Später werden bestimmt noch weitere Berichte folgen. Nu aber zunächst zu meinem Bericht.
Ich bin aus Ehrwald nach Hause gefahren und hab mich gegen 16 Uhr auf den Weg zum Grüntensee gemacht. Das Wetter ließ nix tolles erahnen, auf höhe Kempten kam vom Himmel runter was ging. Es schüttete wie aus den berühmten Eimern. Das konnte ja lustig werden.
Ich traf um 17:15 ein, nachdemichmich *pfeif* verfahrenhabe *pfeif*
Man könnt nicht glauben, dass ich letztes Jahr auch schon diesen Lauf gemacht hab
Am Grüntensee angekommen, hab ich mein Auto in ein Feld gestellt, das als Parkplatz diente, darüber gibts auch noch was zu erzählen, aber später
) Ich guckte so durch die Runde, wo denn meine Laufkameraden aus Ehrwald seien, aber dank Greenhörnchens leicht auffälliger Haarfarbe konnte ich den Pulk der Ehrwaldfighter nach geschätzten 1,2 Sekunden unter 500 Leuten ausmachen.
Es wurde echt schon Zeit, dass ich mir meine Startnummer abholte. Ich hatte die Nummer 401, machte mir die dran und jeder meinte, dass das doch wohl eine Nummer für den 10er sei und nicht für den Halbmarathon. Ich war mir aber total sicher, dass ich für den HM gemeldet hab. Also hab ich einen Organisator gefragt, ob ich die richtige Nummer hab und siehe da..... Jo..... is Halbmarathon.
Nachdem es nicht mehr regnete und es sogar aufhellte hab ich Greeni beauftragt auf meine Regenjacke aufzupassen. Danke Danke
Die Stimmung unter uns war super, es fehlte nur noch der Startschuß.
Der Sprecher zählte die Zeit runter, noch 10,9 usw. 3, 2, 1, und ...........
Nix Schuß, aber wir sind alle schlau und haben uns gedacht, dass wir auch ohne Startschuß loslaufen dürfen
)Also setzte sich der ganze Pulk in Trab und platschte los.
Sofort ging die Zickzackrennerei los, weil jeder versuchte den gr0ßen Pfützen auszuweichen, die verlockend braun auf dem Schotterweg aufgestellt wurden, vielleicht kams ja auch vom Regen.
Ich wollte eigentlich erst mal mit einem Schnitt von 5:00 loslaufen und gucken wie ich das vertrage, schliesslich haben wir eine harte Ehrwaldwoche hinter uns
:hmm: Ich kam am ersten Kilometerschild vorbei und stellte fest, dass ich diesen mit 4:38 zurück gelegt habe :stupid: Ich grübelte darüber nach und lief plötzlich an Erik (E.T.) vorbei. Diesem hab ich anvertraut, dass ich viel zu schnell unterwegs bin. Darauf bildete sich folgender Dialog.
Charly: Ich bin viiieeeeelllll zu schnelll
Erik: Wer ich??
Charly: Ne ich!!
Erik: Wer du??
Charly: Ja ich!! Viel zu schnell!
Erik grinst
Dialogende
Es dauerte nicht lange, da trabte ich an Alpi vorbei. Hier bestand der Dialog lediglich aus `Ja Servus Charly` und `Servus Erich`
Den 2. Kilometer hab ich in 4:48 geschafft, immer noch zu schnell, aber es ging mir gut. Die Strecke war heute echt übel, überall Pfützen und Schlamm, man kam kaum mit ausweichen nach aber hin und wieder musste man voll durch die Pfütze, was für eine Freude. Das Feld hat sich mittlerweile ordentlich entzerrt, ich hörte in mich hinein. Beim dritten KM hatte ich immer noch eine Zeit von 4:45, ich wusste, das geht nicht gut. Auch bei 4 war ich bei 4:48 und hatte beim 5. Km eine 5:05, lag hier daran, dass ich an der Verpflegungsstelle ein paar Schritte ging, trotzdem merke ich jetzt schon, dass es nicht leichter wird. Die ersten 5 Km sind noch relativ angenehm zu laufen, aber auf der anderen Seite des Sees wirds profiliert und hügelig. Km 6 war bei 5:01, also eigentlich die Zeitvorgabe die ich von anfang an geplant habe, aber ich machte mir keine Illusionen, dass ich das Tempo durchhalte. Die Zeiten wurden langsamer, zum Einen wegen dem Gelände, zum Anderen lag es an mir, die Kräfte schwanden. Mittlerweile kam von hinten der Führende des 10-Km-Laufes angespritzt und ward auch schon wieder bei der nächsten Kurve verschwunden. :shock2: Achja, der 8. Km war wieder bei 4:48, aber nu kommt er der Staudamm, die Hölle des Grüntensees. Die Steigung ins Verderben. (nanana, wir wollen doch wohl nicht übertreiben?) Ich lief noch ein paar Schritte die Steigung hoch, musste dann aber gehen und wer kommt an mir vorbei gefedert? Immer noch mit perfekter Frisur, immer noch lächelnd, Schweiß kennt er wohl nur in der Wüste? Jo, der Erik brettert den Berg hoch, als wär der überhaupt nicht da :shock2: Er muntert mich beim vorbei Laufen noch auf und ward schon nicht mehr gesehen. Oben angekommen geht es 200 Meter auf der Staumauer entlang um dann in einer erneuten Steigung weiter nach oben zu führen. Ich kannte die Steigung, dennoch war ich völlig platt, als ich oben war. Die Zeit: 5:25, der nächste lag bei 5:15. Nun sind 10 Km geschafft und kam am Publikum vorbei. Greeni hat mich zwar mit HÖÖÖHH gerufen, weil ihr genau in dem Moment mein Name entfallen ist, daher hab ich sie trotz der leicht auffälligen Haarfarbe nicht gesehen. ODO hab ich gesehen, er hat Fotos von uns gemacht, also alle Kraft zusammen nehmen und grinsen
Auf gehts in die zweite Runde. Diese Runde war echt hart für mich. Ich hab mir an der Verpflegungsstelle zeit gelassen und trotzdem eine Zeit von 5:12 gehabt. Den 12. Km schaffte ich in 5:05 und hatte schließlich Bogi im Blickfeld. Da denk ich mir doch, dem läufst du hinterher, der Bogi hat ein gutes Tempo drauf. Zwischendrin kam noch eine Wasserstelle und ich lief an Bogi winkend vorbei. Da guckt er
) Lang dauerte es nicht, da überholte er mich wieder. Man, gings mir mittlerweile dreckig, ich war schon jetzt nach 13 Km (5:07) fertig mit der Welt und sehnte das Ziel herbei. Also wieder an Bogi hingehängt und versucht den Kopf abzuschalten. Km 14 war wieder bei 5:07, es kam schliesslich wieder die Verpflegungsstelle und eine Gehpause. Nun gings ans Eingemachte, der Km war nur in 5:42 zurück gelegt. Gut, ich kanns auf die Gehpause schieben. Der 16. Km war bei 5:16, ich schloß auf Bogi auf und hab ihn überholt, obwohl ich den 17. Km nur in 5:30 geschafft habe. Bogi ist schwer eingebrochen, die Strecke war einfach so heftig bei diesem Matsch. Ich weiss zwar nicht wo plötzlich bei Km 18 die 4:58 herkommt, aber bitte, nehm ich doch gern
) Hab ich schon von der Staumauer erzählt? Gut! 10 Km später ist die tatsächlich doppelt so hoch, doppelt so steil und einfach nur fies. Ich ging den Berg hoch, trabte die Mauer entlang, stapfte stoisch den nächsten Berg hinauf und endlich war dies bewältigt. Zwischendrin noch das 19. Km Schild, die Zeit genommen und hingenommen, dass es eine Zeit von 5:46 war. Es ging bergab und nachdem ich keine Kraft mehr hatte liefen die Füße immer schneller dahin, da war nix mit bremsen. Nicht mal mehr 2 Kilometer, das schaffst du doch Charly, da geht noch was, aber es ging eben nix mehr. Nach 20 Km (Da fehlt ein Kilometerschild) kommt man am Zielbereich vorbei und muss noch eine kleine Schleife drehen. Riesenbegesterung bei der Ehrwalder Truppe, frenetisches Anfeuern. Gleich hab ichs geschafft. Nur noch ein paar hundert Meter durch den Campingplatz, wieder in den Zielbereich gelaufen und meine Fans angegrinst. Musste ich ja, schliesslich waren die mit Fotoapparat bewaffnet und stellen bestimmt die Bilder ins Forum. Das Ziel hab ich durchlaufen in 1:46:42 Netto. Ich glaub das ist sogar meine persönliche Bestzeit, weiss ich jetzt gar nicht so genau, es kann sich nur um Sekunden handeln. Sicher bin ich hochzufrieden mit der Zeit, schliesslich waren die Umstände alles andere als einfach.
Bogis Zieleinlauf hab ich nicht gesehen, aber Alpi kam schliesslich nach 1:51 ins Ziel, zwar mit rotem Kopf, aber trotzdem sehr fröhlich
Nach der Labsal am Versorgungsstand waren wir wieder alle vereint, man sprach über seine Zeiten, ob man zufrieden war usw. Moori hat mal eben seine Bestzeit nach unten korrigiert. Aber damit musste man ja rechnen :stupid: , wenn man 3 HM in 4 Wochen macht
) Die Zeiten von uns allen, soweit ich sie im Kopf hab, kann ich ja mal erzählen. Aber nicht schlagen wenns falsch ist
Runningmanthorsten kam auf den 12. Platz in 1:23. Er hatte sich mehr erhofft.
E.T. schaffte den HM in 1:41
Moori in 1:43
Ich in 1:46
Bogi in 1:47
Alpi 1:51
Den Rest weiss ich nicht beim HM
Den 10 er hat Ralf in 55 Minuten geschafft (es geht also auch mit 7 Weizen als Carboloadinggetränk am Vortag)
) und Regina in 1:14. Ihr persönliches Ziel haben sie damit erreicht. Nachdem alle Hunger hatten und Moori und ich abgeraten haben, bei der Preisverteilung etwas zu futtern, weils viel zu lang dauert, kam die Zeit des Abschiedes von Moori und mir, weil wir nicht mehr nach Ehrwald zurück kehrten sondern in der Heimat blieben. ;( ;( ;( ;( ;(
Ich ging zu meinem Auto und muss noch von dem zu Anfang gesagten Abenteuer -Parken in der Wiese - erzählen.
Die Wiese war keine Wiese mehr als ich ankam, es war einfach nur noch ein Acker. Klar, durch den Regen wurde die Wiese von den Autos zerlegt und nachdem es aus dem Feld leicht hoch auf die Straße geht, ist es zu lustigen Szenen gekommen. Es gab auch hier sehr viele Zuschauer, die Stimmung war fast noch besser als an der Laufstrecke. Vielleicht dachten die Leute ja auch, dass es sich hier um ein Stock-Car-Rennen handelt. Überall standen die Autos mit laufendem Motor herum, in gebührendem Abstand zur Straße. Zwei junge Männer standen an der Straße und zeigten an, ob die Straße frei war. Winkte einer der Beiden gings los. Vier oder fünf Autos schlitterten gleichzeitig los um fahrt zu gewinnen, aber es konnten ja nicht alle gleichzeitig auf die Straße hoch, das hieß, dass zwei Autos wieder abbremsen mussten, was natürlich zur Folge hatte, dass diese nicht mehr vorwärts oder rückwärts kamen. Also musste der bereitstehende Traktor die gestrandeten Autos an den Haken nehmen und aus dem Siff ziehen. Die Zuschauer haben sich köstlich amüsiert und klatschten und jubelten den Autos zu, die es aus eigener Kraft schafften, die `Versager` wurden ausgelacht
) War die Bahn wieder frei, gings in die nächste Runde. 4 Autos bretterten los, 1 oder 2 schafften es. Auch Moori zählt zu den Gewinnern. Das gab mir Mut, ich also gewartet bis gewunken wird, losgefahren und wieder gebremst, weil schon ein paar Autos vor mir eingeschert sind. Tja, fast Pech gehabt, ich saß fest, versuchte aber mit der Wiegetechnik aus dem Schlammassel raus zu kommen und dies gelang mir auch.
Ich also zurück auf meinen `Startplatz` und wieder gewartet. Die Bahn war wieder frei, der Traktor hat die Bahn frei gezogen, es wurde gewunken und los ging die wilde Fahrt. Diesmal hatte ich die Nase vorne, gewann an Geschwindigkeit und schaffte es mit einem Rumpeln auf die Straße hoch. Repektables Hurra und getöse der Zuschauer war der Lohn. Ich zeigte die Siegerfaust aus dem Auto und machte die Bahn frei, weil ja nun wieder der Traktor zum Einsatz kam und bergen musste.
Das soll mein Bericht gewesen sein, der viel zu lange geworden ist. Sorry, aber ich konnt nix auslassen.
Es war sehr unterhaltsam, lustig und abenteuerlich heute.
Grüsse Charly - Das Sprintluder DOO
Klasse Zeit, Klasse Bericht!
:roll: :look:
