Wattläufer hat geschrieben:
Wo fängt es an wo hörts auf ? Ich glaub unser Vorstand klatscht begeistert in die Hände wenn unsere Laufsparte ein Vereinausflug zum Berlin-Mararthon macht und wir dann die Gebühren erstattet haben wollen.
Im Schnitt läuft jeder von uns bei cirka 7-10 WK mit... wird ziemlich schwer da alle Satrts zu ertatten.
Wo es anfängt und aufhört, schaffen die Vereine häufig sehr gut zu regeln. Häufig gibt es eben eine sinnvolle Deckelung. Ich habe nie gefordert, dass jedem alle WK bezahlt werden müssen. In den Dimensionen 7-10 WK gibt es aber einige Vereine, die das zahlen, wenn die WK nicht abstrus teuer sind.
Meistens gibt es feste Regelungen oder ein System gemäß der Bedarfsgerechtigkeit: Einem Sportler, der zur DM fahren sollte, um sich weiterzuentwickeln, wird das auch ermöglicht.
Wattläufer hat geschrieben:
Der Verein hat auch eine Kinder und JugendLA-Sparte.Was und wie trainiert wird kann ich aber nicht sagen.
Das will ich auch gar nicht wissen, sondern wer das Startgeld der Kinder und Jugendlichen zahlt. Zahlen die das selbst?
Wattläufer hat geschrieben:
Aufwandentschädigung im Ehrenamt sind in meinen Augen die anfallenden Kosten, die enstehen, die der Allgemeinheinheit des Vereins dienen.( Büro, Fahrkosten zu Kreisausschußsitzungen etc.)
Das kannst du ja so sehen, aber da fällt in den Augen der meisten mehr darunter, mal ganz abgesehen davon, dass Startgeld durchaus der Allgemeinheit des Vereins dienen kann. Denn schließlich gründet sich der Ruf eines Vereins auch darauf, wie sich die SportlerInnen bei Wettkämpfen darstellen. Auch dadurch werden neue Mitglieder und Sponsoren geworben.
Einige hier verstehen offensichtlich nicht so richtig wie so ein Sportverein funktioniert. Und das es überhaupt nicht darum geht, Vereine mit überzogenen Forderungen zu belasten oder für das eigene Vergnügen in die Pflicht zu nehmen.
Wenn Lauftalente alle noch Geld mitbringen um für einen Verein laufen zu dürfen. dann wirds wirklich bald zappenduster. Dasselbe gilt auch für Trainertalente … Trainer zu sein ist in der LA eh häufig ein undankbarer und in den meisten Fällen massiv unterbezahlter Job. Nebenbei: Was ist eigentlich mit Trainern? Dienen die auch nicht der Allgemeinheit des Vereins? Trainer bekommen normalerweise alle Vergütung, auch wenn das dann häufig auf nen Stundenlohn weit unter dem Mindestlohn rausläuft.
Oh schrecklich, die nehmen das Geld. Wie unmoralisch.
Und vielleicht ist das folgende einigen nicht ganz klar: Die AthletInnen, die sich noch weit nach oben entwickeln können, sind meist nicht in der Lebensphase, in der sie gut verdienen. Das sind meist Schüler, Studenten, Azubis. Und die sind auch nicht von Anfang an gut genug für Kaderförderung, Sporthilfe oder Sportkompanie. Und haben auch nicht alle reiche Eltern.
Einige schauen immer nur auf sich und die paar Läufer die sie vielleicht kennen. Klar gibt es recht viele anständig bis überdurchschnittlich verdienende Ü30 Läufer, die "nur für den eigenen Spaß" laufen und es sich leisten können, einen Verein zu unterstützen und nur zu geben. Andere geben viel über ihre ehrenamtliche Arbeit.
Andere bekommen was - wobei Startgebühren ja nichts sind, was die antretenden SportlerInnen reicher macht, auch wenn das hier von einigen gerne anders dargestellt wird, es geht ja an die Ausrichter bzw. Verbände.
Die große LG hier (nicht mein Verein) hat ein Sprinttalent entdeckt und vom Fußball weggelotst. Jetzt ist der junge Mann schon 2. DM Jugend 200m Halle.
Der könnte im Fußball Geld verdienen. In der LA soll der noch Geld mitbringen?
Das kostet auf dem Niveau natürlich einiges an Geld. Übernachtungen bei Dm, Fahrtkosten, Startgelder. Da er mittlerweile schnell genug für den Nachwuchskader sein dürfte, dürfte er jetzt immerhin Fahrtkosten für die 60km zur nächsten LA-Halle bekommen und muss dort keinen "Eintritt zahlen"
Bis du die Leute in den C- oder D-Kader gebracht hast, bekommst du als Verein so gut wil Null Unterstützung vom Verband. Das kann finanziell durchaus heftig werden für einen Verein, aber irgendwie muss der versuchen, dass zu stemmen, mit Hilfe von Sponsoren etc.. Ach so , die Trainer von solchen Talenten kriegen das Geld nicht in den A. geblasen, sondern müssen häufig noch einen richtigen Job machen, um zu überleben. Läuft dann auf 40h im Normalen job und dann auch mal 6h unter der Woche + 16h an einem Wochenende zusätzlich, für die es vielleicht insgesamt nur 50 Euro oder gar weniger Aufwandsentschädigung gibt.
Wenn die Vereine sich da zurückhalten würden und nix investieren, wäre die Alternative aktuell im wesentlichen: Kein Leistungsport, keine Talentförderung.
Im konkreten Fall müsste der Athlet dann eben Fußball spielen oder kurz vorm Fachabitur umziehen und den Verein wechseln. Super.
In der LA wird unheimlich viel investiert ehrenamtlich, das ist auch gut so, aber auf Dauer gibt es da ein massives Überalterungs- und Nachwuchsproblem. Und das liegt möglicherweise auch daran, dass einige denken, es wäre selbstverständlich, dass Leute sich massiv engagieren und dafür auch noch Geld mitbringen. Mit der Einstellung geht die Sportart aber kaputt.
Und dann wird sich beschwert, dass deutsche Spitzenläufer nur "Amateurleistungen" bringen. Kein Wunder, die meisten werden ja auch maximal amateurmäßig gefördert. Es darf ja nix kosten.
Gruß
C.