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langsamer Marathon als Marathonvorbereitung?

langsamer Marathon als Marathonvorbereitung?

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Hallo Zusammen,

am 06.Mai möchte ich meinen ersten Marathon laufen. Ziel: unter 4 Std. Meine 10km und HM Zeiten, sowie meine Trainingszeiten lassen das mit kleinem Zeitpuffer von 15 Minuten zu. Jedoch bin ich noch nie weiter als 30 km gelaufen, lt. diverser Marathonpläne sollte man max. 35 km in der Vorbereitung laufen. Nur ist es bei mir so; solange ich noch keine 42,2 gelaufen bin, bin ich mir auch nicht sicher das zu schaffen. Meine Überlegung daher: Am 15.04. findet bei mir vor der Haustür der Thermenmarathon in Bad Staffelstein statt, also 3 Wochen vor dem Marathon. Ist es sinnvoll den Marathon in langsamer langer Lauf Zeit (6:20) mitzumachen? Problem ist noch, der Lauf ist ein Landschaftslauf mit ordentlichen Steigungen gleich zu Beginn, der geplante Marathon ein sehr flacher (10m Höhe auf der Gesamtdistanz).
Bin mal gespannt auf Eure Einschätzung,

XX21

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Von dieser Idee würde ich Abstand nehmen.
Erstens ist 3 Wochen vor dem eigentlichen Marathon ein Trainingsmarathon für einen Ersttäter zu knapp. Denn du wirst kaum das Tempo wie in einem Trainingslauf gestalten können und benötigst anschließend gut 1-2Wochen bis dein Körper die Belastung wieder volkommen weggesteckt hat. Mit zunehmender Erfahrung und steigendem Trainingszustand ist so etwas natürlich möglich, aber bei einem ambitionierten Zeitziel auch nicht ratsam.
Zweitens weißt der Thermenmarathon gut 500HM auf und ist damit nicht ohne und würde dich zum einem im Hinblick auf die Regeneration zu stark belasten (siehe Erstens) und zum anderen fehlt dir noch jegliche Erfahrung auf einer solchen Strecke, was das Unterfangen erschweren dürfte.
Drittens geht man bei (Ultra-)Marathons davon aus, dass die zu laufende Streckenlänge nicht im Training simuliert werden muss. Das bedeutet für dich, dass du dich im Training darum kümmern solltest ausreichend 30-35km zu absolvieren. Die "fehlenden" km wirst du im Wettkampf und der damit verbundenen emotionalen Situation bewältigen können. Die allermeisten führen in der Vorbereitung auf einen Marathon keinen Marathon als Training durch, beispielsweise bin ich letzes Jahr meinen ersten 100km Lauf gelaufen und hab nur geschaut, dass ich einmal in der Vorbereitung in einer ganzen Woche auf 100km komme - und es hat trotzdem gut geklappt.
Viertens kenn ich jetzt nicht deine Zeiten auf den Unterdistanzen, allerdings sind die Umrechnungstabellen für Zeiten bei einem Marathondebut mit Vorsicht zu genießen, meistens ist man nämlich zu schnell unterwegs und büßt dann auf den letzten 10km.
Ansonsten wünsch ich dir bei deinem sub4h Versuch gutes Gelingen und viel Spaß
Gruß Thorsten

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xx21 hat geschrieben:Hallo Zusammen,

am 06.Mai möchte ich meinen ersten Marathon laufen. Ziel: unter 4 Std. Meine 10km und HM Zeiten, sowie meine Trainingszeiten lassen das mit kleinem Zeitpuffer von 15 Minuten zu. Jedoch bin ich noch nie weiter als 30 km gelaufen, lt. diverser Marathonpläne sollte man max. 35 km in der Vorbereitung laufen. Nur ist es bei mir so; solange ich noch keine 42,2 gelaufen bin, bin ich mir auch nicht sicher das zu schaffen. Meine Überlegung daher: Am 15.04. findet bei mir vor der Haustür der Thermenmarathon in Bad Staffelstein statt, also 3 Wochen vor dem Marathon. Ist es sinnvoll den Marathon in langsamer langer Lauf Zeit (6:20) mitzumachen? Problem ist noch, der Lauf ist ein Landschaftslauf mit ordentlichen Steigungen gleich zu Beginn, der geplante Marathon ein sehr flacher (10m Höhe auf der Gesamtdistanz).
Bin mal gespannt auf Eure Einschätzung,

XX21
Gröbst möglicher Unfug :D

Im Training max. 3,5h laufen!


gruss hennes

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xx21 hat geschrieben:Hallo Zusammen,

am 06.Mai möchte ich meinen ersten Marathon laufen. Ziel: unter 4 Std. Meine 10km und HM Zeiten, sowie meine Trainingszeiten lassen das mit kleinem Zeitpuffer von 15 Minuten zu. Jedoch bin ich noch nie weiter als 30 km gelaufen, lt. diverser Marathonpläne sollte man max. 35 km in der Vorbereitung laufen. Nur ist es bei mir so; solange ich noch keine 42,2 gelaufen bin, bin ich mir auch nicht sicher das zu schaffen. Meine Überlegung daher: Am 15.04. findet bei mir vor der Haustür der Thermenmarathon in Bad Staffelstein statt, also 3 Wochen vor dem Marathon. Ist es sinnvoll den Marathon in langsamer langer Lauf Zeit (6:20) mitzumachen? Problem ist noch, der Lauf ist ein Landschaftslauf mit ordentlichen Steigungen gleich zu Beginn, der geplante Marathon ein sehr flacher (10m Höhe auf der Gesamtdistanz).
Bin mal gespannt auf Eure Einschätzung,

XX21
So was hab ich früher auch gemacht. Aber drei Wochen vor einem Marathon mit Zeitambitionen und ohne Marathonerfahrung würd ich eher dagegen votieren. Aber einfach aus Spaß am Laufen und ohne Zeitambitionen kann man das schon machen.

Siegfried

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Hennes hat geschrieben:Gröbst möglicher Unfug :D

Im Training max. 3,5h laufen!
functionellfitnesser hat geschrieben:ganz kurz ... totaler Schwachsinn, aber ist nur ein persönlicher Erfahrungswert, laufe 3 oder besser 4 Wochen vorher einen halben, dient der Formüberprüfung, Tempohärte, Selbstbwußsein usw.
Das kann ich so nicht bestätigen.

Es ist zwar für einen Ersttäter sicher nicht empfehlenswert einen Trainings-Marathon zu laufen (v. a. weil die Zielgeschwindigkeit trotz der wesentlich profilierteren Strecke nicht soo viel langsamer ist - 5:40 zu 6:20) aber auch kein komplette Unsinn.

Als Trainingsmarathon generell sind profilierte Strecken sogar besser, weil bergauf der Laufapparat nicht so belastet wird - ich bin 2010 4 Wochen vor dem Marathon in München (3:09h) den Jungfrau-Marathon (1800 Höhenmeter) mitgelaufen (4:53h). Die 4:53 waren gut unter meinen Möglichkeiten, ich konnte am nächsten Tag deshalb schon wieder weitertrainieren und für den Marathon hat's imho auch geholfen.

Mein Fazit zur Frage: Kann Sinn machen, aber nicht vor dem Erstlingswerk, beschränk' Dich auf 35er mit Endbeschleunigung, die sind hart genug. :wink:
Grüße

schneapfla

I was running so fast - it was like the trees were standing still!

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schneapfla hat geschrieben: Mein Fazit zur Frage: Kann Sinn machen, aber nicht vor dem Erstlingswerk, beschränk' Dich auf 35er mit Endbeschleunigung, die sind hart genug. :wink:
...nur darum gings :D

gruss hennes

Dankeschön!

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Besten Dank für die vielen gut begründeten Antworten!

Ich bin ein pragmatischer Mensch, wenn das in Salzburg am 5.6. niix wird unter 4 Std., dann erklär ich den Lauf kurzerhand als Trainingslauf und versuchs ein paar Wochen später in "Ferd" (Rennsemmel wird wissen, wo das ist).
Gruß und Danke,
XX21

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Ja ich weiß, wo das liegt :) obwohl ich eigentlich aus der viel schöneren Stadt nebenan komme.
Ich werd vermutlich auch in Bad Stafftelstein laufen, passt ganz gut in die Vorbereitung. Falls du es nicht lassen kannst, schick mir einfach ne PN und vielleicht könn ma dann ein Stück zusammen laufen.
Die Strecke in Salzburg kenn ich nicht, allerdings kann ich zu "Ferd" sagen, dass es ein Rundkurs ist und es auf der zweiten sehr einsam werden kann, weil die meisten nur den HM laufen und die Zuschauer nach der ersten Runde auch das Weite suchen.
Gruß Thorsten

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Ich werd mir das mit Staffelstein nochmal seeehr gut überlegen, ich kenn die Gegend dort und auch den Aufstieg zum Staffelberg und zum Kloster Banz. Heftig!
Wenn ich allerdings so wie derzeit beim Laufen bleibe, auf jeden Fall nächstes Jahr. Schon allein wegen der Landschaft, für mich mit die schönste Ecke in unserem ohnehin schönen Frankenland.
Die Strecke in Fürth kenn ich vom letzten Jahr, bin allerdings nur einmal rumgelaufen. War ganz schön warm und dieses Jahr ist der Lauf ja noch weiter Richtung Sommer. Ob allerdings Salzburg im Mai viel kühler ist....Ich werds sehen, Wüzburg gibts ja auch noch.

Gruß,
XX21

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Dann weißt du ja, was der Lauf in Staffelstein für eine Nummer ist. Nicht vergleichbar mit einem gewöhnlichen Stadtlauf, bei dem alles unternommen wird, um jede Steigung zu vermeiden. Die Gegend ist allerdings recht schön und lohnenswert. Falls du weiter in den Herbst hinein gehst, dann wäre für einen schnellen Versuch auch der Münschenmarathon eine Überlegung wert, weil er flach ist und es im Oktober meistens kühler ist als im Juni (aber auch nicht immer).
Gruß Thorsten

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xx21 hat geschrieben:Ich werd mir das mit Staffelstein nochmal seeehr gut überlegen, ich kenn die Gegend dort und auch den Aufstieg zum Staffelberg und zum Kloster Banz. Heftig!
Wenn ich allerdings so wie derzeit beim Laufen bleibe, auf jeden Fall nächstes Jahr. Schon allein wegen der Landschaft, für mich mit die schönste Ecke in unserem ohnehin schönen Frankenland.
Die Strecke in Fürth kenn ich vom letzten Jahr, bin allerdings nur einmal rumgelaufen. War ganz schön warm und dieses Jahr ist der Lauf ja noch weiter Richtung Sommer. Ob allerdings Salzburg im Mai viel kühler ist....Ich werds sehen, Wüzburg gibts ja auch noch.

Gruß,
XX21
und Stadtmarathons und Marathonzeiten werden eh überbewertet. Das Lauferlebnis liegt in der Natur.

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Das hängt deutlich von Niveau ab.

Wenn man in der Lage ist im Ernstfall um die 3 Stunden zu laufen, kann man durchaus einen Landschaftsmarathon im Ultraschritt mitlaufen und in 4 Stunden+ beenden. Das macht einen nicht so fertig, dass man dafür eine wochenlange Regeneration braucht und man hat einen super Longjog absolviert. Wenn man aber so schon mehr als 4 Stunden für einen Marathon braucht, hat es überhaupt keinen Sinn einen ebensolchen als Marathonvorbereitung zu laufen. Der müsste dann ja im 5 Stunden - Bereich liegen und schlaucht vermutlich einfach zu sehr. Das könnte ich mir dann höchstens vorstellen um sich in der Vorbereitung auf einen Ultra einen langen Lauf unterhaltsamer zu gestalten.

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Ich habe meine drei schnellsten Marathons (zweimal 3:01, einmal 2:58 Endzeit) jeweils mit maximal 2,5 h langen Trainingsläufen vorbereitet gemäß typischem Daniels-Training. Damit konnte ich sogar jeweils eine minimal schnellere zweite Hälfte laufen.

Nachdem ich früher (bei geringerem Leistungsvermögen) regelmäßig 3 h Läufe gemacht hatte, wäre ich heute nicht mehr dazu bereit, mich ohne Not länger als 2,5 h im Training zu langeweilen. Bringt einfach nichts, ist unnötig.

Bei meinem aktuellen Leistungsvermögen würde ein langsamer Trainingsmarathon im extensiven "Lange Lauf"- Tempo dann vielleicht 3:40 h dauern -- nee das wäre totaler Schwachsinn --> ohne mich!
Bild
Was ist Folding@home?:geil: Mach doch mit in unserem Folding@home-Team!:geil:

Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.
14.11.´10 Tenero M: 2:58:06 :)
13.11.´11 Tenero HM: 1:23:02
29.7.´12 Radolfzell 10k: 37:33

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xx21 hat geschrieben: lt. diverser Marathonpläne sollte man max. 35 km in der Vorbereitung laufen. Nur ist es bei mir so; solange ich noch keine 42,2 gelaufen bin, bin ich mir auch nicht sicher das zu schaffen.
Hallo xx21,

mir ist echt nicht klar, wie man als Marathonneuling auf die Idee kommen kann, die kompletten Erfahrungen aller Marathonläufer - nicht weniger steckt in Trainingsplänen und Marathonbüchern - ignorieren zu wollen. Wenn du dich ein wenig intensiver mit der Materie beschäftigst, wirst du feststellen, dass der ZWEIFEL ein steter Begleiter des Marathontrainierenden ist. BESONDERS vor dem ersten Marathon, aber auch später, wenn man sich immer wieder neue Zeitziele steckt. Der Zweifel gehört dazu, er ist unausweichlich, weil man immer irgendwie müde ist und selten Marathontempo läuft und nie auch nur annähernd so weit. Wenn du dich eingehender mit der Trainingslehre - vor allem mit den Besonderheiten des Marathontrainings - beschäftigst, dann wirst erfahren, warum das Marathontraining trotzdem "funktioniert" und man am Wettkampftag mit höherem Tempo 42,2 km laufen kann (wenn du magst findest du auf unserer Laufseite Lesestoff für viele Stunden: "Ein Weg zum Marathon" in sieben Teilen Antworten).

Also investiere mehr Zeit in den fachlichen Hintergrund (spätestens Marathonläufer sollten wissen, was sie da tun) und wirf deine abstruse Idee in den läuferischen Mülleimer :zwinker2:

Viel Erfolg beim ersten :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h
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