistung vollbracht und ist in einer Gesellschaft (= Gemeinschaft?), der es ähnlich geht. Jeder akzeptiert den/die anderen und seine/ihre Leistung. Aber brauche ich das? Ich gehe zu den WKs eigentlich, weil ich da meine volle Leistung bringen kann und weil ich meine Motivation im Training daraus ziehen kann. Das andere ist nettes Beiwerk.

Zurück zu den Foren: Warum treibe ich mich denn dann hier 'rum? Anlaß war (und ist es noch immer) für das eigene Training zu lernen. Dazu habe ich mir sehr viel Literatur angeschafft, dazu befrage ich andere Sportler bei Gelegenheiten und dazu verfolge ich die für mich interessantesten Threads in Foren. Dabei erfahre ich, was andere gemacht haben und wie es geklappt hat (oder eben auch nicht). Ich habe hier auch schon viele interessante Links bekommen, die mich zu Internetseiten geführt haben, die meine Buchlektüre ergänzen: über Trainingsprinzipien, über Ernährung, über Ergänzungssportarten etc.

Das hat übrigens - wie Rono schon sagt - auch gar nichts mit Sport oder Individualsport zu tun. Aus ähnlichen Motiven habe ich mich auch schon in Technikforen herumgetollt: Kameras zum Beispiel oder Uhren. Man wird sehr viel schneller klüger als im Alleingang!

Das wird sicher nicht auf alle zutreffen (Ich bin zB. auch nie in den OT-Threads aktiv), aber genauso sicher auf einige.
Gruß vom NordicNeuling

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blöde Frage, findestt du nicht? Teamsportler sind per Definition von Teamsport Teil einer Gemeinschaft.

Das Argument von rono finden wir auch blöd: Nur weil es alle möglichen Foren gibt, braucht noch lange nicht jeder Mitbürger eine solche Gemeinschaft. Was für eine verquere Logik!
Umgekehrt wäre es schon plausibler, aber auch nicht zwingend...

Zu unserer These: Wir haben inzwischen gesehen, dass es hier ein "Virtuelle Laufgruppe" und sowas wie "Laufliga XY" gibt. Das geht doch schon sehr in die Richtung unserer geplanten Untersuchung - am besten werden wir dort mal nachfragen.

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man könnte es auch etwas schöner Formulieren wenn man einen Beitrag nicht gut findest !

Wenn man diese Frage blöd und das andere Argument auch als blöd bezeichnet könnte man es schwer haben in einer Gemeinschaft !!!

Nur mal so als "blöden" Tipp !

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Wir Menschen, v.a. auch wir modernen Menschen, brauchen ganz allgemein Gemeinschaften.

Andererseits dient laufen als Individualsport ja auch bei vielen dem bewussten Pflegen von temporärer Einsamkeit, z.B. zum Stressabbau. :idee:

Immer Gemeinschaft, ständig in sozialen Kontakten zu sein, kann ja auch je nach persönlicher Disposition ganz schön stressen. :frown:
Bild
Was ist Folding@home?:geil: Mach doch mit in unserem Folding@home-Team!:geil:

Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.
14.11.´10 Tenero M: 2:58:06 :)
13.11.´11 Tenero HM: 1:23:02
29.7.´12 Radolfzell 10k: 37:33

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Die These sollte wohl eher lauten "der Mensch an sich braucht eine Gemeinschaft"?!

Und in der Regel finden sich solche Gemeinschaften über ähnlich gelagerte Interessen zusammen. Es macht den meisten Leuten halt Spaß, sich über ihre Interessen auszutauschen, Antworten auf Fragen zu bekommen, die man sich alleine nicht beantworten kann, sich mit anderen zu vergleichen usw usw.

Das gilt aber eben nicht nur für Individualsportler, sondern zieht sich wohl quer durch das gesamte Spektrum menschlicher Interessen.

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Semifach hat geschrieben:blöde Frage, findestt du nicht? Teamsportler sind per Definition von Teamsport Teil einer Gemeinschaft.
Das ist überhaupt keine blöde Frage. In so ziemlich jeder Fußball-, Eishockey- oder sonstigen Mannschaft gibt es doch mindestens einen Solotänzer, der sich für unverzichtbarer hält als die anderen. Ein guter Trainer nicht zuletzt viel Zeit damit, den sog. Teamgeist am Leben zu halten bzw. wiederzubeleben.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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das mit den "Solotänzern" ist sicher ein interessante Aspekt, aber genau die brauchen doch eine Grupe, bei der sie sich hervorheben können.
Ansonsten ist ja wohl klar, dass der Mansch an sich ein soziales Wesen ist und Gemeinschaft(en) braucht.
Aber ob er eine Gemeinschaft ausgerechnet im Zusammenhang mit der Ausübung eines Individualsports braucht - das ist nicht klar. Man könnte fast sagen, dass es erst mal widersprüchlich erscheint. Auch darum beschäftigen wir uns mit dem Thema.

Man könnte als weitere These etwas in der Richtung formulieren: Individualsportler brauchen Anerkennung durch andere. Das funktioniert bestimmt auch im Internet - so verstehen wir z.B. die virtuelle Laufgruppe oder die Laufliga. Es geht um Anerkennung. Das wird eine schöne These und darüber lässt sich sicher etwas herausfinden.

Andere Frage: Kennt jemand von euch persönlich Individualsportler, die absolute Einzelgänger sind? Die also nie in so einem Internetforum auftauchen, die nie mit anderen Sportlern über ihren Sport reden, u.U. auch nie an Wettkämpfen teilnehmen?
Solche Typen wären Gegenbeispiele für unsere These, aber wir kennen keine.

A.C.E.

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Semifach hat geschrieben:Andere Frage: Kennt jemand von euch persönlich Individualsportler, die absolute Einzelgänger sind? Die also nie in so einem Internetforum auftauchen, die nie mit anderen Sportlern über ihren Sport reden, u.U. auch nie an Wettkämpfen teilnehmen?
Solche Typen wären Gegenbeispiele für unsere These, aber wir kennen keine.

A.C.E.
Wie soll man die denn erkennen, wenn sie sich nicht "outen"?

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Semifach hat geschrieben:das mit den "Solotänzern" ist sicher ein interessante Aspekt, aber genau die brauchen doch eine Grupe, bei der sie sich hervorheben können.
Das ist dann aber keine Gemeinschaft, sondern die übrigen Gruppenmitglieder werden als Wasserträger benötigt.
Man könnte als weitere These etwas in der Richtung formulieren: Individualsportler brauchen Anerkennung durch andere.
Das wäre allerdings auch in dieser wertneutralen Formulierung ein durchaus diskutabler Ansatz.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Semifach hat geschrieben: These: Individualsportler brauchen eine Gemeinschaft.
Individualsporler sind z.B. die meisten Ausdauersportler, wie Läufer, Triathleten usw.
Für eine These braucht's Definitionen zur Abgrenzung. Nach welchen Kriterien definierst du "Individualsportler"?

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Semifach hat geschrieben:das mit den "Solotänzern" ist sicher ein interessante Aspekt, aber genau die brauchen doch eine Grupe, bei der sie sich hervorheben können.
Ansonsten ist ja wohl klar, dass der Mansch an sich ein soziales Wesen ist und Gemeinschaft(en) braucht.
Aber ob er eine Gemeinschaft ausgerechnet im Zusammenhang mit der Ausübung eines Individualsports braucht - das ist nicht klar. Man könnte fast sagen, dass es erst mal widersprüchlich erscheint. Auch darum beschäftigen wir uns mit dem Thema.

Man könnte als weitere These etwas in der Richtung formulieren: Individualsportler brauchen Anerkennung durch andere. Das funktioniert bestimmt auch im Internet - so verstehen wir z.B. die virtuelle Laufgruppe oder die Laufliga. Es geht um Anerkennung. Das wird eine schöne These und darüber lässt sich sicher etwas herausfinden.

Andere Frage: Kennt jemand von euch persönlich Individualsportler, die absolute Einzelgänger sind? Die also nie in so einem Internetforum auftauchen, die nie mit anderen Sportlern über ihren Sport reden, u.U. auch nie an Wettkämpfen teilnehmen?
Solche Typen wären Gegenbeispiele für unsere These, aber wir kennen keine.

A.C.E.
Damit hast du doch eigentlich schon die Antwort gegeben! Klar ist, dass der Mensch ein Gemeinschaftswesen ist! Da er aber auch viele Dispositionen und Variationen in sich vereint, kann er gleichzeitig mal das Bedürfnis nach "Alleine" haben, gleichzeitig aber auch dies nicht als Dauerzustand verstehen und nach seinem Alleingang wieder die Gemeinschaft suchen. Da er dann das teilen möchte, was er erlebt hat (also auch das Laufen!) redet er darüber. Natürlich möchte er dann auch Resonanz auf seine Leistung beim Laufen. Das Laufen an sich macht er aber größtenteils alleine!
Ähnliche These wäre: Bücherleser brauchen Gemeinschaft (gibt hier auch ein Unterfaden bei Off Topic)
Mich würde mal eher interessieren, auf welche Literatur ihr eure These fusst (die sollte ja wohl empirisch hergeleitet sein) und wie ihr die Gruppen rekrutieren wollt (die Läufer, die sich nicht mitteilen, erreicht ihr ja nicht; übrigens: ich kenne jemanden, der ein typisches Gegenbeispiel wäre, aber den erreichst nicht :) außerdem will er nicht darüber reden :) )
Wie operationalisiert ihr das Konstrukt Gemeinschaft? Anzahl der eingetragenen Themen, Häufigkeit des Forum Besuchs? Das könnten auch Indikatoren für Langeweile, blöder Job, usw. sein
Auch wenn das alles wieder blöd sein wird, aber ich sehe da so einige Fallstricke, die die Untersuchung mehr als angreifbar und damit unbrauchbar machen
Gruß
Domborusse
Die beliebtesten Diagnosen der Orthopäden:

"Da ist nix"
"Das ist nicht schlimm"
"Das haben viele"
"Da kann man nix mehr machen"
"Ja, wir werden alle nicht jünger!"
"Dat krieje me wieder hin!!!":zwinker2:
"Das ist in 2 Wochen wieder weg!"
Von RennFuchs geklaut: "Das dürfte eigentlich garnicht wehtun"
"...ja wenn das schon so lange weh tut, dann muss das eigentlich operiert werden"
gefolgt von: ..."aber nehmen sie zur Sicherheit erstmal noch 14 lang Tage die Tabletten":klatsch:

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aghamemnun hat geschrieben:Das wäre allerdings auch in dieser wertneutralen Formulierung ein durchaus diskutabler Ansatz.
Danke, das nehmen wir mal als Mutmacher!
Salsabär hat geschrieben:Nach welchen Kriterien definierst du "Individualsportler"?
Das sollte unsere geringste Sorge sein, kein Problem. Aber vielleicht siehst du dabei Schwierigkeiten? Dann kläre uns doch bitte auf!
Domborusse hat geschrieben: Klar ist, dass der Mensch ein Gemeinschaftswesen ist!
>.. ja, soweit waren wir auch schon :D
... und nach seinem Alleingang wieder die Gemeinschaft suchen.
Da er dann das teilen möchte, was er erlebt hat (also auch das Laufen!) redet er darüber.
>ja, ABER: das ist doch nicht zwangsläufig!
Natürlich möchte er dann auch Resonanz auf seine Leistung beim Laufen.

> mit diesem "natürlich" bist du genau auf dem Level unserer These - dazu werden wir noch mehr herausfinden müssen.

> Liegt es am Individualsport und welche Rolle spielt das Internet dabei?
Auch wenn das alles wieder blöd sein wird, aber ich sehe da so einige Fallstricke, die die Untersuchung mehr als angreifbar und damit unbrauchbar machen
> wir sind da erstmal nicht so pessimistisch, etwas brauchbares werden wir schon hinbekommen. Aber vielleicht hilfst du uns, es noch besser hinzubekommen? Wir stehen ja erstam Anfang und wenn du uns auf konkrete Fallstricke hinweist, dann müssen uns die icht zu Fall bringen.

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Ich denke schon, daß es sehr viele Individualsportler, in diesem Fall Läufer, gibt, die sich nicht einer Gemeinschaft anschließen. Von den Hunderten Läufern, die mir in "meinem" Trainingsrevier als Einzelläufer über den Weg laufen, kenne eigentlich nur 3 über diese Forum, die sich da regelmäßig rumtreiben. Und dieses Forum ist ja schon ziemlich groß. Ich vermute mal, daß die meißten da ziemlich unabhängig unterwegs sind. Da hilft wohl nur, an einer viel frequentierte Laufstrecke hinstellen und die Läufer interviewen.
Bild


PBs:
24.06.2012 Stadtlauf München 5km: 0:21:12
13.05.2012 Seelauf Weßling 10km: 0:43:39
02.09.2012 Altötting HM: 1:43:25

Gemeldet:
14.10.2012 Münchenmarathon

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Jilocasin hat geschrieben: Da hilft wohl nur, an einer viel frequentierte Laufstrecke hinstellen und die Läufer interviewen.
coole Idee - haben wir auch schon überlegt, ehrlich. Im Frühjahr können wir das mal koinkret anpacken und nebenbei gleich noch trainieren 8-)
Wird sicher spannend.
Auf der anderen Seite müssenwir noch genauer herausfinden, wie groß z.B. dieses Forum hier tatsächlich ist. Es diskutieren ja doch nur recht wenige Leute aktiv. Nur passiv lesen reicht irgendwie nicht, um an einer Gemeinschaft tailzunehmen. Oder ist das ein falscher Ansatz? Sollte man zumindest unterscheiden.

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Andere Frage: Kennt jemand von euch persönlich Individualsportler, die absolute Einzelgänger sind? Die also nie in so einem Internetforum auftauchen, die nie mit anderen Sportlern über ihren Sport reden, u.U. auch nie an Wettkämpfen teilnehmen?
Solche Typen wären Gegenbeispiele für unsere These, aber wir kennen keine.
Ich glaube, gerade unter den Läufern könnte man viele finden.

"Joggen" ist doch die klassische Beschäftigung mittelalter Männer, die früher fit waren und merken, dass sie etwas für Ihren Körper tun müssen. Diese Personengruppe findet ihr auch im Fitness-Studio.

Bei einigen "entwickelt" es sich dann, die laufen Wettkämpfe und informieren sich dann natürlich auch über Trainingsmethoden, Schuhe, GPS Uhren etc.
Erst dann landet man in Internet-Foren oder im Verein.

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Semifach hat geschrieben:Andere Frage: Kennt jemand von euch persönlich usw.
Ja.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Vielleicht sollten die Threadersteller uns einmal mehr Hintergrundinformationen geben. Was soll ungefähr das Ziel der Arbeit sein? Welchen Rahmen soll die Untersuchung haben? Seminararbeit, Abschlussarbeit (BA, MA, DA), Diss? Welche Methoden wollt ihr/könnt ihr anwenden? Bei einer Seminararbeit wäre mir persönlich der Aufwand des Daten erheben und anschließenden Auswertens viel zu groß. Welchen Hintergrund habt ihr (Sportwissenschaftler, Psychologen, BWL/Marketing,...).

Wenn das Ziel ungefähr klar ist, kann man nach einer geeigneten Theorie suchen, mit deren Hilfe man Thesen ableitet, die man anschließend mittels Daten/empirischen Beispielen auf ihre Gültigkeit testet. Alles andere ist Pfusch, sofern man sich nicht nur auf der normativen Ebene bewegt.

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Semifach hat geschrieben: Auf der anderen Seite müssenwir noch genauer herausfinden, wie groß z.B. dieses Forum hier tatsächlich ist. Es diskutieren ja doch nur recht wenige Leute aktiv. Nur passiv lesen reicht irgendwie nicht, um an einer Gemeinschaft tailzunehmen.


Bevor ihr anfangt durchzuzählen, die aktuelle Statistik:

Themen: 66.637
Beiträge: 1.363.432
Benutzer: 70.636
Aktive Benutzer: 3.522

Und bei der Print Ausgabe beträgt die Verkaufte Auflage (IVW III/2011): 58.584

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in zeiten des internet wird sich nunmal in diversen foren über alles nötige + unnötige ausgetauscht. ich bin auch noch in rennrad + mountainbike foren aktiv. manchmal hat man den eindruck, dass bei manchen usern der austausch im netz bzw. forum den eigentlichen grund, nämlich den sport, schon längst verdrängt hat.
find ich dann auch irgendwie blöd... :zwinker5:

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Semifach hat geschrieben:Arbeitshypothese
[...] Individualsportler brauchen eine Gemeinschaft.

Individualsporler sind z.B. die meisten Ausdauersportler, wie Läufer, Triathleten usw.
Mit Gemeinschaft meinen wir eine Gruppe gleichgesinnter Sportler, die sich aufgrund des gemeinsamen Interesses für den Sport definiert. Wir meinen damit nicht, dass die Gemeinschaft eine Sport- oder Trainingsgruppe sein muss, die den Sport auch zusammen ausübt. Natürlich fallen diese Gruppen auch unter den Gemeinschaftsbegriff.
Über den Gemeinschaftsbegriff solltet ihr euch vielleicht mal näher informieren, gerade auch um die Abgrenzung zum Begriff Gesellschaft. Dann könnt ihr entscheiden, welchen der beiden Begriffe ihr auf welcher theoretischen Basis verwenden wollt. Die Arbeit würde wohl von einem soliden theoretischen Fundament profitieren, oder wird das nicht verlangt?

Es gibt ja durchaus einige soziologische Theorien, die auch von Schülern verstanden werden können. Das könntet ihr euch vielleicht eine aussuchen.
Dann wäre es vielleicht interessanter über die etwas schlichte Hypothese hinauszugehen und zu untersuchen, ob man Individualsportler (besser nur auf Läufer begrenzen, damit der Umfang der Arbeit in einem machbaren Rahmen bleibt) anhand von bestimmten Merkmalen in bestimmte Gruppen einteilen kann.
Für die Untersuchung könntet ihr euch dann eine passende sozialwissenschaftliche Methode auswählen, die im Rahmen der Arbeit auch machbar ist.

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Semifach hat geschrieben:Tres faciunt collegium. :daumen:

Das musste jetzt einfach mal gesagt werden!

A.C.E.
DerC hat geschrieben:Es gibt ja durchaus einige soziologische Theorien, die auch von Schülern verstanden werden können. Das könntet ihr euch vielleicht eine aussuchen.
1:0 für DerC!
Gruß vom NordicNeuling

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DerC hat geschrieben:Über den Gemeinschaftsbegriff solltet ihr euch vielleicht mal näher informieren, gerade auch um die Abgrenzung zum Begriff Gesellschaft. Dann könnt ihr entscheiden, welchen der beiden Begriffe ihr auf welcher theoretischen Basis verwenden wollt. Die Arbeit würde wohl von einem soliden theoretischen Fundament profitieren, oder wird das nicht verlangt?

...

Für die Untersuchung könntet ihr euch dann eine passende sozialwissenschaftliche Methode auswählen, die im Rahmen der Arbeit auch machbar ist.

Gruß

C.
Danke für diese Anregungen! Klar wollen wir auch eine theoretische Basis erarbeiten. Leider bekommen wir da nicht viel Hilfestellung von unseren Lehrern. Insofern sind deine Ideen schon mal ein Ansatzpunkt für uns.
Was wären denn passende sozialwissenschaftliche Methoden? Wir dachten an Umfragen und Interviews.
Was sind denn wichtige soziologischen Theorien, die wir uns anschauen sollten?

Danke schon mal, falls du uns weiter helfen möchtest.

A.C.E.

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Hi A., C. & E.
Statt im Frühling an eine Laufstrecke (personalintensiv bei geringer Informationsdichte) schlage ich vor, dass ihr einen kurzen übersichtlichen Fragebogen entwerft zum Verteilen (und gleich dort wieder einwerfen, Kiste aufstellen) in (Lauf-)Sportgeschäften.
Fragenbeispiele zB: was ist für Sie beim Laufen das Wichtigste? (Fitness, Gemeinschaft, Ruhe,.., durchnummerieren lassen) / Teilnahme Lauftreff, warum, viel % der Laufzeit in Gemeinschaft / sind Sie in Foren dabei: aktiv, wie oft etwa oder passiv, wie oft etwa / ... / und als ganz freiwillige Zusatzfrage könnte man ein Antwortfeld reinklicken zu :zwinker2: "Glauben Sie dass Indiviualsportler (z.B. Läufer) Gemeinschaft brauchen?"

Es wäre immer noch ein systematischer Fehler da (weil Billigschuh-Hobby-läufer nicht erfasst wären), aber weniger Abweichung als bei einer Befragung von sozialkontaktinteressierten Forumaktivisten.

Viel Spaß bei der (Denk)Arbeit!

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Hi speenga,

vielen Dank für den hilfreichen Vorschlag! Vielleicht machen wir sogar beides.

@DerC: Liest du hier noch? Dein Beitrag war wirklich nützlich für uns!

A.C.E.

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Wenn man etwas über Internet-basierte Gemeinschaften schreiben möchte, kommt man an Facebook nicht vorbei. Ich schätze, dass sehr viel mehr Läufer dort vernetzt sind und sich auch dort über ihr Hobby austauschen als in diesem und anderen Foren zusammen.
Internet.Foren sind ein Auslaufmodell, die aus Tradition oder künstlich am Leben gehalten werden.

Social Media ist bereits mehr als einen Schritt weiter. Heißt für eure Arbeit evtl. noch mal umdenken?

alex

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Dem muss ich wiedersprechen.

Mittlerweile sind sehr viele Personen sowohl in Social Networks, wie z.B. Facebook, als auch in Foren aktiv.
Richtig wäre es zwar diese mit zu berücksichtigen, allerdings dürfte es dann den angestrebten Umfang sprengen.
Außerdem erlauben spezialisierte Foren, wie zum Beispiel dieses hier, viel einfacher und flexibler über die verschiedensten Themen rund um den Themenbereich zu diskutieren. Auch du hast dich ja erst für dieses "Auslaufmodell" entschieden :wink: Social Networks werden von den meisten Menschen nicht so sehr als Informationsquelle für die gezielte Suche nach Themen angewendet, sondern für den alltäglichen Austausch von Nachrichten herangezogen.
Social Networks haben viel mehr den klassischen Chat ersetzt und nicht das herkömmliche Forum.
Gruß Thorsten

32
Was heißt "erst"? Nur weil ich hier lese und auch mal schreibe, kann ich mein Netzwerk trotzdem bei Facebook pflegen. Das dürfte hier doch sehr viel umständlicher sein. Bei der Thematik ging es doch um Gemeinschaft oder Netzwerke und nicht nur um Informationsbeschaffung. Der Informationsgehalt der meisten Foren ist übrigens eher dürftig. Positive Ausnahmen sind Foren zu echten Spezialthemen, wozu ich dieses Runnersworld-Forum eher nicht zählen würde.

33
Mit "erst" war gemeint, dass du dich nach deiner Anmeldung bei Facebook auch noch für dieses Forum entschieden hast.
Auf Facebook sind die Kontaktmöglichkeiten zu anderen Läufern im gro ßen und ganzen nur über deine Freundesliste möglich - also in einem sehr kleinen Umfeld.
Hier im Forum ist die Teilnehmerzahl die man erreichen kann deutlich größer; bezüglich der Informationsbeschaffung können hier oftmals einige mehr weiterhelfen, als eine herkömmliche Internetrecherche. Es kommt halt darauf an, welchen Thread man betrachtet und welche Kommentare man ausblendet.
Informationsaustausch in irgendeiner Form ist ja einer der Gründe, warum man Gesellschaft sucht und das kann ein Forum in einem gewissen Rahmen erfüllen - zu einem speziellen Thema wie Laufen sogar besser als der eingeschränkte Freundeskreis auf Facebook
Gruß Thorsten

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am besten ist allerdings immer noch der persönliche kontakt + austausch von mensch zu mensch beim training oder auf veranstaltungen, sonst gibts irgendwann nur noch netzsportler... :)
eine sogenannte gemeinschaft in foren bzw. facebook u.ä. kann echte beziehungen nicht ersetzen.

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Ich habe Jahrelang mehr oder weniger alleine gelaufen, bestenfalls mal mit meiner Frau oder einer Freundin.
Seit etwa 1/2 Jahr laufe ich mit einem Lauftreff und möchte nicht mehr alleine Laufen , ganz besonders gilt das für Läufe die die 90 Minuten übersteigen. Die Kurzweil die ein Gespräch bietet macht den Lauf um vieles leichter.

liebe grüße
Thomas
Warum Laufen wo man fliegen kann :hihi:

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Mich nerven andere Läufer, wenn ich selbst laufe oder spazierengehe. Ich bevorzuge daher die Zeit zwischen 21:00 und 0:00. Die wenigen Läufe mit anderen zusammen waren zum einen solche, wo ich selbst noch kein Läufer war und das Laufen ein Motivationsproblem involvierte, zum zweiten Solidaritätsläufe mit Freunden oder Bekannten, um mal ein Auge drauf zu werfen. Wenn ich nachts auf die Laufbahn komme und einen wie mich entdecke, könnt ich kotzen. Ich bin der ungeselligste Läufer den man sich vorstellen kann. Als Text stören mich andere Läufer dagegen nur, wenn sie am Ende ihrer Sätze unziemlich viele Satzzeichen anhäufen oder viele lustige animierte Bildchen in ihre Texte einbauen. An sozialen Gemeinschaften in Text und Bildform nehme ich derzeit nur hier teil. Facebook und sowas nutze ich nicht, lese lieber ein Buch im Park, gehe ins Kino oder auf Musikkonzerte. Aber ich Laufe auch nur um des Laufens willen, da muss ich mich nicht dauernd drüber austauschen.
»Viele Weltmeister sind Alkoholiker geworden, aber ich bin der erste Alkoholiker, der Weltmeister wurde.« / Eckhard Dagge

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Keine Frage, dass eine reale Gemeinschaft sehr wichtig ist und andere Bedürfnisse erfüllt als eine virtuelle.
Fakt ist aber auch, dass die virtuellen Gemeinschaften extrem an Bedeutung gewonnen haben und es lohnt sich, diesen Prozess zu untersuchen. Facebook ist bestimmt nicht der Weisheit letzter Schluss, aber derzeit passieren in dem Zusammenhang große Veränderungen innerhalb der Gesellschaft und auch in Bezug auf kleinere Gemeinschaften.
Also: Dran bleiben!
Spannendes Thema!

alex

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alex_c hat geschrieben:Eine Diskussion über die verschiedenen Arten und Bedeutungen virtueller Gemeinschaften hat sich in einem anderen Thread ergeben:
hat sich nicht ergeben, sondern Du hast den Thread eröffnet.
alex_c hat geschrieben:Ich denke mal, dass hier weitgehend Konsens hinsichtlich der Eingangsfrage besteht.
Damit bestätigst Du deutlich mein Vorurteil gegenüber Facebook-Benutzern: Sie verstehen nicht mehr, was sie lesen (oder sie lesen gar nicht - genau weiß ich die Ursache nicht). Es sei denn Du meinst:
alex_c hat geschrieben:Ich denke mal, dass hier - gegen meine eigene Position - weitgehend Konsens hinsichtlich der Eingangsfrage besteht.
Gilt für beide Fäden.
Gruß vom NordicNeuling

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NordicNeuling hat geschrieben:Sie verstehen nicht mehr, was sie lesen (oder sie lesen gar nicht - genau weiß ich die Ursache nicht)
Moderne Medien verleiten viel schneller und stärker als klassische Printmedien dazu, dass vorhandende Informationsangebot nur noch zu überfliegen und sich vermeintliche Kernpunkte zu merken.
Das hierbei evtl. relevante Details übersehen werden oder sogar falsche Schlüsse gezogen werden, liegt nahe.
Gruß Thorsten
Antworten

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