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Dämpfung und Außentemperatur

Dämpfung und Außentemperatur

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Hallo Community!

Kann mir jemand verlässliche Auskunft zum Thema Dämpfung und (Außen)Temperatur geben?

1. Ab und bis welcher Temperatur funktioniert das Dämpfungsmaterial/System?
2. Verschleißt das Dämpfungsmaterial/System bei niedrigen oder hohen Temperaturen schneller und ist dies schuhabhängig?

Mein persönlicher EIndruck ist, dass die Dämpfung erst ab etwa 7°C funktioniert und ab etwa 27°C nachlässt. Bei unter 7°C sind die Schuhe deutlich härter, bei über 27°C spürbar weicher.

Mich würde wie gesagt interessieren, ob mir jemand gesicherte Quellen oder Aussagen zu meinen beiden Fragen geben kann, und zweitens würden mich eigene Erfahrungen zum Thema interessieren.

Ich bin gespannt auf eure Antworten.

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runningkay hat geschrieben: Mein persönlicher EIndruck ist, dass die Dämpfung erst ab etwa 7°C funktioniert und ab etwa 27°C nachlässt. Bei unter 7°C sind die Schuhe deutlich härter, bei über 27°C spürbar weicher.
Du hast vergessen den Luftdruck mit einzuberechnen!

Bei einer Hochdrucklage kommt von außen viel Druck auf die Dämpfung, die kann dann nicht nach aussen weg sondern nach innen zum Fuß. Das gilt bei 1022.0 hPa.

D.h. Du müßtest die Temperatur um einen Faktor Luftdruck korrigieren.

Auch wichtig das Verhältnis von Bodentemeperatur zur Lufttemperatur - am besten zu erkennen wenn es nebelt. Dann ist die Luft kälter als der Boden. Welche Temperatur soll man jetzt in Ansatz bringen?

Ich stehe mit meinen Forschungen auch erst am Anfang, aber hoffe hier noch Ergebnisse zu bekommen. Hast Du hier schon empirische Untersuchungen gemacht? Wäre das evtl. was für die nächste Promotion?

Ich habe alle Hersteller angeschrieben, dass die entsprechende Warnhinweise an den Schuhen anbringen: z.b. "nur zu benutzen von XX °C bis YY°C" . aber bisher habe ich das bei Schuhen noch nicht gesehen. Kennst Du solche?

Auf jeden Fall gefährlich bei über 50°C Asphalttemperatur nicht zu langsam zu tschoggen, denn dann klebt der Schuh fest und man wird automatisch noch langsamer. Also lieber schneller, als langsamer, wenn es heißer, weil sonst noch langsamer.


gruss hennes

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Erstaunlich, was Du da so feststellst. Mir geht es eher so: nanu, was ist heute denn "da unten" los? Klar, dieser Schuh und dann dicke (dünne) Socken :idee: .

Verhalten von Schuhen bezogen auf Temperaturen hat mich nie interessiert und hoffentlich fange ich jetzt damit nach diesem Deinen Beitrag nicht an uff meene alten Tage. Das einzige was ich noch weiß: im ersten Sommer bin ich bei Hitze "in jede Pfütze rin", weil mir die Füße ab > 10 km gebrannt haben, aber so, dass das Wasser oben "rinloofen" konnte.

Knippi

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Ich nehme mal an dass es stark vom Material des einzelnen Laufschuhes abhängt.

Was mir schon aufgefallen ist, ist dass es sich bei zweistelligen Minustemperaturen wirklich etwas härter läuft. Das liegt unter anderem aber auch am hartgefrorenen Boden

.

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runningkay hat geschrieben:[...]Mein persönlicher EIndruck ist, dass die Dämpfung erst ab etwa 7°C funktioniert und ab etwa 27°C nachlässt. Bei unter 7°C sind die Schuhe deutlich härter, bei über 27°C spürbar weicher.[...]
Das ist natürlich völliger Unsinn! Die Dämpfung funktioniert erst ab etwa 6° C und lässt bei etwa 26° C nach. Das *muss* man wissen, ansonsten wird das nichts mit dem Endspurt.

Gern geschehen.
"You're entitled to your own opinion -- but you're not entitled to your own facts." Michael Specter at TED2010

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Erschreckend, mit welcher Naivität und Undifferenziertheit hier teilweise über die Dämpfungsqualitäten von Laufschuhen debattiert wird!

Hennes hat schon mal einen brauchbaren Ansatz. Trotzdem: Zentrale Einflussgrößen wie das Körpergewicht und der Laufuntergrund werden völlig unzureichend berücksichtigt. Und prozessuale Aspekte - Veränderungen der Dämpfung während eines Laufs, bedingt durch Gewichtsveränderungen des Schuhträgers (Abnahme durch Wasserverlust = Schwitzen, Zunahme durch Nahrungs- und Getränkeaufnahme an Verpflegungsständen) oder durch die Kompression des Materials bei jedem Laufschritt - bleiben ganz außen vor.

Ein wenig präziser bitte, meine Herren!!! :zwinker5:

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Hahaha - Scherzkekse! Aber ich kann das ab. :-)

Dennoch ist zumindestens die Halbarkeitsfrage interessant. Als Beispiel dienen hier einfach mal Winterreifen: Fährst du die im Sommer, bei hohen Temperaturen, radieren die aufgrund der weicheren Mischung viel schneller ab. Und, selbst wenn das Beispiel nicht sonderlich passend ist, steht sicher außer Frage, dass Kunststoffe, die mit Weichmachern behandelt sind, ähnliche, temperaturabhängige Eigenschaften aufweisen. Also, so ganz ist der Spott vielleicht doch nicht nach Maß - auch wenn er vielleicht erstmal witzig erscheint. Das meine Temp-Angaben gefühlte Cirka-Angaben sind, ist doch wohl klar.
Schuhe aktuell: Nike Vomero 6, Brooks Glycerin 9, Nike Vomero 2 (mein altes Lieblingsswohlfühlsofa, das ich noch nicht hergeben mag), Adidas Supernova Cushion 6 (seltener). Kommt demnächst: Mizuno Wave Rider

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Der Spott rührt wohl daher, dass das wissenschaftlich-technische, "akademische" Interesse hinter deiner Frage vielen fremd ist, weil es für uns keine Praxisrelevanz hat.

Selbst wenn es so wäre, dass die Dämpfungseigenschaften temperaturabhängig sind und/oder Schuhe unter bestimmten Bedingungen schneller abnutzen (was aus Sicht von Materialkundlern vermutlich bestätigt werden könnte) - erstens sind das minimale, kaum (für mich gar nicht) spürbare Effekte und zweitens würde das an meinem Laufverhalten nichts ändern. Ich bleib doch nicht ab 0 Grad abwärts daheim, nur damit der Schuh länger hält! Und drittens: Was nützt mir alles Wissen, wenn es keine Alternativen zu den herkömmlichen Laufschuhen gibt? :)

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kobold hat geschrieben:Der Spott rührt wohl daher, dass das wissenschaftlich-technische, "akademische" Interesse hinter deiner Frage vielen fremd ist, weil es für uns keine Praxisrelevanz hat.
Spaß muss sein. Hab ich wie gesagt kein Problem mit, habe sogar herzlich mitgelacht.
kobold hat geschrieben:...erstens sind das minimale, kaum (für mich gar nicht) spürbare Effekte...
Hurra, ein Erfahrungswert...! :zwinker2:
kobold hat geschrieben:Was nützt mir alles Wissen, wenn es keine Alternativen zu den herkömmlichen Laufschuhen gibt? :)
Ja, und da bin ich mir eben nicht so sicher, ob bestimmte Schuhe mit entsprechenden Mischungen nicht doch für den Winter gebaut sind. Ich könnte mir das z.B. von einigen Trail-Teilen vorstellen.

Aber, eins, zwei persönliche Erfahrungswerte habe ich ja, das ist ja schon mal was. Außerdem scheinen die Reaktionen ebenso auszusagen, dass eben keiner genau weiß, was ich erfahren wollte. Ist ja auch ne Aussage... :zwinker5:
Schuhe aktuell: Nike Vomero 6, Brooks Glycerin 9, Nike Vomero 2 (mein altes Lieblingsswohlfühlsofa, das ich noch nicht hergeben mag), Adidas Supernova Cushion 6 (seltener). Kommt demnächst: Mizuno Wave Rider

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runningkay hat geschrieben:Spaß muss sein. Hab ich wie gesagt kein Problem mit, habe sogar herzlich mitgelacht.
Das ist die Hauptsache!

Viele Gebrauchsgüter, haben sowas wie einen "min. max Temperatureinsatzbereich" in der "Bedienungsanleitung" - besonders technische. Da ist dann meist --20 bis +50 oder so und ich vermute, die Gummimischung in den Schuhen wird genau auch für das reichen....

Jahrelang! im kalten Keller oder im überhitzten Dachboden über mehrere Sommer wird sicher negativ sein, aber ansonsten...


gruss hennes

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Ok, danke! Ja, ich glaub dann kann der Thread hier wohl "zu"...

P.S. So im Nachhinein - die Frage muss euch ja tatsächlich ein wenig "erbsenzählerisch" vorgekommen sein... :D
Schuhe aktuell: Nike Vomero 6, Brooks Glycerin 9, Nike Vomero 2 (mein altes Lieblingsswohlfühlsofa, das ich noch nicht hergeben mag), Adidas Supernova Cushion 6 (seltener). Kommt demnächst: Mizuno Wave Rider

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laufschuhe + deren eigenschaften werden generell überbewertet. mittels laufbandanalyse + computerbildchen für den läufer, werden aus einem turnschuh, dessen herstellung preiswert im billiglohnland erfolgt, laufschuhe zum preis jenseits der 150.- euro.
wer glaubt, dass der schuh auf ein paar grad wärmer oder kälter bzw. auf das gewicht eines läufers im
" normalbereich " reagiert , oder sonstige wunderdinge vollbringt, der kann sich glücklich schätzen...viel spass in der neuen + bunten werbewelt... :winken:

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Das sich das Material des Schuhwerkes bei Temperaturunterschieden verändert wird man nicht ausschließen können. Diese Veränderungen sind aber nicht so gravierend wie die Veränderungen die bei gleichen Temperaturschwankungen auf den Untergrund wirken.

Eine Teerdecke auf der Straße habe ich schon schmelzen sehen. Dagegen hat sich keine meiner Schuhsohle bei gleicher Temperatur verflüssigt.

Ein Hoch auf unsere Laufschuhe.

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Können wir den Thread jetzt schließen und klammheimlich verschwinden lassen, bevor die Schuhersteller das hier lesen und wir demnächst Sommer- und Winterschuhe kaufen dürfen?
Bild


PBs:
24.06.2012 Stadtlauf München 5km: 0:21:12
13.05.2012 Seelauf Weßling 10km: 0:43:39
02.09.2012 Altötting HM: 1:43:25

Gemeldet:
14.10.2012 Münchenmarathon

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Mach doch einen Versuch. Bsp. so:
Nimm ein Paar Schuhe (am besten ein altes, welches du nicht mehr all zulange nutzen möchtest), stell einen Schuh in den Kühlschrank oder ins Eisfach und den anderen in die pralle Mittagssonne.
Dann nimmst du beide Schuhe und vergleichst die Steifigkeit (Sohle biegen, mit dem Finger seitlich auf die Sohle drücken), und eine Runde laufen und sich am unterschiedlichen Gefühl erfreuen.
Feststellen, was sich subjektiv besser anfühlt. Das Ergebnis hier aufschreiben und sich freuen, das Wissen aller Mitlesenden erhöht zu haben.
Profis sind berechenbar, die Amateure sind wirklich gefährlich. E.A. Murphy

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Fire hat geschrieben:Da die Dämpfung ja die Stossbelastung in Wärme umwandelt, sind die Schuhe bei mir sowieso meistens an der nähe des Schmelzpunktes :teufel:
Man benutzt das Wort "Dämpfung" ja gerne für alle Systeme, die im Laufschuh Stöße abmildern. Es gibt aber auch Systeme, die vom Prinzip her eher federn als dämpfen.
Beispiele:
- Nike Air - Nutzt die Federwirkung vorgespannter Luft
- Puma Cell - Nutzt die Federwirkung wabenartiger Kunststoffkammern
- Saucony Grid - Nutzt die Federwirkung eines elastischen Netztes (ähnlich einem Trampolin)

Eher dissipativ (also im eigentlichen Sinne "dämpfend") dürften alle Systeme sein, bei denen sich irgendwelche Flüssigkeiten oder Gels aufgrund der Bodenreaktionskraft verformen oder durch Gefäße strömen, also etwa
- Adidas Adiprene
- Asics Gel
- Brooks Hydroflow

So unterschiedlich, wie die Systeme selbst, ist vermutlich auch die Temperaturabhängigkeit ihrer mechanischen Eigenschaften.

Gruß
Martin
Die Laufschule Marburg
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Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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...und wenn ihr hinzuzieht, das Ethylenvinylacetat (EVA) den Haupteil der Dämpfung eines Schuh's ausmacht und man die thermischen Eigenschaft des Stoffes anschaut, dann kommt ihr vielleicht weiter in den Überlegungen :zwinker2:

Eigenschaften: Ethylen/Vinylacetat

Wenn interessiert bei dem "EVA-zusätzliches Dämpfungselement-Anteil" noch, was ein Luft-Gasgemisch, Gel oder eine Plastikplatte kann, wo die Größe der eingebauten zusätzlichen Dämpfungselemente verschwindet gering ist?
"Often it does not matter so much what we choose, but that we do choose." (Alan Cohen)
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