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Sprunggelenksverletzung

Sprunggelenksverletzung

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Ich leide an einer hartnäckigen Verletzung des Sprunggelenks. Bisher hat keine Behandlungsmethode etwas gebracht. Vielleicht hat jemand von euch bereits etwas ähnliches erlitten und weiß Rat.

Ich bin im Herbst letzten Jahres einen Ultramarathon gelaufen. Am Tag danach hatte ich einen dick angeschwollenen Knöchel. Hab ihn gekühlt, hoch gelagert und die Schwellung ging auch schnell weg. Konnte dann auch nach zweiwöchiger Pause Schwimmen, Rad fahren und Laufen. Allerdings blieb ein ständiger leichter Druckschmerz unterhalb des Knöchels an der Außenseite des Fußgelenkes. Es war nicht weiter störend, so dass ich es nicht beachtet habe. Gerade aber beim Schwimmen und Rad fahren entwickelt sich ein schmerzhaftes Ziehen, was an der Außenseite des Beines nach oben wandert. Abends kühle ich das Bein immer und das Ziehen geht weg. Der Druckschmerz bleibt aber. Habe versucht mit Voltaren zu behandeln, es hat aber nichts gebracht. Anfang des Jahres war ich dann beim Orthopäden. Das Röntgenbild ließ nichts erkennen. Er hat mir erstmal Einalgen verschrieben. Die trage ich jetzt seit einigen Wochen aber es hat sich nichts verändert. Ich wache morgens auf und merke erstmal nichts. Bis mittags ist das Ziehen an der Außenseite wieder da und bis zum Abend hat es sich zu ordentlichen Schmerzen entwickelt. Soweit ich es beurteilen kann, ist meine Bewegungsfähigkeit auch nicht eingeschränkt.

Da es nun schon ein halbes Jahr anhält und die Laufsaison wieder los geht, bin ich leicht verzweifelt. Jemand eine Idee was es sein könnte? Der Arzt hat leider sehr lange Wartezeiten und die 3-Minuten-Kassenabfertigung lässt mich auch wenig auf seine Hilfe hoffen.

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Ich würde das auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen.
Ich hatte mir im April 2011 den Knöchel verletzt und bin erst einmal beim falschen Arzt gelandet. Angeblich war ein Band gezerrt. Nach drei Monaten war ich total fertig, konnte den Fuß kaum bewegen, hatte solche Schmerzen, dass ich nicht schlafen konnte usw. Der Arzt hat auf meine Bettelei hin endlich ein MRT veranlasst. Auf die Untersuchung musste ich wochenlang warten, auf die Auswertung auch. Angeblich kam "nix genaues weiß man nicht" raus, woraufhin der Arzt folgerte, ich solle nicht so ungeduldig sein.
Ich habe mir dann einen anderen Arzt gesucht und mir vorgenommen, dass ich so lange andere Ärzte probiere, bis ich den richtigen finde. Ich habe mir dazu eine Überweisung geben lassen - also nix mit zweimal Praxisgebühr.
Arzt Nr. 2 war eine Empfehlung einer Leistungssport treibenden Kollegin. Er hat erstmal ziemlich klar gucken lassen, was er von der bisherigen Behandlung hält und systematisch gesucht, bis er durch eine weitere MRT herausgefunden hat, dass insgesamt drei Bänder gerissen waren. Er hat sämtliche Fragen, die ich hatte, geduldig beantwortet, bei Rückfragen auch gern zweimal (so einen Arzt habe ich bis dahin noch nicht kennengelernt; ich dachte immer, das gäbe es gar nicht).
Vor einer Untersuchung hat er mir empfohlen, bei wem ich das machen lassen soll.
Bei einer anderen (MRT) habe ich insgesamt etwa vier Stunden telefoniert und damit den ersten Terminvorschlag "in 10 Wochen" auf "nächste Woche" gedrückt.
Der sechste Physiotherapeut hat dann in der 31. (!) Physiosession das geschafft, was die fünf vorher in 30 Physios nicht geschafft hatten. Mittlerweile bin ich hoffnungsfroh, dass ich bald wieder laufen und springen kann.
In dieser ganzen Zeit ist mir aber mehr als deutlich klar geworden, wie wenig man das normale Laufen/Springen usw. schätzt, solange man es kann - was man verloren hat, merkt man erst, wenn jeder Schritt zur Qual wird.
Ich kann Dir also nur empfehlen: Lass den Fuß behandeln, und suche Dir dazu den passenden Arzt. Frage Verwandte/Freunde/Bekannte/Nachbarn, ob sie gute Ärzte, Physiotherapeuten o.ä. kennen, und aus welchem Grunde sie die für gut halten.
Sei nicht zu ungeduldig, ich wünsche viel Erfolg und natürlich gute Besserung! :besserng:

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Ich will mich da anschließen:

Zwischen Orthopäden gibt es echt große Unterschiede.

Das wusste ich nicht und hab nachdem ich einen Orthopäden kennengelernt habe, erstmal daran gezweifelt, ob die Medizin nicht bei Vielem einfach noch ratlos rumprobiert.

Nach einem Umzug hab ich den Orthopäden gewechselt und bin jetzt sehr zufrieden. Meiner erklärt auch und wirkt auch motiviert.

Ein Orthopäde, der das NICHT tut, lässt ich mich fragen, ob er bei Diagnose und Therapie auch so wenig "Lust" hat.

Die Problematik Kassenpatient und Privatpatient ist da. Ich war schon beides und hab die Unterschiede selbst ausprobieren können. Eventuell könntest du dir mit einer privaten Zusatzversicherung helfen.

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Molly Cyanistes hat geschrieben:Eventuell könntest du dir mit einer privaten Zusatzversicherung helfen.
:hihi: wie soll das denn gehen, wenn Du eine entsprechende Vorerkrankung angibst :hihi:

Die sind doch nicht blöde....


gruss hennes

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Dass das keine kurzfriste Lösung ist, ist doch selbstverständlich. Was denkst du denn??

Aber so sehr ihm ein sonst ewig gesundes Leben zu wünschen ist. Es wird nicht auf ewig das Einzige bleiben, was behandelt werden muss. Und die Unterschiede können (müssen nicht) bitter sein.

Aber für jeden intensiveren Sportler könnte sich das lohnen. - Müsste ich nochmal zurück in die gesetzliche Krankenkasse, wäre das das erste, worüber ich mich informieren würde.
Ist natürlich Ansichtssache.

Mit so ner hartnäckigen Sache in den sauren Apfel beißen:
- Arztwechsel, Bekannte fragen, googeln -- wurde ja schon vorgeschlagen
- ruhig stellen, auf's Laufen verzichten, sich mit anderer Sportart trösten die das Gelenk nicht so belastet (BWE ohne Kniebeugen, Yoga, ausgewählte Krafttrainingsübungen, Schwimmen)
- abklingen lassen, Zeit vergehen lassen, dann Zusatzversicherung machen

Aber wenn einem was Besseres einfällt, lern ich gern was dazu.

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Molly Cyanistes hat geschrieben:Dass das keine kurzfriste Lösung ist, ist doch selbstverständlich. Was denkst du denn??
Ich denke, wenn Du Vorerkrankungen ehrlich angibst, bekommst Du so viele Ausschlüsse in den Vertrag geschrieben, dass Du danach sowieso fast nie mehr was bezahlt bekommst, weil es immer wieder damit in Verbindung gebracht werden wird. Alles schon erlebt...

gruss hennes

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Hi runlod, biste schon wieder schmerzfrei?
Ich schildere hier mal mein Sprunggelenk-Problem, ist auch für Alle interessant, die glauben alles über die Launen dieses Gelenkes zu wissen......
Habe bereits im Kindes/Jugendalter 2x eine Fraktur gehabt, erstes mal mit 5 dann später mit 18 Jahren. Eine Behandlung erfolgte jeweils nur mit Gips. Als aktiver Fußballer hatte ich dann jahrelang und regelmäßig nach dem Sonntagsspiel leichte Schmerzen, wirklich nur leicht, die dann immer am Dienstag wieder völlig weg waren. Trainingsschmerzen gab es selten, na gut, ich wußte mich zu schonen. So zog sich das über 10 Jahre hin, bis zum Karriereende mit knapp 30 Jahren. 5 Jahre später, fuhr ich mal mit einem Wohnmobil nach Jugoslawien, und man glaubt es kaum, durch die ungewohnte Gaspedalstellung war ich anschließend eine Woche krank, konnte den Fuß nicht mehr abrollen, verbunden mit heftigen Schmerzen. Behandlung erfolgte mit Tabletten, danach wieder alles gut. Jetzt bin ich knapp 60 Jahre alt, laufe seit 10 Jahren rund 500 Km im Winterhalbjahr und im Sommer knapp 6.000 Km mit dem Fahrrad. Sprunggelenk machte nie mehr Probleme, bis vor 3 Monaten, aus heiterem Himmel kam wieder diese Abrollsperre, verbunden mit Schwellung und Schmerzen. Röntgendiagnose lautet auf Arthrose. Seltsam ist aber: Habe zwischenzeitlich immer wieder völlig schmerzfreie Tage, kann 20Km im Wald rum rennen, habe tagelang danach keine Schmerzen. Und dann: Ich sitze auf dem Sofa, mach mit dem Gelenk lockere kreiselnde Bewegungen, und peng, merke einen Stich und kann mich sofort danach nur noch mit Schmerzen ( Schwellung kommt natürlich auch hinzu) bewegen, nach 4 -5 Tagen ist alles wieder gut. Hab mir nun einen MRT-Termin gebucht, obwohl mein Orthopäde dagegen war, es würde mir nix bringen. Aber so kanns echt nicht weitergehen, seit 3 Monaten immer so ein Wechselbad, nee, das kanns nicht sein..............

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Hatte nun MRT, hier mal die Diagnose

Befund:
Subchondrale Zysten im zentralen Anteil der Talusrolle sowie am ventralen Rand der Tibia mit umschriebenem Aufbrauch des Gelenkknorpels. Übriger Gelenkknorpel erhalten. Osteophytäre Anbauten am ventralen Gelenkspalt. Unauffällige Darstellung des unteren Sprunggelenks. Narbige Verdickung des Ligamentum talufibulare anterius sowie Verschmächtigung des Ligamentum calcaneofibulare bei erhaltener Kontiniutät. Ligamentum talofibulare posterius und Ligamentum deltoideum intakt. Vorderes und hinteres Syndesmosenband erhalten. Unauffällige Darstellung der lateralen Peronäus und medialen Flexorensehnen. Achillessehne und Calcaneus regelrecht.

Beurteilung:
Arthrose im oberen Sprunggelenk mit umschriebener Chondropathie Grad 3-4. Zustand nach alter Aussenbanddistorsion. Ansonsten weitgehend unauffälliger MRT-Befund des rechten Sprunggelenks.
Habe morgen einen Termin beim Orthopäden, habe das Gefühl, das wird nicht mehr, sehe schon mal schwarz........... :frown:


Jemand ne qualifizierte Meinung hierzu, wäre super.

Vielen Dank.

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Ich drücke Dir gaaaanz doll die Daumen, hätte aber an Deiner Stelle die Befürchtung, dass der Orthopäde das mit "kann man eben nix bei machen" abhakt. Ich habe vor geraumer Zeit mal von einer Freundin gehört, dass man wohl bei Arthrose im Knie was mit Knorpel aufbauenden Spritzen tun könne. Allerdings habe ich das nicht weiter verfolgt; vielleicht kann Dir da Dr. Google weiterhelfen?
Und vielleicht noch mal einen anderen Arzt befragen (am besten einen, der Dir wärmstens empfohlen wurde) und/oder einen (Sport-)Physiotherapeuten?
Dein Arzt kann Dir auch eine Überweisung zu einem anderen Arzt geben; dann musst Du nicht extra Eintritt bezahlen. Wenn Dir ein guter Physiotherapeut empfohlen wird, könntest Du auch mal eine einzelne Physio-Einheit bei ihm privat bezahlen - sollte unter 20 Euronen zu haben sein - und was über die Chancen rausbekommen, ob durch Krankengymnastik oder manuelle Therapie was zu machen ist. Falls er Dir kompetent vorkommt, kannst Du dann immer noch gezielt auf die Physiotherapie setzen und versuchen, einen Arzt zu finden, der Dir ein paar Einheiten PT verschreibt.
Toitoitoi

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War heute bei einem Spezialisten, man würde arthroskopisch keine Verbesserung erreichen. Schade, ich muß nun leider bei starken Schmerzen immer Tabletten einwerfen, eine andere Möglichkeit bietet die Schulmedizin nicht. Andere konservative Maßnahmen brauch ich nicht zu machen, da der ganze Muskel/Sehnenapparat bereits in guter Form ist. Mal sehen, was ich sonst noch für Möglichkeiten finde, Ernährung umstellen usw......... :daumen:

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Habe auch eine beginnende Arthrose im Sprunggelenk.
Auch mein Orthopäde meinte mehr oder weniger:
"Andere Sportarten bevorzugen" (Inlineskates, Schwimmen, Radfahren,...)
Irgendwas, was halt nicht so auf's Gelenk "schlägt" ...
Beim Joggen hast du da halt immer eine enorme Belastung...mit jedem Schritt und Tritt...
Von Ernährung umstellen halte ich persönlich wenig. Ernähre mich sehr ausgewogen und meiner Meinung nach auch "gesund" (tägl. Obst, GEmüse....)
Nahm selbst eine Zeit lang Teufelskrallen Kapseln. Kann desshalb nicht mehr oder mit höherer Intensität joggen. Hast du mal ein gewisses Stadium der Arthrose erreicht und es schmerzt ständig beim Laufen wie bei mir (beim alltäglichen Gehen aber nicht) kann man (ausser OP's - was aber in meinem Fall schwachsinnig wäre, so wichtig ist mir die Lauferei nicht) wohl nicht viel machen...
Die Spritzen die du meinst sind auch keine dauerhafte Lösung, ein Freund ließ sich die spritzen, nach drei MOnaten war der Spuck vorbei, der Schmerz wieder da, genauso wie vorher...
Manchen hilft's, manchen nicht....

Wenn ich mich gut aufwärme und dehne sind 10km noch drin, alles andere ist zuviel...

Sportliche Grüße,
sporty :daumen:
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