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Glücklich mit Discounter-Schuhen aus Weichmacherhausen - Bin ich noch normal?

Glücklich mit Discounter-Schuhen aus Weichmacherhausen - Bin ich noch normal?

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Habe vorhin diese Sache mit den "verschiedenen Laufschuh-Kauftypen" gelesen und mich gut amüsiert. Besonders über den "Billigheimer", nach dessen Meinung Joggingschuhe dafür da sind, "dass es unten nicht piekt und oben nicht reinregnet".

Meiner Meinung nach fehlt in der Darstellung der Kauftypen der "Optimierungsnazi", den man ohne problematische geschichtliche Altlasten aber auch "Schuhlobby-Opfer" nennen könnte.

Gehöre eindeutig in die Schublade "Billigheimer", vielleicht mit ein paar Anleihen beim einen oder anderen Typus, z.B. dem "Missionar", der nur noch auf dem Vorderfuß läuft.

Trotzdem: Nach allem was ich hier so auch in ernsthafteren Beiträgen über typische Läufer gelesen habe, muss ich ein ziemlicher Exot sein, um nicht zu sagen: Ein Kauz.

Bin eher groß & schwergewichtig, neige eindeutig durch Supination und laufe praktisch immer auf dem Vorderfuß. Letzteres habe ich mir ziemlich früh angewöhnt, was für mich auch kein Problem war, da diese Art der Fortbewegung irgendwie mehr meinem Lauf-Naturell entspricht als das Abrollen über die Ferse.

Laufe seit ca. 2007, nach und nach immer regelmäßiger, seit vielleicht eineinhalb Jahren praktisch täglich. Allerdings nur recht kleine Einheiten (dafür auf hügeliger, abwechslungsreicher Piste) von etwa vier bis fünf Kilometern, wochenends auch mal die Strecke von etwas über sieben Kilometern. Habe aber mehr oder weniger unbewusst nach und nach anscheinend die Laufgeschwindigkeit deutlich erhöht.

Und jetzt kommt´s: Obwohl ich nicht mehr wie am Anfang noch, im Baumwoll-T-Shirt und Turnhose laufe, sondern Funktionskleidung verwende, kann ich mich nicht erinnern für meine Laufschuhe je mehr als 20 EUR/Paar ausgegeben zu haben! Nehme also nach wie vor die vom Discounter - und laufe gut damit!

Anfangs hatte ich generell Probleme - Knieschmerzen oder mal einen kleineren Muskelfaserriss. Am Morgen nach einem Lauftag konnte ich kaum auf meinen Füßen stehen, weil, trotz Dehnübungen, die Sehnen in den Füßen über Nacht geschrumpft zu sein schienen.

Doch nach und nach, mit regelmäßigem Training, wurde alles besser. Laufe meine Schuhe am liebsten auf der Mittelsohle. Sobald ich durch das Loch in der Sohle von unten auf die zusätzliche Gel-Einlage gucken kann, werfe ich die Schuhe aber weg, nachdem ich die Schnürsenkel herausgenommen habe. Meistens habe ich zwei Paar parallel im Einsatz - eines für Schlechtwettereinsätze auf matschigem Waldboden.

Wenn ich dann ein neues Paar anziehe, kommen die mir anfangs noch richtig steif vor (weil die Sohlen seitlich noch nicht komplett runtergelaufen sind). Aber Probleme mit den Füßen, den Bändern oder den Knien oder dem Rücken? - Nein, gar nicht mehr!

Natürlich ist es fahrlässig von mir mit runterradierten blanken Mittelsohlen auf matschigem Waldboden zu laufen - in diesen Bereichen laufe ich dann eben etwas vorsichtiger, langsamer.

Wie so oft im Leben decken sich meine Erfahrungen also wieder nicht mit der Allgemeinmeinung über Gut & Böse.

Meine Erkenntnis ist vielmehr, dass es viel mehr auf meinen Körper, meinen eigenen gewachsenen Bio-Laufapparat ankommt als auf das Schuhwerk! Weiß nicht, ob meine anfänglichen Probleme mit teuren Markenschuhen ebenfalls in dieser Intensität bestanden hätten, aber ich weiß sehr wohl, dass mir die Billig-Treter heute nichts mehr ausmachen.

Natürlich ist mir klar, dass die Billigschlappen früher schlappmachen, aber ich glaube die sind längst nicht mehr so schlecht wie ihr Ruf. Außerdem denke ich dass es doch sehr auf den Umfang des Einsatzes ankommt: Wenn ich eine kleine Naht-Druckstelle habe, macht mir die bei vier Kilometern täglich nichts aus - sobald ich mit denselben Schuhen jedoch gerade mal sechs Kilometer und mehr am Stück laufe, fangen die kleinen Schwächen des Discounter-Schuhs (wie in zwei Fällen erlebt) an sich sozusagen hochzuschaukeln. Nach sieben oder zehn Kilometern sind Blasen die Folge.

Wenn ich kleiner und leichter wäre und an Wettkämpfen teilnehmen würde, würde ich mir ohne jeden Zweifel sehr gute Markenschuhe kaufen. Aber für mein tägliches Training ohne große Ambitionen - was soll ich sagen - tun´s die Billigheimer! Aus Südostasien kommen sie alle - bei meinen riecht sogar die Sohle süßlich.

Überall wo über die Discounter-Schuhe geschimpft wird, ist die Klickmöglichkeit zu den wirklich guten Schuhen, die die Gesundheit nicht ruinieren, nicht weit.

Und auch die sogenannten Tests im Privatfernsehen, wo der Studentenblödi mit den Billigschuhen schon nach vier Minuten konditionell völlig am Ende haltmachen muss, während er mit den 30mal so teuren Edel-Joggern gut zehn Minuten durchhält, sind für mich genauso zweifelhaft wie die TV-Tests von toughen Outdoor-Handys, bei denen drei Mountainbiker mit diesen besonders robusten Handys in der Jackentasche im Wald über Stock und Stein fahren, dann anhalten, ihre Handys aus der Tasche holen, um dann alle drei Handys hintereinander in eine Matschpfütze zu werfen.

Ich glaube, das hat alles viel mit Erziehung zu tun. Und wenn ich mir durch die hier angebotenen tollen bunten Teuertreter mit ihren Hightech-Dämpfern an den falschen Stellen eine Weile durchgeklickt habe, dann komme ich mir in Hinblick auf meine runtergelaufenen Billigheimer wirklich schon vor wie ein komischer, hinterwäldlerischer Kauz. - Nicht mal einen MP-3-Player benutze ich zum Laufen! Bin froh, wenn ich unterwegs Ruhe habe. In der Stadt laufen die grellbunten laufschuh-informierten Fersenabroller jedenfalls viel hipper um ihre drei Häuserblocks herum als ich hier meine Feld- und Waldstrecke. Dafür habe ich die gesündere Atemluft.

Wenn es bei den teuren Modellen wenigstens Modelle gäbe für hochgewichtige Supinierer, die zudem auf dem Ballen laufen - dann würde ich es mir ja vielleicht sogar überlegen - aber so?

Meine supergelgestützten Discounterfersen sehen jedenfalls noch immer aus wie neu, wenn ich die Schuhe dann tatsächlich in die Tonne kicke, während die vom Hersteller vernachlässigte Außensohle längst komplett runterradiert ist und Löcher hat. Das ist schon immer recht ärgerlich.

1. Sind wir Fetten mit Tuckenlaufstil wirklich so in der Minderheit?

2. Wenn alles außer moderne Hightechschuhe die Füße ruiniert - müssen dann nicht alle vorangegangenen Generationen ohne diese tollen Schuhe irgendwann quasi am Stock gelaufen sein?

3. Wenn Hightechschuhe so wichtig sind - wozu dann die Super-Hightechschuhe, die das Barfußlaufen "zurückbringen" sollen? Sind meine runtergewetzten Discounter-Latschen denn nicht schon sowas wie halbe Barfuß-Schuhe?

Werde demnächst die BW-Einfach testen. Aber die machen wirklich einen ziemlichen 08/15-Eindruck auf mich. Die Discounter-Schuhe scheinen - trotz Weichmachergestank - aufwendiger, gestrickt worden zu sein.

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Ich muß sagen, ich bin etwas Sprachlos nach Deinem Bericht. :confused:

Sparsam ist ja ok, aber nicht bei den Laufschuhen. Die sind das wichtigste überhaupt. Bei der restlichen Bekleidung ist es "egal", ob T-Shirt oder High-Tech-Shirt.
Günstige Markenschuhe bekommst Du auch schon für 40,- € als Auslaufmodell. :daumen:
Du sparst auf Kosten Deiner Gesundheit. Verletzt warst Du ja schon, wie Du geschrieben hast. Da Du Dir beim Laufen keinen Ruhetag gönnst, achte wenigstens auf gute Schuhe. Es muß ja nicht das Topmodel für 160,- € sein. :nick:

Aber das muß jeder für sich selbst entscheiden.
Schöne Grüße
Tobias:hallo:

http://www.rolandlaeufer.de

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Och, wenn er mit den Teilen zurecht kommt - gut. Aber die Dinger derartig runterzuknallen, bis die Sohle hin ist, ist schon bedenklich. Wobei ich mir das nicht wirklich vorstellen kann. ;)

VG

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tlbb24576 hat geschrieben: Sparsam ist ja ok, aber nicht bei den Laufschuhen. Die sind das wichtigste überhaupt.
Warum? Wie schaffen das die Barfussläufer ohne Schuhe? :confused:
tlbb24576 hat geschrieben: Bei der restlichen Bekleidung ist es "egal", ob T-Shirt oder High-Tech-Shirt.
Natürlich kann man mit beiden Varianten laufen, aber es gibt Situationen, in denen es natürlich nicht egal ist, ob man ein Baumwoll-T-Shirt oder ein Funktionsshirt trägt.
tlbb24576 hat geschrieben: Günstige Markenschuhe bekommst Du auch schon für 40,- € als Auslaufmodell. :daumen:
Und aus welchem Grund oder aufgrund von welcher Untersuchung sind die besser als die vom Discounter?
tlbb24576 hat geschrieben: Du sparst auf Kosten Deiner Gesundheit.
Das ist doch wohl erstmal nur eine Unterstellung.
tlbb24576 hat geschrieben:Da Du Dir beim Laufen keinen Ruhetag gönnst, achte wenigstens auf gute Schuhe. Es muß ja nicht das Topmodel für 160,- € sein. :nick:
Glaubst du, dass das Modell für 160 € besser ist als das für 120? Ist es doppelt so gut wie eins für 80 €? Hält es 8 mal so lang wie ein Schuh für 20 Euro?

:confused:

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Hallo,

ich glaube schon, dass das System bei Aldidas funktioniert. So lange er sich keine dauerhaften Schäden oder Verletzungen einhandelt, ist das FÜR IHN so ok.

Allerdings denke ich, dass vielleicht nicht jeder so robust ist wie er. Er läuft seit Jahren und nicht mehr als 7 km am Stück. Das sind gute Voraussetzungen, dass er auch mit seinem Sparprogramm gut auskommt.

Allerdings gebe ich zu bedenken: Ich glaube nicht, dass das auch bei Leuten klappen würden, die 15, 20 oder mehr km am Stück trainieren, vor allem nicht, wenn man seine Umfänge einigermaßen schnell steigern will.
Es kann schon sein, dass auch die günstigen Discounterschuhe gar nicht so schlecht sind, wahrscheinlich gibt es da aber auch noch Unterschiede, zu welchem Billiganbieter man geht.
Ich arbeite selbst in einer Firma, die in einem anderen Segment fast alle in Frage kommenden beliefert und ich weiß, dass manche sagen: "Billig billig billig" und manche sagen "einigermaßen gute Qualität und die so billig wie möglich".

Was ich allerdings nicht empfehlen würde, ist, die Schuhe so weit runter zu laufen, bis wirklich nichts mehr geht. Ich glaube nicht, dass ein Schuh immer mehr einem Barfußschuh ähnelt, je dünner die Sohle wird. Ganz im Gegenteil denke ich, dass die Sohle genau da, wo man sie am meisten braucht, am stärksten leidet und dass man sich somit verstärkt Probleme einhandelt.

Mein Fazit: Wer nicht zu weit läuft und verstärkt in seinem Körper hineinhört, für den können billige Schuhe eine Alternative sein, so lange er diese regelmäßig gegen neue ersetzt.

Gruß
Martin

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tlbb24576 hat geschrieben:Es muß ja nicht das Topmodel für 160,- € sein. :nick:
Ein Topmodel für 160€???? Wenn das die heidi Klum wüsste. Ich dachte immer, die wären teurer :teufel:

Gruß
Martin

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4-5km pro Laufeinheit ist natürlich auch nicht so wirklich viel...
PBs: 5 km: 19:56min (Darmstadt Juni10) 10km: 41:17min (Wolfskehlen Mai13) HM: 1:31:27h (Griesheim April13) M: 3:27:50h (Kandel März 13) Ironman: 11:36h (FFM Juli 12)

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Snail Pace hat geschrieben:Hallo,

Allerdings denke ich, dass vielleicht nicht jeder so robust ist wie er. Er läuft seit Jahren und nicht mehr als 7 km am Stück. Das sind gute Voraussetzungen, dass er auch mit seinem Sparprogramm gut auskommt.

Allerdings gebe ich zu bedenken: Ich glaube nicht, dass das auch bei Leuten klappen würden, die 15, 20 oder mehr km am Stück trainieren, vor allem nicht, wenn man seine Umfänge einigermaßen schnell steigern will.
So ähnlich denke ich mir das (als Threadsteller) auch.

Zurufe wie "Mit Billigschuhen ruinierst du deine Gesundheit!" halte ich jedoch aus bisheriger (bisheriger!) Erfahrung für zweifelhaft. Während meiner Kindheit wurde mir eingebläut, dass das "stehenbleiben" kann, wenn ich absichtlich schiele, während der Luftgewehr-Wunsch von vornherein ein unerfüllter blieb: "Du wirst dir ein Auge ausschießen!" - Basta.

Nach sieben Kilometern (auch mal deutlich bergauf) war ich mir bisher immer sicher, dass ich gar keine längere Strecke laufen will. Gleichzeitig kostet es mich Überwindung mal einen Taglang nicht zu laufen. ... Gut sieben Kilometer (lt. einmaliger GPS-Messung) sind allerdings auch eine ganze Menge, finde ich. Kann mir am Ende der Laufstrecke immer kaum vorstellen, dass es Leute geben soll, die noch mehr schaffen! - Wettläufe von 40 km und länger - wahrscheinlich ein Bluff, wie die Mondlandung. ;-)

Nach gut fünf Kilometer merke ich mit meinen gut und gern 105 kg erste Erschöpfungserscheinungen, die dann relativ schnell zunehmen, gerade in den Beinen. Glaube allerdings nicht, dass das allzuviel mit den Schuhen zu tun hat - eher mit meinem hohen Körpergewicht. Und mit den täglich gut vier "Normalkilometern" bin ich recht happy: Nach dem Duschen/Frühstücken fühle ich mich danach körperlich für einige Stunden geradezu blendend. Wer Antidepressiva nimmt, ist nur zu faul zu laufen!

Aber nach dem Studieren dieser hervorragend gestalteten Website komme ich mir dann doch irgendwie vor wie der letzte Hinterwäldler, bestenfalls ausgestattet mit einer Art Louis-Trenker-Charme.

Die zwei Paar Discountertreter, beide für je knapp 10 Euro, die drückende Nahtstellen hatten, die waren insgesamt wirklich nicht so dolle. Mittlerweile kosten aber auch die Discounterlatschen 17 Euro und mehr, und ich habe schon den Eindruck, dass diese qualitativ besser sind als die Discounterschuhe meinetwegen noch vor 2010 waren. Die Lauf- bzw. Mittelsohle stinkt allerdings nach wie vor nach billigen Weichmachern. Das ist bei den Markenschuhen definitiv nicht der Fall.

Allerdings muss ich sagen, dass bei meinen derzeitigen Modellen das Mesh-Material, abzüglich Verschmutzung, auch nach vielen Laufkilometern noch aussieht wie neu. Auch keine Nahtrisse oder Löcher. Schwachpunkt scheint von der Haltbarkeit her dagegen nach wie vor die Laufsohle zu sein.

Ich glaube mit den Laufschuhen ist es ähnlich wie mit der Wahl des eigenen Autos: Für Kurzstrecken in die Stadt taugt der handliche Zweitwagen allemal. Bei langen Urlaubsreisen wären bei der Fahrt im kleinen Schnauferl allerdings mit der Zeit erhebliche Rücken- und Nackenschmerzen die Folge, und man freut sich dann über jedes Quentchen Luxus, das die große Familienkarosse mit sich bringt.

Laufprofis scheinen mir aber sinngemäß der Auffassung zu sein, man müsse mit der großen Nobelkarosse zwingend auch seine täglichen Supermarkteinkäufe erledigen.

Solange selbst die Marken-Schuhindustrie mir als dicker, dabei elfenhaft-vorderfüßiger Supinier-Exot auch nur Kompromisse anbieten kann, fersengedämpfte Laufschuhe nämlich, wie sie der gemeine innerstädtische Abroll-Pöbel zu verwenden pflegt, greife ich für meine relativ kurzen Strecken doch lieber gleich zu den ganz erheblich billigeren Billigtretern.

Glaube der Mythos mit den Billigtretern kommt (von den fiesen Intrigen der Sportschuh-Lobby und ihrer Helfershelfer abgesehen) wie folgt zustande:

1. Jemand will jetzt auch laufen. Derjenige kauft sich erstmal Billiglaufschuhe von Lidl oder Aldi. Läuft mit seinen weißen Hähnchenwaden ein zwei Kilometer. Kriegt einen Bänderriss, humpelt nachhause. - Scheiß-Billigschuhe! War ja klar! Am falschen Ende gespart! Nie wieder!

2. Jemand anderes hatte von Anfang die teuren. - Es kann und darf jetzt einfach nicht mehr sein, dass er fürs normale Training ALDI Jahre genauso gut auch mit denen für ein Zehntel des Kaufpreises seiner Luxustreter zurechtgekommen wäre. Jede Bestätigung des Dogmas "Billigschuhe ruinieren Gesundheit!" kommt der eigenen Auffassung dann natürlich gerade recht und beruhigen das Gewissen.

Meine derzeitigen Dreckswetterlatschen sind an den Außenkanten jetzt tatsächlich fast komplett runtergelaufen (rede von der Mittelsohle, die Laufsohle ist an diesen Stellen schon längst wegradiert). Wahrscheinlich sind sie jetzt ganz furchtbar ungesund. Wenn ich jetzt aber einfach solange weiterlaufe, bis die Sohle komplett abgerieben ist, bin ich doch technisch Barfußläufer. Ab diesem Zeitpunkt wäre das Laufen (vom Pieken mal abgesehen) mit diesen Schuhen doch wieder kerngesund, oder nicht?

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aldidas hat geschrieben:Meine Erkenntnis ist vielmehr, dass es viel mehr auf meinen Körper, meinen eigenen gewachsenen Bio-Laufapparat ankommt als auf das Schuhwerk!
Hallo aldidas,

damit hast du zweifelsfrei Recht. Es gibt sicher ein paar Menschen, die ihre Füße ein Leben lang böse malträtieren können, ohne je dafür zur Verantwortung gezogen zu werden. Einfach weil sie robuste "Knochen" besitzen oder eben auch nicht so oft und/oder so lange laufen, dass etwas passieren kann. Und es besteht im Jahr des Herrn 2012 auch kein Zweifel daran, dass die Materialschlacht der Vergangenheit bei Laufschuhen vielfach an den Notwendigkeiten vorbei ging.

Dennoch handelst du fahrlässig, wenn du dir x-beliebige Treter unter die Füße schnallst. Dass sie dir nicht weh tun, ist kein Argument. Der Krug geht so lange zum Brunnen bis das Kind reinfällt. Deinem Beitrag muss in diesem Teil des Forums - dem Einsteigerteil - vehement widersprochen werden.

Schuhe kauft man beim Fachmann. Der begutachtet die Füße und schlägt den richtigen Schuhtyp vor. Der Fachmann verkauft nicht zu seinen Gunsten, weil er möchte, dass der Läufer beim nächsten Schuhkauf wieder zu ihm kommt. Er hat ein Laufband und verfügt über Videoaufzeichnung. Er lässt dich mit nackten Füßen und in Schuhen aufs Band und wertet die Aufzeichnung aus. Er kennt die Eigenschaften der Schuhpaare in seinem Regal und findet denjenigen der zum Fuß am besten passt.

So kauft man im Jahr des Herrn 2012 Laufschuhe - wenn man selbst keine oder zu wenig Ahnung davon hat, was auf mehr als 95% aller Laufeinsteiger zutreffen dürfte.

Ich wünsche dir, dass du auch mit 70 Lenzen noch schmerzfrei gehen kannst. Gehen, von laufen gar nicht zu reden.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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U_d_o hat geschrieben: Schuhe kauft man beim Fachmann. Der begutachtet die Füße und schlägt den richtigen Schuhtyp vor. Der Fachmann verkauft nicht zu seinen Gunsten, weil er möchte, dass der Läufer beim nächsten Schuhkauf wieder zu ihm kommt. Er hat ein Laufband und verfügt über Videoaufzeichnung. Er lässt dich mit nackten Füßen und in Schuhen aufs Band und wertet die Aufzeichnung aus. Er kennt die Eigenschaften der Schuhpaare in seinem Regal und findet denjenigen der zum Fuß am besten passt.
Hallo Udo,

ich widersprech Dir ja ungern, weil Du Dir so viel Mühe gibst mit Deinen Antworten, und meistens den Nagel auf den Kopf triffst, aaber:

Das Verkaufspersonal der hiesigen Sportläden war nicht in der Lage, mir adäquate Laufschuhe zu verkaufen. Ein aus Hamburg eingeflogener Experte mit Laufbandanalyse hat mir den falschesten von allen verkauft. Sobald jemand den Schuh kauft, ist er selbst dafür verantwortlich. leider. Es hat 3 Jahre gedauert, bis bei mir die Folgen dieser Fehlberatung zu Tage getreten sind.

Danach haben mich zwei Personen kompetent beraten: ein Orthopädieschuhmacher und ein Physiotherapeut, der den HM in 1:27 läuft.

Ich befürchte, dass die von Dir genannten Fachleute in freier Wildbahn nicht besonders oft vorkommen :nene:
Gruß mottes :winken:

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U_d_o hat geschrieben:Hallo aldidas,

damit hast du zweifelsfrei Recht. Es gibt sicher ein paar Menschen, die ihre Füße ein Leben lang böse malträtieren können, ohne je dafür zur Verantwortung gezogen zu werden.
Hallo Udo,
liest sich einleuchtend. Aber die Sache ist nun mal die, dass sich die Billigheimer, von zwei Ausnahmen in der Vergangenheit abgesehen, für mich durchgehend gut anfühlen. Würde mich allerdings mit den ganz runtergelaufenen auch nicht mehr trauen mehr als fünf Kilometer am Stück zu laufen. Aber für das tägliche Training incl. anschließender Begutachtung der Sohle (was davon übrig ist) tun sie´s einfach noch. Wahrscheinlich noch etwa fünf- bis zehnmal, dann schmeiße ich sie weg.

Als Nachfolger sind dann die Bundeswehr-Briketts an der Reihe. Ist ein Selbstversuch wert. Vater Staat meint es ja sicherlich nur gut mit seinen Staatsbürgern in Uniform.

Probleme mit Muskelfaserrissen und (scheinbar?) verkürzten Bändern, vor allem aber mit schmerzenden Knien/Kniegelenken hatte ich nur am Anfang meiner "Läuferkarriere". Dass sogar die Knieschmerzen mit der Zeit verschwunden sind, hatte mich selbst auch gewundert. Die hielt ich nämlich für chronisch.

Wahrscheinlich aber ist meine hier noch nicht deutlich verkündete Vermutung richtig, dass gerade Laufanfänger besser auf korrektes Laufschuhwerk wie von Dir empfohlen achten sollten, während mit regelmäßigem Training stark beanspruchte Teile des Laufapparats gestählt, robuster werden und die Wahl des richtigen Schuhwerks dann nicht mehr ganz so wichtig ist. Zumindest war es bei mir meines Empfindens so.

Wer höhergesteckte Trainingsziele als ich hat, sollte mein Geschwätz eh nicht so ernst nehmen.

Ein Zeichen des Respekts, dass ich bei den Anfängern gepostet habe (nachdem ich die Abteilung "Ewig Gestrige unter sich" vergeblich gesucht hatte). Ich denke mal, da gehöre ich nach wie vor hin.

Vielleicht gibt es ja irgendwann mal Markenteile für schwere supinierende Vorderfußläufer. Dann würde ich schon neugierig werden.

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mottes hat geschrieben: Es hat 3 Jahre gedauert, bis bei mir die Folgen dieser Fehlberatung zu Tage getreten sind.
An dieser Stelle würde es Udo vom wohlmeinend-erzieherischen Aspekt her gesehen wohl freuen, wenn ich zur eigenen Wissensvermehrung zwecks besserer Einsicht nachhakte:

1. Wie hat es sich während dieser drei Jahre angefühlt?

2. Was waren die Folgen der vermuteten Fehlberatung?

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pyrrhocorax hat geschrieben:Wie lange läufst du denn mit einem Paar bis die Sohle runter ist?
Schwer zu sagen, weil ich ja immer zwei Paar parallel im Einsatz habe und nicht täglich wechsle, sondern je nach Wetterverhältnissen.

Grob überschlagen denke ich aber, dass die LIDL´s, incl. Mittelsohle als Laufsohle im Sandwich-Laufverfahren, nicht sehr weit über 400 km hinauskommen. (Meine 4-km-Standardstrecke geht allerdings auch immer ein gutes Stück bergab - auf Asphalt - und ich wiege min. 105 kg.)

Hatte mal Fila-Markensportschuhe vom Discounter (auch nur ca. 17 Euro), die waren härter und gingen gleichermaßen schneller kaputt - weil die Laufsohle sehr viel dünner war als es von außen her den Anschein hatte. Okay, waren zwar für Outdoor-Einsatz, aber nicht speziell als Laufschuhe ausgewiesen, mein Fehler.

Edit: Hätte mich um 2000 rum mit diesen Tussi-Plateauschuhen eindecken sollen. ;-)

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Bin nach einem Jahr, ca. 1800 km und 3 Paar Asics GT 1160, das erste Mal in ein Fachgeschäft zur Laufananalyse. Der Fachberater meinte, dass ich mit dem falschen Schuh gelaufen bin. Raus bin ich mit einem Brooks Ravenna 2, die ersten 200 km dachte ich dann, dass er mich falsch beraten hat..., es hat im Waden gezwickt, am Schienbein gezogen, die Knie taten weh..., ich habe geflucht beim laufen...., mittlerweile, nach ca. weiteren 5000 km ist dieses Modell mein Favorit.

Ich habe mir am Anfang gedacht: Wenn ich keine Schmerzen habe, kann ich eigentlich nicht so viel verkehrt machen....

Mittlerweile war ich bei drei unterschiedlichen Laufbandanalysen und der Brooks wurde von allen als geeignet angesehen. Der Asics hätte mich langfristig kaputtgemacht wurde angenommen, Dämpfung dort wo ich keine benötige und fehlende Unterstützung dort wo ich sie benötige.

Aber wer kann sagen, ob ich ohne Schuhwechsel nicht genauso Happy wäre? :confused:
Beste Grüsse

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Snail Pace hat geschrieben:Allerdings gebe ich zu bedenken: Ich glaube nicht, dass das auch bei Leuten klappen würden, die 15, 20 oder mehr km am Stück trainieren, vor allem nicht, wenn man seine Umfänge einigermaßen schnell steigern will.
Ich bin 2005 und 2006 meine knapp 10.000 Trainingskilometer ausschliesslich mit den Lidl-Racern und anderen Billigmodellen von Lidl gelaufen. Bis jetzt habe ich keine Nachwirkungen gespürt. Mittlerweile kaufe ich allerdings Markenschuhe, einfach auch, weil ich es mir jetzt leisten kann und damals nicht.

Gruss,
Jens

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Ich habe die erste Handvoll Laufkilometer in Lidl-Schuhen zurück gelegt, allerdings war mir da zum Kaufzeitpunkt schon klar, dass ich auf jeden Fall auch in ein Fachgeschäft gehe, mich beraten lasse und dort auch ein Paar kaufen würde (was auch rund 4 Wochen später der Fall war).

Mittlerweile laufe ich hauptsächlich (draußen) meine Asics GT-2150 und drinnen auf dem Laufband meine Lidlschuhe, weil die "Billigschuhe" für mich auf dem Laufband einfach angenehmer als die Asics sind.

Gerade bei höherem Körpergewicht finde ich es wichtig, sich entsprechend beraten zu lassen und einen Schuh zu kaufen, der zum Körper passt. Das war mir sehr wichtig, wobei ich auch mit dem Schuh aus dem Discounter gut zurecht komme - besser als mit dem Nike-Schuh, den ich zuerst "verpasst" bekommen habe. Auch Fachhändler können falsch liegen, deshalb bieten ja auch einige Fachhändler die Rückgabe von bereits "gelaufenen" Schuhen an. Beim Discounter dürfte das schwierig sein!

Im Übrigen ist eine Laufkollegin von mir nach entsprechender Beratung im Fachgeschäft von Asics auf Adidas umgestiegen und ist mit den drei Streifen mit weniger Anstrengung wesentlich schneller unterwegs - innerhalb von nichtmal einer Woche nur nach Schuhwechsel.

Ach ja, meine Lidl-Schuhe haben 25€ gekostet und nicht nach Weichmacher gestunken, als ich sie ausgepackt habe.
Viele Grüße, Tanja

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aldidas hat geschrieben:An dieser Stelle würde es Udo vom wohlmeinend-erzieherischen Aspekt her gesehen wohl freuen, wenn ich zur eigenen Wissensvermehrung zwecks besserer Einsicht nachhakte:

1. Wie hat es sich während dieser drei Jahre angefühlt?

2. Was waren die Folgen der vermuteten Fehlberatung?
zur ersten Frage kann ich nur sagen, dass mir nichts besonderes aufgefallen ist. Ich hatte keine Schmerzen, und besonders unangenehm war es auch nicht

2) siehe http://forum.runnersworld.de/forum/lauf ... g-ist.html

Ich bin nach wie vor der festen Überzeugung, dass die Verkäufer in den Sportläden nicht beraten können, weil sie dafür nicht ausgebildet sind.
Gruß mottes :winken:

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Ich denke, jeder sollte selbst entscheiden was er für seine Schuhe ausgibt. Oder ob er sie beim Discounter oder Fachgeschäft kauft.

Aber meine Erfahrung mit "Billigschuhen" waren nicht gut, sondern teuer, da ich die Dinger nach kurzer Zeit weg werfen konnte. Oft "billig wird am Ende auch teuer.
Es gibt sicherlich auch gute, billige Schuhe, aber das ist dann eher Glücksache.

Zum Thema Beratung: Es gibt auch in Fachgeschäften Verkäufer, die leider keine Ahnung haben. Und gerade als Anfänger, der auf die Beratung angewiesen ist und schlechte Erfahrung macht, der kauft die nächsten Schuhe dann beim Discounter. Aber wie Udo schon schrieb, ist man beim Fachgeschäft mit echten Verkäufern besser aufgehoben. Meistens sind das selber Läufer und wissen wovon sie sprechen. Das ist besser als wenn man nur die Theorie kennt, aber praktisch gar nicht weiß worauf es ankommt.

Jeder sollte die Schuhe tragen, mit denen er klar kommt.
Schöne Grüße
Tobias:hallo:

http://www.rolandlaeufer.de

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Danke (ganz ohne Ironie) für die Ausführungen.

Bin mit einem Paar neuer Laufschuhe gefühlt auch schneller unterwegs, weil die dann einfach noch besser federn. Momentan fühlt es sich an wie Barfußläufer mit etwas Gummi unten, damit es nicht piekst. Aber ungesund? Kann ich nicht nachvollziehen. Gedanklich ja, aber in der Praxis nicht.

Kann mir allerdings vorstellen, dass ein Zuviel an Stütze (obligatorisch an den falschen Stellen) ungesund sein kann wie ein hochhackiger Damen-Pömp (der allerdings auch nicht so schlimm sein soll wie lange Zeit vermutet).

Habe das Gefühl, dass, falls meine LIDL´s für unter 20 Euro mal ungesund gewesen sein sollen, ich das Ungesunde daran längst herunterradiert habe und die sich meinen Füßen gegenüber jetzt eher so etwas wie "neutral" verhalten (leider natürlich auch dem Boden gegenüber).

Die LIDL´s, die ich jetzt gerade noch im Einsatz habe obwohl sie eigentlich längst in die Mülltonne gehören (und wovon ich noch ein Paar in Reserve habe) waren zu Lebzeiten jedenfalls besser als z.B. meine ersten LIDL´s von ca. 2007/08 für damals noch knapp 10 Euro.

Den jetzigen kann ich höchstens vorwerfen, dass sie sich anfangs beim Laufen ein wenig schwammig angefühlt hatten. Aber das kommt ja auch immer sehr stark darauf an, was man zuletzt zum Laufen an den Füßen hatte.

Weil ich davon ja noch ein zweites Paar habe, lese ich mal vor:

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crivit SPORTS Laufschuhe

Hochwertige, leichte Laufschuhe aus atmungsaktivem Mesh komibiniert mit pflegeleichtem Synthetik.

- Strobel Machart für hohe Flexibilität und optimale Passform - das Obermaterial ist direkt mit der Innensohle vernäht.

- Innenausstattung aus weichem Textil und gepolsterter Schaftrand für angenehmen Tragekomfort.

- Anatomisch geformte, herausnehmbare Einlegesohle mit Luftzirkulationssystem für ein angenehmes Fußklima.

- Gelenkschonende Ultra-Dens-Phylon-Zwischensohle sowie Mittelfußstabilisator für optimalen Halt.

- Reflektierende Elemente von 3M Scotchlite TM für bessere Sichtbarkeit.

- Profilierte, flexible und robuste TPR-Laufsohle.

- Material: Obermaterial: PU, Textil; Futter: Textil; Decksohle: Textil, EVA; Laufsohle: Synthetik.

1. Anatomisch geformte Einlegesohle 2. Strobel-Machart 3. Phylon-Zwischensohle 4. TPU-Mittelfußstabilisator 4. TPR-Laufsohle.

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"Atmungsaktives Mesh" kann ich allerdings nicht bestätigen: Habe mal ein Öhrchen drangehalten und eine Zeitlang gelauscht: Da atmet nix aktiv.

Glaube was die heutige Discounterware angeht, die schont/unterstützt die Füße vielleicht nicht ganz so gut in ihrem Schaffen wie es teure Markenschuhe tun würden (und was ab einer gewissen Kilometerleistung pro Lauf dann ins Gewicht fiele), und insbesondere die Sohlen halten vermutlich nicht so lange durch - aber "Füße kaputtmachen"? ... Also meiner Erfahrung nach bislang nicht.

Aber wenn mal ein auf mich zugeschnittener Markenschuh produziert wird, steige ich vielleicht auch um auf Markenware. Solange die namhaften Hersteller ihre teuren Fernostlatschen aber an meinen gegebenen Bedürfnissen vorbeientwickeln, sehe ich es nicht ein.

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also ich kann nur sagen, grundsätzlich ist nicht der preis, sondern das preis.leistungs-verhältnis entscheidend.

raten würde ich allerdings, nicht am laufschuh zu sparen. ist auch meine persönliche meinung. ob der € 200,- schuh jetzt dem € 20,- schuh in meilenlängen schlägt, mal dahingestellt... fakt ist, qualität hat seinen preis. übergewichtigen beim laufen, kann ich nur empfehlen, auf die dämpfung der schuhsohlen und sicher auch einlegesohlen zu achten

denn bei jedem auftritt, muss man sich grundsäzlich die frage stellen was das gewicht auf nur einem punkt aufprallt und desto weicher man es auffängt desto gesünder...

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Läufer83 hat geschrieben:denn bei jedem auftritt, muss man sich grundsäzlich die frage stellen was das gewicht auf nur einem punkt aufprallt und desto weicher man es auffängt desto gesünder...
Aldidas hat erwähnt, dass er Ballenläufer ist. Ein Ballenläufer "prallt" aber nicht auf, sondern er "landet".

Gruß
Martin
Die Laufschule Marburg
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Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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Läufer83 hat geschrieben:also ich kann nur sagen, grundsätzlich ist nicht der preis, sondern das preis.leistungs-verhältnis entscheidend.
Und das erscheint mir bei den Lidletten um Längen besser zu sein als bei den Markenschuhen.
Läufer83 hat geschrieben:raten würde ich allerdings, nicht am laufschuh zu sparen. ist auch meine persönliche meinung.
Eine Meinung. Wie hat sich diese Meinung gebildet? Durch jahrelanges Testen beider Varianten? Oder durch Werbung und das Lesen von Forenbeiträgen, in welchen andere ihre Meinung kundgetan hatten.
Läufer83 hat geschrieben:ob der € 200,- schuh jetzt dem € 20,- schuh in meilenlängen schlägt, mal dahingestellt... fakt ist, qualität hat seinen preis.
Ja, die hat Fernsehwerbung auch. Und der halb so teure Handelsmarken-Milchreis im Kühlregal schmeckt trotzdem genauso gut wie der von Müller.

Oft, und gerade bei Sportgeräten, ist es doch beim Preis so, dass "die Wahrheit in der Mitte" liegt. Für alles was dann qualitativ über dem Mittelfeld liegt, nimmt der Verkaufspreis dann exponentiell zur Leistung zu.

Läufer83 hat geschrieben: übergewichtigen
Musst Du das so direkt sagen? :motz:
Läufer83 hat geschrieben:beim laufen, kann ich nur empfehlen, auf die dämpfung der schuhsohlen und sicher auch einlegesohlen zu achten
Ja. Die Schuhsohlen sind eben immer da am besten gedämpft wo ich die Dämpfung am wenigsten benötige, nämlich an der Ferse. Gel-Einlegesohlen (ebenfalls vom Discounter) verwende ich tatsächlich. Vielleicht ist es aber mehr Wunschdenken, dass eine derart dünne Geleinlage nennenswerte zusätzliche Dämpfung bringt. Aber minimale bestimmt.
Läufer83 hat geschrieben:denn bei jedem auftritt, muss man sich grundsäzlich die frage stellen was das gewicht auf nur einem punkt aufprallt und desto weicher man es auffängt desto gesünder...
Bei jedem Auftritt, echt? Da würde sich ja jeder Lauf als reinste Quizshow gestalten. Mehr Denk- als Laufsport! - Aber Du hast schon Recht: Anfangs auf den Hacken lief es sich ungemütlicher. Beim (frühen) Umstellen auf das Vorderfußlaufen hatte ich zwar die üblichen Anfängerprobleme, aber die sind längst Vergangenheit, und beim ... Landen ... auf dem Vorderfuß habe ich anfangs schon bewusst darauf geachtet, das der Fuß einiges vom Stoß absorbiert. Vorderfußlaufen ist eigentlich nur logisch. Denke, meine Knie und mein Rücken danken es mir. Drum, meine Jünger, stellt um auf das Vorderfußlaufen, ommmm......

Edit: Nach dem heutigen Lauf ist mir erstmalig aufgefallen, dass das Innenfutter o.b. Lidletten immer noch fast astrein aussieht, insbesondere an den Hacken. Da hatte auch nie was gescheuert, im Gegensatz zu Billigturnschuhen aus den 80er oder 90er Jahren. Kann mich entsinnen, dass auch bei teureren Sneakern usw. (auch Markenware, für die Straße) die Fersen-Fütterung/Polsterung nach einiger Zeit immer am stärksten gelitten hatte.

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Der Preis ist noch nicht mal unbedingt entscheidend, sondern die Beratung, bzw. die Auswahlmöglichkeit.

Bei einem Laufschuhhändler hat man die Auswahl aus 100 Schuhen und davon passen vielleicht 2 optimal und nochmals eine handvoll so mehr oder weniger.
Wenn der Billigschuh einer von diesen 2 Modellen ist die perfekt passen dann kann man vermutlich auch gut damit laufen, für die meisten passt es aber eben nicht.

Ich selber habs 2x mit Billigschuhen versucht.
Die Victorys von Deichmann sind mit 40€ keine extremen Billigschuhe, bei denen hatte ich aber tatsächlich das Gefühl dass sie von der Dämpfung und vom Aufbau her mit einem Markenschuh mithalten könnten. Da es allerdings ein Neutralschuh ist und ich sonst nur gestützte Schuhe laufe, hab ich den aber mehr als Abwechslung für meine Beine und für recht kurze Strecken.

Mein zweites Experiment war von Aldi. Der hat sogar eine Pronationsstütze und müsste deshalb auf meinen Fuss passen. Mit dem hab ich allerdings bei mehreren Versuchen schon nach 2-3 Kilometer Knieschmerzen gekriegt und deshalb trag ich den jetzt nur noch im Fitness-Studio.

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Ich hab die Victory mit 39,90 € sind die ok. Da passt eigentlich Preis/ Leistung.
Für Strecken bis 7/8km sind die ok auch mal 10km gehen da gut. Für längere Strecken sind sie meiner Meinung und Erfahrung nicht gut geeignet. Da tun mir die Füße weh. Ich laufe eher gemischt auf Straße und Parkwegen oder mal im Wald. Ich hab dann am Ende das gefühl ich merke jedes Staubkorn was auf dem Weg liegt.
Gerne ziehe ich sie für Intervalle an, da sind sie perfekt. Allzu schwer sollte Mann /Frau auch nicht sein. Je höher das Gewicht um so ungeeigneter erscheinen sie mir.
Getestet hab ich die Schuhe jetzt 750km lang.
So als zweit oder Drittschuh sind die toll, aber für einen Hm würde ich sie nicht anziehen.

LG Lilly
1. Wettkampf : 17.05.2008 Viertelmarathon beim Spendenmarathon Chemnitz 01:07:48 h
Neue PB HM: 02:10h beim 25.Glauchauer Herbstlauf:D
http://verstricktundzugesponnen.blogspot.com
Bild

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@lilly66: Deine Erfahrungen mit Billigschuhen könnten die berühmte in der Mitte liegende Wahrheit sein. Über die von Dir genannte Kurzlaufleistung komme ich selbst ja kaum hinaus. Bei meiner 7,x-Kilometer-Strecke habe ich aber durchaus schon den Eindruck gehabt, dass sich kleine Mängel im Schuh ab einer gewissen Laufdauer aufschaukeln.

Wenn ich Derartiges festgestellt hatte, bin ich beim nächsten Mal mit meinem zweiten Paar gelaufen, das möglicherweise vorhandene Mängel dann jedenfalls nicht an genau denselben Stellen hatte.

Würde ich aufgrund genannter Erfahrung u.a. längere Strecken am Stück laufen (wozu ich für mich keine Notwendigkeit sehe), hätte ich für diesen Zweck sicherlich auch ein teures Paar Laufschuhe bereitstehen - incl. Fachberatung und allem was dazugehört. - Da dies nicht der Fall ist, warte ich mit meinem Teuerschuhkauf solange, bis es Spezialschuhe für übergewichtige, supinierende Ballenläufer gibt. Da kann ich wohl noch lange warten. Vorher noch bringt Nike das dringend benötigte super-abgespacte rostrote Marswalk-Modell mit platinfarbenen Magnetschwebesohlen auf den Markt, das dann auch prompt von Promi-Sportler XY bevorzugt wird.

Diese Superempfindlichkeit gegenüber den "falschen" Schuhen schon nach wenigen Laufkilometern kann ich bei mir aber gar nicht feststellen. Es sei denn in Form einer dicken Nahtstelle, die dann scheuert und Blasenbildung provoziert. In diesen Fällen, die bei meinen letzten Paaren aber nicht mehr aufgetreten sind, habe ich einfach ein Stückchen vorhandenes Bekleidungsleder als eine Art kleiner Flicken auf die entsprechende Stelle geklebt. Problem war damit zufriedenstellend gelöst.

Okay, das waren dann aber auch Treter für 10 Euro. Ich finde, 17 Euro muss man für gute Discounter-Laufschuhe heute schon investieren. Mit billigeren Schuhen macht man sich nur die Füße kaputt. :wink:

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aldidas hat geschrieben:S. ... Gut sieben Kilometer (lt. einmaliger GPS-Messung) sind allerdings auch eine ganze Menge, finde ich. Kann mir am Ende der Laufstrecke immer kaum vorstellen, dass es Leute geben soll, die noch mehr schaffen! - ?
:daumen:

So isses.

Wo gehst du denn immer während der Einheiten essen?

Zur Not kann man sich auch ne Pizza unter den Trinkgurt klemmen, zur Sicherheit.

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Ich bin auch zuerst in Billigschuhen aus dem Supermarkt gelaufen. Ich habe also den Vergleich gemacht.
Dann bin ich auf "richtige" Laufschuhe Preisklasse um die 100 Euro umgestiegen und es war wirklich eine andere Welt.
Ich habe dann sofort die Billiglaufschuhe in der Mülltonne entsorgt. Einmal ordentliche Laufschuhe, dann zieht man nie mehr so einen Schrott an.
Vor 14 Tagen habe ich mir für 49,90 Euro den aktuellen Nike Pegasus im Internet zum Schnäppchenpreis gekauft. Ich hatte den Pegasus auch schon vorher, daher wusste ich genau der passt in meiner Größe und so konnte ich im Internet gefahrlos bestellen.
Fazit: Für 49,90Euro habe ich einen wirklich guten neutralen Laufschuh für mich bekommen, da würde ich niemals für noch ein paar Euro einzusparen irgendeinen Schrott kaufen.

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Bengal hat geschrieben:Ich bin auch zuerst in Billigschuhen aus dem Supermarkt gelaufen. Ich habe also den Vergleich gemacht.
Dann bin ich auf "richtige" Laufschuhe Preisklasse um die 100 Euro umgestiegen und es war wirklich eine andere Welt.
Von einem bestimmten Modell auf alle Billigschuhe zu schließen, ist mit Sicherheit nicht sachgerecht.
Die Laufschule Marburg
Twitter
Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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Gueng hat geschrieben:Von einem bestimmten Modell auf alle Billigschuhe zu schließen, ist mit Sicherheit nicht sachgerecht.
*Zack!*

Die die ich weiter oben beschrieben habe (von LIDL), die sind wirklich nicht übel. Insbesondere das Interieur ist sehr robust. Und ich habe wie gesagt den Eindruck, dass sich die Qualität der Billigheimer in den letzten Jahren recht deutlich verbessert hat. Allerdings sind die durchweg immerhin auch um 70-80% teurer geworden.

Nike Pegasus ist durchaus ein gutgemeinter Tipp, den ich mir merken werde. Als nächstes werde ich aber erstmal die bereits eingekauften "Sportschuhe Gelände" (aktuelles Modell) von der Firma Bundeswehr testen. Ein Blick auf die Laufsohle lässt mich allerdings daran zweifeln, ob die überhaupt mal so lange halten werden wie die LIDLs - deren Mittelsohle ich aktuell trotz 4-5 Kilometer/Tag noch immer nicht durchgelaufen habe, obwohl jetzt so langsam schon der bare Fuß nach unten durchdrückt. Außerdem scheinen die Bundeswehrs gepanzert zu sein. Stocksteif und hart. Aber durchaus was für den Winter.

Will ja keinen neuen Thread aufmachen. Daher:

Gibt´s Geleinlagen speziell für Ballenläufer? Oder speziell für Supinierer? Habe meine nämlich gerade inspiziert - die sind natürlich auch für Überpronierer gemacht. Gut, man könnte auch sagen: Sie haben ein "Fußbett".
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