alsterrunner hat geschrieben: Wenn ich nen Hallensportfest mit 500 Leuten und quasi-ehrenamtlichen Offiziellen veranstalte und dann kommen womöglich 50 Leute drei Tage später, wenn sich niemand mehr an was erinnern kann... wie soll das gehen? Da ist die Regel "max. 30 Minuten später, da kann man sowas schnell regeln" eigentlich doch sinnvoll.
Natürlich muss da eine Abwägung stattfinden zwischen dem, was von den (meist ehrenamtlichen) Offiziellen zu leisten ist und dem, was schön wäre. Eine 24h Frist die beginnt, nachdem die Liste im Netz steht, könnte ich mir für solche Fälle durchaus vorstellen.
Die wirklich wichtigen Fälle, bei denen es um die vorderen Platzierungen geht, werden eh meist gleich vor Ort geklärt - also so viel wird da binnen 24h nicht kommen, und Beschwerden müssen ja auch wohl begründet sein. Im Idealfall hätte der Kampfrichter, bei dem die Beschwerden eingehen, Videomaterial vom Zieleinlauf auf dem Rechner, so dass er solche Fälle wie den berichteten mit wenig Aufwand klären kann. Wenn die Wahrheit leicht festzustellen ist, sollte man ihr auch gerecht werden.
Meine Erfahrung hier in der Region ist, dass es doch viel Kulanz gibt, wenn man ein entsprechendes Verhältnis zu den Offiziellen aufgebaut hat, was mit Freundlichkeit und Respekt durchaus gelingen kann, solange da nicht zufällig die schlimmsten Neurotiker sitzen, was hier aktuell zum Glück nicht der Fall ist.
Bei den größeren Meisterschaften gibt es dann so viele offizielle dass es häufig einfach Glückssache ist, wie vernünftig diejenigen sind, mit denen man es zu Tun bekommt.
Zu der hier angeführten DQ beim Volkslauf: Absolut überflüssig, da ist jemand Opfer schlechter Laune oder einer Profilneurose geworden. Da sollte man sich ruhig öffentlichkeitswirksam beschweren, Veranstalter die in dem Zeitenbereich LäuferInnen mit solchen Begründungen disqualifizieren, gehören zu recht angeprangert.
Die Regel mit dem Anfeuern kann eigentlich bei WK außerhalb von Stadien keine Anwendung finden, da könnte man eher auf verbotenes Pacemaking abstellen, wenn jemand mitläuft.
Es gibt hier in der Gegend einen Trainer, der immer wieder mit dem Fahrad begleitet, obwohl auch schon Läufer von ihm deswegen disqualifiziert wurden, der ist wirklich so dreist, dass ich über jede weitere Disqualifizierung seiner Schützlinge dankbar bin. Aber da geht es auch nicht um ein paar meter im Zieleinlauf, sondern um echte Unterstützung auf der Strecke, um reale Vorteile.
ToMe hat geschrieben:
So ist das halt leider bei den (Volks)läufen, etliche werden es nicht mehr lernen,
Vielleicht ist es so, weil es nicht nur bei Volksläufen so ist. In einer Gesellschaft, in der fragwürdige Vorteilsnahme mittlerweile nach dem höchsten Repräsentanten dieser mit "wulffen" benannt wird, muss man sich doch nicht mehr wundern über die LäuferInnen, die sich beim VL vorne hinstellen. Das ist möglicherweise das Ergebnis von Erziehung und Sozialisation in einer Gesellschaft, in der Ellbogeneinsatz höher eingeschätzt wird als Respekt und Rücksichtnahme.
Zu den Ohrstöpseln: Soweit ich weiß, gab es leider sogar vom DLV eine Mitteilung, in der angewiesen wurde, dass eher nicht zu ahnden. Da passt man sich eben der Kundschaft an. Wes Brot ich ess ...
Gruß
C.