Marathon-Vorbereitung: starten oder nicht?

Hallo!

Ich laufe seit 2 Jahren und möchte im Oktober den Frankfurt Marathon in Angriff nehmen. Hatte jetzt im Winter 8 Wochen Laufpause auf Grund einer Sehnenentzündung im Fuß (leichte Fasciitis). Ich laufe nun seit ein paar Wochen wieder (auch mit Einlagen), was grundsätzlich auch sehr gut klappt - die Ferse tut aber ab und an noch leicht weh, aber wirklich nur leicht.

Meine Frage nun: Soll ich das Marathon-Training starten, obwohl ich nicht 100% fit bin oder ist damit ein Versagen in Form von Trainingsaufgabe vorprogrammiert? Ich möchte übrigens eine professionelle Trainingsvorbereitung (das "Frankfurter Marathon-Projekt") mitmachen, sie startet Ende April und Ende Oktober ist dann der Marathon.

Danke für eure ehrliche Einschätzung...
rennwutz

Nicht starten !

Golf ist auch schön.

DanielaN hat geschrieben:Nicht starten !

Golf ist auch schön.

boah dani, was hat dich denn heute gebissen, das du den lauf adepen heute soviel mut machst

christoph70 hat geschrieben:boah dani, was hat dich denn heute gebissen, das du den lauf adepen heute soviel mut machst

Ich hab das Sofa von Hempels ersteigert und darunter einiges gefunden was den Sinn des Laufens, Lebens, der Bratwurst und von allem in Frage stellt. Jetzt hat auch noch Herr Kaiser von der Hamburg-Mannheimer ein neues Handy und vergessen mir die Nummer zu geben. Eben war ich im Keller um dem ganzen ein Ende zu machen, aber das Kellerfenster ist zugerostet. Ich werde jetzt versuchen mich selbst mit Vanish zu waschen.

christoph70 hat geschrieben:boah dani, was hat dich denn heute gebissen, das du den lauf adepen heute soviel mut machst

Ich geh mal davon aus, dass du das t unabsichtlich vergessen hast

Zum Thema: Ich würde laufen. Aber nicht über einen eventuellen Schmerz in der Sehne. Und nicht übereifrig ans Werk gehen (Umfang, Tempo).

Zu Danis wertvollen Kommentaren sag ich jetzt mal nichts ...

Danke @ sulimo für deine Meinung. Da das Ganze ja auch professionell betreut wird, ist eine ungewollte Überbelastung eigentlich ausgeschlossen. Klar, auf den Körper hören muss man, falscher Ehrgeiz ist nicht angebracht.

Du schreibst "Ich laufe nun seit ein paar Wochen wieder (auch mit Einlagen), was grundsätzlich auch sehr gut klappt" - was bedeutet das denn konkret? Sprich: Wie viele Einheiten/wie viele km pro Woche? Verträgst du auch mal eine schnellere Einheit oder verstärken sich danach die Beschwerden? Und wie waren deine Umfänge vor der Verletzung - hast du da etwas verändert, was Auslöser für die Entzündung gewesen sein könnte (mehr Umfang, mehr Tempo ...)?

Meine Erfahrung mit der Plantarseuche ist, dass ich wochenlang auf niedrigem Niveau, d.h. 3 x 4-7 km/Woche bleiben musste, weil jede Umfangssteigerung nach ein, zwei Wochen wieder zu Beschwerden geführt hat (ok, ich habe mittlerweile auch anderthalb Jahre - mit einigen Hochs und Tiefs - an der Seuche laboriert). Seit September habe ich mich nun ganz langsam auf ca. 40-45 ruhig bis locker gelaufene Wochen-km in 3 Einheiten gesteigert. Tempoläufe führen aber immer noch zum Wiederauftreten von Problemen, also muss ich die weglassen (von schnellen Intervallen reden wir mal gar nicht erst).

Mit anderen Worten: Mit Plantarfasciitis hast du echt die Pest an der Hacke und brauchst viel Geduld. Es gibt Foris, die seit Jahren nur noch vom Laufen träumen können ... Vielleicht ist die Seuche bei dir weniger hartnäckig. Aber bevor ich dir einen Rat gebe, wüsste ich gern, was momentan schon bei dir geht und wie deine "Läuferbiografie" aussieht.

kobold

Die Überbelastung mein ich vorrangig auf deine Füße bezogen. Plantarfasciitis kann ganz schön ärgerlich sein, auch für längere Zeit. Selbst betroffen, bin ich aber mit weiterlaufen gut "gefahren". Zu Beginn habe ich aber wirklich immer aufgehört zu laufen, wenns mehr als nur leicht gezwickt hat.
Vielleicht möchtest du zwischendurch mal versuchen auf deinen Laufstil zu achten und hin und wieder mal Mittel-/Vorfuß laufen!? Beobachte dabei deine Sehne. Ich spüre meine Fersen und Sehnen weniger als wenn ich mit der Ferse aufsetze. Aber zum Thema Vorfuß, Barfuß etc, gibts viel Beiträge und Meinungen und eine ev. Technikveränderung ist sowieso langsam und vorsichtig herbeizuführen.

rennwutz hat geschrieben:Zu Danis wertvollen Kommentaren sag ich jetzt mal nichts ...

Danke @ sulimo für deine Meinung. Da das Ganze ja auch professionell betreut wird, ist eine ungewollte Überbelastung eigentlich ausgeschlossen. Klar, auf den Körper hören muss man, falscher Ehrgeiz ist nicht angebracht.

Mehr kann man aber dazu nicht sagen. Ausprobieren und langsam an die Sache rangehen. Wenns nicht klappt aufhören. Jeder andere Ratschlag ist kaffeesatzleserei.

Ich muss da sulimo beipflichten: Stil überprüfen.
Ich hatte das mal vor Jahren und brauchte nicht zu pausieren, nur reduzieren und täglich Dehnen, also die Übung an der Treppenstufe. 3 x 10 sec, täglich ein wenig steigern.
Es gibt auch Verzweifelte die sich Cortison gegen die Entzündung spritzen lassen. Da gibt es aber auch schonenderes wie Lidocain-Traumeel ( Arnika)-Cocktail.
Wenn man so was macht darf man aber keinesfalls wieder von 0 auf 100. Das geht nach hinten los.

Schmerz-adaptiert Trainieren, Versuch macht Klug also anfangen zu Trainieren,aber nicht Blind. Wenn dir etwas weht tut, 48 Stunden nachdem du das letzte mal gelaufen bist hast du ein Problem ansonsten eher nicht.
Wenn du wirklich ein Problem mit der Faszie hast dauert das und du musst eine Gang zurückschalten, alles was weiß ist im Körper heilt langsam ( = wenig Durchblutung = langsame Heilung ) aber verlass dich auf deinen Instinkt dann liegst du richtig.

lg
Thomas

rennwutz hat geschrieben: Hatte jetzt im Winter 8 Wochen Laufpause auf Grund einer Sehnenentzündung im Fuß (leichte Fasciitis). Ich laufe nun seit ein paar Wochen wieder (auch mit Einlagen), was grundsätzlich auch sehr gut klappt - die Ferse tut aber ab und an noch leicht weh, aber wirklich nur leicht.
...
Danke für eure ehrliche Einschätzung...
rennwutz

Hallo rennwutz,

mit dem Thema ist nicht zu spaßen, und dass die Plantarsehen tatsächlich nur noch manchmal ganz leicht weh tut, wünsche ich Dir auch, aber mach Dir bitte nichts vor! Was hast Du außer Einlagen noch gemacht, um an der Ursache der Entzündung anzusetzen?

Mir haben neben div. Behandlungen der z.T. schmerzhaften Symptome damals nur konsequente Gymnastik bzw. Dehnungs- und Kräftigungsübungen geholfen, um so auch die zu schwache Fuß- und Wadenmuskulatur zu stärken und dadurch auch die Ursache der Entzündung zu beseitigen. Weiterhin habe ich über mehrere Monate die Laufumfänge wieder gaaaanz langsam erhöht und zu hohes Tempo bewusst vermieden. Insofern kann ich die Empfehlung von Anne (kobold) nur bestätigen.

Um zu Deinem Vorhaben, in 6 Monaten den Marathon in Frankfurt zu laufen, etwas halbwegs sinnvolles sagen zu können, solltest Du noch ein wenig über Deine bisherigen Lauferfahrungen (Marathons, HM, 10’er, Laufumfänge, wöchentliche Läufe inkl. Tempo?) erzählen.

Weiterhin möchte ich Dich vor der Einschätzung,

rennwutz hat geschrieben:Da das Ganze ja auch professionell betreut wird, ist eine ungewollte Überbelastung eigentlich ausgeschlossen. Klar, auf den Körper hören muss man, falscher Ehrgeiz ist nicht angebracht.

... dass da jemand auf Dich aufpasst und Dir deshalb nichts passieren kann, nur warnen, denn das klingt schon reichlich naiv! Aber wenn Du aus falschem Ehrgeiz heraus Tempo bolzt, bzw. ohne zus. Dehnungs- und Kräftigungsübungen wieder die Umfänge hochschraubst, merkst Du das sehr schnell und nachdrücklich!

Einlagen kannste komplett vergessen.
Geholfen hat mir nur eine völlig andere Sportart (Tanzen) neben dem Laufen und der Umstieg auf Minimalschuhe.

Eine die zwei Jahre alles probiert hat und die Seuche plötzlich dadurch los wurde.

sulimo hat geschrieben: Vielleicht möchtest du zwischendurch mal versuchen auf deinen Laufstil zu achten und hin und wieder mal Mittel-/Vorfuß laufen!? Beobachte dabei deine Sehne. Ich spüre meine Fersen und Sehnen weniger als wenn ich mit der Ferse aufsetze. Aber zum Thema Vorfuß, Barfuß etc, gibts viel Beiträge und Meinungen und eine ev. Technikveränderung ist sowieso langsam und vorsichtig herbeizuführen.

Vorfußlaufen bedeutet eine höhere Achillessehnenbelastung im Vergleich zum Fersenlauf! Bei akuter Fasciitis plantaris ist nichts!

Danke zunächst für die vielen Rückmeldungen!

Ich bin überzeugt davon, dass ich mir "die Seuche" durch Überlastung geholt habe. Hatte letztes Jahr im September 2 Wochen Urlaub mit super Wetter und bin jeden Tag mindestens 10, manchmal 15km, gelaufen - vorher "nur" 2-3x pro Woche so 5-8 km und 1x15 km. Mein Arzt hat mir auch bestätigt, dass er das als den Grund für meine Beschwerden sieht.

Den Winter über bin ich zuhause auf der Rolle geradelt und habe auch die empfohlenen Dehnübungen gemacht. Nebenbei gehe ich auch in Kurse (Aerobic, Tae-bo) und mache Kräftigungsübungen.

Aktuell laufe ich 3x pro Woche 8km, davon 2x wirklich sehr langsam. Habe vor, im Juni wieder einen HM zu laufen und habe letzte Woche das Training dafür begonnen. Intervalle habe ich kürzlich auch wieder mal probiert, danach merke ich meine Ferse aber mehr als bei einem normalen Dauerlauf (hallo kobold ) Nach der Belastung kühle ich den Fuß mit Eis, das hilft. Auftreten tut nicht mehr weh, das hatte ich ja auch schon vor Monaten. Ich merke lediglich, "dass da noch was ist", von einem schlimmen Schmerz bin ich glücklicherweise mittlerweile sehr weit entfernt. Ich hatte die Schmerzen in beiden Füßen (Fersen), links merke ich jetzt aber überhaupt nicht mehr.

Die Einlagen tun mir entgegen Danielas Meinung gut! In Minimalschuhen (ich habe den Nike Free für die Freizeit) habe ich tatsächlich mehr Probleme, selbst beim Gehen merke ich die Ferse dann.

Kann gut sein, dass mein Laufstil verbesserungswürdig ist und meine Beschwerden daher kommen. Auch das ist ein Punkt für mich, das Projekt zu starten, denn in diesem Marathon-Vorbereitungskurs lernt man einen "guten" Laufstil, erkennt und vor allem vermeidet eigene Fehler.

maxilian hat geschrieben:Vorfußlaufen bedeutet eine höhere Achillessehnenbelastung im Vergleich zum Fersenlauf! Bei akuter Fasciitis plantaris ist nichts!

Wenns akut ist, sowieso noch vorsichtiger sein, egal ob Fersenlauf oder was anderes.

rennwutz hat geschrieben:Danke zunächst für die vielen Rückmeldungen!

Ich bin überzeugt davon, dass ich mir "die Seuche" durch Überlastung geholt habe. Hatte letztes Jahr im September 2 Wochen Urlaub mit super Wetter und bin jeden Tag mindestens 10, manchmal 15km, gelaufen - vorher "nur" 2-3x pro Woche so 5-8 km und 1x15 km. Mein Arzt hat mir auch bestätigt, dass er das als den Grund für meine Beschwerden sieht.

Bei mir wars auch durch Überlastung, zu schnell gesteigert. Nach einem "Rückfall" reime ich mir mein Entstehen wie folgt zusammen (Beobachtung): Bei langen Läufen wird die Fußmuskulatur müde und ich "platsche" mehr dahin, dadurch spür ich gleich mehr Zug auf der Faszie, auch wenn noch kein Schmerz da ist. Nachdem ich letztens trotzdem noch 4km gelaufen bin (in Summe 29km), konnte ich 3 Tage nicht richtig auftreten. Danach (und nach/trotz einem flotten, kurzen Vorfußlauf) wars wieder weg. Aber ist sicher individuell und meine Beobachtung an mir.

rennwutz hat geschrieben:Die Einlagen tun mir entgegen Danielas Meinung gut! In Minimalschuhen (ich habe den Nike Free für die Freizeit) habe ich tatsächlich mehr Probleme, selbst beim Gehen merke ich die Ferse dann.

Ich habe längere Zeit Komforteinlagen benutzt und die taten mir auch ganz gut beim laufen. Am Besten fühlte und fühle ich mich aber in meinen Merrell-Barfußschuhen (keine Dämpfung). Meine Nike Free kann ich jedoch auch nicht beschwerdefrei tragen und liegen seit Herbst im Schuhschrank.

sulimo hat geschrieben:Ich geh mal davon aus, dass du das t unabsichtlich vergessen hast

.

oh hab ein "d" vergessen danke fürs bescheid sagen (nein es soll natürlich nicht adeppen heißen)