Banner

Nie wieder laufen?

Nie wieder laufen?

1
Hallo,

ich gebe zu, dass das mein erster Beitrag in einem Laufforum ist. Ich weiß nicht ob ich hier richtig bin deswegen bitte ich um Rücksicht :)
In meinem Fall handelt es sich wohl um ein medizinisches Problem, da mir aber weder Ärzte noch ein mediz. Forum weiterhelfen konnte suche ich hier nach Rat und Lösungsvorschläge.

Vor ca. 1,5 Jahren lief ich meine gewohnte Runde (10 km) jedoch verspürte ich an diesem einen Tag nach ca. 5 km plötzlich einen starken Schmerz an der Außenseite meines linken Knies. Es ist auch anzumerken, dass es sehr kalt und der Weg eisig und verschneit war.
Der Schmerz ist schwer zu beschreiben: Es ist ein Brennen und Ziehen zugleich, aber nicht durchgehend, sondern nach jedem Schritt (wenn ich das Bein wieder anhebe). Da ich irgendwie wieder Heim kommen musste "ging" ich langsam weiter. Aber der Schmerz wurde von Schritt zu Schritt stärker/schlimmer. Als ich daheim angekommen war konnte ich gar nicht mehr gehen. Erst nach wenigen Tagen hatte ich keine Beschwerden mehr.

Ich legte eine Pause von 3 Wochen ein und versuchte es danach wieder mit einfachen Joggen. Nach ca. ein bis zwei Kilometer spürte ich den Schmerz wieder, und wieder wurde es von Schritt zu Schritt schlimmer. Nach einem weiteren Monat Pause das selbe Ergebnis.
Sofort ging ich besorgt zu einem "gestressten" Orthopäden, dieser meinte sofort: "Uij, da habens übertrieben. Ja das Problem hab ich auch, dagegen kann man nichts machen". Er hat mir ein paar Dehnübungen gezeigt, meinte "evtl. könnten wir es mit Einlagen versuchen" und ließ mich wieder Heim gehen.

Frustriert machte ich mich das erste Mal in meinem Leben auf dem Weg zu einem Privatarzt, da ich mich damit nicht abfinden wollte bzw. konnte. Dieser schickte mich zum Röntgen, zur Magnetresonanztomographie und zu einem (privaten) Physiotherapeuten (20 Einheiten/Stunden). Nachdem meine Brieftasche um ca. 1000 Euro leichter wurde gab der zweite Orthopäde zu, dass er mir nicht sagen kann was mir fehlt, denn die Befunde (MRT, Röntgen) sehen unauffällig aus bzw. passen nicht zu den von mir angegebenen Beschwerden. Er meinte, man müsste mal drinnen nachsehen (operativ).
Er riet mir weiterhin meine Beinmuskulatur zu stärken und es nach einiger Zeit wieder zu versuchen.

Den ganzen Winter habe ich meine Beine geschont (was Laufen/Fußball/Tennis... betrifft) und dieses Wochenende habe ich es wieder mit Laufen versucht. Nach ca. zwei km kam der Schmerz wieder auf :(
Nun meine Frage, kennt Ihr Personen mit ähnlichen Erfahrungen habt Ihr Ideen was ich noch machen könnte?

Ich gebe zu, dass meine Beinmuskulatur relativ schwach ist (dünne Beine) aber weiß nicht ob ich das Problem mit Krafttraining lösen kann. Beim Mountainbiken und am Crosstrainer habe ich keine Beschwerden. Das Wanden auf den Bergen hingegen lässt das Problem auch nach einer Zeit wieder aufkommen.

*seufz* : (

Liebe Grüße

2
Sorry, dass ich nichts wirklich Konstruktives beizutragen habe, aber die Schilderung deiner Orthopädenbesuche ist ja eine fast wörtliche Wiedergabe der Signatur von Fori Domborusse:
Die beliebtesten Diagnosen der Orthopäden:

"Da ist nix"
"Das ist nicht schlimm"
"Das haben viele"
"Da kann man nix mehr machen"
"Ja, wir werden alle nicht jünger!"
"Dat krieje me wieder hin!!!"
"Das ist in 2 Wochen wieder weg!"
Von Hennes geklaut: "Nicht für mich" (Orthopäde nach der Überweisung vom Internisten!)

P.S.: eine Bakerzyste ist es nicht? Naja, die hätte man wohl gesehen. Dann ist es psychisch. (Das wird eigentlich immer gesagt, wenn kein Befund vorliegt...) :klatsch:

3
Nur mal so als Idee.
Ich hatte mir mal den Knorpel im Knie eingerissen. Dort ist dann ab und an ein Teil "umgeklappt".
Wenn dies geschah, ging gar nichts mehr. Starke Schmerzen und Ruhe. Nach ein paar guten
Tagen wieder umgeklappt usw. usf. Ein Arthroskopie, mit "Glättung" des Knorpel half hier.
Das die Darstellung der Weichteile oft Problematisch ist und nach einem "Zurück rutschen" auch
sicherlich schlecht zu sehen sein dürfte, würde ich das mal beim nächste Doc erwähnen.
Eventuell hilft ein sportmedizinisches Institut hier weiter. Auf alle Fälle würde ich noch den ein oder
anderen Doc konsultieren. Am besten einen Sportmediziner. :zwinker5:

4
enemy hat geschrieben:Hallo,
Ich gebe zu, dass meine Beinmuskulatur relativ schwach ist (dünne Beine) aber weiß nicht ob ich das Problem mit Krafttraining lösen kann. Beim Mountainbiken und am Crosstrainer habe ich keine Beschwerden. Das Wanden auf den Bergen hingegen lässt das Problem auch nach einer Zeit wieder aufkommen.

*seufz* : (

Liebe Grüße
Und was ist mit schwanger? schon mal dran gedacht. :haeh:

5
enemy hat geschrieben:[...] einen starken Schmerz an der Außenseite meines linken Knies. [...] Der Schmerz ist schwer zu beschreiben: Es ist ein Brennen und Ziehen zugleich. [...] Ich gebe zu, dass meine Beinmuskulatur relativ schwach ist (dünne Beine) aber weiß nicht ob ich das Problem mit Krafttraining lösen kann.
harriersand hat geschrieben:P.S.: eine Bakerzyste ist es nicht? Naja, die hätte man wohl gesehen. Dann ist es psychisch. (Das wird eigentlich immer gesagt, wenn kein Befund vorliegt...
Mich wundert vielmehr, dass niemand ein "Runner's Knee" (Iliotibiales Bandsyndrom) oder ein patellofemorales Schmerzsyndrom (anteriorer Knieschmerz) diagnostiziert hat. Denn das sind im Kniebereich die Diagnosen, die gestellt werden, wenn keine degenerativen Veränderungen oder traumatischen Schäden festgestellt werden können. Die Bakerzyste findet sich in der Kniekehle, denn sie betrifft die hintere Gelenkkapsel.

Rein spekulativ würde ich auch hier - wie so oft in letzter Zeit - auf das Runner's Knee tippen. Sowohl die Lokalisation, die Schmerzbeschreibung, der Schmerzhergang mit Verstärkung des Schmerzen trotz Abbruch des Laufens, als auch die Schmerzfreiheit beim Radfahren und die Beschreibung einer schwachen Beinmuskulatur sprechen doch recht deutliche Worte.

enemy, bitte lies dich mal durch den aktuellsten Thread. In ihm befinden sich weitere Verlinkungen zur Thematik und Behandlung.

Kurzfassung:

Vermutlich stimmt deine Beinachse durch deine fehlende Beinmuskulatur (muskuläre Dysbalancen) bzw. durch mögliche Fußfehlstellungen nicht. Du brauchst gezielte Kräftigungs- und Dehnübungen (Kräftigung unter Entlastung, wenn bei Belastung Schmerzen auftreten), eine Überprüfung deiner Laufschuhe bzw. deines Bewegungsablaufes. Eisbehandlung bei akuten Schmerzen. Alles weitere im Link bzw. den in ihm enthaltenen Link! Bei weiteren Fragen oder Anmerkungen einfach noch mal melden.
"Often it does not matter so much what we choose, but that we do choose." (Alan Cohen)

6
servus,
ich würde ebenfalls auf ein Läuferknie tippen, weil die Schmerzen die du beschreitst ich auch hatte. In meinem Fall war es Überlastung. Bei einer Therapie wurde mir ein Muskel gelockert der von Hüfte bis zum Knie aussen reicht. Der Sporttherapeut hat mir einen Human Tecar gearbeitet. Googel mal es gibt bestimmt jemand in deiner Gegend. Die Kosten sind greing.

lg
Karl aus den schönen Urlaubsland Österreich

7
Bei ungeklärten Problemen im Kniebereich wird ja eigentlich immer auf das Läuferknie getippt. Ich frage mich nur, warum die Ärzte einem das dann nicht einfach sagen, wenn es für die Außenstehenden hier eigentlich klipp und klar ist?

Eine Beurteilung von "uns" hier ist aber vor allem auch schwer, weil es nicht leicht fällt, die Schmerzen zu beschreiben. Ich kann dir daher absolut nicht garantieren, dass meine "Geschichte" auch nur im Ansatz mit deinen Problemen vergleichbar ist.

Ich hatte aber zumindest vor etwa drei Jahren Schmerzen an der rechten Außenseite des Knies, ein wenig schräg vor/unter der Kniescheibe. Mein "Ärzte"-Weg:
- Hausarzt -> angebliche Außenbandreizung
- Behandlung: Spritze, Kniesiotape, Ultraschalltherapie -> keine Besserung
- Orthopäde -> keine echte Diagnose
- Physiotherapie -> Dehnübungen und Kräftigungsübungen

Im Ergebnis habe ich mich etwa ein halbes Jahr lang damit rumgeplagt. Der erste Wiedereinstieg ins Laufen geschah dabei aber mit 4x500m laufen und gehen im Wechsel, nicht gleich mit 2 Kilometern. Mit viel Geduld, Dehnübungen, Kräftigungsübungen und Alternativsport im Schwimmbad und auf dem Fahrrad hatte es sich dann irgendwann gebessert.

Da du ja bereits Physiotherapie hattest: Machst du die Übungen denn auch zu Hause weiterhin? Jeden zweiten Tag 30 Minuten sollte dir das schon wert sein.

Und, was denke ich bei mir auch viel geholfen hat: Versuche dich im Kopf davon zu lösen. Gewissermaßen der Knoten ist bei mir geplatzt, als ich im Urlaub war und Freunde ungezwungen beim Laufen begleitet hab. Es war ein wenig, als ob der Schmerz weg war, nur weil ich nicht mehr an ihn gedacht habe.

Vielleicht hilft es dir ja.
RUNALYZE powered athlete

800m: 2:07 - 1500m: 4:24 - 3k: 9:26 - 5k: 16:18 - 10k: 33:32 - HM: 1:14:01 - 6h: 79,05 km
Antworten

Zurück zu „Gesundheit & Medizin“