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Zum guten Schluss, zieht's mich zum Fluss, Hofener Sylvesterlauf 2011

Zum guten Schluss, zieht's mich zum Fluss, Hofener Sylvesterlauf 2011

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Warum sollte ich heute am letzen Tag des Jahres nochmals einen Wettkampf bestreiten? Zumal noch einen Zehner, die Distanz wo es mir am wenigstens gelingt den inneren Pacemaker auf „Lauftempo mit nebenher Quatschen ist noch möglich“ zu eichen. Okay, das ganze vergangene Jahr bin ich keinen Wettkampf über die Hecheldistanz gelaufen. Aber was will ich mir jetzt noch beweisen? Ein lauftechnisch erfolgreiches Jahr neigt sich für mich dem Ende dem Ende und zu reißen gibt es eigentlich nix mehr. Weder die Uraltbestzeit aus 2009 werde ich als Referenz nehmen können, noch die beiden Läufe aus 2010, da diese entweder amtlich nicht vermessen bzw. hügelig oder sowohl das eine wie auch das andere waren.

Ja und meine Jahreskilometer würde ich durch die läppischen 10 Kilometer auch mit wohlwollendster arithmetischer Aufrundung nicht mehr auf 3 Mille bringen. Zusätzlich macht sich draußen grautrüber melancholischer Landregen breit, ein Paradieswetter für Schweinehund-Paradigmen. Und es wird bereits nach weiteren Möglichkeiten gesucht der unliebsamen Leibesertüchtigung zu entkommen. Gute Vorsätze werden doch traditionell nicht vor dem ersten Tag eines noch jungfräulichen Jahres umgesetzt bzw. gebrochen, je nach Gusto. Aber vorrauseilender Gehorsam? Never, hämmert der schweinehündische Spielverderber. Und der heutige Tag ist ja auch noch vollgepackt mit allerhand was man das ganze Jahr vor sich hergeschoben hat und nach Möglichkeit heute noch dringendst erledigt werden sollte. Die übliche Jahresendschlusspanik halt. Ja und die kärgliche Restzeit des Tages könnte man doch endlich ausreichend mit der Interessenswahrnehmung der Liebsten verbringen. Oder mit der würdevollen Aufbereitung der eigenen Jahreschronik; ruhmreich geschönt verpackt.

Alles ganz easy also, oder. Hätte, da bloß nicht vor 2 Tagen der kleine Artikel über einen Lauf in Stuttgart-Hofen gestanden. Dahin könnte ich ja zu Fuß joggen. Mit diesem Warm-up und dem Auslaufen zurück in heimische Gefilde hätte ich meinen Langen Lauf zusammen, denn ich gestern auf magere 10 Kilometer eingedampft hatte. Die Startzeit 12.00 Uhr am Vereinshaus des SKG Max-Eyth-See würde für mein Vorhaben passen, doch noch ein paar zusätzliche Wochenkilometer einzusammeln. Einziges Manko bliebe eigentlich nur der Pressehinweis, dass es keine Nachmeldung gibt und eine Teilnahme daher nur noch eingeschränkt über eventuelle Restplätze möglich ist. Puh, dass erleichtert meine heutige Entscheidung für ein Pro auch nicht gerade

Ich bummele mit meiner Entscheidung durch den Morgen. Zudem werde ich zuhause noch als Vertreter meiner Frau in der Aufsichtsbehörde für zwei mehr oder weniger pubertierender Zöglinge gebraucht. So verrinnt die Zeit und draußen wird es auch nicht wirklich einladend heller. Doch dann ertappt mich mein Schweinehund wie ich beginne mein Laufzeugs zusammenzusuchen und mich entsprechend dem geplanten Einsatz umzuhäsen. Als sich der Schlüssel im Schloss umdreht stehe ich kampfbereit in voller Montur da, herausgeputzt wie ein Maienkäfer auf Brautschau und verabschiede mich schnell vom Orte der latenten Behaglichkeit. Nicht ohne zuvor noch die roten Renner zu schnappen. Schweinehund jault auf, denn er weiß per se was das für die heutige Tempovorgabe heißt. Nicht spaßig sondern sputig lautet die Devise.

Vielleicht doch ein bisschen zu hurtig der Aufbruch. Okay es ist 11:20 Uhr und ich muss mindestens 15 Minuten Fahrtzeit einrechnen. Das geht mir durch den Kopf als ich nach ein paar Kilometern feststellen muss das meine eh schon leichten Wettkampfschläpple heute XXL(ight) sind da meine orthopädischen Einlagen sich irgendwo befinden, bloß nicht in meinen beflügelnden Red-Shoes, die mir heute ordentlich Beine machen sollen. Wäre alles kein großes Thema, mit den Originaleinlagen ginge es schließlich auch, wenn die nicht gerade meinen anderen ollen Trainingstretern im Schuhregal Gesellschaft leisten würden. Heißa, Bremse Nummer eins jubelt Schweini. Wenn er sich da mal nicht täuscht. Zwischenzeitlich sollte er wissen, dass sich Schauläufer schon öfters ein paar Widrigkeiten auf dem Weg zum Start in den Weg gestellt haben. Und was hat es seinem Schweinhund gebracht? Schlussendlich hat er die vergleichenden lauftechnischen Leistungsüberprüfungen, kurz und prägnant auch Wettkämpfe genannt, trotz aller Nicklichkeiten immer noch irgendwie durchgezogen und ohne Blessuren bestanden. Also warum sollte mein Dusel am letzten Tag des Jahres nicht mehr für mich arbeiten. Erst recht nicht wenn Schauläufer seinen Schweinehund bei der heutigen Programmauswahl überstimmt - und Extrem-Couching statt River-Running das Rennen gemacht hat.

Apropos Rennen. Das beginnt jetzt etwas früher als vorgesehen. Zunächst mal als inoffizieller Lauf vom Parkplatz zum Startplatz. Zwangsweise ergibt sich schon mal ein erster halber Kilometer im zügigen 5er-Kilometerschnitt, allerdings werden diese beiden Daten amtlich nicht erfasst. Endlich kommt das Vereinsheim in Sicht. Aha, da laufen ein paar herum die verdächtig nach Sesselrumfläz-Abstinenzler aussehen. Ein paar sind sogar kostümiert. Hab ich was verpasst? Ist heute schon Fasching und das nicht der Neckarlauf sondern der Narrensprung? Naja, für die Kostümfetischisten der karnevalesken Hofener Scillamännle Homepage der Hofener Scillamännle e.V. wohl eher beides. Tanzen und springen…. Naja, springen werden Sie wohl nicht. Obwohl so eine Art Neckarpolka ginge heut schon. Oimal d'r Neckar nuff, Oimal d‘r Neckar wieder nonder.

Nach den ersten Irritationen eines diesbezüglichen Unifizierten habe ich mir die Startnummernausgabe im letzten Winkel des Untergeschoßes des Sportheimes gefunden. Schlange anstehen. Puh, 11:40 Uhr, eigentlich endet die Startnummernausgabe laut Homepage um 11:30 Uhr. Darf ich heute überhaupt noch ran. Schließlich haben die vor mir alle brav ihre Startgebühr überwiesen nach der möglichen Online-Anmeldung die nur zwischen dem 01.12 bis 24.12 möglich war. Endlich komme ich an die Reihe. Banges Fragen und Warten. Ja, kein Problem hier auf der Liste Daten eintragen, macht 10 €. Der nächste bitte. Auch so einer dem entgangen ist, dass es da einen kleinen Sylvesterlauf in der Region gibt der kaum publik gemacht wird. Ja, auch er die Stuttgarter Zeitung gelesen, Nummer gibt es auch gegen Cash. Der nächste schon hat aber Pech. Niente, Rien ne va plus, Feierabend, Finito. Dieser Schweineläuferhund hat Schwein gehabt. Ich dagegen habe jetzt ganz entspannende 15 Minuten um mich noch mental auf meinen Start vorzubereiten. Die Aufwärmübungen habe ich ja ungewollter Weise schon hinter mir. Den hierfür verantwortlichen Sprint auf asphaltigem Terrain haben meine Füße, trotz der unverfälschten Rückmeldung über das tiefer gelegte Fahrwerk, unbeschadet überstanden. Da der beiderseitige Uferweg heute, bis auf kurze Ausnahmen, durchgängig geschwärzt ist, steht einem längeren Schnelltest nichts im Wege. Also bleibt‘s dabei. Die Parole heißt: Volle Kanne, trotz kleiner Panne. Wär ja wohl gelacht, lauter Narren um mich rum und der Obernarr wird net narrisch. Paradoxon Maximale.

So, langsam wird es langweilig. Kein blechernes Gedröhne aus abgenudelten Boxen, kein lautes Mitgegröhle einer adrenalinüberladenen Läuferstampede und natürlich auch kein überdrehter Rotorlärm über uns kreis(ch)ender Helis. Stattdessen greift sich 5 Minuten vor dem Start der Veranstalter ein Megaphon und unterbricht abrupt die trügerische Ruhe. Kurze obligatorische Begrüßung und dann kommst. „Sollte heute jemand dabei sein, der sich zutraut an der Spitze zu laufen und den Lauf nicht kennt bitte melden, dann fährt jemand voraus. Aber eigentlich müsste die Streckenführung klar sein, man sollte nur so fair sein und nicht über die neue Brücke abkürzen.“ Ja nee, is klar. Übrigens wer genauer wissen will wo wir uns gleich am Fluss rumtreiben werden hier ist eine tolle Skizze, fresszettelmäßig aufs wesentliche beschränkt. Silvesterlauf Hofen. Als da wären vor allen die markanten Wendepunkte bestehend aus Schleusen. Im Detail geht es zunächst flussabwärts, also linksneckarisch bis zur Schleuse in Aldingen und nach trockener Querung des Stromes über die selbige wieder zurück bis man in Mühlhausen wieder über die dortige Schleusenbrücke darf. Dazwischen ist nix aufregendes auf dem Uferweg, wenn man mal von der großen Kläranlage absieht die zumindest die olfaktorischen Sinne berührt. Ach ja, ich vergaß das Parkhaus einer großen Kaufladenkette auf der gleichen Landseite, nomen est omen. Dort ist der neue Fußgängersteg in Form einer kühnen Hängekonstruktion, die Hofen mit Mühlhausen verbindet. Der Uferweg ist bis auf einen kurzen Abschnitt kurz vor Aldingen durchgehend asphaltiert, eine in, für die die es mit dem Gleichnehandlungsgrundsatz nicht so genaus sehen enn es um die Erzielung persönlicher Bestzeiten geht. Ich kenne die Strecke natürlich

So, noch knapp 2 Minuten, so langsam sollten die Läufer mal vorlaufen bis zum eigentlichen Start am Tor des Werksgeländes der Sandfang- und Rechenanlage des gegenüberliegenden Hauptklärwerks. Mal nicht zu weit hinten reindrängen lassen. Ist ja schließlich ein handgeschnitzter Lauf, einschließlich herrlich anachronistischer Chronometermessung. Der Countdown läuft. 5,4,3,2,1…Lift off. Äh, neh bodenständig heißt das: Los. Und dann geht es los. Erstmal eine saubere Rechts-Links Kombination um das Werksgelände herum, dabei das renaturierte Ufer linker Hand nur eines kurzen Blickes gewürdigt. Wir sind hier heute schließlich nicht zur Erholung da. Aufgrund des wieder stärker einsetzenden Regens sind erfreulich wenige Statisten auf der Rennstrecke unterwegs. Im Übrigen sieht es die Rennleitung als übertrieben Luxus an und Läufer hier mit so unnötig vielen Informationen wie markierten Streckenkilometer oder Markierungspfeilen ect. zu überfordern. "Back too he roots", ist angesagt. Und verlaufen kann man sich schließlich nicht. Auch wenn sich das Feld der knapp hundert Läufer schnell auseinanderzieht, die Richtung ist so klar wie der Neckar trüb. Bolzgerade immer der Nase nach. Und deren Empfinden wird erst auf der anderen Flussseite längerfristig getrübt werden.

Zunächst mal geht es volle Lotte weiter, auf gut schwäbisch: s‘wird g‘räufelt wie‘d Sau. Der Weg wird jetzt landseitig durch das sogenannte Oeffinger Scillawäldle begrenzt. An der Uferseite taucht plötzlich unvermittelt der blödsinnige Aussichtsteg auf, der auf die ehemalige Anlegestelle des Neckar-Käpt’n Neckar Käpt'n: Home hinweisen soll. Sieht für mich aus wie eine Sprungschanze. Boewingloh und Helfbernd GmbH - 2009 Landschaftspark Neckar Naja auch mit viel Anlauf wird es mir nicht reichen das nur einen Katzensprung entfernte andere Ufer trockene Fußes zu erreichen. Durchnässt bin ich zwar schon, aber der Gedanke, dass der vorher passierte Sandrechen meinem überschaubaren Resthaaranteil einen akkuraten Mittelscheitel verpasst treibt mich schnell weiter. Zudem möchte ich den vorhandenen Gütegrad des Neckarwassers nicht beinträchtigen. Obwohl vielleicht gibt es eine noch weitgehedn unerforschte Korrelation zwischen Wasserhärte und Tempohärte.
Der jetzt kurzzeitig kiesige Weg verläuft nun etwas abgerückt vom Ufer, rechter Hand ist nun eine steile bewaldete Böschung. Ein kurzer, fast unmerklicher Anstieg führt hinein in das kleine Industriegebiet von Aldingen. Weiter geht es auf der Anlieferungsstraße bis zum U-Turn über die einspurige Fahrbahn der Schleuse. Dort ist beidseitig nur eine sehr schmale Schrammbordkante auf der gelaufen werden muss, sofern entgegenkommender Einbahnverkehr die Straße blockiert. Leider kommt mir etwa auf in Schleusenmitte ein Auto entgegen und ich muss zum Ausweichen scharf links ran. Hmmpf, nix wie weiter zum anderen Ufer bevor der nächste PS-Ritter zum ungleichen Duell auffordert. Endlich drüben, folgt eine scharfe Rechtskurve, die ich vorbei an zwei verdutzt schauenden beweglichen Pylonen mit vollem Speed nehmen will. Und jetzt schön in die Kurve legen. Ahh, Sch… die Haftmischung meiner Rennslicks ist dem nass glitschigen Betonbelag unterlegen. Meine elegant eingeleitete Parabelkurve tangentiert plötzlich zwischen Null und unendlich. Unendlich viel Dusel, für einen Dussel. Mal wieder Meister Massel über Gebühr in Anspruch genommen. Hoffentlich verlangt mein Schutzengel heute keinen Feiertagszuschlag, für die glimpflich abgelaufene Feindberührung. Kaum zurück in der Vertikalen wird die Laufarbeit wieder aufgenommen als sei grad nix gewesen. Aber es gelingt nicht ganz den Vorgang zu bagatellisieren, mein sanftes aufklatschen auf Mutter Erde wurde von den beiden vor mir hereilenden Läufern wahrgenommen. Die sofort ihr Tempo verlangsamen, sich umdrehen und fragen ob was passiert sei. Danke Jungs, soviel Fürsorge genieße ich sonst ja nicht mal bei Muttern. Jetzt bloß den Heldenblick aufsetzen. Klaro, alles spitzenmäßig oder heimatsprachlich knapp: Noi, s'isch nix passiert. Dafür pressiert es jetzt umso mehr. Dranblieben an der kleinen Gruppe vor mir, heißt es jetzt. Als ich aufgeschlossen habe, wird nochmals anteilnehmend nachgehakt. Geht’s. Ja, s’geht. Und tschüss. Hab jetzt schon ein bissle ein schlechtes Gewissen, meine Helfer in spe einfach so zu überholen. Ich fasse den festen Vorsatz sollte ich in eine ähnliche Situation bei einem Mitstreiter beobachten genauso uneigennützig Hilfe anzubieten.

Jetzt erst mal nach vorne schauen. Obwohl ein bisschen nachdenklich bleibe ich schon noch wegen der unnötigen Zirkuseinlage, die dank langer Laufhose und Handschuhen nahezu schrammenfrei ausging. Jetzt heißt es erst mal ruhig durchatmen und dann die Nase aus dem Wind drehen. Richtig, das große Rührwerk der sanitären Endprodukte naht unweigerlich. http://www.stuttgart-stadtentwaesserung ... hausen.pdf Geschlagene 1,8 Kilometer hat man nun linkerhand Aussicht auf die Errungenschaft modernster Klärtechnik. Ab und an sind sogar Schautafeln für die Hardcorefans am hohen Zaun befestigt, die die Abläufe erklären wie man Wasser zu Wein, äh ne halt das war ja ein anderer, wieder in neues Wasser verwandelt. Naja, solange mir niemand weiß machen will, das man aus jeder Sch…… Geld machen kann, welches bekanntlich nicht sinkt, ist mir das Ganze eh schnuppe. Und solange der leichte Schnupfen, den ich mir vor Weihnachten eingehandelt habe den Geruchssinn meines Zinken lähmt, sowieso.

Irgendwann ist auch dieser urbane Abschnitt passiert und der Ort allen Übels, dem die menschliche Verdauung folgt, wird erreicht. Steht das gelbe M nicht für Magenkrank und das C für Closetsitzung. Egal, mein Riechkolben bleibt weiterhin außer Funktion. Gut so. Hier beginnt auch der Brückenschlag, vom bürgerlich geprägten Burgerparadies ist es die kürzeste Verbindung, zum seelenrettungsverheißenden Ufer des tiefkatholisch geprägten Hofens. Wer es mit dem Herrgott und dem Gewissen nicht so genau nimmt kann hier auf Abwege geraten verführt von der Verheißung neuer persönlicher Bestzeiten. Ich bleibe aber auf dem Pfad der Tugend und nehme den von ein paar anfeuernden „Auf den letzten Drücker Sylvestereinkäufern“ vorgesehene Route via Mühlhausen, vorbei am Fast-Fit-Tempel der entgegen seinem ähnlich klingenden Namenspatron eher der negativen Kalorien-Energiebilanz verschrieben hat. McFit - Einfach gut aussehen - Fitness-Studio - DE - McFit GmbH - DE Kaum ist der Ursprungsort schweißgeplagter Sixpack- und Knackpoträume passiert taucht das Onkelpendant Fast-Food-Check: KFC macht jetzt Burger, nur nicht richtig - Nachrichten Panorama - WELT ONLINE des Schnellfreß-Clown Ronald McDonald ? Wikipedia auf der mich stark an Uncle Sam’s Gesicht Uncle Sam - Television Tropes & Idioms
nach dem regelmäßigen Genuss dieser undefinierbaren zähen Brätlings-Kaumasse erinnert, die zur besseren Tarnung in zwei lätschige Weckle gepresst wurde.

Der Spuk ist schnell vorbei und die zweite Schleusenwende wird genommen. Unterhalb der Burg Hofen geht es auf die letzten Meter zum Ziel am Vereinsheim. Die beiden vor mir passe ich bis dahin nicht mehr ab. Egal, ich habe fertig und lasse es vollends laufen. Das jetzt keine falschen Assoziationen aufkommen. Ich hab niemals nicht ins unseren malerisch trübgefärbten Neckar gepinkelt, der Sinn und Zweck einer Großkläranlage hat sich mir insoweit nicht erst heute erschlossen. Im Vereinsheim war es auch viel gemütlicher und zumindest von oben trocken. Auch meine Nase konnte zwischenzeitlich wieder befreit aufatmen. Und nachdem ich ins Ziel gehechelt bin kann ich auch Jahresbilanz ziehen. Die spontane Aktion hat, trotz Dauerdusche von oben und dem kleinen Hoppala, Spaß gemacht. Die Zeit ist verdächtig gut um nicht zu sagen zu gut für einen amtlich vermessenen Zehner. Naja, Freund Garminle zeigt mir an, das wir trotz ordentlich abgelaufenem Kurs wohl fast einen Kilometer weniger zusammen die tolle Gegend genießen durfte. Ich entdecke einen weiteren Fresszettel neben dem Vereinsheim. Unser Lauf ist 9,666 km lang. Ja, klar, Helau, Kölle Alaaf, Hummel, Hummel sag ich da nur. Ich könnte mir jetzt die 40:05 narri, narro ans Revers heften. Umgerechnet auf 10 km wäre ich tatsächlich meiner alten Bestzeit davon g'saut. Apropos: Ich höre grad wie mein Schweinehund sich devot zurückmeldet und meint die blöde Schnellraserei sollten wir uns 2012 schenken. Ne, ne mein Gutster, ich will schon noch wissen was geht wenn ich endlich mal einen geeichten Lauf unter die Füße nehme. Apropos unter die Füße. Sollte ich beim nächsten Start bewusst mein Fahrwerk wieder Tieferlegen um degeneriert zu neuen Traumzeiten abheben zu können. Erstmalig ergebe ich mich heute einer gewissen Dekadenz als ich mich nun schnellstens zurück zum Auto aufmache um das heimelige anmutende häusliche Ambiente aufzusuchen.
13.04. 12h Lauf Grüntal 53,55k
14.04. LIWA-Mara 04:56:44
27.04. Tri-speck 69 km 1100 hm
28.04. Ditzinger Lebenslauf
05.05. Trolli-Mara
11.05. Albtraum 115 k 3000 hm
06.07. Heuchelbergtrail 50 k
28.07. Schönbuch Trophy 47, k 1300 hm
17.08. 100 M Berlin
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